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Vorwort

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Menschen haben zu allen Zeiten eine höhere Macht gesucht, angebetet, sich damit auseinander gesetzt. Religion gab es oder gibt es, weil Menschen in ihrer Angst einen Beschützer suchen. Unterschiedliche Religionen und Konfessionen haben sich im Laufe der Geschichte herausgebildet. Religionskritiker halten aus unterschiedlichen Gründen Religion für eine vernunftwidrige Sache. Und viele Menschen interessiert so etwas gar nicht mehr. Allerdings ist die Art und Weise, wie Menschen Religion sehen, sehr stark von den Institutionen geprägt. Und gerade hier scheint sich ein Wandel zu vollziehen. Die Menschen definieren Religion und Glauben unabhängig von einer Theologie und einer Kirche. Alte und gewohnte Muster sind aufgebrochen und funktionieren nicht mehr. Dennoch lässt es sich nicht bestreiten, dass das Thema Religion ein Thema ist.

Die in diesem Buch gesammelten Kolumnen sind der Versuch, religiösen Spuren nachzugehen. Im Sinne einer Phänomenologie werden einzelne Situationen oder Symptome beschrieben. Es ist der Versuch, bestimmte Auffälligkeiten in den Gesellschaften der westlichen Hemisphäre etwas gründlicher zu betrachten. Dabei ist keine Vollständigkeit oder tiefgehende Analyse angestrebt, sondern die Fokussierung des Blicks auf religiöse Phänomene. Aus einigen Kolumnen könnten wahrscheinlich längere Abhandlungen geschrieben werden, doch es bleibt bei einem Anreißen. Ziel ist nämlich die Sensibilisierung für religiöse Spuren und nicht eine wissenschaftliche Auseinandersetzung damit.

Die Kolumnen sind zum größten Teil bereits auf www.hinsehen.net erschienen. Sie wurden eine wenig überarbeitet und ergänzt. Und weil es so viele religiöse Spuren gibt, wird auch weiterhin jede Woche eine Kolumne auf der genannten Homepage erscheinen.

Ganz religiös und ohne Illusionen

Thomas Holtbernd

Religiöse Spuren

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