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IV.
Alexei Petrowitsch an Maria Alexandrowna

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Petersburg, den 3. April 1840.

Abermals schreibe ich Ihnen, obgleich ich voraussehe, daß ich bei ausbleibender Gutheißung von Ihrer Seite bald verstummen werde. Ich begreife, daß Sie einiges Mißtrauen gegen mich hegen müssen. Sie haben möglicherweise Recht darin! Früher hätte ich Ihnen feierlich erklärt und mir selbst Vielleicht auf’s Wort geglaubt, daß , ich mich seit unserer Trennung »entwickelt habe,« fortgeschritten sei; mit einer nachsichtigem beinahe liebkosenden Verachtung hätte ich mich über meine Vergangenheit geäußert, mit einer rührenden Prahlerei hätte ich Sie in die Geheimnisse meines jetzigen wahren Lebens eingeweiht . . . jetzt aber, ich versichere Sie, Maria Alexandrowna, ist es mir sogar peinlich und widrig, daran zu denken, welche Rolle einst meine elende Eigenliebe gespielt und wie ich mir darin gefallen habe. Fürchten Sie sich nicht, ich werde Ihnen keine großen Wahrheiten, keine tiefen Einblicke auf drängen; ich besitze sie nicht – diese Wahrheiten, diese Einblicke. Ich bin ein einfacher, gewöhnlicher Mensch geworden – glauben Sie es mir. – Ich empfinde Langeweile, Maria Alexandrowna, ja, ich kann vor Langeweile nicht aushalten. Eben darum schreibe ich Ihnen, und . . . ich glaube in der That, daß wir uns verstehen werden. Dennoch aber fühle ich mich außer Stande, weiter zu Ihnen zu reden, bevor Sie mir nicht Ihre Hand gereicht haben, bevor ich nicht von Ihnen ein Schreiben mit dem einen Worte »ja« erhalten habe. – Maria Alexandrowna, wollen Sie mich zu Ende hören? – Das ist die Frage.

Ihr ergebener A. S. . .

Ein Briefwechsel

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