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Vorwort
ОглавлениеIna Henker erblickte im Jahre 1950 das Licht der Welt, und zwar im, vom 2ten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Hannover. Ihr Bruder Adolf war bereits 4 1/2 Jahre zuvor in den Genuss gekommen, der Welt seine Aufwartung zu machen. Beide wuchsen in, mehr oder weniger, schwierigen Verhältnissen auf, denn Vater Lutz kam erst 1949, vom Hunger gezeichnet, aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Mutter Paula war es jedoch gelungen, in einem Bauernhaus, vor den Toren der Stadt, eine einfache, aber dennoch angemessene Unterkunft zu finden. Sie, und auch Lutz, bekamen eine Beschäftigung auf dem Hof. Später jedoch bezogen sie in Hannover eine eigene Wohnung, und eröffneten 1952 einen Krämerladen.
Ina und ihr Bruder Adolf - von den Klassenkameraden auch nur abfällig als „Endsieg-Adolf“ bezeichnet-, besuchten bis in die 1960iger Jahre hinein die Realschule. Adolf war einmal sitzen geblieben, bevor er nach Beendigung seiner Schulzeit eine Lehre zum Metallfacharbeiter begann. Seine auffallend hübsche, blonde Schwester Ina, arbeitete hingegen lediglich als Verkäuferin in einer Boutique. Adolf beendete seine Lehre erfolgreich. Die Eltern waren stolz auf ihn. Und als Geschenk erhielt Adolf, das Geld für eine „Vornamens-Änderung“ im Geburtenregister. Ina bekam zum Geburtstag 1000 DM aufs Sparbuch. Die tausend Mark wollte Ina für einen späteren Urlaub nutzen, so sagte sie. Ja, und während ihr Bruder glücklich über seinen neuen Vornamen, Thomas, war, verliebte sich Ina Hals über Kopf in einen ehemaligen, und 5 Jahre älteren, Nachbarn. Er, Söhnke, war es auch, der ihr, nach einem lustigen Abend, im gegenseitigen Einvernehmen, die Unschuld nahm. - Es kam daraufhin zur Verlobung. Thomas, ihr fleißiger Bruder, war bereits verheiratet; seine Frau, Waltraud, hatte Zwillingen das Leben geschenkt. Ina sah die Gebärfreudigkeit von Waltraud mit einem Schmunzeln im Gesicht, denn sie wollte sich noch Zeit lassen mit eigenen Kindern. Geheiratet wurde allerdings, auf Drängen der besorgten Eltern, kurzfristig... und zwar standesamtlich, denn „Kirche“ war nicht so nach Ina ihrem Geschmack.
Überhaupt war Ina 1967 in einer innerlichen Umbruchphase; die Ehe langweilte sie. Sie fühlte sich zu Höherem berufen, ebenso ihr Gatte, der immer öfters in Hamburg, auf der Reeperbahn, die Damen der Nacht in Anspruch nahm, und sich anschließend hemmungslos den Schädel, bis zum Delirium, dicht soff. Söhnke seine Ausreden, gegenüber Ina, bezüglich seiner angeblichen „Geschäftsreisen“ nach Hamburg, wurden immer spektakulärer sowie verlogener. So kam es zur Trennung, und Ina tauchte über Nacht in München auf, inmitten von Hippies, von Intellektuellen, von Junkies, von Aussteigern und von Künstlern aller Art. Sie fand ein Zimmer in einer antifaschistischen Edel-Kommune; fing plötzlich an Hasch zu rauchen und wurde zu einem Flower-Power-Girl.