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IV

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Eine halbe Stunde darauf gingen wir angeln. Narkiß hatte eine sonderbare Mütze mit Ohrenklappen ausgesetzt – das machte ihn noch würdevoller. Er ging voran, mit gleichmäßigem, ruhigem Schritte; auf seiner Schulter wiegten sich zwei Angelruthen im Gleichgewicht; ein baarfüßiger Junge trug ihm eine Wasserkanne und einen Topf mit Würmern nach.

»Hier am Wehr, beim Fluß, ist eine Bank zur größeren Bequemlichkeit aufgestellt,« fing Narkiß mir zu erklären an, blickte vor sich und rief aus: »Ehe? Unsere Schwachsinnigen sind schon wieder hier! Die kommen mir zu häufig!«

Ich erhob den Kopf und sah auf der Bank bei dem Wehr, auf der Bank, von der er eben gesprochen, zwei Menschen sitzen, deren Rücken uns zugekehrt waren, sie angelten ganz gemächlich.

»Wer sind die?« fragte ich.

»Nachbarn,« antwortete Narkiß unzufrieden. »Zu Hause haben sie nichts zu essen, da kommen sie auf Besuch zu uns.«

»Und erlaubt man ihnen zu angeln?«

»Der frühere Herr erlaubte es – . . . ob Nicolai Petrowitsch es ebenfalls gestatten wird, weiß ich nicht. Der Lange da – ein weggejagter Küster – ist ein ganz nichtiger Mensch ; – der Andere, der Dicke, ist ein Oberst.«

»Wie, Oberst?« Wiederholte ich erstaunt. Die Kleidung dieses Obersten war wohl noch schlechter als die des Küsters.

»Ja, wie ich es Ihnen sage, ein Oberst. Früher im Besitz eines ansehnlichen Vermögens, hat man ihm jetzt aus Gnade ein Plätzchen angewiesen – da lebt er auch von dem, was der liebe Herrgott ihm sendet. Doch was soll man thun? Sie haben den besten Platz sich ausgesucht . . . man wird diese lieben Gäste verscheuchen müssen.«

»Nein, Narkiß; bitte beunruhige sie nicht. Wir wollen uns hier beiseite niedersetzen; sie werden uns nicht stören. Ich möchte mit dem Obersten bekannt werden!«

»Wie Sie es wünschen – was aber die Bekanntschaft betrifft, so hoffen Sie nicht, gnädiger Herr, daß Sie davon viel Vergnügen haben werden; er ist sehr schwer von Begriffen geworden, stumpf im Gespräch wie ein kleines Kind. Es ist auch nicht anders möglich, er hat ja seine achtzig Jahre hinter sich.«

»Wie heißt er?«

»Wassilij Thomitsch. Sein Familienname ist Guskoff.«

»Und der Küster ?«

»Der Küster? Der hat den Spitznamen: Gurke, so nennen ihn hier auch Alle, wie aber sein eigentlicher Name lautet, weiß der liebe Gott allein. Ein leerer Mensch! Ein Schmarotzer!«

»Sie leben zusammen?«

»Nein, nicht zusammen – doch hat sie der Teufel wohl, wie man so sagt, mit einem Strick zusammen gebunden!«

Der Oberst

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