Читать книгу Erfolgreich als Unternehmer für Dummies - Jan Evers - Страница 41
Die Zahlen im Blick behalten
ОглавлениеEine solide Finanzplanung ist für jedes Unternehmen unverzichtbar. Dabei geht es zum einen darum, zurückzusehen und aus dem Vergangenen die richtigen Schlüsse zu ziehen (dabei helfen Ihnen zum Beispiel Ihre betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA), Ihr Jahresschluss oder Ihre Bilanz).
Mindestens ebenso wichtig ist aber auch der Blick nach vorn. An vorderster Stelle steht die Liquiditätsplanung. Gehen Ihrem Betrieb die flüssigen Mittel aus, kann er in die Insolvenz schlittern – sogar dann, wenn die Auftragslage gut ist. Erst drohen Mahngebühren. Dann bestehen Ihre Lieferanten plötzlich auf Vorkasse, bis sie vielleicht ganz die Geduld verlieren und die Geschäftsbeziehung beenden. Das Ende vom Lied: Sie können Ihre Lager nicht mehr auffüllen und verlieren jede Chance, Umsatz zu machen.
Damit Sie solche Aussichten nicht um den Schlaf bringen, brauchen Sie einen guten Überblick über Ihre flüssigen Mittel. Mit einer einfachen Liquiditätsplanung können Sie vorhersagen, wie sich Ihre Zahlungsfähigkeit in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Sind finanzielle Engpässe absehbar, wird es Zeit, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Die Liquiditätsplanung verrät Ihnen, ob Sie morgen Ihre Rechnungen bezahlen können. Sie sagt aber nichts darüber, ob sich das, was Sie jeden Tag tun, wirtschaftlich lohnt. Deshalb brauchen Sie zusätzlich eine Rentabilitätsplanung. Sie sagt, ob Sie ausreichend Einnahmen haben werden, um die Kosten wieder einzuspielen, und ob Sie darüber hinaus sogar Gewinne erwarten dürfen. Die Rentabilitätsplanung ist eher ein Instrument für die mittelfristige Planung. Sie ist vor allem dann wichtig, wenn Sie größere Investitionen planen oder Ihr Unternehmen umkrempeln möchten.
Vergessen Sie dabei bitte nicht, dass auch eine noch so sorgfältige Finanzplanung immer mit Unsicherheit verbunden ist. Sie ist nicht mehr als eine Vorhersage der zukünftigen Unternehmensentwicklung. Und wenn Sie beim Picknick schon mal klatschnass geworden sind, weil Sie sich auf den Wetterbericht verlassen haben, wissen Sie: Vorhersagen können auch mal falsch sein.
Deshalb kommt es darauf an, die Planzahlen regelmäßig mit den Istzahlen zu vergleichen. Prüfen Sie:
Wie stark waren die Abweichungen?
Warum sind Ihre Vorhersagen nicht oder nur teilweise eingetreten?
Und was bedeutet das für die Zukunft?
Wenn Sie sich regelmäßig die Zeit nehmen, Ihre Finanzplanung und Ihre BWA zu analysieren, werden Sie immer besser darin, valide Voraussagen zu treffen. Kapitel 15 widmet sich ganz diesen grundlegenden Controllingansätzen, die jeder Unternehmer kennen sollte.
Noch besser wird Ihr ökonomisches Frühwarnsystem, wenn Sie Ihre Finanzplanung durch ein Set aus höchstens fünf Key Performance Indicators (KPIs) ergänzen, mit denen Sie Ihren Erfolg messen und Ihre Maßnahmen steuern können. Mit den passenden KPI können Sie eine Brücke schlagen zwischen den übergeordneten Unternehmenszielen und der täglichen Praxis in Ihrem Betrieb. Wie das geht, erfahren Sie in Kapitel 16.