Читать книгу Am Ende - die Hölle: Texas Wolf Band 69 - Horst Weymar Hübner - Страница 8

3

Оглавление

Als er sich am Nachmittag aus dem Bett rollte, erfuhr er, was seit Stunden bereits das Stadtgespräch von San Antonio war.

Einer von Mr. Arbuckles eigenen Leuten hatte den Raub angezettelt, ein Mann, der sonst in einem der Hurenhäuser darauf aufpasste, dass sich kein Gast verdrückte, ohne zuvor die genossenen Dienste bezahlt zu haben.

Er hatte sich mit zwei Gaunern zusammengetan, die den denkbar schlechtesten Ruf hatten und auch schon zweimal eingesperrt gewesen waren. Und einer von ihnen sollte vor einigen Jahren sogar einen Mann drüben in Lampasas erstochen haben.

Pike wurde zum Sheriff bestellt und machte seine Aussage.

Und als der Abendbetrieb in der Stadt begann, saß er wieder unerschütterlich auf dem Stuhl vor Mr. Arbuckles Office und versah sein Wächteramt.

Eine Menge Drinks wurden ihm spendiert. Er ließ sie alle zurückgehen. Leute, die er nie zuvor gesehen hatte, klopften ihm auf die Schulter und taten wie dicke Freunde.

Der Rummel war Pike sehr zuwider.

Selbst wenn er nachmittags mit Sugar zur Promenade auf die Plaza ging, hielten ihn Leute an und wollten ihn in ein Gespräch verwickeln.

Vier Tage später wandte sich die Sensationsgier der Menschen einer ganz anderen Sache zu. Im Alamo-Viertel brach nämlich ein Feuer aus, und alles strömte hin, um dem Ereignis beizuwohnen.

Bis zum Abend waren schon zwei Straßenzüge eingeäschert, und es war zu befürchten, dass das Feuer weiter um sich griff, falls der Wind nicht umsprang.

Gegen Morgen ging ein schreckliches Gewitter nieder. Wahre Wasserfluten stürzten vom Himmel und bannten die Gefahr für die Stadt. Aber noch zwei Tage stand Rauch über dem Viertel, und der schreckliche Brandgestank legte sich beklemmend auf San Antonio.

Auf der Suche nach der Ursache des verheerenden Feuers stieß der Sheriff auf zwei Herumtreiber, die man kurz vor dem Brand in der fraglichen Gegend gesehen haben wollte. Das heißt, der Sheriff bekam brauchbare Beschreibungen.

In den Trümmern des Lagerhauses, von dem das Feuer seinen Ausgang genommen hatte, fanden sich die verkohlten Reste eines Menschen und daneben ein Klumpen Glas. Der war ursprünglich eine Flasche gewesen und in der Hitze geschmolzen.

Mit ziemlicher Sicherheit hatte hier einer der Herumtreiber sein höllisch heißes Ende gefunden. Er musste betrunken gewesen sein, die geschmolzene Flasche ließ darauf schließen. Vielleicht hatte er noch geraucht oder mit Licht hantiert.

Der andere Herumtreiber wurde ein paar Tage später dicht bei der Stadt aufgegriffen und von ergrimmten Leuten kurzerhand aufgeknöpft. Erst als er nicht mehr zappelte, wurde nach dem Sheriff geschickt.

Die Wahrheit über die Ursache des Brandes erfuhr niemand mehr.

Inzwischen hatte Pike seinen ersten Wochenlohn bekommen. Er bestellte das erste Fuhrwerk mit Adobelehmziegeln und begann, an seinem Haus zu bauen.

Die Grundmauern standen schon. An einem Sonntagnachmittag führte er Sugar hin. In ihrem blütenweißen Kleid sah sie zum Anbeißen aus. Auf der Straße drehten sich die Leute nach dem Paar um und fanden, dass Pike der größte Glückspilz der Stadt war.

„Hier wird der Herd stehen“, erläuterte Pike seine Baupläne. Er kletterte über eine kleine Mauer und half Sugar herüber. „Und hier soll das Wohnzimmer hinkommen.“

Sugar nickte. Alles, was Pike anpackte, hatte Hand und Fuß. Er war ein Mann, an den sich ein Mädchen anlehnen konnte, bei dem es sich geborgen und beschützt fühlen durfte.

„Und das dort?“, fragte Sugar und wies auf ein Geviert an der Ecke des künftigen Heimes.

Pike grinste verlegen. „Da werden die kleinen Levertys aufwachsen. Möglichst viele.“

Sugar errötete bis unter die Haare und schlug den Blick nieder.

Aber Pike hatte den Eindruck, dass ihr seine Worte gefielen.

Von seinem nächsten Lohn machte er beim Zimmermann eine Anzahlung auf das Holz. Fortan sah man ihn an jedem Tag gleich nach dem Essen an seinem Haus werken. Es wuchs langsam, aber es ließ erkennen, dass ein Mann mit Umsicht seine Pläne verwirklichte.

Und dann tauchte Kate Bloomer in der Stadt auf!

Am Ende - die Hölle: Texas Wolf  Band 69

Подняться наверх