Читать книгу Traumprinz nicht gesucht und doch gefunden - Isabella Lovegood - Страница 7
2. Kapitel
ОглавлениеSonja strich sich die offenen Haare hinter die Ohren und straffte den Rücken, nachdem sie aus ihrem kleinen roten Smart gestiegen war. Ihr graute vor dem Nachmittag und dem darauffolgenden Abend. Während ihre Mutter bei solchen Cocktailpartys in ihrem Element war und sie in vollen Zügen genoss, fehlte ihr dieses Gen offenbar. Leider hatte sie auch nicht die Geduld, die ihr Vater und ihr Bruder bei solchen Gelegenheiten an den Tag legten. Es war ihr schlichtweg zuwider, mit Leuten, die sie nicht kannte und mit denen sie nichts verband, Small Talk zu betreiben. Es gab vieles, was sie lieber getan hätte: Mit Carolin und ihren Nachbarn ins Kino zu gehen, wäre ganz oben auf der Liste gestanden, aber auch andere Tätigkeiten hätte sie diesem gesellschaftlichen Ereignis vorgezogen. Schmunzelnd fragte sie sich, was ihre Mutter dazu sagen würde, wenn sie wüsste, dass sie lieber im Tierheim die Katzenklos putzen würde, in dem sie ehrenamtlich arbeitete, als hier die Rolle der wohlerzogenen Tochter aus gutem Hause einzunehmen. Sie hätte selbst niemals für möglich gehalten, wie viel Befriedigung es ihr verschaffte, die Tiere zu versorgen, ihnen ein paar Streicheleinheiten zukommen zu lassen und dem hoffnungslos überlasteten Personal zur Hand zu gehen. Die Hunde mochte sie, aber die vielen heimatlosen, oft verängstigten, verwahrlosten oder einfach nach Liebe hungernden Katzen hatten es ihr besonders angetan. Am liebsten hätte sie alle mit nach Hause genommen, aber Tiger und Kitty betrachteten die kleine Wohnung, in der sie seit Kurzem mit Carolin lebte, als ihr Revier und hätten mit weiteren Mitbewohnern vermutlich wenig Freude.
Während sie die Stufen zur Eingangstür hochstieg, überlegte sie, wie viele hilfsbedürftige Vierbeiner in der riesigen Villa und dem parkähnlichen Garten ihrer Eltern Platz hätten. An Geld für Futter und tierärztliche Versorgung würde es ebenfalls nicht mangeln, aber Sonja war sicher, dass sie ihrer Mutter damit nicht zu kommen brauchte.
Sie durchquerte die Eingangshalle. Der Boden war frisch poliert und glänzte noch mehr als sonst. Unwillkürlich lächelte sie.
»Hallo! Du bist ja überraschend gut gelaunt«, sprach ihr Bruder sie an, der soeben aus dem Salon kam, wie ihre Mutter das riesige Wohnzimmer manchmal halb im Scherz nannte.
Sonja zog als Antwort eine Grimasse. »Hey! Nicht wirklich. Mir ist nur gerade eingefallen, wie cool das war, als wir auf Strümpfen durch den Raum geschlittert sind, wenn Mama nicht daheim war.«
Nun grinste auch er. »Ja, das war lustig. Erinnerst du dich daran, dass du einmal gegen eine Stehlampe gestoßen bist und sie umfiel? Der Keramikfuß ist in unzählige Teile zerbrochen.«
Sie verdrehte die Augen. »Oh Gott, war das ein Theater!«
»Papa war so glücklich, als das scheußliche Ding kaputt ging.«
»Ist nicht wahr!«
»Doch, Ehrenwort!« Er legte die Finger der rechten Hand auf sein Herz.
»Dann habe ich also ein gutes Werk getan«, stellte sie lachend fest und schüttelte den Kopf. »Manchmal wünschte ich, noch das unbeschwerte Kind von früher zu sein. Bis zu einem gewissen Grad hatten wir doch Narrenfreiheit. Das ist jetzt vorbei.«
Eine aufgeregte weibliche Stimme näherte sich und Sonja bemühte sich, das Gesicht nicht so unwillig zu verziehen, wie ihr zumute war. Die zehn nächsten Stunden war Maske angesagt.
»Wie schön, dass du pünktlich bist«, begrüßte ihre Mutter sie wohlwollend. »Bist du hungrig? Gaby hat bestimmt einen Happen für dich.«
»Nein, danke. Wenn du mich nicht für die Vorbereitungen brauchst, werde ich zuallererst meinen Kleiderschrank inspizieren, damit ich das perfekte Outfit für heute Abend finde.«
»Mach das, Liebes. Ich habe hier alles unter Kontrolle.« Sie machte eine elegante, alles umfassende Handbewegung. Früher, als Kind, hatte Sonja vor dem Spiegel diese grazilen Bewegungen ihrer Mutter nachzuahmen versucht, doch sie hatte immer das Gefühl gehabt, ein kleiner Tollpatsch zu sein. Besonders, wenn durch ihr ungestümes Verhalten mal wieder etwas zu Bruch ging. Während sie in den ersten Stock hinaufging, fiel ihr die Stehlampe wieder ein. Ihr Papa war viel bodenständiger und sie war sicher, dass er sich ganz anders einrichten würde, als ihre Mutter das tat. Doch auch wenn er in der Klinik der hochgeachtete und allgemein respektierte ärztliche Leiter war, zu Hause hatte sie das Sagen. Doch erst in letzter Zeit, seit sie an Oliver dasselbe Verhalten Carolin gegenüber beobachtete, war ihr klar geworden, dass sich ihr Vater nicht aus Schwäche, sondern aus Liebe zu seiner Frau so verhielt. Ihre beste Freundin vor Glück leuchten zu sehen, verstärkte ihre Sehnsucht, selbst so ein liebevolles Gegenstück zu finden. Sie war sicher, dass es nichts brachte, danach zu suchen, sondern dass es sie wie ein Blitz treffen würde, wenn ihr Mr. Right endlich vor ihr stand. Bisher war das allerdings noch nie passiert.
In ihrem Zimmer ließ sich Sonja mit dem Rücken auf ihr Bett fallen und blieb dort ein paar Minuten liegen, während sie an die Decke starrte. Seit sie nicht mehr hier wohnte, fiel es ihr noch schwerer, in ihre Rolle zu schlüpfen. Es fühlte sich an, als müsste sie sich in eine zu eng gewordene Hülle zwängen. Seufzend trat sie in ihren begehbaren Kleiderschrank. Ein Bewegungsmelder schaltete das Licht ein, das den kleinen Raum gut ausleuchtete. ›Was habe ich denn bei der letzten Hausparty getragen? Ich darf auf keinen Fall zweimal hintereinander das Gleiche anziehen! War es das dunkelblaue oder das moosgrüne Kleid?‹, überlegte sie. Ein anderes aus dunkelrotem Satin sprang ihr förmlich in die Hand. Ihr fiel ein, dass ihre Mutter dieses Kleid an ihr liebte, und obwohl sie selbst die Farbe nicht ganz so sehr mochte, beschloss Sonja, dass es die richtige Wahl sein würde. Fast eine Stunde war sie damit beschäftigt, ihre glatten, seidigen Haare hochzustecken, die sich immer wieder selbstständig machten. Sie schminkte sich dezent, aber sehr sorgfältig, wie ihre Mutter das von ihr erwartete. Auch wenn sie sich in der Pubertät heftige Kämpfe mit ihr geliefert hatte, wäre ihr nicht im Traum eingefallen, sie bei einem solchen Fest zu blamieren.
Drei Stunden später war die Abendveranstaltung in vollem Gange. Fünfundzwanzig bis dreißig elegant gekleidete Menschen verschiedenen Alters standen in Grüppchen zusammen, einige wenige hatten sich auf der Wohnlandschaft niedergelassen. An einer Seite des Raumes war ein Buffet mit feinen Häppchen aufgebaut.
»Das Catering hat sich diesmal selbst übertroffen«, stellte Tom zufrieden fest und schob sich den Rest eines Brötchens mit Fischmousse in den Mund, das mit einem Blättchen Petersilie und rotem Kaviar garniert war. Sonja nickte. Sie kaute gerade genüsslich an einer raffiniert gewürzten Garnele.
»Ganz hervorragend«, bestätigte Matthias, der neben ihr stand. »Wie immer, wenn eure Eltern ein Fest geben. Und die Villa ist einfach ein Traum. So elegant!« Er lächelte Sonja an. »So wie du! Absolut perfekt!«
Sie verdrehte innerlich die Augen. Sie kannten sich von Kindheit an, weil ihre Väter gemeinsam die Klinik gegründet hatten. Ihr Vater war der ärztliche Leiter, Herr Magister Fankhauser kümmerte sich um die wirtschaftlichen Belange. Irgendwann hatte ihre Mutter angedeutet, dass sie eine Verbindung der beiden Familien befürworten würde. Das war allerdings schon mehr als zehn Jahre her, also zu einer Zeit, als Sonja noch ein Teenager gewesen war und Matthias gerade angefangen hatte zu studieren. Mittlerweile hatte er den dritten Wechsel der Studienrichtung und seinen dreißigsten Geburtstag hinter sich. Von ihrem Bruder wusste sie, dass er sich lieber in den Studentenkneipen der Grazer Innenstadt und bei seiner Burschenschaft herumtrieb, als in den Hörsälen der Uni.
»Wie gefällt dir Betriebswirtschaft?«, fragte sie ihn mehr aus Höflichkeit als aus ehrlichem Interesse. Schließlich wurde von ihr erwartet, sich um die Gäste zu kümmern.
»Trocken«, stellte Matthias fest und verzog missmutig die schön geschwungenen Lippen. »Aber immer noch besser als Jura und die ganzen anderen Sachen, die ich ausprobiert habe.«
»Viel Auswahl hast du ja nicht mehr«, ätzte Tom. »Vor allem, wenn dir dein alter Herr wie angedroht den Geldhahn zudreht.«
Matthias warf ihm einen strafenden Blick zu. »Du brauchst das aber nicht an die große Glocke zu hängen.«
Sonja verbiss sich ein Grinsen. Ein wenig peinlich schien es ihm ja doch zu sein.
»Ich ziehe das jetzt durch und dann steige ich auch in die Klinik ein. Dann werden wir Kollegen und können uns jeden Tag sehen«, wandte er sich mit einem aalglatten Lächeln an sie. Ihre Freude darüber hielt sich in Grenzen, doch das zeigte sie ihm nicht.
»Ja, mach mal. Das dauert ja noch ein paar Jahre«, erwiderte sie stattdessen. »Ich sehe nach, was es noch zu futtern gibt.« Das Catering war tatsächlich hervorragend. Es hatte sich eindeutig gelohnt, das Unternehmen zu wechseln. Am Buffet begegnete sie ihrem Vater, der gerade überlegte, was er nehmen sollte.
»Hallo, Liebes, amüsierst du dich gut?«, fragte er sie mit einem verständnisvollen Zwinkern. Er mochte diese Art von Veranstaltung ebenso wenig wie sie, nahm es jedoch als Begleiterscheinung seines Jobs gelassen hin. Er hatte ihr einmal verraten, dass er viel lieber ein Picknick an einem See machen würde oder Würstchen am Lagerfeuer grillen, als diese steifen Partys zu veranstalten. Manchmal fragte sie sich, wie sich ihre Eltern überhaupt ineinander verlieben konnten, so verschieden erschienen sie ihr.
»Geht so«, antwortete sie lächelnd. »Matthias versucht mal wieder, mit mir zu flirten. Manche Dinge ändern sich nie.«
»Das ist kein Wunder. Du bist eben eine wunderhübsche, kluge junge Frau.« Solche Worte ließ sie nur ihrem Vater ohne Augenrollen durchgehen. Eigentlich taten sie auch gut, aber das würde sie niemals zugeben. »Ich möchte dir gerne Samuel Hirschnigg und seine Familie vorstellen.« Der Name war ihr bereits geläufig. Ihr Vater und Doktor Hirschnigg waren schon eine ganze Weile in Kontakt und mittlerweile wohl so etwas wie befreundet. Der Kärntner Kollege hatte ihn um Rat gefragt, weil er in dem benachbarten Bundesland eine ähnliche Klinik aufbauen wollte wie ihr Vater hier. Es war typisch für ihn, dass er in Doktor Hirschnigg keinen Konkurrenten sah, den es zu bekämpfen galt, sondern ihn bereitwillig mit seinem Know-how unterstützte. Sie schlenderten zu dem Trüppchen hinüber, das sich gerade mit ihrer Mutter unterhielt. Sonja stellte ihren Teller mit den Häppchen auf dem kleinen Stehtisch ab und wandte sich der Familie zu, die aus einem Paar Anfang Fünfzig und einem jungen Mann bestand, der sie sichtlich bewundernd anlächelte. Während der Arzt bereits graue Strähnen in seinem dunkelblonden Haar hatte, und zwar sympathisch, aber etwas farblos wirkte, hatten Frau und Sohn schwarzes Haar, einen etwas dunkleren, südländisch anmutenden Teint und waren unbestreitbar attraktiv.
»Hallo, Sonja, wir freuen uns sehr, Sie persönlich kennenzulernen«, ergriff die Frau das Wort und reichte ihr die Hand. Sie war ebenso zierlich und zartgliedrig wie Sonja und ihr Händedruck angenehm energisch. »Ich bin Carina. Mein Mann Samuel und unser Sohn Jonas«, stellte sie mit einem offenen Lächeln vor. Zu dem leichten Kärntner Dialekt mischte sich noch ein zarter Akzent, der ihre Sprechweise sehr charmant wirken ließ. Nacheinander schüttelte sie jedem die Hand.
»Ich freue mich auch! Mein Vater hat schon viel von Ihnen erzählt!« Auch auf den zweiten Blick war Jonas ein hübscher Junge, allerdings vermutete Sonja, dass er mindestens fünf Jahre jünger war als sie. Die nächsten Worte Herrn Doktor Hirschniggs bestätigten das. »Jonas ist soeben mit der Schule fertig geworden und wird hier in Graz mit dem Medizinstudium anfangen. Vielleicht könnten Sie und Ihr Bruder ihn ein wenig unter Ihre Fittiche nehmen, damit er hier nicht so allein ist?«
Dem jungen Mann war das sichtlich peinlich und er lief leicht rot an, was aber durch seinen gebräunten Teint fast nicht auffiel.
»Sonja hat bestimmt etwas Besseres zu tun, als für mich den Babysitter zu spielen«, stieß er an seinen Vater gewandt hervor.
»Ich kann dir gerne Graz ein wenig zeigen. Auf der Uni kenne ich mich leider selbst nicht aus, aber ich habe einen Freund, der ebenfalls Medizin studiert. Vielleicht kannst du dich ja an ihn wenden.« Sie lächelte ihn aufmunternd an.
»Danke, aber ich will dir nicht zur Last fallen«, wehrte er ab, obwohl seine Augen etwas anderes sagten. Den schwärmerischen Ausdruck kannte sie nur zu gut und sie würde aufpassen, dass er nicht die falschen Schlüsse aus ihrer Freundlichkeit zog.
»Unsere Tochter Laura ist in Ihrem Alter. Sie steht dort drüben!« Carina Hirschnigg deutete zu einer jungen Frau hinüber, die nun bei Matthias und Tom stand. Sie warf ihr langes, schwarzes Haar mit einer graziösen Geste über die Schulter zurück, als sie über etwas lachte. Sonja kannte ihren Bruder und seiner Miene nach zu schließen, buhlten er und Matthias bereits um ihre Gunst. Sie verbiss sich ein Grinsen.
»Julian, unser Ältester, ist diesmal in Villach geblieben. Er arbeitet seit Kurzem im Landeskrankenhaus als Gynäkologe. Wenn unsere Klinik läuft, wird er miteinsteigen.« Der väterliche Stolz war nicht zu überhören und ein wenig schlechtes Gewissen erfasste Sonja, dass sie und ihr Bruder den eigenen Vater diesbezüglich enttäuscht hatten.
»Noch einen Schluck Champagner?«, bot ihre Mutter nun an und machte sich bei dem Mädchen vom Partyservice mit einer wohldosierten Handbewegung bemerkbar, die gerade mit einer gut gekühlten Flasche vorbeiging. Sie genoss ihre Rolle als Gastgeberin sichtlich und Sonja fragte sich, ob sie diese natürliche Eleganz ihrer Mutter jemals erreichen würde. Andererseits hatte sie auch wenig Ambitionen, einen Haushalt zu führen, in dem das nötig war. Unwillkürlich sehnte sie sich nach der kleinen, schnuckeligen Wohnung, in der sie nun mit ihrer besten Freundin lebte. Da ging es wesentlich ungezwungener und gemütlicher zu und die beiden Jungs aus der Nachbarwohnung waren zwar keine Rüpel, aber auch nicht so überkandidelt wie Matthias. Ein kleines Lächeln hob ihre Mundwinkel, als sie sich daran erinnerte, wie sie am Vormittag gemeinsam mit Carolin und Mario Cupcakes gebacken hatte. Obwohl sie dabei eine Menge Spaß gehabt hatten, konnte sich das Ergebnis sehen lassen.
»Trotzdem wäre es nett, wenn Sie ein Auge auf Jonas haben könnten«, riss die Stimme seiner Mutter sie aus ihren abschweifenden Gedanken. »Immerhin ist er zum ersten Mal allein in einer Wohnung und in einer fremden Stadt.«
Erneut lief der junge Mann rot an und tat Sonja ehrlich leid. »Du wirst es lieben!«, prophezeite sie ihm zwinkernd und erntete ein schüchternes Grinsen.
»Ja, das denke ich auch«, gab er zurück.
Nun gesellten sich auch Tom und Laura zu ihnen und sie begrüßten einander. Ein reges Gespräch kam in Gang, in dessen Verlauf Sonja auch erfuhr, woher der leichte südländische Einschlag der Familie kam. Carina stammte aus Bologna, war aber schon als Kind mit ihren Eltern von Italien nach Kärnten gekommen.
»Leider ist unsere Großmutter keine typisch italienische Nonna, wie man sie aus den Filmen kennt«, stellte Jonas bedauernd fest. »Sie ist eine Business-Frau durch und durch und mit Kochen hat sie wenig im Sinn.«
»Das stimmt. Sie führt eine sehr angesagte Boutique mit italienischer Mode in Villach«, erzählte Carina. Mit einer liebevollen Geste strich sie über ihren dunkelblauen, weichfließenden Hosenanzug, der in unaufdringlicher Art ihre weiblichen Formen unterstrich. »Der stammt aus ihrer Kollektion.«
»Sehr schick! Vielleicht sollten wir mal einen Abstecher nach Villach machen, was meinst du, Sonja?«, schlug ihre Mutter vor.
»Falls ihr kommt, sagt mir Bescheid!« Carina lächelte strahlend. Sie schien sich sehr wohlzufühlen und Sonja stellte insgeheim fest, dass ihr die Familie sympathisch war. Das war eine wohltuende Ausnahme auf den Partys ihrer Eltern. Selten traf sie dabei jemanden, mit dem sie sich auf einer Wellenlänge befand. Nur Laura machte auf sie einen etwas affektierten Eindruck, aber sie kam auch kaum dazu, sich mit ihr zu unterhalten. Tom und Matthias, der sich ihnen ebenfalls angeschlossen hatte, nahmen sie voll in Beschlag.
Durch die neue Bekanntschaft mit Familie Hirschnigg wurde der Abend unerwartet unterhaltsam und als Sonja spät nachts in ihrem Jugendzimmer ins Bett sank, hatte sie das Gefühl, diesmal ihre Lebenszeit nicht verschwendet zu haben.