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1. Das modulare Ultralauf-Trainingssystem

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Mein modulares Ultralauf-Trainingssystem basiert auf mehreren Erfolgskriterien, die sich wechselseitig beeinflussen. Wenn alle Kriterien ausreichend berücksichtigt werden, ergibt sich daraus ein maximaler Trainingserfolg. Wie möglichst individuell trainiert werden kann, geht aus den Trainingsplänen und aus dem Inhalt dieses Buches hervor.

Lauf-Umfang: Ein hoher Trainingsumfang ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg bei einem Ultralauf. Je größer die Ultra-Leistung sein soll, desto mehr Laufumfang wird dazu benötigt. Der überwiegende Anteil des Trainings wird dabei als langsamer Dauerlauf absolviert, d. h. bei geringer Intensität, um so die Ausdauer und den Fettstoffwechsel zu verbessern. Die empfohlenen Laufumfänge sind in den Kapiteln »Ultralauf-Training« und »Trainingspläne« für die jeweiligen Leistungsziele dargestellt.

Willenskraft, emotionale Stärke, Spiritualität: Neben der Ausdauerfähigkeit sind die Willenskraft, die emotionale Stärke und die Spiritualität entscheidend für den Ultralauf-Erfolg. Der Verstand ist der sogenannte »innere Schweinehund«. Der Wille kämpft gegen den Verstand an, um Krisen zu überwinden und das Ziel zu erreichen. Die emotionale Stärke beeinflusst den Willen mit einer Kraft, die aus dem Unterbewusstsein kommt. Die Willenskraft und die emotionale Stärke ermöglichen ein Widerstehen bei auftretenden Krisen.

Die Spiritualität kommt aus der Seele des Läufers. Sie kann eine sehr große verborgene Energie freisetzen.

Eigenmotivation und Zielsetzung: Ohne eine tiefgehende Motivation, die vielerlei gut begründete Antworten auf die Frage bereit hält, warum ein bestimmter Ultralauf absolviert werden soll, können weder das Ultralauf-Training noch der Ultralauf selbst durchgestanden werden.

Bestimmung des eigenen Leistungsstandes: Mit dem aktuellen Leistungsniveau eines Läufers, z. B. die Marathon-Zeit oder Ultralauf-Leistung, lässt sich eine äquivalente Leistung für einen Ultralauf mit anderer Laufstrecke oder Laufdauer hochrechnen, die dann als realistisches Leistungsziel für diesen Lauf gelten kann.

Auswahl des richtigen Trainingsplans: Ein definiertes realistisches Leistungsziel führt auch zur Auswahl des passenden Trainingsplans, so dass der Athlet weder überfordert noch unterfordert trainiert. Wird dieser Plan eingehalten, so fördert dies das Selbstvertrauen und die Gewissheit, dass die Zielvorgaben für Training und Wettkampf realistisch sind. Die Äquivalenzen bestimmter Ultra-Leistungen mit der aktuellen Marathonzeit oder einer anderen Ultralauf-Leistung sind in dem Kapitel »Ultralauf-Training« dargestellt.


Pulskontrolliertes Training: Die Kontrolle der Laufintensität über die Pulsmessung macht die richtige Dosierung des Trainingsreizes möglich. Das pulskontrollierte Training zählt zu den Grundlagen des Leistungssports im Ausdauerbereich und ist in meinem Buch »Das große Buch vom Marathon« ausführlich beschrieben.

Superkompensation: Eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit kann durch ein Training mit den richtigen Belastungsreizen erreicht werden. Meine Trainingspläne sind so strukturiert, dass sie eine fortlaufende Superkompensation bewirken.

Regeneration: Ein Ultralauf-Training muss wegen der erforderlichen hohen Laufumfänge stets von wirksamen Maßnahmen zur Regeneration begleitet sein. Meine Trainingspläne tragen dem Rechnung.

Im Kapitel »Regeneration« sind zusätzlich Möglichkeiten beschrieben, diese zu intensivieren.

Zeitmanagement: Um den Trainingsplan für das Ultralauf-Training einhalten zu können, ist fortlaufend ein nicht unbeträchtlicher Teil der Freizeit dem Laufsport zu »opfern«. Im Kapitel »Ultralauf-Training« gibt es Vorschläge, wie man dieses Problem angehen kann.

Stretching: Stretching erhöht die Elastizität des Bewegungsapparates, es beugt Verletzungen an Muskeln, Bändern und Sehnen vor und reduziert die Anfälligkeit für Muskelkrämpfe. Das Stretching ist von grundlegender Bedeutung für den Ausdauersport. In meinem Buch »Das große Buch vom Marathon« wird es ausführlich beschrieben.

Semi-Training: Alternative Ausdauersportarten ergänzen das Ultratraining, ohne dabei den für das Lauftraining benötigten Bewegungsapparat zu belasten. In geringer Intensität durchgeführt, leistet ein derartiges »Semi-Training« einen großen Beitrag zur Regeneration. Das Semi-Training hat daher seinen Platz in meinen Trainingsplänen. In den Kapiteln »Regeneration« und »Ultralauf-Training« wird näher darauf eingegangen.

Krafttraining: Die erfolgreiche Teilnahme an einem Ultralauf erfordert einen ganzheitlich trainierten und damit höchst belastbaren Körper. Ein Krafttraining kann eine erhebliche Verbesserung der Kraftausdauer beim Ultralaufen bewirken. Daher rechne ich auch das Krafttraining zu den Grundlagen des Ausdauersports und beschreibe es ausführlich in meinem Buch »Das große Buch vom Marathon«.

Leistungserfassung: Um die Fortschritte des Ultralauf-Trainings darstellen und analysieren zu können, sollten die Ergebnisse der Trainingseinheiten protokolliert werden.

Grundausdauertraining: Durch den in den Trainingsplänen am häufigsten vorkommenden langsamen und langen Dauerlauf GA1 erarbeitet man sich die für einen Ultralauf notwendige Grundausdauer.

Kraftausdauertraining: Der in den Trainingsplänen enthaltene lockere Dauerlauf GA2 bewirkt die für den Ultralauf erforderliche Kraftausdauer.

Ultralauf-Erfolg: Auch beim Ultralaufen gilt der Grundsatz: Wissen – Wollen – Können. Dieses Buch vermittelt das Wissen über ein Ultralauf-Training und über spezielle Ultraläufe. Das Wollen resultiert aus der inneren Motivation für die Teilnahme an einem bestimmten Ultralauf. Das Können ergibt sich aus der persönlichen Leistungsfähigkeit und den Vorbereitungsmaßnahmen zur Teilnahme an einem Ultralauf.

Mit meinem modularen Trainingssystem ist es möglich, nach drei Monaten Training an einem Ultra-Marathon, z.B. über 100 Kilometer, einem Landschaftslauf oder einem Etappenlauf erfolgreich teilzunehmen. Voraussetzungen dazu sind eine Marathon-Zeit unter vier Stunden (ältere Läufer ab ca. 55 Jahre entsprechend langsamer) und die erfolgreiche Absolvierung eines 5-wöchigen Test-Trainings (siehe Kapitel »Ultralauf-Training«).

Die Trainingspläne sind so aufgebaut, dass ein Läufer mit einer geeigneten Ausgangsleistung behutsam an die Belastung und die Intensität des Ultralauf-Trainings herangeführt wird. Die Leistungsfähigkeit entwickelt sich dabei kontinuierlich, ebenso die Regenerationsfähigkeit.

Weil die Menschen sehr unterschiedlich sind, muss jeder individuell für sich klären, wie er mit dem vorgeschlagenen Trainingsplan zurechtkommt, und ob es nicht angebracht wäre, einen Plan individuell zu modifizieren. Ein Beispiel: Ein Ultralauf-Training birgt auch Verletzungsrisiken. Daher gilt es, während eines Trainings und danach seine Körpersignale sensibel wahrzunehmen. Falls erforderlich, müssen dann Intensität und/oder Laufumfang entsprechend reduziert oder Ruhetage eingelegt werden.

Ultra-Marathon: Die Trainingspläne

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