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2Um den Eibsee

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Flacher geht’s nicht

Passend vor allem für den Sommer! Ein paar Schritte durch schattigen Wald, dazu ein Bergsee mit einer pfefferminzgrünen Farbe, überdies eine Fahrmöglichkeit per Schiff und zur Krönung ein Eiskaffee auf einer sonnigen Terrasse …



Tourencharakter

Einfache Wanderung auf Wegen rund um den See. Im Sommer mit Kinderwagen möglich, im Winter mit Schlitten. Im Sommer Badesachen mitnehmen.

Ausgangs-/Endpunkt

Parkplatz Eibsee

GPS-Daten

47.457210, 10.991410

Anfahrt

Auto: Auf der Garmischer Autobahn A 95 zum Autobahnende und nach Garmisch-Partenkirchen. Nach dem Tunnel Farchant auf der B 23 Richtung Fernpass/Reutte. Kurz nach Ortsende von Garmisch links über Grainau zum Eibsee. Großer gebührenpflichtiger Parkplatz am See. Bus/Bahn: Mit der Bahn bis Garmisch-Partenkirchen. Der Eibseebus verbindet im Stundentakt den Bahnhof mit Grainau und Eibsee, auch die Zugspitzbahn (teuer!) hält am Eibsee.

Einkehr

Eibsee-Pavillon direkt am See; einige Kioske

Karte

Kompass-Wanderkarte 5, Wettersteingebirge, Zugspitze, 1:50 000

Information

www.gapa.de, www.grainau.de


Glasklares Wasser und graue Felswände Unsere Tour beginnt an den großen Parkplätzen am Eibsee. Mit Blick in Richtung See wandern wir rechts hinter dem großen Eibsee-Hotel vorbei und kommen erst dann zum Seeufer. Eigentlich ist es egal, wie wir um den See wandern. Aber entgegen dem Uhrzeigersinn hat man zu Beginn die tollen Aussichten auf die Zugspitzwände. Das ist vor allem für die Wandermuffel unter uns wichtig, die vorhaben, den Rundweg an der Hälfte der Strecke mit dem Schiff abzukürzen.


Mit dem Tretboot erleben wir den Eibsee aus einer anderen Perspektive.

So folgen wir nach dem Hotel einfach dem markierten und gut ausgeschilderten Eibsee-Rundwanderweg. Schon nach gut fünf Minuten überqueren wir den Untersee, eine lang gestreckte Seitenbucht des Sees. Ab hier umwandern wir eine kleine Bucht nach der anderen, so abwechslungsreich und noch dazu völlig eben, da bedarf es kaum einer »Wandermotivation«. Über uns stehen massiv und fast abweisend die grauen Felswände der Waxensteine und der Riffelwand. Sie spiegeln sich im grünblau leuchtenden Wasser. Hier liegen einige der schönsten Badestellen, die vor allem lange von der Sonne beschienen sind. Aber ohne die Illusion rauben zu wollen: Der Eibsee ist und bleibt ein Bergsee – warmes Wasser ist etwas anderes, da hilft auch kein heißer Sommertag.


Am frühen Morgen ist es noch ganz ruhig auf den Wanderwegen.

Etwas weiter erreichen wir eine größere Halbinsel, die unseren direkten Seeweg abschneidet – nur Trampelpfade führen dort zu einsamen Stellen. Aber schließlich sind auch wir wieder in Ufernähe und schauen auf die vielen kleinen Inseln des Sees. An der sich verändernden Farbe des Wassers sind die Untiefen im See gut erkennbar. Sie sind Relikte des großen Bergsturzes, der den Eibsee vor etwa 3500 Jahren entstehen ließ (siehe Kasten). Dann sind wir an einem der schönsten Aussichtspunkte über den See. Es gibt sogar einen kleinen Unterstand und ein paar Rastbänke. Ein perfekter Platz zum Innehalten und um sich zu überlegen, ob man die Wanderung noch um die zweite Hälfte des Sees fortsetzen möchte.

Denn nur wenig später liegt die Anlegestelle für die Rückfahrt mit dem Boot an unserem Weg. Vom Eibsee-Hotel aus fährt je nach Bedarf stündlich das Schiff »Reserl« zum Westufer des Sees und wieder zurück (Info über www.eibsee-hotel.de).

Für die richtige Entscheidung muss man jedoch wissen, dass nun der Weg erst einmal etwas ansteigt und dann im steten Auf und Ab verläuft.

Nordansichten Aber versprochen, landschaftlich bleibt es schön. Und so queren wir den Kotbach und haben den westlichen Zipfel des Eibsees erreicht. Der Kotbach ist einer von drei schmalen, aber immerhin sichtbaren Zuflüssen des Eibsees. Das meiste Wasser fließt unter der Wasseroberfläche in den See, hier soll sich auch der Abfluss befinden. Man vermutet, dass das Eibseewasser in der Quelle des Krepbaches in Grainau wieder ans Tageslicht tritt.


Ein mächtiger Baumschwamm erobert den abgestorbenen Baum im Naturschutzgebiet am Eibsee.

Langsam verabschieden wir uns von dem Blick auf die Wettersteinwände über uns. Dafür tauchen beim Weitergehen die Berge der Ammergauer Alpen auf, denn jetzt blicken wir nach Norden. Die Kette der Gipfel reicht von den Geierköpfen ganz im Westen über die Friederspitz zum Kramer, dem Garmischer Hausberg. Langsam nähert sich der Uferweg auch wieder dem Wasser. Nun können wir sicher sein, dass es jetzt eben und flach bleibt. Am Frillensee vorbei, den wir nicht mit dem durch den Eissport geprägten Frillensee bei Inzell verwechseln dürfen, erreichen wir wieder den kleinen Ort Eibsee, wo wir nun im Eibsee-Pavillon einkehren können. Daneben gibt es auch einen Tret- und Ruderbootverleih sowie Stand-up-Paddlings zu mieten. Eine Möglichkeit, den See aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben und noch dazu völlig ohne zu wandern. Interessant ist sicherlich auch noch die neue Zugspitzseilbahn, die viele Rekorde bricht. Es lohnt sich, ihr beim Schweben zuzusehen. Ihre Talstation befindet sich unübersehbar ebenfalls neben der Bahnhofstation der Zahnradbahn, wo wir somit wieder an den Parkplätzen zurück sind.


Rund um die Inseln erkennt man die Wassertiefen.

Eine Naturkatastrophe

Vor etwa 3500 Jahren ließ an der Zugspitze eine Klimaerwärmung den Permafrost verschwinden, das Gestein lockerte sich und ein riesiger Felsbereich zwischen Zugspitze und Riffelwand donnerte als Bergsturz ins Loisachtal hinunter. Er traf auch den Eibsee. In ihm entstanden acht Inseln. In den Wäldern um den See liegen gewaltige, bemooste Felsblöcke, die heute noch von der damaligen Naturkatastrophe zeugen.

Die Bayerischen Hausberge für Wandermuffel

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