Читать книгу Die Bayerischen Hausberge für Wandermuffel - Janina Meier - Страница 7

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Einleitung

Anreise

Alle Ausgangspunkte sind auf gut ausgebauten Straßen erreichbar. Oberammergau und Garmisch-Partenkirchen von München über die A 95, der Isarwinkel über Bad Tölz, die Schlierseer und Tegernseer Berge von der A 8 München–Salzburg.

Es empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Garmisch-Partenkirchen ist problemlos mit der Bahn erreichbar, und die Bayerische Oberlandbahn (BOB) bringt den Wanderer von München aus schnell in den Isarwinkel sowie die Tegernseer und Schlierseer Berge.

Ausrüstung

Die meisten in diesem Buch beschriebenen Touren sind sehr einfach. Trotzdem kann eine Bergwanderausrüstung nicht schaden, vor allem, wenn man sich für eine der vorgestellten Varianten entscheidet. Sie sollte allerdings zur Jahreszeit und dem Wetter passen.

Bei der Bekleidung hat sich das Zwiebelprinzip mit mehreren Schichten bewährt. Die Materialien von Shirts, Hemden und Unterwäsche sind idealerweise aus Kunstfaser oder Merinowolle. Während Kunstfaser die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert, wärmt Merinowolle auch im feuchten Zustand noch. Zudem riecht sie auch nach Tagen nicht unangenehm. Eine lange Berghose gehört zur Standardausrüstung und ist auch bei heißen Sommertagen, wenn ein Paar Shorts ausreicht, zumindest im Rucksack mit dabei.

Ein Fleecepullover gegen Auskühlung und für Regenwetter ein Anorak gehören ebenso in den Rucksack wie bei kühleren Temperaturen Handschuhe und Mütze. Die Bergschuhe sollten passen, eine gute Profilsohle aufweisen und idealerweise bis über die Knöchel reichen. Vor langen Wanderungen sollte man die Schuhe einlaufen.

Gute Wandersocken haben eine Polsterung an den empfindlichen Stellen und erhöhen deutlich den Tragekomfort. Einige haben auch eine Bezeichnung für den rechten oder linken Fuß, was man unbedingt beachten sollte.

Weitere wichtige Ausrüstungsgegenstände sind ein guter Rucksack, Sonnenschutzcreme, Sonnenbrille, Taschen- oder Stirnlampe, Erste-Hilfe-Material, Biwaksack, Brotzeit und Getränke. Bei langen Abstiegen können Teleskopstöcke von Vorteil sein und die Gelenke deutlich entlasten.


Almidylle am Großen Ahornboden im Karwendel

Tourenplanung

Eine sorgfältige Tourenplanung bildet die Grundlage für eine sichere und gelungene Tour. Normalerweise empfehlen wir eine gute topografische Karte. Für die kurzen hier vorgestellten Touren kann dies aber auch eine Kompass-Wanderkarte sein. Aufgrund der Routenbeschreibungen in diesem Buch kann auf weitergehende Literatur verzichtet werden.

Zur konkreten Planung sollten unbedingt Erkundigungen über die aktuellen Verhältnisse eingeholt werden. Dies kann man inzwischen im Internet auf diversen Tourenforen nachlesen. Gezielte Informationen geben auch die Internetseiten der Seilbahnen oder die telefonische Nachfrage bei Hüttenwirten oder Fremdenverkehrsämtern.

Wetter

Das Wetter spielt beim Wandern in der freien Natur eine entscheidende Rolle. Heute sind die Wetterprognosen für die nächsten 24 bzw. 48 Stunden sehr genau. Informationen bekommt man über den Alpenvereinswetterbericht unter www.alpenverein.de oder telefonisch unter 089/2905070.

Leider beobachtet man häufig, dass viele Wanderer das Wetter unterschätzen, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Wenn für den Nachmittag Gewitter angekündigt sind, sollte man früh aufbrechen, um rechtzeitig die Tour beendet zu haben, auch wenn sich am Morgen noch keine Wolke am Himmel zeigt.


Verdiente Brotzeit auf der Aueralm

Notfälle

Die Bergunfallstatistik besagt eindeutig, dass die meisten Bergunfälle beim Bergwandern passieren. Deshalb kommt es neben einer guten Tourenplanung besonders auf das richtige Einschätzen des eigenen Leistungsvermögens an.

Sollte es doch einmal zu einem Unfall kommen, heißt es ruhig bleiben und Erste Hilfe leisten. Es ist wichtig, schnell Hilfe zu holen. Das Mobiltelefon, das inzwischen auf jeder Tour im Rucksack dabei ist, macht das Herbeiholen von Hilfe deutlich schneller. Die internationale Notrufnummer ist die 112. Folgende Angaben sind erforderlich:

• Wo ist der Unfall passiert: eindeutige Ortsangabe

(Koordinaten, Kartenblatt)

• Was ist passiert: Art und Schwere der Verletzungen

• Wie viele Personen sind verletzt?

• Welche Verletzungen haben die Personen (Art und Schwere der Verletzung)

• Warten auf Rückfragen


Ein Fliegenpilz sieht auch von der Unterseite schön aus.

Nach dem Notruf mit dem Handy sollte man das Handy angeschaltet lassen und nicht mehr telefonieren. So hat die Rettungsleitstelle die Möglichkeit, für Rückfragen zurückzurufen.

Alpines Notsignal Sollte man einmal keinen Handyempfang haben, so muss man das alpine Notsignal senden, um Hilfe zu holen. Sechsmal in einer Minute ein optisches oder akustisches Signal geben (Pfeifen, Rufen, Lichtsignal). Dieses wiederholt man nach einer Pause von einer Minute so lange, bis man Antwort erhält. Die Antwort besteht aus drei Signalen innerhalb einer Minute.

Hubschraubereinsatz Beim Hubschraubereinsatz signalisiert man mit der YES-Position (nach oben ausgestreckte Arme), dass man Hilfe benötigt. Der Hubschrauber ist einzuweisen. Hierzu sollte der Einweiser mit dem Rücken zum Wind stehen und sich nicht bewegen, wenn der Hubschrauber sehr nahe kommt (evtl. knien). Der Landeplatz sollte frei von losen Gegenständen sein.

Alpine Gefahren

Wetter Wie schon beschrieben, kann sich das Wetter im Gebirge innerhalb eines Tages schnell ändern. Wetterstürze bringen natürlich auch Gefahren mit sich. Während bei Gewitter die unmittelbare Gefahr eines Blitzschlages besteht, kann bei Wetterstürzen mit Neuschnee einfaches Wandergelände plötzlich vereisen oder die damit verbundene Kälte bei unzureichender Ausrüstung schnell zu Unterkühlung führen. Bei Gewittergefahr sollte man nach Möglichkeit umkehren. Auf alle Fälle sind Grate und Gipfel ebenso wie wasserführende Rinnen und Gräben zu meiden und Drahtseile nicht mehr zu berühren. Man sollte Mulden aufsuchen und sich auf eine isolierende Unterlage (Rucksack) setzen.

Verhältnisse Nicht nur ein plötzlicher Wettersturz kann durch Schnee, Vereisung oder Nässe zu Gefahren führen. Im Frühsommer behindern häufig Altschneefelder auf den Wegen ein leichtes Fortkommen. Hier sollte man als Anfänger dann besser umkehren.

Steinschlag und Wechten Auf diese alpinen Gefahren sollte man bei den hier beschriebenen Touren nicht treffen.

Subjektive Gefahren Man sollte bei der Auswahl der Touren die konditionelle Verfassung und das persönliche Können berücksichtigen. Kondition kann man sich durch regelmäßiges Training aneignen. Die Touren in diesem Buch sind nicht besonders lang. Zu Beginn wählt man lieber eine kleinere Tour, als bei einer größeren Tour oder Variante überfordert zu sein und sich in Gefahr zu bringen. Während der Tour heißt es, ausreichend Pausen einzulegen und genügend zu trinken und notfalls lieber die Tour abzubrechen. Das persönliche Können erwirbt man durch Üben, zum Beispiel mit einem erfahrenen Begleiter auf einer Tour oder noch besser durch entsprechende Kurse in den Sektionen des Deutschen Alpenvereins.


Das Gipfelkreuz auf dem Wallberg

Umweltschutz

Unsere Alpen sind durch den Tourismus einer immer stärkeren Belastung ausgesetzt. Wir können durch eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln einen kleinen Beitrag zur Entlastung leisten. Deshalb haben wir, wo es möglich und sinnvoll ist, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei jeder Tour angegeben.

Es versteht sich natürlich von selbst, den eigenen Müll wieder mit ins Tal zu nehmen. Genauso wie man die Blumen – und sind sie noch so schön – auf der Blumenwiese stehen lässt. Man will ja selbst auch nicht durch eine Müllhalde und über abgerupfte Wiesen laufen.

Die Bayerischen Hausberge für Wandermuffel

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