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Kapitel 2

Von Göttern und Dämonen

Und dann würfelten die Götter und luden mich heiter zu Ihrem Spiel ein….

…und hungrig wie ich war, und neugierig und mutig, nahm ich an Ihrem Spieltisch Platz.

Und dachte an diesen Abend…, an dem alles begann.

Der Abend nach Weihnachten.

Am 25. Dezember finde ich mich wieder in einer Höhle des Tafelberges,

Cape Town.

Eine ganze Horde Backpackers aus der Long Street 42, Shans hostel, hat, ohne zu murren Kisten mit Essen, Champagner, Bowle und bunt gemixte kulinarische Leckereien hoch geschleppt in die Höhle.

Zwischen Dornensträuchern, steilen Felsbrocken, schwitzend unter 36 Grad Sonne wird in der kühlen Höhle das Buffet aufgebaut, inklusive Musikanlage.

Ruhig, ohne Lächeln – er sieht immer ernst aus – erklärt Shan seinen Gästen, dass sich im Kuskus das Marihuana befindet, also, wer möchte…

Da fällt er mir zum zweiten Mal auf. Zuerst durch diesen monumentalen Christbaum, der von 20 Mann die steile Treppe in das hostel hoch geschleppt wurde.

Seine Initiative für seine Gäste.

Individualität – Fürsorge – Kreativität, hatte ich blitzartig empfunden.

Er schenkt mir mit ruhigem klarem Blick Champagner nach und ich mache ihm das Kompliment, mich außerordentlich wohl zu fühlen mit seiner Idee, in der Höhle, in dem Ungewöhnlichen, auf diese Art Weihnachten zu feiern, mit Blick auf den Atlantik, das ausgebreitete CT unter meinen Füßen, die sich verlierenden Weiten Afrikas bis zu fernen Bergen.

Dann irgendwann Abstieg, herausgefordert durch die ansteigende Kälte, ich bin auch müde, kalt und heiß sind so dicht wie die beiden Seiten einer Münze, hier in Südafrika.

Und nicht nur klimatisch.

Ich habe dann geduscht, mich umgezogen, da wohnte ich noch in Zimmer Nr. 2 im hostel. Mein letzter Abend, vor Rückreise nach Deutschland.

Den gigantischen, geschmückten Weihnachtsbaum vor Augen. Habe dann trotzig – alle Backpacker sind stilgemäß schlampig gekleidet und ähneln dadurch einander wie Eier – mein schwarzes zipfeliges Tanzkleid angezogen – noch ungewiss, ob ich mit Brent Salsa tanzen gehen werde, oder auch alleine.

Und dann kommt alles anders.

Die Götter würfeln.


Die Weite Afrikas liegt ausgebreitet unter mir

Von Göttern und Dämonen in Afrika

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