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Erschöpft fiel Louis rückwärts auf das Bett. Quietschend gab es unter ihm nach und ließ ihn ein paarmal federnd auf und ab schwingen.

Die Ereignisse des Tages zogen an ihm vorbei wie ein buntes Kaleidoskop wechselnder Bilder. Der Flug. Carolin, die süße Carolin. Drei Zimmer weiter wohnte sie. Er hatte sie vorhin flüchtig gesehen, obwohl sie am Flughafen voneinander getrennt worden waren. Eine Kollegin hatte sie am Flughafen abgeholt, und Carolin wollte sich natürlich nicht mit einem Reporter von der Konkurrenz zeigen. Unwillig hatte er zusehen müssen, wie sie mit der aufgetakelten Dame in eine teure Limousine gestiegen und davongebraust war.

Nikolas Chaussin hatte er dadurch fast vergessen. Er war aber sicher, dass der Dicke nicht an ihm vorbeigerauscht war, sondern sich noch im Flugzeug befand.

Missmutig winkte er nach einem Taxi. Die lauwarme Fahrtluft verschaffte ihm etwas Linderung. Port-au-Prince, das draußen an ihm vorbeizog, wirkte fremd und rätselhaft, trotz der bunten Farben. Es lag etwas Modriges über der Stadt, eine Atmosphäre von Zerfall.

Der Eindruck änderte sich nicht, als er das Hotel betrat. Es war ein heruntergekommener Holzbau mit einer schäbigen Veranda, einer großen, offenen Halle, unter deren rauchschwarzer Decke ein riesiger Ventilator träge die stickige Luft in Scheiben teilte, einer baufälligen, breiten Showtreppe, auf der vielleicht in besseren Zeiten tatsächlich flimmernde Sängerinnen gestanden und die Gäste in der Halle unterhalten hatten.

„Bessere Zeiten“. Er lachte in sich hinein, als ihm die Bedeutung des Wortes aufging. Bessere Zeiten hatte es hier nie gegeben, jedenfalls nicht, seitdem vor Jahrhunderten die Spanier die Insel Hispaniola erobert hatten. Dann die Sklavenzeiten, Kriegswirren, Aufstände, Putsche, wieder Aufstände und mörderische Diktaturen. Nein, dieses Land hatte nie bessere Zeiten gekannt, auch nicht, als die Franzosen versucht hatten, den Einheimischen das beizubringen, was sie für Kultur hielten und was daheim schon längst zu Dekadenz zerfallen war... vielleicht war das aber alles der richtige Nährboden für die geheimen Voodoo-Kulte, die früher alles andere gewesen waren als fauler Zauber. Es war die Verbindung von afrikanischen Mythen und missverstandener Christenmission, von Natur und Zivilisation, Verzweiflung und Urangst. Voodoo - das Wort jagte einem auch heute noch kühle Schauer den Rücken hinunter.

Nachmittags war Louis beim Konsulat gewesen. Einer der Beamten war ein treuer Leser von „Lui“ - ein Glücksfall für Louis, denn Monsieur Rorgoniden, so hieß der Mann, gab ihm allerhand touristische Tipps und Empfehlungen und lud ihn sogar zum Whisky ein. Das Wichtigste aber war, dass Monsieur Rorgoniden ihm Pierre mitgegeben hatte.

Pierre war ein farbiger Junge, der als Diener bei Rorgoniden arbeitete, vielleicht achtzehn Jahre alt und sehr mager. Er stammte aus einer armen Familie, seine Eltern waren krank, und er versorgte als einziger Verdiener auch noch sechs Geschwister mit. Trotz der Belastung, der dieser Junge ausgesetzt war, zeigte Pierre immer ein freundliches Gesicht und konnte sich über Kleinigkeiten ehrlich freuen. Louis fand Gefallen an ihm, und sein Verdacht, Rorgoniden habe ihm in Pierre lediglich einen Aufpasser oder gar Spitzel mitgegeben, zerstreute sich rasch. Es war außerdem sehr gut, ständig einen Ortskundigen bei sich zu haben, dessen Muttersprache das unverständliche Kreolisch war und der außerdem leidlich Französisch sprechen konnte.

Louis hatte gar nicht gemerkt, dass er auf dem weichen, federnden Bett eingeschlafen war. Das Klopfen riss ihn hoch.

„Herein!“, rief er.

Vielleicht war es Carolin? Der Gedanke versteifte seinen Prügel und beulte seine Hose aus. Schnell richtete er sich auf und legte die Hände in seinen Schoß, damit die Erektion nicht sofort auffiel.

Gerade rechtzeitig. Denn wer eintrat, war nicht Carolin, und seine Vorfreude auf einen kleinen Fick wurde gedämpft, als er Pierre sah. Der Junge grinste, dass seine weißen Zähne in dem dunklen Gesicht aufblitzten, und winkte mit zwei Eintrittskarten.

„Ich besorgt“, sagte er stolz. „Daillon freuen? Voodoo heute Abend in Hilton. Du gleich kennenlernen.“

Louis machte ein verzweifelt-freundliches Gesicht. Natürlich hatte er Pierre erzählt, dass er etwas über Voodoo schreiben sollte, aber an die Touristenvorführungen in irgendwelchen Luxushotels hatte er dabei nicht gedacht. Doch er machte gute Miene und bedankte sich.

„Du gehst mit?“, fragte er.

Er sprach dabei ganz deutlich, denn er gedachte, dem Jungen nach und nach etwas von seinem fürchterlichen Kauderwelsch abzugewöhnen.

Pierre nickte. „Ich alles erklären. Du mich jetzt brauchen?“

„Nein, danke“, erwiderte Louis freundlich. „Du kannst nach Hause gehen. Es reicht, wenn du mich heute Abend zum Hilton begleitest.“

„Du mich brauchen.“

Das war keine Frage mehr, sondern eine Feststellung. Louis versuchte verzweifelt, seine Beule in der Hose zu verbergen, die durch das Gespräch nicht abgenommen hatte, und seine Versuche machten die Sache nur noch schlimmer.

„Nein, geh nur“, sagte er.

Pierre schüttelte den Kopf. Er starrte auf Louis Hose, die dieser inzwischen mit beiden Händen bedeckt hatte.

„Für Monsieur Rorgoniden ich tun alles, wenn er mich brauchen. Jetzt du mich brauchen.“

„Hey!“, rief Louis aus. „Lass das!“

Unbeirrt hatte der junge Mann seine Finger unter Louis Hände geschoben und betastete die Beule in der Hose. Stöhnend gab Louis auf und lehnte sich zurück. Er stellte sich vor, wie Rorgoniden in seinem Büro saß, das Lui-Magazin vor sich ausgebreitet, und Pierre, der unter dem Schreibtisch hockte und den Beamten dezent wichste... wahrscheinlich war es genau das, was er jetzt vorhatte.

Louis ließ es geschehen. Immerhin ist eigene Handarbeit längst nicht so schön, wie wenn man bedient wird, egal von wem. Er beobachtete, wie die fremden Finger an seinem Hosenschlitz nestelten. Die weißen Innenseiten der Hände blitzten ein paarmal auf. Genüsslich schloss Louis die Augen, um sich voll dem Genuss hinzugeben.

Aber was war das?

Als Pierre ihm die Hose bis zu den Knien heruntergeschält hatte, ließ er auf einmal von ihm ab. Louis öffnete die Augen nicht, er wartete ab. Da! Er spürte, wie spitze Finger seine Vorhaut zurückzogen... er blinzelte kurz, sah das jungenhafte Gesicht langsam seiner prallen, pochenden Eichel näherkommen, schloss wieder die Augen. Lippen. Zähne. Die Nässe von Speichel.

Dann wieder nichts.

Das Bett schaukelte. Was, zum Teufel, machte der Junge da... Oh! Ein rasender Schmerz durchfuhr Louis Leib. Irgendetwas hatte seine Vorhaut bis zum Anschlag zurückgerissen, ihm war, als sei ihm dieser weiche, schützende Fleischlappen abgefetzt worden. Der Schmerz verdeckte vorübergehend alles andere. Er riss die Augen auf.

Verblüfft starrte er auf den schmalen, schweißglänzenden dunklen Rücken, unter dessen ebenmäßiger, kakaofarbener Haut die Muskeln und Sehnen spielten. Ein runder aber ebenso schmaler Arsch schloss sich an, dunkel und seidig... und zwischen den festen, runden Wangen stand Louis eigener Prügel!

Pierre hockte über seinem Schoß, hatte seine enge Rosette über den speichelfeuchten Schwanz gezerrt... und begann nun auf und ab zu wippen... oh... auf... und... ab...!

Jeder Stoß brachte weniger Schmerz und dafür mehr Lust, bis Louis Feingefühl völlig zurückkehrte und er mit seiner Eichel jede Unebenheit des Darms spürte. Seine Hände nahmen sich den festen Männerhintern, kneteten und massierten darauf herum, glitten um die Hüften, suchten den kleinen, schlaffen Schwanz des Jungen, spielten mit den kühlen, faltenbedeckten Eiern. Verblüfft zog er die Hände zurück.

„Du... hast ja keine... Haare!“, stammelte er.

Der Hinterkopf des Jungen nickte. „Ja. Ich keine Haare, weil Monsieur Rorgoniden so wollen. Er manchmal lutschen meine Pipi. Da ohne Haare schöner. Er mir kaufen Creme, oder mich rasieren, aber Creme besser.“

Er kicherte.

Louis dachte darüber nach, was Rorgoniden wohl mit diesem Lustknaben sonst noch alles trieb, und gab sich ganz dem Genuss hin, von diesem festen Arsch gefickt zu werden. Die Rosette schien sich zu verengen - oder wurde nur sein Schwanz praller? Er wusste es nicht, er wusste jetzt überhaupt nichts mehr, denn die Lust raubte ihm jeden Gedanken, jede Vernunft. Er war jetzt nur noch Schwanz, eine starre, heiße Latte, die in einen engen Männerarsch stieß, die fickte, immer wilder, brodelte, kochte, sich spannte wie ein unter Druck stehendes Dampfventil.

Oh... Manometer… Mann-oh-meter!

Jetzt, jetzt, jetzt war nichts mehr zu machen, der Zeiger näherte sich der roten Marke, der Druck, tausend ATÜ, der Druck presste sich am Würgegriff der Rosette vorbei, hinauf zur Eichel, hinauf... EXPLOSION!

Fauchend und zischend jagte der heiße Lustdampf in das mahlende Gedärm, eine kochend heiße Spermienwolke knallte ihren heißen Lustschrei in das glitschige Flüstern des reibenden Arsches!

Louis bäumte sich auf wie ein wilder Mustang, hätte den Jungen beinahe abgeworfen - doch da war ja etwas, das ihn festhielt! Als er erschöpft in das aufkreischende Bett zurücksank, kam der Schmerz wieder, die Enge des Ringmuskelgriffs...

Louis stöhnte.

Pierre drehte sich halb um. „Ich gut?“

„Oh... ja, ja, sehr...“

Mehr brachte Louis nicht hervor. Er nahm die fremde Hüfte zwischen beide Hände. Mit einem behutsamen Ruck hob er den Jungen von seinem Geschlechtsteil herunter, was ihm noch einmal einen wohligen Kitzel verschaffte, und drehte ihn herum. Leicht ermattet sank der schmale Leib neben ihm auf das Bett.

„Danke, Pierre“, flüsterte er. „Das hast du großartig gemacht.“

Der Junge lächelte glücklich und schloss die Augen. So hatte sein Gesicht etwas Mädchenhaftes, etwas ganz Zartes, und behutsam küsste Louis seine Lippen... unter normalen Umständen hätte er so etwas nie getan; er war nicht der Typ, der auf Männer stand, aber Pierre war etwas anderes.

Wie der Junge da ausgestreckt und nackt lag, kam Louis der Gedanke, dass er sich eigentlich bei ihm revanchieren müsste. Vorsichtig streichelte er mit dem Zeigefinger den kleinen, schlaffen Schwanz.

Pierre war beschnitten, wie die meisten Männer in der Karibik, und seine Eichel schimmerte rosa wie eine kleine Grafenkrone aus Samt auf dem dunklen Fleisch. Unter Louis streichelnden Bewegungen begann der Stab sich zu verdicken und zu versteifen, wurde aber, auch als er prall war, nicht besonders dick - eher wie ein Stift. Wenn Louis seinen eigenen Riemen mit dem von Pierre verglich, dann war das ein Unterschied wie zwischen Schlangengurken und Cornichon.

Aber Cornichons sind Delikatessen, und so hatte Louis auch seine Freude daran, dieses Riemchen zu reiben und durch die Bewegung von Zeigefinger und Daumen der linken Hand stöhnende Lustlaute aus dem Mund des Burschen zu locken. Seine andere Hand massierte und streichelte den rasierte Hodensack, die dunkelbraunen Schenkel, die feinen, zarten Leistenfalten, die die samtene Farbe kostbarster Zimtstangen hatten. Es kostete Louis überhaupt keine Überwindung, den dünnen Stab mit den Lippen zu berühren, leichte Küsse auf dem Schaft umherwandern zu lassen, schließlich den ganzen, starren Stift in seinen Rachen einzuführen...

Das Becken des Jungen kam ihm mit begehrenden Bewegungen entgegen. Kaum nahm er wahr, dass der schmale Oberkörper unter Lustqualen auf dem Laken hin und her schlug. Er spürte nur diesen feinen Geschmack, eine delikate Mischung aus salzig und süßlich, das feste, knorpelige Lustfleisch, das sich gegen seinen Gaumen und immer wieder in seinen Schlund drängte, die heißen, zuckenden schwarzen Schenkel...

Sekundenlang kam Louis die Situation komisch vor. Da kniete er vor einem jungen Burschen und befriedigte ihn, während sein eigener Schwanz längst wieder steif geworden war und zusammen mit seinen schweren Eiern zwischen seinen Beinen pendelte wie das übervolle Euter einer Milchkuh.

Unwillkürlich griffen seine Hände nach seinem eigenen Schwanz, während sein Mund den des Jungen bediente, und langsam, ganz genüsslich, begann er zu wichsen...

„Ah... Monsieur Daillon... Vorsicht!“

Er wusste, dass der Junge soweit war, und er wollte seinen Samen schmecken. Er genoss es, dass der Kleine es nicht wagte, ihm in den Rachen zu spritzen, sondern versuchte, sich zurückzuhalten... und diese krampfhaften Versuche mussten seine Lust ins Unerträgliche steigern!

Der kleine Leib bäumte sich auf, zuckte wie eine Schlange, die auf ihre Beute stößt, sein kleiner Giftstachel sprühte, schoss seine salzige Ladung in Louis Mund!

Louis saugte den letzten Rest aus ihm heraus, genoss das Stöhnen des Jungen, während er weiter an sich selbst herumrieb. Er staunte, wie schnell er wieder soweit war, obwohl er sich doch gerade eben erst entladen hatte!

Er ließ Pierres Schwänzchen fallen, richtete sich auf, rieb noch... einmal, zweimal, ließ seinen Schwanz los, um die Hüften des Knaben zu packen und seinen Unterleib empor zu reißen. Im gleichen Moment, als sein Schwanz das kleine, warme Geschlecht berührte, schoss der Lebenssaft aus ihm heraus - in einem langen, trüben Strahl, geradewegs über Pierres rosa Eichel auf dessen braunen Bauch und den dunklen Nabel, bis hinauf auf die flache Brust. Es sah aus, als wäre es Pierres eigener Samen...

Erstaunt sah Louis, dass der Junge weinte. Große Tränen perlten unter den geschlossenen Lidern hervor und sammelten sich unter den buschigen, langen Wimpern, um dann seitlich herunterzulaufen.

„Pierre... habe ich dir... bin ich...?“

Pierre schüttelte den Kopf. „Oh, Monsieur Daillon... das wunderschön! Noch nie mich jemand... ohhhh!“

Verwundert sah Louis ihn an. „Aber du sagtest doch, dass Monsieur Rorgoniden dich manchmal...“

Der Junge nickte. „Ja. Solange er selbst Lust haben. Er mich meistens nur ficken in Hintern, manchmal lutschen an Schwanz. Aber nicht lange, nur wenn ihm selber Spaß machen. Wenn mein Schwanz hart werden, er keinen Spaß mehr daran und aufhören. Verstehen?“

Louis nickte. „Er lässt dich einfach unbefriedigt?“

„Ja. Ich müssen dann hinterher selber machen oder ich gehen zu Nutte. Manchmal auch meine Schwester zu Hause, aber sie gehen lieber mit weiße Mann wo viel Geld. Verstehn?“

Louis verstand nur zu gut. Er atmete tief den Duft seines eigenen Samens ein, der sich langsam auf der braunen Haut des Jungen zu verflüssigen begann. Mit einem Taschentuch säuberte er Pierre vorsichtig.

„Wir wollen es so halten“, erklärte er, „dass wir immer beide etwas davon haben. Du und ich. Sooft du willst.“

Pierre lächelte ihn dankbar an. „Jetzt wir müssen bald gehen, Voodoo schauen.“

„Hm. Einverstanden. Aber - gegen deinen schauerlichen Akzent müssen wir etwas tun.“

„Oh - nicht nötig. Ich wusste nicht...“ Louis war ganz erstaunt, als der Junge auf einmal klares Schulfranzösisch sprach.

„Wie…?“, brachte er nur hervor.

„Ich habe viel Französisch gelernt“, erklärte Pierre stolz. „Aber Monsieur Rorgoniden will immer, dass ich so rede, wie er sich die Sprache eines Eingeborenen vorstellt. Wahrscheinlich, um sich überlegen vorzukommen.“

Louis lachte. „Bist ein schlauer Junge. Weißt du was, Pierre? Du gefällst mir.“

Und das meinte er ehrlich.

Die wilden Töchter der Odette

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