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III

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David nahm die Uhr, öffnete sie und betrachtete sie aufmerksam. Er hatte große Anlage zur Mechanik; er liebte es sich mit Eisen, Kupfer und allerlei Metallen zu schaffen zu machen; er hatte sich verschiedene Instrumente angeschafft, und eine Schraube, einen Schlüssel oder sonst dergleichen zu bessern oder gar neu zu machen, war ihm eine Kleinigkeit.

David drehte sie in den Händen hin und her und murmelte zwischen den Zähnen (er war überhaupt nicht gesprächig):

»Alt . . . schlecht . . . – Woher?« fügte er hinzu. Ich sagte ihm, daß mein Taufvater sie mir geschenkt.

David schlug seine grauen Äuglein zu mir auf:

»Nastasei?«

»Ja; Nastasei Nastaseitsch.«

David legte die Uhr auf den Tisch und ging schweigend davon.

»Die gefällt Dir nicht?« fragte ich.

»Nein, das nicht . . . Aber, ich hätte an Deiner Stelle von Nastasei kein Geschenk angenommen.«

»Weshalb das?«

»Weil er ein elender Mensch ist und man sich einem elenden Menschen nicht verpflichtet fühlen sollte. Da soll man ihm noch danken Du hast ihm wohl gar die Hand geküßt?«

»Ja; die Tante hieß es mich thun.«

David lächelte eigenthümlich, durch die Nase. Das war so seine Gewohnheit! Er lachte niemals laut! das hielt er für ein Zeichen von Kleinmuth.

David’s Worte, sein stummes Lächeln betrübten mich tief. Er tadelt mich wohl innerlich, dachte ich! Ich bin wohl auch ein Elender in seinen Augen! Er selbst hätte sich nie so weit erniedrigt, er hätte nie eine Gabe von Nastasei angenommen! Aber was bleibt mir jetzt zu thun übrig? Die Uhr zurückgeben? Unmöglich!

Ich machte einen Versuch David zu sprechen, ihn um seinen Rath zu fragen. Er antwortete mir, daß er Niemand einen Rath gäbe, ich möge handeln wie ich wolle. – Wie ich wolle?! Ich erinnere mich, daß ich die ganze Nacht darauf nicht schlief: Bedenken quälten mich. Es that mir leid, mich von der Uhr zu trennen; ich hatte sie auf das Nachttischchen neben meinem Bette gethan; sie tickte so angenehm und lustig . . . aber ich fühlte, daß David mich verachtete . . . (Ja; ich konnte mich nicht darüber täuschen, er verachtete mich!) . . . Das schien mir ganz unerträglich! Gegen Morgen reifte ein Entschluß in mir . . . Es gab freilich Thränen – dafür schlief ich aber ein und, sobald ich erwachte, kleidete ich mich schnell an und lief auf die Straße hinaus. Ich hatte mich entschlossen, meine Uhr dem ersten besten Armen zu geben, dem ich begegnen würde.

Die Uhr

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