Читать книгу Wenn das der Führer sähe … Von der Hitler-Jugend in Filbingers Fänge - Jacqueline Roussety - Страница 6
ОглавлениеProfessor Dr. Wolfram Wette
Historiker und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung „Opfer der NS Militärjustiz“.
Empfehlung
Hans Karl Filbinger ist derjenige unter den rund 3.000 Militärjuristen der NS-Zeit, der in der Bundesrepublik Deutschland die steilste Karriere gemacht hat. Vom Amt des Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg musste er zurücktreten, weil er seine Mitwirkung an Todesurteilen leugnete, sie kleinredete und jedes Unrechtsbewusstsein vermissen ließ.
Eines seiner Opfer war der Mannschaftssoldat und Deserteur Walter Gröger. Wenn Filbinger es gewollt hätte, wäre Gröger vermutlich die Todesstrafe erspart geblieben und er hätte gerettet werden können. Doch Gröger wurde verurteilt und erschossen.
Nach 1945 galten Soldaten der Wehrmacht, die sich in den Jahren 1939 bis 1945 dem Vernichtungskrieg entzogen hatten, noch jahrzehntelang als Feiglinge und Verräter. Erst 1998 erfolgte ihre Rehabilitierung durch den Deutschen Bundestag.
Jacqueline Roussety hat über die Filbinger-Gröger-Doppelgeschichte bereits in der Form eines Essays in dem wissenschaftlichen Werk „Mit reinem Gewissen. Wehrmachtrichter in der Bundesrepublik und ihre Opfer“ (Hg.: Joachim Perels/Wolfram Wette, Berlin: Aufbau-Verlag 2011) geschrieben. Sie ist in dem Stoff „zu Hause“.
In ihrem Werk „Wenn das der Führer sähe … Von der Hitlerjugend in Filbingers Fänge“ möchte sie die Geschichte in Romanform bearbeiten. Damit könnte sie die Aufmerksamkeit eines größeren Publikums für das schwierige Thema „Wehrmachtjustiz und Deserteure“ gewinnen, das durch eine rein wissenschaftliche Abhandlung nicht erreicht werden kann. Daher möchte ich ihr Projekt wärmstens unterstützen.
Wolfram Wette
26. Juli 2013
Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muss das alles sein. Schmerzen muss sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schön will ich meine Jugend. […] So kann ich das Neue schaffen.
Adolf Hitler