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An diesem Montagmorgen kam Sander erst um zehn in seine Im- und Exportfirma, hörte sich den neuesten Firmenklatsch an und endlich auch die Berichte der letzten Woche. In der Mittagspause fand er die Zeit seine Schwester anzurufen. Ihre verschlafene Stimme wurde nicht wach. Sie legte auf.

Kommissar Lork meldete sich. Unter den Papieren sei auch das Testament gefunden worden, in dem Sander zum Testamentsvollstrecker benannt wurde.

„Können Sie in die Wohnung kommen? Eine reine Formalität.“ Keine Bitte, eine Aufforderung.

„Jetzt?“ Sander war nicht begeistert.

„Wenn es Ihnen möglich ist, ja, Herr Sander“, meinte Lork betont gleichgültig. Sander machte sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg.

„Guten Tag, Herr Sander.“ Lork hielt ihm die Hand zur Begrüßung entgegen. Sander schlug ein.

„Guten Tag, Herr Kommissar.“

Lork holte aus seiner Innentasche ein Kuvert und reichte ihn Sander.

„Wir haben die Wohnung gründlich durchsucht“, sagte Lork. „Sie können ab jetzt über sie verfügen.“

„Danke!“ Der Freund des Toten nahm den Umschlag. „Was haben Sie herausgefunden?“

Lork blickte ihn lange an.

„Lesen Sie!“

Kai Sander riss die Briefhülle auf.

Charlies Testament war kurz. Sander war der Alleinerbe. Auf seinen Konto lagen dreißig tausend Euro, die an Sarah gingen, weil er sie angesteckt hatte.

„Sie haben das gelesen?“, fragte er.

Lork nickte und sagte:

„Die klassischen Mordmotive: Geld und Rache!“

Der Obduktionsbefund war eindeutig. Charlie war zuerst bewusstlos geschlagen, dann ins Bad geschleift worden. Auf dem Betonboden fand die Polizei entsprechende Spuren. Der oder die Täterin hatte dann mit einem Küchenmesser dem Bewusstlosen die Pulsadern der linken Hand aufgeschnitten. Das Messer wurde vom Körper weggeführt. Hätte Charlie sich selbst umgebracht, hätte die Schnittrichtung der Wunde einen anderen Verlauf gehabt. Zudem war Charlie Linkshänder. Er hätte den rechten Arm geschnitten. Die Techniker sicherten Fingerabdrücke dreier fremder Personen.

Lork maß Sander Vermutungen über Genaro und den Fälschungen keine Bedeutung zu. Für ihn war der Fall klar. Sarah Sander war verdächtig. Sie hatte nicht nur ein sogar zwei Motive: das Geld und die Rache, von Charlie angesteckt worden zu sein. Lork machte sich auf den Weg, um Sarah ins Polizeipräsidium zu bringen und zu verhören.

Sander rief sofort seinen Anwalt an und gab ihm die Adresse seiner Schwester. Dann rief er in seiner Firma an, dass er heute nicht mehr käme. Er zwang sich zur Ruhe, indem er durch das Atelier hin- und herging, um seine Gedanken zu ordnen.

Für seine Schwester hatte er alles geregelt. Der Anwalt hatte den Auftrag jede Kaution zu bezahlen und die dafür nötigen Bürgschaften zu besorgen.

Von Lork konnte er keine Hilfe erwarten. Der wollte den Fall so schnell wie möglich abschließen.

Charlies Nachlass musste geregelt werden. Er musste mehr über diesen Kromer in Erfahrung bringen. Allerdings hatte Kromer überhaupt kein Motiv. Mit Charlie verdiente er gut.

Genaro.

Sander verließ aufgeregt die Wohnung.

Tödliche Rechnung

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