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Auf in die Sonne

Blauer Himmel über Antalya. Das ist auch nicht überraschend, denn hier an Türki­schen Südküste reg­net es im Sommer so gut wie nie. In den vergange­nen sechs Jah­ren habe ich nur einmal einen kurzen Re­genschauer erlebt. Bes­te Voraussetzungen also für eine boomende Tourismusindustrie. Immer neue Hotelkom­plexe werden hochgezo­gen. Der Strand ist schon ziemlich zu ge­baut, jetzt kommt die zweite und die dritte Reihe dran. Man­che dieser Neu­bauten sind bombasti­sche Paläste mit Säulenrei­hen und antiken Standbildern - alles aus nachgemachtem Mar­mor. Überhaupt wirkt hier manches übertrie­ben. Das fängt schon im Bus an und setzt sich bei den Verkehrsampeln fort.

Der Bus, der mich vom Flughafen nach Side in mein Hotel bringt, hat vorn neben dem Kopf des Fahrers einen großen Bildschirm. Dar­auf ist die ganze Zeit über die Landschaft, durch die wir fahren, zu sehen. Die Autostraße schwingt sich mal nach links, mal nach rechts, andere Fahrzeuge werden über­holt, Ortschaften tauchen auf und ver­schwinden wieder, Moscheen re­cken ihre Minarette gen Himmel und Reklameta­feln werben um unsere Auf­merksamkeit. Offenbar nimmt eine versteckte Kamera alles auf, was auf uns zukommt (die Zu­kunft!) und schickt die Bilder auf den Bildschirm neben dem Fahrer. Ein netter technischer Gag, aber man könnte ja auch di­rekt durchs Fenster nach draußen schauen.

Die Küstenstraße ist jetzt komplett fertiggestellt und auch hier geht es nach dem Motto: Das Neueste ist gerade gut genug. Na­türlich sind die Ampeln mit stromsparenden LEDs bestückt. Für die Fuß­gänger hat man sich noch eine zusätzliche Überra­schung einfallen lassen: Das Ampelmännchen kann laufen. So­bald Grün kommt, bewegt es seine Arme und Beine ähnlich wie in einem Trickfilm und zeigt den Leuten wie man das macht: Über die Straße gehen. Da bin ich aber richtig gespannt, welche Überraschungen die Türkei noch bereit hält.

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