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II

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Solch’ einen Gutshof hatte ich nun vor dreißig Jahren besucht – Dinge längst verflossener Tage – wie Sie sehen. Das kleine Besitzthum zu dem ein solcher Gutshof gehörte, war Eigenthum meines Universitäts-Freundes und ihm erst unlängst nach dem Tode eines Onkels im dritten Grade zugefallen; er selbst wohnte nie dort. . . Nicht weit davon befanden sich große Steppen-Moräste, in denen zur Zeit des Sommerfluges große Massen von Schnepfen sich aufhielten; mein Freund und ich, wir waren leidenschaftliche Jäger – und deshalb waren wir übereingekommen – er von Moskau aus, ich von meinem Landgute – zum Petritage in seinem Gutshäuschen zusammenzutreffen. Mein Freund wurde indessen in Moskau aufgehalten und verspätete sich um zwei Tage; ohne ihn wollte ich aber die Jagd nicht beginnen.

Mich hatte Narkiß Semenoff, ein alter Diener, der von meinem Kommen unterrichtet war, empfangen; mein Freund nannte ihn scherzend »Markiß«. Er hatte etwas Selbstvertrauendes, sogar etwas Verfeinertes an sich und hielt sich nicht ohne Würde; er blickte auf uns junge Leute von oben herab – doch zeigte er auch den übrigen Besitzern keine besondere Verehrung; seines verstorbenen Herrn erwähnte er nachlässig, seines Gleichen aber – verachtete er einfach. Er konnte lesen und schreiben, drückte sich richtig und verständlich aus. In die Kirche ging er nur selten, so daß man ihn für einen Schismatiker hielt. Seine Gestalt war lang und hager, sein ebenfalls längliches Gesicht wohlgefällig; er hatte eine spitze Nase und überhängende Augenbrauen, die er bald zusammen – bald in die Höhe zog; er trug einen reinlichen, weiten, schwarzen Rock und Stiefel bis zu den Knieen, deren Schäfte herzförmig ausgeschnitten waren.

Der Oberst

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