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Über dieses Buch

Zunächst ein Vorschlag für die Navigation durch die 53 Kapitel. Jedes Kapitel kann einzeln und in beliebiger Abfolge gelesen werden. Eine Grundsatzbeschreibung der Krankheitsabwehr liefert das Kapitel „Der Organismus verlässt sich auf ein doppeltes Schutzsystem“.

In aller Regel wird bei der Beschreibung des Immunsystems höchstens auf 18 essenzielle Mikronährstoffe verwiesen, sobald über die Notwendigkeit der Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelemente, Enzymen, Fettsäuren und Aminosäuren aufgeklärt wird – es sollten jedoch bis zu 32 sein

Jede der 18 als essenziell eingestuften Substanz hat ein eigenes Kapitel.

Calcium

Chrom

Eisen

Jod

Magnesium

Selen

Zink

Vitamin A

Vitamin B1 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Thiamin

Vitamin B2 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Riboflavin

Vitamin B6 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung

Vitamin B12 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung

Vitamin C

Vitamin D

Vitamin E

Vitamin B9 mit dem Eigennamen Folsäure

Vitamin H, bekannt als Biotin

Vitamin B5, dessen Bezeichnung Pantothensäure mit der griechischen Silbe pan in seinem Namen für ganz, umfassend.

Allerdings geschieht schon der Hinweis auf diese 18 Muss-Substanzen viel zu selten. Der Gesellschaft wird grundsätzlich der so genannte versteckte oder überdeckte Hunger, hidden hunger, weitgehend verschwiegen, was durchaus die Interessen der Nahrungsindustrie und der Agrarwirtschaft bedient und die Versäumnisse der Gesundheitspolitik kaschiert. Gerade wohlgenährte Bevölkerungen wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz leben mit eklatanten Nährstoffdefiziten. Vermutlich jeder dritte Betroffene ist ahnungslos.

In seiner als Buch veröffentlichten Anklage „The End of Food“ warf der Autor Thomas F. Pawlick 2006 der Nahrungsindustrie vor, den Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und Spurenelementen in den vergangenen 50 Jahren drastisch reduziert zu haben. Zitat: „Industrialisierte Agrarwirtschaft ist gefährlich für das Land und die Menschen, die sie ernährt. Nährstoffqualität und Geschmack werden degradiert. Dieses Prinzip belastet Nahrung mit Giften und Umweltchemikalien, zerstört ländliche Bauern und Gemeinden und foltert seine Nutztiere. Das ist unwissenschaftlich, unnatürlich und unakzeptabel.“ Kartoffeln oder Tomaten weisen nur noch die Hälfte früherer Spiegel von Vitamin C auf.

Seit zwei Jahrzehnten belegen Studien von vor allem Befürwortern der Anti-Aging-Medizin, dass sechs weitere Mikronährstoffe völlig unverzichtbar sind, wenn ein Organismus fit bleiben soll. Es sind:

Betain

Cholin

Glutathion

Kalium

Kupfer

und die Hauptsubstanz der Rotweinmedizin Resveratrol.

Aktuell im Krisenjahr 2020 meldeten sich engagierte Präventivmediziner in ihrem Bestreben, den Eintritt von schweren Erkrankungen gerade während der Bedrohung durch ein Coronavirus möglichst zu vermeiden, mit darüber hinausgehenden weiteren Empfehlungen. Jetzt sind es schon 29.

Da sie auf Erkenntnissen beruhen, die zum jetzigen Zeitpunkt nach am wenigsten verbreitet sind, beginnt dieses Buch mit fünf der letztgenannten und ein er Wiederholung:

Spermidin

Silizium

Melatonin

Betain

Maca

Vitamin D.

Eine Sonderrolle nimmt das Vitamin D ein. Es ist wie alle anderen eine verzehrbare Substanz, entsteht aber unter freiem Himmel jedoch auch in der Haut. Das rückt es in die Nähe unserer Hormone. Jede Quarantänephase in den eigenen vier Wänden erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Mangels an Vitamin D. Da die Versorgung damit vor allem aus der Vitamin D besonders potenter Mitstreiter im Immunsystem. Wissenschaftliche Studien aus den letzten zehn Jahren unterstreichen sehr zahlreiche Wirkungen dieses Stoffes zur Krankheitsabwehr. Diese Substanz verstärkt die uns angeborenen Immunkräfte und hemmt andrerseits Überreaktionen unserer individuell erlernten Abwehrreaktionen. Das ist eine eminent wichtige Schutzleistung. Sobald eine Körperpolizei eigene Organe attackiert, sind leider schwerere Folgen als sie von der ursprünglichen Erkrankung zu befürchten.

Kein Mikronährstoff, den wir verzehren oder einnehmen, kann wissen, welche Wirkung wir damit zu erzielen versuchen. Die Ausgangslage ist klar: Nur jene Zellen, die zur Kommunikation mit diesem speziellen Vertreter der Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Enzyme oder Fettsäuren im Stande sind, werden Effekte erleben.

Davon abgesehen, schicken Präventionsmediziner ausgewählte Vitalstoffe immer mit Blick auf ein oder mehrere Zielorgane durch den Körper. Überwiegend sind es pflanzliche Bestandteile, die wir theoretisch mit einem Einkauf auf jedem gut sortierten Wochenmarkt erwerben können.

Ihre Befürworter sind optimistische, informierte, einfallsreiche Wissenschaftler. Jeder Entdeckung oder Bestätigung einer günstigen Wirkung folgt die naheliegende Frage: Was kann dieser Mikronährstoff noch?

Substanzen interagieren. Sie verstärken die Effekte anderer Stoffe und machen sie vielleicht überhaupt erst möglich. Das ist die vorrangige Rolle der essenziellen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Oder sie haben einen eher bremsenden Effekt, weshalb Chronobiologen es für richtig halten können, bestimmte Stoffe etwa acht Stunden voneinander zu distanzieren.

Ihre Eigenschaften sind jetzt besonders gefragt. Bereits am 12. März 2020 publizierte die angesehene Wissenschaftszeitschrift „The Lancet“ eine erste Analyse aus 191 Erkrankungen an dem COVID-19 und warnte: Patienten mit hohem Blutdruck, Diabetes und Herzerkrankung erleben das neue Coronavirus besonders schwer. 54 Menschen starben, und zwei Drittel hatten mindestens einen hohen Risikofaktor und nahmen ein oder mehrere Medikamente dagegen ein: 26 litten an Bluthochdruck, 17 hatten Diabetes, 13 waren wegen eines Herz-Kreislauf-Leidens in Behandlung und nur vier waren konkret lungenkrank.

Bald kristallisierte sich eine besonders stark durch den Sars-CoV-2 gefährdete Risikogruppe heraus: Menschen mit erheblichem Übergewicht. Dabei schien auch das Alter eine Rolle zu haben. Unter an COVID-19 Erkrankten mussten fettleibige Patientinnen und Patienten bis zu 65 Jahren mit höherer Wahrscheinlichkeit künstlich beatmet werden, und sie repräsentierten auch die Gruppe mit dem größten Sterberisiko. Nicht-Mediziner wunderten sich: Und danach sanken die bedrohlichen Faktoren? Keineswegs. Allerdings hatten stark Übergewichtige im weiteren Verlauf ihres Lebens bereits gravierende andere chronische Erkrankungen, die am Ende die negative Rolle von Sars-CoV-2 noch übertrafen und schließlich als führende Todesursache in Coronazeiten verzeichnet wurden.

Das wiederum belegt, dass Immunkräfte mit zunehmendem Alter immer mehr Schicksal spielen, häufig jedoch mit enttäuschendem Ausgang (Quelle: „Obesity Ups Odds for Severe COVID-19, But Age Matters“. Health Day. 05. August 2020).

Alle in diesem EBook genannten Substanzen müssen dem Organismus entweder unmittelbar mit der Nahrung zugeführt werden, das gilt ausnahmslos für Vitamine, oder unser Essen muss jene Substanzen erhalten, aus denen im Körper die dringend notwendigen Vitalstoffe, Aminosäuren, Hormone und Enzyme mit gewünschten biochemischen Wirkungen gebildet werden können. Das gelingt nur unter günstigen Bedingungen, für die wiederum andere Mikronährstoffe die Voraussetzung sein können.

Eine einleuchtende Videografik mit einer Streichholzreihe zur Unterbrechung einer Ansteckungskette durch das Sars-CoV-2 verdeutlichte die Realität eindrucksvoll. Nach Entzündung verbreitete sich das Feuer rasch von einem mit Phosphor bestückten Zündkopf zum nächsten … bis es an ein einziges Streichholz mit abgeknicktem Köpfchen ankam. Das Feuer setzte sich nicht fort. Sofort war die Entzündungskette unterbrochen.

Ähnliches ereignet sich im Immunsystem, sobald ein Mangel an kooperierenden und verstärkenden Substanzen aufgetreten ist.

Das gilt insgesamt für alle Organsysteme im menschlichen Körper. Sie beeinflussen sich untereinander. Fällt eine Funktionsgruppe aus, sind die anderen oder Teile davon nicht unberührt.

Der Immun-Kompass

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