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Was sind ätherische Öle?

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Ätherische Öle sind die Duftstoffe einer Pflanze, die damit unter anderem Insekten zur Bestäubung anlockt oder Tiere davon abhält, sie zu fressen. Überdies können sich Pflanzen mit ihren Duftmolekülen vor extremer Hitze oder Kälte schützen. In einigen Fällen produzieren die Pflanzen sogar ätherische Öle mit antibiotischer Wirkung. Ebenso kommunizieren Pflanzen über ihre Duftstoffe miteinander. Ein und dieselbe Pflanze kann zu verschiedenen Tages- oder Jahreszeiten unterschiedlichste Duftstoffe produzieren und in unterschiedlicher Menge und Zusammensetzung in den verschiedenen Pflanzenteilen einlagern.

Gewinnungsverfahren

Es gibt mehrere Verfahren, den Pflanzen das ätherische Öl zu entziehen: Die am häufigsten angewendeten Methoden sind die Wasserdampfdestillation und die Kaltpressung von Fruchtschalen. Mit diesen Verfahren werden auch die ätherischen Öle für die OriginalStadelmann®-Aromamischungen gewonnen.

Die Destillation von Kräutern, Blüten, Gräsern, Wurzeln, Rinden und Hölzern mittels Wasserdampf ist nicht nur eine der ältesten, sondern zugleich eine sehr schonende und umweltgerechte Methode zur Gewinnung ätherischer Öle. Die Pflanzenteile werden in einem großen Behälter, dem Alambique, über oder in Wasser gegeben und erhitzt. Der aufsteigende Dampf löst die Duftmoleküle und transportiert sie über ein Rohrsystem in die sogenannte Florentinerflasche. Dort wird das Destillat, das nichts anderes ist als Kondensflüssigkeit, gesammelt, das ätherische Öl trennt sich nun vom Wasser. Meist ist das ätherische Öl leichter und schwimmt deshalb oben, manche Öle sind schwerer und setzen sich dann am Grund ab. Sie werden abgezogen und zurückbleibt das Pflanzenwasser, das Hydrolat.

Hydrolate finden zunehmend mehr Beachtung in der Aromatherapie. Sie enthalten wasserlösliche und sehr wenige wasserdampfflüchtige Bestandteile. Jedoch kann nicht jedes Hydrolat verwendet werden, zum einen, weil der Geruch oft gänzlich anders ist als der des ätherischen Öls, und zum anderen, weil es unbedingt keimfrei sein muss. Dies ist nur dort zu gewährleisten, wo für die Destillation sauberes Quellwasser zur Verfügung steht. Ist dies nicht der Fall, ist das Hydrolat von Anfang nicht einwandfrei. Auch bei der weiteren Verarbeitung muss auf peinlichste Sauberkeit geachtet werden, denn bereits die geringste Verunreinigung bei der Herstellung oder beim Abfüllen kann zur Verkeimung führen. Bei den Stadelmann®-Aromamischungen wird der Herstellungsprozess deshalb sehr genau mit mikrobiologischen Untersuchungen überwacht und nur reinste Qualität unter sterilen Bedingungen verarbeitet. Hydrolate eignen sich nicht nur zur Feuchthaltung von gesunder Haut, sondern auch zur Pflege von Schleimhaut und kranker Haut.

Die Kaltpressung zählt zu den einfachen Gewinnungsverfahren. Dabei wird das ätherische Öl aus den Schalen von Zitrusfrüchten wie Zitrone, Orange, Bergamotte, Limette, Mandarine und Grapefruit gepresst. Bei dieser Methode ist es besonders wichtig, dass Früchte aus biologischem Anbau verwendet werden, um eine Belastung durch Spritz- oder Düngemittel auszuschließen. Im Gegensatz zur Wasserdampfdestillation können bei der Kaltpressung nämlich Schadstoffe mit ins Öl gelangen – ein Risiko, das bei den Stadelmann®-Aromamischungen allerdings weitestgehend ausgeschlossen ist, da die Öle für die Duftmischungen ausschließlich aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.

Wirkungsweise

Ätherische Öle bzw. Aromamischungen wirken über unser Riechsystem und werden über die Haut oder Nasenschleimhaut aufgenommen.

Es ist bekannt, dass der Riechsinn im Mutterleib als Erstes entwickelt ist und der Embryo bereits einige Wochen nach der Zeugung im Mutterleib Geruch wahrnehmen kann. Der Riechsinn ist nach der Geburt bis etwa zur zwölften Lebenswoche sehr ausgeprägt, lässt bis zum dritten Lebensjahr nach, wird wieder stark aufgebaut, erlebt ein Hoch bis Mitte Dreißig und verringert sich dann bis zu unserem Lebensende um etwa 30 %.

Unser Riechsystem ist fähig, ein Duftmolekül binnen hundertstel Sekunden zu identifizieren, noch ehe wir wahrnehmen, dass uns ein Duft umgibt. Die etwa 30 Millionen Riechsinneszellen, die beidseitig in die Riechschleimhaut in unserer Nase eingebettet sind, leiten die Geruchsinformation unmittelbar an das limbische System in unserem Gehirn weiter. Dort wird ein komplexer Reiz-Reaktions-Mechanismus ausgelöst, über den die ätherischen Öle unseren Körper beeinflussen, Wohlbefinden erzeugen und damit Heilungsprozesse unterstützen können. Ihr Geruch löst die Produktion neurochemischer Stoffe aus, die Einfluss nehmen auf unsere Hormonproduktion, unsere Stimmung und unsere Emotionen. Die Duftmoleküle werden innerhalb von Minuten ins Blut transportiert, verstoffwechselt und binnen einiger Stunden wieder ausgeschieden. Aus diesem Grund ist es so wichtig, in der Aromatherapie nur mit naturreinen Substanzen zu arbeiten.

Ob ätherische Öle nun über die Inhalation oder die Haut in den menschlichen Körper gelangen, der Mechanismus der Identifikation erfolgt immer über den Geruchssinn. Allerdings kommt bei aromatherapeutischen Anwendungen über die Haut die lokale Wirkung einzelner Inhaltsstoffe besser zum Tragen, die direkt in dem betroffenen Körperbereich z.B. die Durchblutung fördern, den Schmerz lindern, desinfizieren, wärmen, kühlen oder entspannen können. Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Faktor ist die menschliche Zuwendung durch die Berührung der Haut, ob es nun der Körper eines anderen lieben Menschen ist, den Sie pflegen, oder Ihr eigener. Jede Berührung der Haut aktiviert unser zentrales Nervensystem und veranlasst dieses, Hormone oder Botenstoffe freizusetzen.


Sollen ätherische Öle als Körper- oder Massageöl verwendet werden, ist die Beigabe von fetten Pflanzenölen erforderlich. Die fett-löslichen ätherischen Öle können in der Vermischung mit fetten Ölen von der Haut gut aufgenommen werden und in deren tiefere Schichten dringen. Dort gelangen sie, von feinsten Blutkapillaren aufgenommen, in das Stoffwechselsystem. Der hohe Gehalt fetter Pflanzenöle an ungesättigten Fettsäuren fördert zudem die Elastizität der Haut, die Zellregeneration sowie die Schutzfunktion. Fette Öle sind nicht nur Radikalfänger, sondern wirken auch ausgleichend auf den Fett-Feuchtigkeits-Mantel der Haut. Sie sind den Hautfetten sehr ähnlich, werden gut absorbiert und dringen schnell und tief in die Haut ein. Deshalb sind sie als Trägersubstanz für ätherische Öle bestens geeignet. (Zur Hautpflege mit fetten Pflanzenölen siehe auch unten).

Inhaltsstoffe

Bei ätherischen Ölen handelt es sich um Substanzen, deren Inhaltsstoffe je nach Anbauart und -gebiet klima-, ernte- und destillationsbedingten Schwankungen ausgesetzt sind. Sie sind Vielstoffgemische und selbst modernste Analyseverfahren reichen nicht aus, um sämtliche Inhaltsstoffe eines ätherischen Öls zu benennen. Des Weiteren kann die therapeutische Wirkung eines Öls nicht am Nachweis einiger weniger wichtiger Hauptinhaltsstoffe gemessen werden, wie dies meist in wissenschaftlichen Untersuchungen geschieht, sondern vielmehr muss das Gesamtspektrum und Zusammenspiel aller vorhandenen Wirksubstanzen berücksichtigt werden. Auch wenn eine biochemische Substanz nur in geringster Menge vorhanden ist, so ist sie dennoch ein Bestandteil der Pflanze und ihr synergistischer Effekt zusammen mit den anderen Hauptinhaltsstoffen ergibt erst die Ganzheit des Öls bzw. des Dufts. Entspricht ein Öl dieser unveränderten Reinheit, so bezeichnen wir es als genuin – im Gegensatz zu veränderten Ölen, denen Komponenten entzogen werden, um eine Standardisierung zu erreichen, oder gar künstlichen Ölen, die nie alle Inhaltsstoffe enthalten können.


Das Wirkungsspektrum der einzelnen Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen kann sehr unterschiedlich sein und reicht von antiseptisch, nervenberuhigend, antiviral, blutdrucksenkend, belebend, stimmungshebend, pilztötend, krampflösend, schleimlösend, entzündungshemmend, antidepressiv, immunstabilisierend, harntreibend, schmerzstillend, hormonregulierend bis zu stark hautreizend, abortiv und neurotoxisch.

Qualität

Bei allen Rezepturen der Original-Stadelmann®-Aromamischungen werden ätherische und fette Pflanzenöle sowie Pflanzenfette höchster Reinheit verarbeitet. Da die fetten Pflanzenöle – gerne auch als Basisöl bezeichnet – den Hauptanteil bei allen Körperpflegeölen darstellen, ist es hier genauso wichtig, beste naturreine, d.h. von Rückständen unbelastete Öle zu verwenden. Es werden, soweit es der Rohstoffmarkt zulässt, möglichst fette Öle aus nativer Kaltpressung verarbeitet, also nicht raffinierte Öle, sondern nur gefilterte und gereinigte Öle direkt nach der ersten Pressung (lesen Sie mehr zur Qualität von fetten Pflanzenölen im »Ölbuch« von Sabine Pohl). Nur so bleiben die für unsere Haut und unser Immunsystem so wichtigen ungesättigten Fettsäuren und Fettbegleitstoffe im Öl.

Diese Inhaltsstoffe sind auch der Grund für die kurze Haltbarkeit der Aromamischungen (und Letztere wiederum ein Zeichen von reinster naturbelassener Qualität). Dasselbe gilt für die Butter und Fette in den Salben und Cremes der Aromamischungen: Auch diese sind weitestgehend unbehandelt und naturbelassen.

Es gehört zum Selbstverständnis der Stadelmann®-Aromamischungen, dass sämtliche Rohstoffe möglichst aus zertifizierter Wildsammlung oder aus kontrolliert biologischem Anbau stammen und die Grundlagen für Duschgels und Shampoos zudem biologisch abbaubar sind. Trotzdem werden Sie keine »Bio«-Auszeichnung auf den Etiketten der Mischungen finden. Das hat einen einfachen Grund: Die Standards, die der Gesetzgeber für »Bio« festgelegt hat, genügen unseren Ansprüchen nicht. Zudem ist es bislang nicht möglich, alle Ausgangssubstanzen auf dem Rohstoffmarkt aus zertifiziertem kontrolliert biologischem Anbau oder aus zertifizierter Wildsammlung zu beziehen. Die Original-Stadelmann®-Aromamischungen verzichten deshalb auf die gängigen Bio-Labels und bürgen stattdessen mit dem eigenen Label für höchste naturreine Premium-Qualität.

Von Anbeginn, also seit 1988, war es Apotheker Dietmar Wolz und mir ein großes Bedürfnis, Pflanzenöle zur Verfügung zu stellen, die auch den Anforderungen sensibler Lebensphasen gerecht werden, wie Schwangerschaft, Still- und Säuglingszeit es sind. Denn Pflanzen enthalten neben hervorragenden Wirkstoffen auch kritische Substanzen. Diese gilt es zu kennen und mittels moderner Analytik zu prüfen, sodass beim Einkauf die entsprechende Wahl getroffen werden kann.

So wird zum Beispiel für das beliebte Rosenöl in Mischungen für schwangere Frauen und Säuglinge das Öl der Rosa gallica oder, wenn lieferbar, das der Damaszenerrose aus Iran oder Afghanistan verwendet. Für das Lavendelöl in den Aromamischungen wird ausschließlich hochwertiger Berglavendel (Lavandula angustifolia) aus Wildsammlung oder Lavendel aus kontrolliert biologischem Anbau in höheren Berglagen verarbeitet, es wird auf keinen Fall das billige und campherhaltige Lavandinöl (Lavandula hybrida) eingesetzt. Das Fenchelöl stammt stets vom besser verträglichen süßen Fenchel, bei Rosmarin wird der ketonarme Chemotyp Cineol oder Verbenon eingemischt. Beim Thymianöl, das in Kindermischungen Verwendung findet, handelt es sich um das besonders hautverträgliche, sanftere Thymianöl vom Chemotyp Geraniol und Linalool. In Aromamischungen, die Salbeiöl enthalten, findet sich nur ein äußerst niederer Thujongehalt, und bei Ysop wird nur das unkritische Öl von Ysop decumbens eingekauft.

Aber auch andere Rohstoffe, wie z.B. Wollwachs, werden vor der Verarbeitung im Labor der Bahnhof-Apotheke getestet (mehr zur Qualitätsprüfung siehe unten). So können Sie sich darauf verlassen, dass in allen Salben oder Balsamen der Stadelmann®-Aromamischungen, die Wollwachs (Adeps lanane) enthalten, selbstverständlich nur pestizidfreie Ware verarbeitet wird, und der verwendete Beinwell frei ist von kritischen Pyrrolizidinalkaloiden.


Zu Ihrer Sicherheit werden die gesetzlichen Vorgaben zum Verbraucherschutz nicht nur durch regelmäßige Kontrollen überwacht, sondern die hauseigenen Qualitätsstandards der Bahnhof-Apotheke reichen weit über das Maß dieser Vorgaben hinaus, sie werden strikt eingehalten und dokumentiert (siehe unten, »Qualitätsprüfung«).

Dass die Stadelmann®-Aromamischungen sämtlichen gesetzlichen Qualitätsvorgaben entsprechen, erkennen Sie an den Etiketten: Alle ätherischen Öle und Ölmischungen sind nach den gesetzlich vorgeschriebenen Deklarationsanforderungen vollständig deklariert, d.h., Sie finden auf dem Etikett alle erforderlichen Informationen wie Inhaltsstoffe, natürlich enthaltene Einzelwirkstoffe, Verbraucher- und Anwendungshinweise sowie die Chargenbezeichnung, anhand derer der gesamte Herstellungsprozess zurückverfolgt werden kann.

Die für Kosmetika zugelassenen Rohstoffe unterliegen europaweit einheitlichen Bezeichnungen (INCI, International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) und sind auf Englisch bzw. gemäß den botanischen Bezeichnungen aufgeführt.

Qualitätsprüfung

Bei den Original-Stadelmann®-Aromamischungen handelt es sich um einwandfreie, naturbelassene Produkte, die möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau stammen und frei von jeglichen Konservierungsmitteln sind.

Um eine gleichbleibend hochwertige Qualität dieser Duftmischungen zu garantieren, werden regelmäßig chemische Qualitätsanalysen durchgeführt, die gewährleisten, dass es sich um einwandfreie Ware handelt. Dazu gehört die mehrmalige gewissenhafte Prüfung aller Einzelsubstanzen bei der Auswahl, bei der Anlieferung und während der Lagerung. Diese Kontrolle erfolgt in den hauseigenen Laboratorien der Bahnhof-Apotheke Kempten, unter anderem durch die sogenannte Headspace-Kapillar-Gaschromatografie (einschließlich Massenspektrometer) und mikrobiologische Untersuchungen. Mittels der Gaschromatografie kann jeder einzelne Inhaltsstoff nachgewiesen werden, und sei er auch nur in geringsten Anteilen vorhanden.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Die Original-Stadelmann®-Aromamischungen werden frisch hergestellt und von Hand abgefüllt. Entsprechend dem Etikettenaufdruck sind sie ein bis zwei Jahre haltbar. Die wasserfreien Salben halten zwei bis drei Jahre. Im Grunde sind die Duftmischungen wie Lebensmittel aus dem Naturkostladen zu betrachten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich an den angegebenen Haltbarkeitsdaten orientieren und sorgsam mit den Ölen umgehen. Nach Anbruch einer Flasche ist die Aromamischung alsbald aufzubrauchen, denn sobald der Sauerstoffanteil in der Flasche größer wird, kann es zu Veränderungen der Ölqualität kommen. Eine volle, unbenutzte Flasche kann auch noch kurze Zeit nach dem Ablaufdatum verwendet werden, der Inhalt muss dann jedoch umso rascher verbraucht werden. Sollte ein Körper- oder Massageöl auf der Haut ranzig riechen, dürfen Sie es nicht mehr verwenden! Riecht dagegen ein Öl, das bereits wiederholt geöffnet wurde, nur beim Schnuppern an der Flasche ranzig, genügt es, den Tropfeinsatz und den Flaschenhals mit Alkohol zu reinigen, da der Inhalt noch einwandfrei ist (was sich durch einen Riechtest mit einem Tropfen auf der Haut sicher bestätigt).

Bei Körper- und Massageölen ist die Verwendung eines Fettölsprühaufsatzes empfehlenswert. Dieser erleichtert die Handhabung und verringert die Gefahr der Verkeimung.

Auch durch Licht entstehen in den Ölen chemische Prozesse, die zu Qualitäts- und Wirkungsveränderungen führen können. Deshalb werden die Aromamischungen in dunklen Flaschen abgefüllt. Alle Produkte sollten außerdem bei Zimmertemperatur und lichtgeschützt aufbewahrt werden, also nicht im Kühlschrank oder im feuchtwarmen Bad. Die ätherischen Ölflaschen müssen nach jedem Gebrauch unbedingt sofort wieder verschlossen werden, damit ein Verdunsten des Öls vermieden wird.

Bedenken Sie auch, dass ätherische Öle nicht in Kinderhände gehören und außerhalb deren Reichweite aufbewahrt werden müssen!

Dosierung

Die Beschreibungen der Duftanwendungen in diesem Buch enthalten konkrete Angaben zur jeweiligen Dosierung, die auf jahrelanger Erfahrung beruhen. Selbstverständlich können und müssen diese manchmal individuell angepasst werden. Dabei helfen Ihnen meine nachfolgenden neun goldenen Grundregeln, vor allem, wenn Sie wissen möchten, ob Sie eher mehr oder weniger Öl nehmen oder eine Anwendung eher seltener oder öfter durchführen sollten.

Diese Grundregeln unterstützen Sie dabei, die Aromatherapie im ganzheitlichen Sinn anwenden zu können und das richtige Verhältnis zum ausgewählten Öl zu finden, egal, auf welche Weise dieses Öl nun eingesetzt wird.

Für die zu behandelnde Person gilt:

je jünger – desto sparsamer

je leichter – desto weniger

je sensibler – desto geringer je älter – desto individueller

Für die Befindlichkeit gilt:

je größer die Schmerzen – desto mehr Öl

je chronischer die Beschwerden – desto länger die Behandlung

Für die Menge eines ätherischen Öls gilt:

je frischer die Note – desto mehr

je schwerer das Öl – desto weniger

je großflächiger die Anwendung – desto sparsamer

Bitte bedenken Sie bei jeder Anwendung: Weniger ist mehr!

Behandelt wird, solange und sooft ein Duft der Nase gefällt und der Körper einverstanden ist. Bei Nichtgefallen oder wenn der Körper nicht mehr danach verlangt, wird die Therapie abgesetzt – unsere Intuition sagt uns genau, ob eine Aromabehandlung häufiger oder seltener durchgeführt werden sollte.

Anwendungshinweise

Sie finden bei jeder Indikation in diesem Handbuch Empfehlungen zu Original-Stadelmann®-Aromamischungen und wie Sie diese am besten anwenden.

Die erstgenannte Aromamischung gilt als erste Wahl, sie wurde für das angebene Beschwerdebild entwickelt und hat sich als Optimum bewährt. Damit Sie diese Aromamischung sofort erkennen, wurde sie farbig unterlegt.

Die danach folgenden Mischungen sind ebenfalls für die beschriebenen Beschwerden geeignet. Sie dienen als Alternative, falls Ihre Hebamme oder Apotheke nur eine eingeschränkte Auswahl vorrätig hat. Möglicherweise enthält die erstgenannte Aromamischung aber auch ein ätherisches Öl, dass Sie im wahrsten Sinn des Wortes nicht riechen können. Dann greifen Sie ebenfalls zu einem Alternativvorschlag. Letzterer bietet bei einer länger andauernden Anwendung zudem eine willkommene Abwechslung.

Die genauen Anwendungshinweise werden im Folgenden noch näher erläutert. Darüber hinausgehende Informationen zu den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und vor allem zu den einzelnen ätherischen und fetten Ölen finden Sie in meinem Buch »Bewährte Aromamischungen«.

Sagt Ihnen der Duft einer Aromamischung tatsächlich nicht zu, obwohl sie als aromatherapeutische Maßnahme angezeigt ist, dann versuchen Sie es kurze Zeit später noch einmal. Lehnt Ihre Nase den Duft dann immer noch ab, sollten Sie sich ganz auf das Urteil Ihres Geruchssinns verlassen und die Aromamischung auch nicht anwenden.

Falls Sie eine empfindliche Haut haben, sollten Sie vor der Anwendung auf der Haut zuerst einen Test machen, indem Sie die Ölmischung in der Armbeuge auftragen und etwa zehn Minuten oder länger einwirken lassen. Reine ätherische Ölmischungen müssen dabei mit wenig fettem Öl vermischt werden. Wenn es zu Hautreaktionen kommt, müssen Sie auf dieses Öl verzichten.

Es hat sich im Übrigen bewährt, hilfreiche Maßnahmen wie z.B. Aromabäder, Einreibungen oder Wickel frühzeitig zu beginnen und lieber mehrmals zu wiederholen.

Wie Sie die empfohlenen Aromamischungen anwenden können, erkennen Sie auf den ersten Blick anhand der folgenden Symbole:

Raumbeduftung mit Duftlampe/Vernebler
Riechfläschchen
Raumspray/Hautspray
Einreibung/Massage mit Körper- und Massageölen
Einreibung mit Salben und Balsamen
Voll- oder Teilbad
Waschung
Kompressen/Auflagen/Wickel
Fußanwendung
Punktuelle Anwendung mit Naturparfüms
Besonderer Tipp
Wichtiger Hinweis
Querverweis

Raumbeduftung mit Duftlampe/Vernebler

Die Wirkung eines ätherischen Öls über die Duftlampe hängt von mehreren Faktoren ab: zum einen von der Qualität der Lampe, zum anderen von der Raumgröße und der Anzahl der darin anwesenden Personen. Wird die Lampe zu therapeutischen Zwecken verwendet, sollte bedacht werden, dass das ätherische Öl auf alle anwesenden Personen einwirkt. Es genügt, die Duftlampe etwa eine Stunde brennen zu lassen, die Duftmoleküle können sich in dieser Zeit ausreichend verflüchtigen und den Raum füllen. Das Nachfüllen der Lampe mit ätherischen Ölen sollte in den darauf folgenden ca. acht Stunden besser vermieden werden.

Eine beliebte Alternative sind elektrische Vernebler, da von diesen keine Brandgefahr ausgeht. Moderne Geräte schalten sich automatisch ab, sobald der Wasserbehälter leer ist, oder sie verfügen sogar über Intervallschaltungen. Eine ganze Reihe von Modellen dient gleichzeitig als farbige Lichtquelle, die den Duft sehr gut ergänzt und zudem einen schönen Blickfang bietet. Achten Sie bei der Anschaffung eines Verneblers auf qualitativ hochwertige Geräte, die eine sichere Duftanwendung ermöglichen.

Ist es nicht möglich, einen Vernebler oder eine Duftlampe aufzustellen, dann können Raumdüfte auch im praktischen Pumpzerstäuber zur Anwendung kommen. Das ist insbesondere dann ideal, wenn eine rasche Vitalisierung oder Reinigung der Raumluft notwendig ist (siehe Spray-Symbol bei den Anwendungen).

Vor jeder Raumbeduftung muss der betroffene Raum gelüftet werden.
Alle Raumbeduftungsgeräte müssen regelmäßig mit einem Duftlampenreiniger oder mit 30 %igem Alkohol gereinigt werden.
Wegen des meist höheren Alkoholgehalts dürfen Raumduftsprays nicht auf die Haut aufgesprüht werden.

Riechfläschchen

Bei manchen Indikationen reicht es schon, wiederholt an einem Fläschchen mit einem ätherischen Öl bzw. einer Duftmischung zu riechen. Dies ist insbesondere auf Reisen und im Berufsalltag praktisch. Hierbei handelt es sich um anregende, leicht flüchtige ätherische Öle. Sie können auch 1–2 Tropfen des Öls auf ein Taschentuch geben und wiederholt daran riechen.


Raumspray/Hautspray

Einige Aromamischungen stehen Ihnen auch in einer Sprühflasche zur Verfügung. Ein solches Spray ist praktisch für unterwegs und benötigt im Gegensatz zu einer Duftlampe oder einem Vernebler weder Kerze noch Strom. Bei Raumsprays kann der Alkoholgehalt bis zu 30 % betragen, deshalb sind sie nicht für die Haut geeignet. Die Aromamischung kann einfach in den Raum gesprüht werden oder aber auf ein Papiertuch, das dann im Kinderbett oder Auto befestigt wird. Es kann auch am Arbeitsplatz aufgehängt oder einfach als Riechtüchlein in die Brusttasche gesteckt werden. Das Papiertüchlein wird bei jeder Anwendung erneuert.

Um als Hautspray verwendet werden zu können, enthalten die Sprühmischungen einen geringeren Alkoholgehalt von maximal 12 %. Sprays ohne Alkohol können zur feuchten Behandlung einer Wunde sowie des Windel- oder Intimbereichs direkt aufgesprüht werden. Dasselbe gilt auch für alle Hydrolate.

Einreibung/Massage mit Körper- und Massageölen

Bei den Körper- und Massageölen der Original-Stadelmann®-Aromamischungen sind die ätherischen Öle immer in ein oder mehrere fette Pflanzenöle eingemischt, damit sie überhaupt durch die Haut wirken können (siehe dazu auch hier und hier). Je höher der Anteil ungesättigter Fettsäuren in diesem Trägeröl und je wärmer die Haut, desto schneller verläuft der Aufnahmeprozess. Das ätherische Öl wirkt meist innerhalb weniger Minuten, spätestens jedoch nach zwanzig Minuten, im Organismus. Es kann davon ausgegangen werden, dass ätherische Öle samt ihrem fetten Trägeröl vollständig von der Haut aufgenommen und innerhalb weniger Stunden gänzlich verstoffwechselt werden.


Wählen Sie bei allen Hautölen die Ölmenge so, dass sie gänzlich in die Haut einziehen kann. Idealerweise wird das Öl auf die feuchte Haut aufgetragen. Alle Körper- und Massageöle können auch zur Unterstützung einer Reflexzonentherapie verwendet werden.

Einreibung mit Salben und Balsamen

Ätherische Salbenmischungen sollten immer dünn und sparsam aufgetragen werden. Auch hier tragen die ausgewählten naturbelassenen Grundsubstanzen dazu bei, dass die ätherischen Öle gänzlich durch die Hautschranke dringen können. Salben haben den Vorteil, dass das ätherische Öl seine volle Wirkungskraft am Einsatzort entfalten kann, da das Eindringen in die Tiefe langsamer geschieht und somit auch nachhaltiger wirkt. Die Naturbelassenheit der Salben ist z.B. daran erkennbar, dass die darin enthaltene Sheabutter bei Temperaturschwankungen zu Agglomeratbildungen neigt. Diese kleinen Körnchen lösen sich jedoch auf der körperwarmen Haut sofort wieder auf.

Die Haltbarkeit der Salben ist sehr gut, da sie wasserfrei sind und weder Luft noch Licht in die Tuben dringen können. Manche Körperöle lassen sich auch gut mit einer Salbe vermischen. Falls es angegeben ist, können Salben und Balsame zur Unterstützung einer Reflexzonentherapie verwendet werden.

Voll-/Teilbad

Eine sehr wohltuende und auch wirkungsvolle aromatherapeutische Anwendung ist das Baden mit ätherischen Ölen. Der Vorteil dabei ist, dass die gesamte Hautoberfläche die Wirkung der ätherischen Öle aufnehmen kann. Allerdings dürfen ätherische Öle niemals pur ins Badewasser gegeben werden, sondern müssen mit einem geeigneten Emulgator vermischt werden, wie z.B. Honig, Sahne, Neutralseife, Molke oder Totes-Meer-Salz. Bei den einzelnen Anwendungen in diesem Buch finden Sie entsprechende Hinweise.


Viele der Aromabademischungen enthalten Totes-Meer-Salz als Emulgator. Achten Sie bitte bei diesen Salzbädern darauf, sich nach einem Bad gründlich abzuduschen, da auf der Haut zurückbleibende Salzkristalle sonst einen Juckreiz auslösen können. Die Ölbäder wiederum enthalten Sesamöl, eingemischt in eine neutrale, biologisch abbaubare Seifengrundlage, und bieten bereits im Wasser eine ölige Hautpflege.

Waschung

Eine Waschung mit ätherischen Ölen kann zum einen zur Immunstärkung nach den Kneippschen Regeln angewendet werden und zum anderen bei (kranken) Menschen, die das Bett nicht oder nur kurz verlassen dürfen. Es wird ein milder Reiz auf die Haut ausgeübt, der das Immunsystem stärkt, die Herz-Kreislauf-Funktionen anregt und das vegetative Nervensystem harmonisiert. So können Kreislaufschwäche, Abgeschlagenheit und Müdigkeit oder Einschlafprobleme behandelt werden. Außerdem werden mit der Waschung ausgeschwitzte Giftstoffe entfernt. Nicht zu unterschätzen ist auch hier die Zuwendung und Aufmerksamkeit, die Sie einem Kranken damit schenken.

Ätherische Öle sowie die Körper- und Massageöle der Original-Stadelmann®-Aromamischungen müssen mit einem Emulgator vermengt werden, ehe sie ins Waschwasser gegeben werden. Am schnellsten lösen die Öle sich auf, wenn sie vorher mit Seife vermischt werden. Eine Ausnahme bilden hier Lavendel-, Rosmarin- und Pfefferminzöl, denn von diesen wird oft nur ein Tropfen benötigt, der sich unproblematisch mit dem Wasser vermischt.

Kompressen/Auflagen/Wickel

Eine sehr hilfreiche und heilsame Anwendung sind Kompressen, Auflagen und Wickel. Auch sie stärken das Abwehrsystem, unterstützen die Herz-Kreislauf-Funktion und regen den Entgiftungsmechanismus an. Ihre Wirkung lässt sich durch die Zugabe von ätherischen Ölen noch verstärken. Durch die Wickelschichten kann das ätherische Öl nicht so leicht nach außen abdunsten und wirkt nachhaltig und lange über die Haut ein. Reine ätherische Öle müssen auch hier immer mit einem Emulgator vermischt werden. Welcher am besten geeignet ist, wird bei den Anwendungen in diesem Buch explizit genannt.

Ob kalter oder warmer Wickel, ist ebenfalls immer angegeben. Feuchtwarme Wickel wirken weitaus intensiver als warme trockene Auflagen, sie müssen möglichst schnell aufgelegt werden, dürfen aber auf keinen Fall zu heiß, jedoch auch nicht zu kühl sein. Wickel mit Zusätzen aus der Küche sollten mindestens raumtemperiert oder besser körperwarm angelegt werden. Der Erfolg hängt auch von den Materialien ab. Zu empfehlen sind Leinen, Bouretteseide oder naturbelassene Baumwolle.

Sehr praktisch sind die fertigen Wickel-Sets von Wickel & Co®, die ebenfalls über die Bahnhof-Apotheke oder Ihre Apotheke am Wohnort erhältlich sind. Aus diesem Sortiment besonders empfehlenswert sind die Woll-fühl®-Wickel aus reiner Schafschurwolle mit Klettverschlüssen, die einfach, schnell und passgenau angelegt werden können. Im Bauch- und Rückenbereich reicht oft auch ein einfacher, gestrickter Hüftwärmer aus reiner Wolle, den Sie beispielsweise über den Naturtextilienversand Stadelmann Natur beziehen können (siehe Bezugsquellen). Ob ein Wickel wiederholt angelegt werden muss, wird zum einen von der Krankheitssituation, zum anderen von der behandelten Person selbst bestimmt, die meist spürt, was ihr gut tut. Zur korrekten Ausführung von Wickeln und Auflagen lesen Sie Ursula Uhlemayrs Buch »Wickel & Co.® – Bärenstarke Hausmittel für Kinder«.

Fußanwendung

Ein Fußbad mit ätherischen Ölen entspannt nicht nur und fördert die Durchblutung, es ist außerdem eine besonders schnell umsetzbare und wohltuende Anwendungsmöglichkeit. Sie benötigen dafür eine große Schüssel oder einen entsprechenden Eimer und sollten darauf achten, dass das Wasser mindestens über die Knöchel reicht, besser bis ca. zehn Zentimeter unterhalb des Knies. Allerdings dürfen ätherische Öle auch bei einem Fußbad nicht pur ins Wasser gegeben werden, sondern müssen mit einem geeigneten Emulgator vermischt werden, wie z.B. Honig, Sahne, Neutralseife, Molke oder Totes-Meer-Salz. Bei den einzelnen Beschwerdebildern finden Sie entsprechende Hinweise und häufig finden Sie auch entsprechende fertige Produkte, die die Anwendung schnell und unkompliziert machen.

Sie können Ihr Wohlempfinden noch steigern, indem Sie sich im Anschluss an das Bad mit einer professionellen Fußreflexzonenmassage oder einer liebevollen intuitiven Fußmassage verwöhnen lassen.

Punktuelle Anwendung mit Naturparfüms

Naturparfüms eignen sich bestens zur Aromatherapie, vor allem bei Behandlungen, die häufiger am Tag angewendet werden sollen, wie z.B. bei psychischen Problemen. Sie sind frei von Konservierungsmitteln, können vollständig verstoffwechselt werden und sind individuell einsetzbar. Von diesen hoch konzentrierten Aromamischungen wird immer nur ein Tropfen hinter dem Ohr, in der Brustfalte, im Pulsbereich am Handgelenk, in der Armbeuge oder in der Kniekehle aufgetragen. Auch hier finden Sie bei den nachfolgenden Anwendungen entsprechende Hinweise.

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen

In den Einführungen zu den einzelnen Kapiteln sind die Wechselwirkungen und Gegenanzeigen verschiedener ätherischer Öle ausführlich genannt. Diese können von Lebensphase zu Lebensphase unterschiedlich sein.

Ein Ausrufezeichen bei den einzelnen Ölmischungen weist Sie u.a. darauf hin, auf welche Wechselwirkungen Sie besonders achten müssen.

Die wichtigste Kontraindikation zur Benutzung eines ätherischen Öls bzw. einer Aromamischung ist immer die ablehnende Haltung der eigenen Nase. Auch wenn sonst nichts gegen die Nutzung eines Öls spricht, aber Ihre Nase das Öl als unangenehm empfindet, sollten Sie es sicherheitshalber nicht anwenden.

Vermeiden Sie außerdem, zu viele Stadelmann®-Aromamischungen gleichzeitig zu verwenden, um Ihre Nase und Ihren Körper nicht zu überfordern. Eindeutig zu viel des Guten ist es z.B., wenn Sie Ihre Haut mit einem Körperöl wie dem Körperöl trockene Haut pflegen, außerdem noch das Toko-Öl auftragen, Ihre Beine mit dem Lavendel-Zypressen-Öl einreiben, den Hamamelis-Myrten-Balsam zur Analpflege nehmen und überdies am Rücken noch das Kreuzbein-Massageöl einreiben.

Hier können Sie auf das Körperöl trockene Haut verzichten und benutzen stattdessen das Toko-Öl auch zur Körperpflege. Für die Venenstauungen genügt entweder das Lavendel-Zypressen-Öl oder der Hamamelis-Myrten-Balsam. Ob Sie das Kreuzbein-Massageöl wirklich benötigen, sollten Sie ebenfalls prüfen. Möglicherweise genügen die Inhaltsstoffe des Toko-Öls, um eine Entspannung zu erreichen. Es hat sich gezeigt, dass es sinnvoll ist, nicht mehr als drei Aromamischungen zur gleichen Zeit anzuwenden.


Ungeeignete Öle beim Sonnenbad und bei Allergien

Bei der Verwendung eines Körperöls, das Zitrusöle, Citronella, Eisenkraut, Melisse, Angelikawurzel oder Schafgarbe enthält, ist es besser, sich in den vier Stunden nach der Einreibung nicht der Sonne auszusetzen, da diese Öle die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und es zu sogenannten Lichtflecken bzw. Pigmentstörungen kommen kann.

Diese photosensibilisierenden Öle können auch bei Allergikern zu Hautreizungen führen. Da die Aromamischungen jedoch alle ein Sicherheitszertifikat aufweisen bzw. dermatologisch getestet wurden, sind diese Hinweise reine Vorsichtsnahmen, denn es gibt immer individuelle, nicht vorhersehbare Reaktionen. Wenn Sie zu den hautempfindliche Menschen zählen, können Sie vor der ersten Anwendung einen Hauttest machen, indem Sie das ätherische Öl oder die Aromamischung mit wenig fettem Öl vermischt in der Ellbeuge auftragen und etwa zehn Minuten oder länger einwirken lassen. Sollten Juckreiz oder Bläschenbildung eintreten, so müssen Sie auf dieses Öl verzichten.

Ungeeignete Öle für Epileptiker und Asthmatiker

Menschen mit chronischen Krankheiten sollten bei allen Substanzen vorsichtig sein. Gerade für sie ist es unerlässlich, zuerst an einer ätherischen Ölflasche zu riechen. Epileptiker und Asthmatiker sollten dabei unbedingt darauf achten, die Flasche erst recht mit gebührendem Nasenabstand zu prüfen.

Hautreaktionen bei ätherischen Ölmischungen

Sollten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Hautreaktionen auftreten, so muss die Anwendung sofort abgebrochen werden. Gegenmaßnahme ist dann, sich kräftig mit Seife zu waschen. Sollte das Öl bereits länger angewendet worden sein, ist es insbesondere bei verlangsamtem Stoffwechsel hilfreich, abführende Maßnahmen zu ergreifen.


Ätherische Öle in den Augen

Sollte ein ätherisches Öl in die Augen geraten sein, so muss das Auge sofort mit reichlich körperwarmem Wasser intensiv gespült werden. Anschließend sollte unbedingt eine Ärztin aufgesucht werden.

Homöopathie und Aromatherapie

Das ätherische Öl des Camphers sollte nicht in unmittelbarer Kombination mit einem homöopathischen Arzneimittel eingesetzt werden. Gleiches gilt für sämtliche campherartigen ätherischen Öle wie Eukalyptus und alle Minzsorten. Von diesen Ausnahmen abgesehen, lassen sich beide Heilmethoden gut miteinander ergänzen. Mehr dazu lesen Sie in meinem Büchlein »Homöopathische Haus- und Reiseapotheke« sowie in den Ausgaben Nr. 42 und 44 der Fachzeitschrift F·O·R·U·M.

Aromatherapie - von der Schwangerschaft bis zur Stillzeit

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