Читать книгу Gesucht! Vater mit Herz - Isabella Defano - Страница 5
2. Kapitel
ОглавлениеWie jeden Tag in den letzten zwei Monaten begann auch heute der Arbeitstag für Raphael de Luca sehr früh. Seit er Anfang Januar die Geschäftsleitung in der Vertriebsfiliale in München übernommen hatte, war er morgens immer der Erste im Büro. Selbst seine Sekretärin Anita Klein, die spätestens um sieben Uhr an ihrem Arbeitsplatz eintraf, fand ihren neuen Chef immer bereits an seinem Schreibtisch vor. Auch heute brütete Raphael schon über verschiedene Berichte. Seit der Idee seines Vaters, neben dem normalen Filialverkauf einen Internethandel aufzubauen, hatten sich die Umsätze der Firma deutlich gesteigert. Jeden Tag kamen mehrere Hundert Bestellungen herein, die von den Mitarbeitern im Vertrieb eingepackt und verschickt werden mussten. Selbst Raphael war sich nicht zu fein, im Ernstfall mit anzupacken. Schließlich war es die Regel des Hauses, dass alle Bestellungen bis 14 Uhr am nächsten Tag ankommen sollten. Dies funktionierte aber nur, wenn die Pakete rechtzeitig zum Versand bereitstanden.
Doch anders als sonst spielten für Raphael heute die Verkaufszahlen nur eine Nebenrolle. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab und er versuchte sich an die Zeit vor über neun Monaten zu erinnern. Nach seinem Autounfall hatte er fast zwei Jahre seines Lebens vor dem Unfall einfach vergessen. Es war für ihn ein Schock, seine Familie so viel älter zu sehen. Oder seine kleine Schwester Emilia, als Mutter der kleinen Hannah. Und sein bester Freund Kilian Landmann war, nach dem Tod seines Bruders Timm weggezogen.
Aber nicht nur wegen seiner Familie, auch auf andere Weise war dieser Gedächtnisverlust eine große Katastrophe. Eine alte Bekannte, die sich bereits früher immer wieder an ihn herangemacht hatte, wurde schwanger und er sollte der Vater sein. Gleichzeitig behauptete sie, er hätte ihr die Ehe versprochen, damit sie eine richtige Familie wären. Aber Raphael weigerte sich, diese angebliche Verlobung anzuerkennen und Carmen zu heiraten. Schließlich wusste niemand aus seiner Familie von dieser Geschichte und wenigstens seinem ältesten Bruder Alexander hätte er bestimmt von einer möglichen Vaterschaft und Hochzeit erzählt. Wütend über diese Zurückweisung ging Carmen Morgen vor Gericht. Monatelang folgte eine richtige Schlammschlacht, währenddessen Carmen versuchte, seinen Ruf zu zerstören. Doch die Durchführung eines Vaterschaftstestes hatte sie immer wieder verzögert. Als jedoch der Richter ein Machtwort sprach, konnten ihr auch die Tränen nicht mehr helfen und der Test wurde durchgeführt. Heute endlich sollte das Ergebnis kommen. Raphael hoffte nur, dass sein Instinkt ihn nicht im Stich gelassen hatte. Er konnte einfach nicht glauben, dass er mit Carmen zusammen gewesen war.
Als es plötzlich an der Tür klopfte, brauchte Raphael einen Augenblick, um sich zu sammeln.
„Ja, bitte!“
Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und eine junge, blonde Frau betrat das Büro.
„Guten Morgen, Ralph. Klar, dass du schon wieder so früh hier bist. Echt, du solltest etwas kürzertreten, sonst machst du dich kaputt.“
Ohne auf eine Erwiderung zu warten, setzte sich Sophie de Luca auf einen Stuhl und sah ihren Bruder mit ihren grasgrünen Augen an.
„Sophie, guten Morgen. Ich weiß deine Sorge zu schätzen, doch als Chef kann ich nun mal nicht erst mittags anfangen.“
Wie immer in den letzten Monaten sah Sophie ihren Bruder ernst und etwas besorgt an.
„Es ist noch nicht einmal sieben Uhr. Selbst deine Sekretärin ist noch nicht da. Ralph, du bist so dünn geworden und blass. Seit dem Unfall hast du dich sehr verändert. Wenn du nicht langsam zur Ruhe kommst, wirst du noch einen Herzinfarkt bekommen. Oder vor Erschöpfung zusammenbrechen.“
Sophie machte sich Sorgen, genau wie der Rest der Familie, das war Raphael klar. Erst der Unfall, dann die Geschichte mit Carmen Morgen, natürlich waren sie besorgt. Doch inzwischen war ihm dieses besorgte Verhalten seiner Familie schon fast zu viel. Es wurde auch nicht leichter, wenn seine Geschwister von Erlebnissen berichteten, an die er sich nicht mehr erinnern konnte. Oder, wenn er den Schmerz in Emilias Augen sah, sobald er von seinem besten Freund Kilian Landmann sprach, dem Bruder ihres verstorbenen Freundes. Gleichzeitig ging ihm immer wieder die junge blonde Frau im Kopf herum, die er vor einigen Monaten im Standort Berlin getroffen hatte. Zwar kannte er sie nicht, trotzdem wollte sie unbedingt mit ihm sprechen. Als er jedoch ihren Namen wissen wollte, wurde sie sehr ernst und irgendwie traurig. Ja, mit irgendetwas hatte er sie verletzt. Aber ihm blieb keine Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen, denn er hatte ein wichtiges Gespräch mit der Verkaufsleiterin vor sich. Trotzdem befragte er Sonja Neumann nach ihr. Leider war die Antwort alles andere als erfreulich.
„Oh, ihr Name ist Larissa Krüger. Bei ihr sollten Sie vorsichtig sein, sie war die Geliebte unseres alten Chefs, Finn Lange. Jetzt versucht sie wohl, sich an Sie heranzumachen.“
Raphael, der eigentlich nichts auf solchen Klatsch legte, konnte die Vorwürfe jedoch nicht ganz von der Hand weisen. Denn nur einige Wochen später hatte er einen Brief von der jungen Frau erhalten. Wie selbstverständlich verlangte sie einen Gesprächstermin. Doch da zu diesem Zeitpunkt gerade seine Probleme mit Carmen anfingen, hatte er sich nicht die Mühe gemacht, diesen Brief zu beantworten. Obwohl es nicht wirklich ein Brief war, sondern lediglich eine kurze Zeile.
„Hallo Raphael. Wir müssen uns dringend unterhalten. Es ist wichtig! Larissa Krüger“
Ein erneutes Klopfen an der Tür holte Raphael in die Gegenwart zurück. Diesmal wurde jedoch nicht gewartet, bis er „Herein“ sagen konnte, sondern die Tür ging auf. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen trat seine Sekretärin Anita Klein ein. Wie immer trug sie einen eleganten, dunklen Hosenanzug passend zu ihren blau-grauen Augen. Das blonde, schulterlange Haar hatte sie hochgesteckt und statt der Kontaktlinsen trug sie heute ihre Brille.
„Guten Morgen, Herr de Luca, Frau de Luca“, sagte Frau Klein mit einem kurzen Nicken. „Kann ich Ihnen vielleicht einen Kaffee bringen?“
Kurz nickte Raphael seiner Sekretärin ebenfalls zu.
„Gerne. Danke, Anita!“
Auch Sophie wünschte sich einen Kaffee und Anita Klein verließ das Büro. Gleich darauf wandte sich Raphael wieder seiner Schwester zu. Doch bevor er etwas sagen konnte, klingelte das Telefon und Raphael schaltete die Freisprechanlage ein.
„Raphael de Luca!“
„Hey, kleiner Bruder. Ich wusste doch, dass ich dich jetzt schon erreiche.“
Raphael verdrehte die Augen. Nicht auch noch Alexander. Wieso können meine Geschwister mich nicht mal in Ruhe lassen?
„Hallo Alex!“, grüßten Raphael und Sophie gleichzeitig.
Alexander war überrascht, Sophie in Raphaels Büro anzutreffen.
„Oh, Sophie! Schon so früh im Büro. Wie gefällt dir das Praktikum in München?“
„Es ist schön und eine gute Vorbereitung auf meine Prüfung. Ich bin echt froh, wenn ich im Sommer mit der Uni fertig bin.“
Sophie und Alexander lachten. Nur Raphael hielt sich zurück. Ihm war klar, was sein Bruder wollte. Wahrscheinlich hatte seine Mutter oder sein Vater mit ihm telefoniert und Alex gebeten, ein ernstes Wort mit dem jüngeren Bruder zu sprechen. Gut, vielleicht hätte ich Anfang Januar zum 17. Geburtstag meiner Cousine nach Judenburg fahren sollen. Leicht schüttelte er den Kopf, als er darüber nachdachte. 17! An Manuelas letztem Geburtstag, an den er sich erinnern konnte, war sie 14 geworden. Jetzt war die jüngste Tochter von Carlos und Melanie schon fast erwachsen und würde in zwei Jahren Abitur machen.
Noch immer unterhielten sich seine Geschwister über Sophies Studium und die bevorstehende Abschlussprüfung. Ebenso wie ihre älteren Brüder hatte sie sich für ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre entschieden und war darin ziemlich erfolgreich. Bereits im Herbst würde sie verschiedene Standorte in dem Familienbetrieb besuchen, um dann die Leitung eines der Betriebe zu übernehmen. Plötzlich wurde es Raphael zu bunt und er unterbrach das Gespräch.
„Alex. Sophie. Ich würde euch gerne noch weiter zuhören. Aber ich muss arbeiten. Könnten wir also zum Ende kommen.“
Kaum hatte Raphael dies gesagt, wurde es ruhig im Zimmer. Kurz darauf nahm Alexander das Gespräch wieder auf.
„Sorry, Ralph. Bin wohl irgendwie vom Thema abgekommen. Eigentlich wollte ich nur wissen, ob du schon etwas von dem Vaterschaftstest gehört hast.“
Raphael war überrascht. Er hatte eigentlich mit einem Vortrag gerechnet, weil er so viel Zeit im Büro verbrachte.
„Deshalb rufst du mich mitten in der Nacht an? Wie spät ist es bei dir, fast drei Uhr morgens.“
„Nein!“, meinte Alex mit einem Lachen in der Stimme. „Ich bin zurzeit in Los Angeles. Hier ist es jetzt kurz nach 23 Uhr.“
„Los Angeles?“, fragte Raphael verwirrt. Sollte Alexander nicht in New York sein?
Auch Sophie war von der Antwort ihres Bruders überrascht.
„Was machst du denn dort?“, wollte Sophie wissen.
„Ein neues Projekt. Die Firma, für die ich gerade arbeite, möchte in Los Angeles eine neue Filiale aufbauen. Ich kümmere mich darum, dass alles klappt.“
Erneut klopfte es an die Tür und Anita Klein brachte den Kaffee und die Tagespost. Raphael bedankte sich und ohne den Kaffee zu beachten, griff er nach den Briefen. Schon nach kurzer Zeit hatte er den gesuchten Brief vom Gericht gefunden. Schnell öffnete er ihn und überflog den Inhalt. Er hatte es gewusst.
„Die Vaterschaftswahrscheinlichkeit liegt bei 0,00001 %.
Eine Vaterschaft ist somit praktisch ausgeschlossen.“
„Und? Was ist rausgekommen?“, fragte Sophie.
„Es ist amtlich. Carmen hat gelogen, ich bin nicht der Vater. Der Vaterschaftstest ist eindeutig negativ. Jetzt wird sie mich hoffentlich in Ruhe lassen.“
Noch immer sah Raphael auf die letzte Zeile im Gutachten. Endlich war es vorbei. Nach all den Monaten, wo er manchmal schon an sich selbst gezweifelt hatte.
„Das ist wunderbar. Ich habe dieser Frau sowieso nicht geglaubt. Sie wollte nur dein Geld und hat deine Situation ausgenutzt. Wirklich ein starkes Stück, jemandem ein Kind unterschieben zu wollen.“
Auch Sophie stimmte Alexander zu. Selbst sie hatte Carmen nie besonders gut leiden können, obwohl beide jahrelang die gleiche Klasse besucht hatten.
„Danke!“, sagte Raphael und legte den Zettel zur Seite. Plötzlich fiel sein Blick auf einen weiteren amtlichen Brief.
„Seltsam. Das ist ein Schreiben vom Jugendamt in Berlin.“
„Was wollen sie denn?“, fragte Alexander, während sich Sophie leicht über den Schreibtisch beugte.
Raphael zuckte kurz mit den Schultern, dann öffnete er den Brief und erstarrte. Plötzlich war es ganz ruhig im Büro. Fassungslos las Raphael den Brief immer und immer wieder.
„Das kann nicht sein! Nicht schon wieder.“
Raphael verschlug es die Sprache. Jetzt ging alles wieder von vorne los. Warum lassen die mich nicht endlich damit in Ruhe? Haben diese Frauen nichts Besseres zu tun, als mich immer wieder mit einer angeblichen Vaterschaft zu nerven?
„Ralph! Was ist denn los?“, fragte Sophie besorgt, als sie ihren fassungslosen Bruder anschaute. „Du bist plötzlich ganz weiß geworden.“
Raphael sah seine Schwester an und zeigte ihr den Brief.
„Wer ist Larissa Krüger?“, fragte Sophie, nachdem sie den Brief kurz überflogen hatte.
„Eine Mitarbeiterin im Standort Berlin. Ich habe sie vor ein paar Monaten kurz im Gang der Filiale getroffen. Einen Monat später bekam ich einen kurzen Brief, dass sie mit mir reden möchte. Doch ich habe nie mit ihr geschlafen. Wie kann ich also der Vater ihrer Kinder sein? Außerdem liegt das erste Treffen gerade einmal sieben Monate zurück.“
Auch Alexander konnte sich einen überraschten Laut nicht verkneifen.
„Das gibt es wirklich nicht. Kaum ist die eine Vaterschaftsanerkennung vom Tisch, bekommst du die nächste. Und du bist sicher, dass du sie nicht näher kennst?“
„Alex. Ich war vorher noch nie in Berlin. Mit Ausnahme des einen Wochenendes kurz vor meinem Unfall. Vater meinte, er hätte mich dort zu einer Firmenfeier geschickt.“
„Das mit der Firmenfeier könnte aber zeitlich passen!“, warf Sophie ein, die kurz zurückgerechnet hatte.
Raphael schüttelte mit dem Kopf.
„Soweit ich gehört habe, geht diese Frau gerne mit ihren Vorgesetzten ins Bett. Doch ich halte nichts von Beziehungen am Arbeitsplatz. Ich bezweifle also, dass ich wegen einer solchen Frau meine Prinzipien vergessen habe.“
„Trotzdem“, warf Alexander ein. „Du kannst diesen Brief nicht ignorieren. Selbst wenn du dir sicher bist, musst du dies erst einmal beweisen. Am besten du rufst gleich Nick an. Ich melde mich dann morgen wieder.“
„In Ordnung! Inzwischen müsste Nick bestimmt schon in der Kanzlei sein.“
Frustriert und wütend legte Raphael auf. Auch Sophie verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken und verließ das Büro. Kurz darauf setzte er sich mit seiner Sekretärin in Verbindung und ließ sich mit seinem Bruder Domenik verbinden.
Es dauerte nicht lange, bis die Stimme seines jüngeren Bruders zu hören war.
„Kanzlei Schmidt und Kuhnert. Sie sprechen mit Domenik de Luca.“
„Hallo Nick. Hier ist Ralph.“
„Ralph?“, fragte Domenik überrascht. „Du rufst doch sonst nicht in der Kanzlei an.“
„Stimmt. Ich würde dich nicht bei der Arbeit stören, wenn es nicht wichtig wäre.“
„Du störst mich nicht. Von mir aus kannst du dich ruhig öfter melden. Hast dich in letzter Zeit ja ziemlich abgekapselt. Also, was ist los?“
Raphael strich sich kurz mit der Hand über die Haare und dachte über seine nächsten Worte nach.
„Ich habe heute erneut einen Brief zur Vaterschaftsanerkennung erhalten. Carmen Morgen hat gelogen, ich bin nicht der Vater. Und auch bei dem zweiten Brief kann ich, soweit ich weiß, nicht der Vater sein. Die Frau heißt Larissa Krüger und soll vor fast drei Wochen Zwillinge bekommen haben.“
Es dauerte fast eine Minute, bevor Domenik antwortete.
„Bist du dir ganz sicher? Wenn du diese Vaterschaftsanerkennung wieder ablehnst, beginnt das ganze Theater von vorne. Lange Gerichtsverhandlungen, Streitigkeiten. Die Presse wird sich darauf stürzen. Besonders, da du jetzt der Geschäftsführer in München bist.“
Natürlich waren Raphael diese Gedanken auch schon gekommen, als er seine Hände zu Fäusten ballte.
„Ich verstehe, was du meinst. Aber eine Vaterschaft ist praktisch ausgeschlossen. In der fraglichen Zeit war ich nur ein Wochenende in Berlin. Und Sex mit Angestellten verstößt gegen meine Prinzipien. Es muss doch noch einen anderen Weg geben ohne lange Gerichtsverhandlungen.“
„Den gibt es“, gab Domenik zu. „Du könntest sie dazu bringen, ihre Aussage zurückzuziehen, oder ihr einen außergerichtlichen Vaterschaftstest vorschlagen. Wichtig ist nur, dass du sie nicht unter Druck setzt. Sonst könnte sie dich wegen Nötigung anzeigen.“
Raphael stöhnte auf. Er hatte zurzeit wirklich anderes zu tun, als sich mit dieser kleinen Schwindlerin zu beschäftigen. Trotzdem musste er seinem Bruder recht geben. Wenn er gar nichts tat, würde er am Ende jahrelang für zwei fremde Kinder zahlen müssen.
„Gut. Kannst du mir ein solches Schreiben fertig machen? Ich soll sowieso etwas für Vater im Standort Berlin überprüfen. Dann kann ich diese Angelegenheit gleich mit erledigen. Sophie kann hier so lange die Stellung halten und sich um alles kümmern. Ich werde mich gleich mal mit Anton Sieber in Verbindung setzen.“
„Gut, mach ich. Ich schicke dir das Dokument im Laufe des Tages per E-Mail.“
Gleich darauf legte Domenik auf und Raphael wählte die Nummer der Berliner Filiale. Dort wollte er seinen Besuch ankündigen. Anton Sieber schien sich über seinen Anruf sehr zu freuen und versprach ihm, eines der leeren Zimmer als Büro vorzubereiten. Ganz nebenbei fragte Raphael nach Larissa Krüger. Doch die junge Frau arbeitete bereits seit einigen Monaten nicht mehr für die Filiale.
„Ihre Leistungen waren einfach ungenügend. Am Ende hatten wir keine Wahl, als uns von dieser Mitarbeiterin zu trennen. Auch wenn ich es sehr bedauerlich fand, den Arbeitsvertrag nicht zu verlängern. Schließlich war die junge Frau schwanger.“
Kein Wunder, dass sie jetzt Geld von mir will!, ging es Raphael nach dem Anruf durch den Kopf. Wahrscheinlich weiß diese Larissa selber nicht, wer der eigentliche Vater ihrer Kinder ist. Doch bei mir ist sie definitiv an der falschen Adresse.
Mit dieser Einstellung fuhr Raphael von München nach Berlin. Diese Larissa Krüger sollte ihr blaues Wunder erleben.