Читать книгу Devote Leidenschaft | Erotischer Roman - Jasmine Sanders - Страница 3
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Draußen schneit es, es ist bitterkalt, als Elena ihre Sachen in eine Tasche packt und darauf wartet, dass Paul und Susanne sie abholen würden. Was nimmt man mit, was lässt man zurück, wenn eine Beziehung nach fünfzehn Jahren zu Ende ist? Es war keine Trennung im Streit gewesen. Die Luft war einfach raus, sie hatten es beide schon seit Monaten gewusst, aber nun, zwei Tage nach Weihnachten, hatte Reinhard das Thema endlich zur Sprache gebracht. Sie weinten beide und wussten aber: Es war besser so, die gemeinsame Zeit war vorüber.
Reinhard hatte ihr angeboten, in der Wohnung zu bleiben, aber das wollte Elena nicht, sie hätte es nicht ertragen. Doch wohin? Ein Hotel kann sie sich nicht leisten, jemanden um Geld bitten will sie auch nicht. Da war ihr das Atelier eingefallen. Susanne und Paul, beide freischaffende Maler, hatten es vor einiger Zeit erworben und renoviert. Darin gab es ein kleines Büro mit einem Schlafsofa. Wenn man das Sofa aufklappte, war der Raum voll. Egal. Hauptsache, ein Bett - und alleine sein, das ist alles, was Elena will. Susanne war am Telefon voller Verständnis und Mitgefühl gewesen - natürlich könne Elena im Atelier schlafen, so lange, bis sie etwas eigenes gefunden hätte. Überdies wäre es ein guter Zeitpunkt, Susanne und Paul machten Urlaub in ihrer Heimat Tirol und sie hatten Sorge gehabt, das Atelier so lange unbeaufsichtigt zu lassen. Insofern würde Elena ihnen sogar einen Gefallen tun.
Keine zwei Stunden nach dem Ende ihrer Beziehung findet sich Elena alleine im Atelier wieder. Jetzt erst wird ihr ihre Einsamkeit so richtig bewusst, als sie zwischen den ungerahmten Bildern, Staffeleien und unzähligen Farbtuben steht. Die Bilder sind bunt, farbenfroh, alles andere ist weiß, die Wände, die Möbel. Weiß und kalt. Elena dreht die Heizung höher. All das Weiße um sie herum macht den Raum zwar sehr hell, aber noch kälter. Der einzige schwarze Gegenstand ist ein Ofen mit Sichtfenster, sodass man das Flackern des Feuers sehen kann.
Damit die Zeit vergeht und das Atelier sich erwärmt, geht Elena in den nahen Supermarkt. Sonst gibt es nicht viel. Vor dem Atelier befindet sich ein kleiner Platz mit einer Pizzeria und zwei heimeligen Cafés - alles sieht nicht danach aus, als wollte Elena da hinein. Trostlos ist es hier. Aber sie hat einen Unterschlupf und keiner, außer Susanne und Paul, weiß, wo sie sich befindet. Das ist auch eine Form von Freiheit.
Im Supermarkt deckt sie sich mit Lebensmitteln, aber vor allem mit Wein und Whiskey ein. Sie glaubt nicht, dass sie viel essen kann, aber trinken. Trinken, um zu vergessen.
Wieder im Atelier, ist es bereits eine Spur wärmer. Elena verstaut ihre Einkäufe in der kleinen Küchenzeile, bringt ihre Kosmetika in das winzige Bad und bezieht das Schlafsofa. Der Raum ist so klein, dass nur ein schmaler Schrank darin Platz hat, der aber bereits voll geräumt ist, deshalb wird ihre Kleidung in der Tasche bleiben. Es interessiert ja ohnehin keinen, was sie anhat und wie sie aussieht. Dann legt sie sich in ihr neues Bett, zieht die Decke über den Kopf und schläft erschöpft ein.
***
Als Elena wieder wach wird, ist es bereits dunkel. Und warm. Sie schaltet die Lampe an. Die Fenster sind aus mattiertem Glas, sodass Licht hereinfällt, aber man weder sieht, was draußen vor sich geht, noch kann man das Atelier von außen einsehen. Sie ist nun ganz für sich, Zeit, nachzudenken. Da sie keinen Hunger verspürt, schenkt sie sich ein Glas Wein ein und setzt sich mit ihrem Tagebuch wieder ins Bett. Schreibend nachdenken. Ja, sie ist traurig, denn eine schöne Zeit ist vorbei und Reinhard ist ihr immer noch ein wertvoller Mensch, wird es immer sein. Doch wenn sie ehrlich ist - es ist gut, dass ein Schlusspunkt gesetzt ist. Sie hatten nur mehr wie gute Freunde zusammengelebt. Sex hatten sie seit Ewigkeiten keinen mehr gehabt und das, was sie sexuell will, wenn sie ganz ehrlich ist - das hatte sie von Reinhard nie bekommen. Und nun … ist es nicht der perfekte Zeitpunkt, ihre geheimen Wünsche auszuleben? Festzustellen, ob das, was in ihren Fantasien vor sich geht, auch das ist, was sie tatsächlich leben will? Sie hatte »es« noch nie ausprobiert, ja, es war ihr auch schwergefallen, zuzugeben, dass es sich dabei um mehr als Träume und Sexfantasien handelt. Und dessen war sie sich immer sicherer. Seit sie denken konnte, hatte sie diese Fantasien … devote Träume, Gedanken, in denen sie einem Mann zu Willen ist, all seine Wünsche erfüllt, bestraft wird, wenn sie nicht gehorcht. Elena wird schon rot, wenn sie nur daran denkt. Aber auch feucht. Zwischen ihren Schenkeln fühlt sie ihre Nässe, ihre Möse pochte. Lust. Eindeutig. Tiefe, heiße Lust. Und kein Mann in der Nähe. Gedankenverloren, aber zielsicher wandert Elenas Hand langsam über ihre schweren Brüste, deren Warzen sich sofort aufstellen. Sie nimmt eine der Warzen zwischen Daumen und Zeigefinger und zieht daran, dreht sie, bis es wehtut. Ein heißer Blitz fährt durch ihren Körper und Elena stöhnt laut auf, die Hand wandert weiter nach untern, über den leicht gerundeten Bauch zu ihrem Venushügel, verharrt dort kurz, nein, noch nicht. Erneut dreht sie an einer ihrer Brustwarzen, bis sie vor Lust und Schmerz aufseufzt. Dann hält sie es nicht mehr aus. Kein Warten mehr. Ihre Finger dringen in ihre nasse Grotte ein, teilen die Schamlippen und schnell fährt sie mit den Fingern hinein und hinaus, umkreist ihre Klitoris, stöhnt, seufzt. Eine Hand wandert auf ihre Brust, mit der anderen masturbiert sie, reibt, hört das schmatzende Geräusch, wenn sie in ihre Möse hinein- und wieder hinausgleitet. Schneller, noch schneller. Das Tagebuch fällt zu Boden. Sie merkt es nicht, ist so heiß, so geil, nimmt diesmal ihren prallen Lustknopf zwischen Daumen und Zeigefinger, drückt, schreit auf, reibt ihn wie wild, selbstvergessen - und kommt mit einem Aufschrei. Wellen gehen durch ihren Körper, sie presst die Schenkel zusammen, wartet, bis der Orgasmus abebbt.
Das ging schnell. Wie stets, wenn Lust und Schmerz zusammenfinden. Dann dauert es nicht lange, bis sie kommt. Doch bisher hat Elena das immer nur alleine erlebt. Erziehung, das Schlüsselwort. Sie war zu einer emanzipierten jungen Frau erzogen worden, auf den eigenen Beinen stehend, stark und selbstbewusst. Wie passen da diese Fantasien in ihr Leben? Woher kommen sie? Dieser Wunsch nach Unterwerfung, Bestrafung. Woher? Nie hat Elena es gewagt, jemandem davon zu erzählen, zu sehr schämt sie sich dafür. Reinhard ahnt nicht einmal etwas davon. Um bei ihm in Fahrt zu kommen, hatte sich Elena ihrer Fantasien bedient. Aber nun … mit einem Mal setzt sie sich in ihrem Bett auf. Aber nun! Wer soll sie jetzt noch daran hindern, herauszufinden, was Sache ist? Es gibt Mittel, Wege, dies unerkannt zu erleben. Das Internet ist ein wunderbarer Ort, um sich zu verstecken und sich doch zu entblößen. Ja! Und wann, wenn nicht jetzt? Sie ist alleine, nach Liebe steht ihr nicht der Sinn - aber nach Lust, Sex. Gier, animalische Gier ist es, die Elena antreibt. Jetzt will sie es wissen. Und ist Sex nicht auch eine gute Ablenkung von ihren Beziehungsnachwehen?
Aufgeregt holt Elena sich noch ein Glas Wein und wirft ihren Laptop an, öffnet den Internetbrowser. Eine Partnervermittlung braucht sie nicht, auf keinen Fall, davon hat sie erst einmal genug. Aber wie findet man eine entsprechende Plattform? Nach einigem Suchen stößt sie auf ein Forum, das kostenlos ist und sich auf schnelle Sexkontakte spezialisiert hat. Sie muss sich nur registrieren und ein Profil erstellen. Alles einfach, kein Problem. Doch dann kommt die Liste mit den Neigungen und Elena hält den Atem an. Soll sie? Wirklich? Doch. Sie muss wissen, wer und was sie ist und das kann sie nur erfahren, indem sie es ausprobiert. Sie ist etwas unsicher, aber klickt »devot« an. Danach liest sie sich ihre Angaben noch einmal durch. Noch ein Glas Wein. Sie fühlt sich schon etwas beschwipst und das ist gut so, denn sonst hätte sie vielleicht nicht den Mut, das Profil online zu stellen. Und nun? Heißt es warten. Doch nicht allzu lange - kaum zwei Minuten später meldet sich der erste Mann. Er heißt sie im Forum willkommen und fragt nach ihren Erfahrungen als devote Frau. Elena antwortet ehrlich, dass sie bisher keine gemacht hat, sich einmal ausprobieren will. Der Mann scheint interessiert, er suche eine Sklavin, ob Elena Interesse hätte? Und sie soll ihm ein Foto schicken. Erschrocken fährt Elena zurück - ein Foto in dieses Internet zu stellen, nein, das ist ihr nicht geheuer. Und Sklavin? Nein. Sie will keine Sklavin sein. Sie will ihre Lust und Begierde ausleben, rein sexuell. Mehr nicht. Also schreibt sie dem Mann eine Absage. Nervös, wie wird er reagieren? Gar nicht, es kommt keine Antwort mehr.
Da leuchtet eine neue Nachricht auf dem Bildschirm auf und neugierig öffnet Elena sie. Ein Mann, jünger als sie, begrüßt sie ebenfalls. Er schreibt freundlich und nett und nichts von Sklaverei, er will auch kein Foto. Er möchte etwas ganz anderes. Er will zu ihr kommen. Sie soll ihn auf dem Boden kniend und mit verbundenen Augen erwarten. Er will, dass sie ihm so einen bläst. Ohne ihn zu sehen, ohne ein Wort zu wechseln. Danach will er wieder gehen.
Elenas Herz schlägt bis zum Hals. Soll sie das wirklich wagen? Einen völlig Fremden hier hereinlassen? Und ihm einen blasen? Wirklich? Der Alkohol tut seine Wirkung. Und ihre Erregung auch, sie spürt, dass sie schon wieder nass wird. Er schreibt:
»Ich stehe voll drauf, der Gedanke dich nicht zu kennen, nicht zu wissen, wie du aussiehst, du verbundene Augen hast und ich dich in deine geile Maulfotze ficke, ist Wahnsinn. Mein Schwanz wird jedes Mal gleich hart, wenn ich nur daran denke. Deswegen gebe ich dir meine Nummer. Wenn es geht, schreib mir eine SMS, wo und wann, dann bin ich da. Ganz wichtig: kein Telefonieren oder nur ein Wort und du darfst wirklich nicht schauen und musst alles schlucken, was kommt und ihn dann wieder ganz sauber lecken. Hast du verstanden?«
Noch ein Schluck Wein. Elena ist so erregt, dass sie meint, auszulaufen, ihr Herz schlägt schneller, ihre Brustwarzen sind steif.
Mit zittrigen Fingern antwortet sie ihm:
»Ja, komm her.«
Er reagiert sofort:
»Okay, passt, brauche dann nur noch die Adresse. :-) Und wie gesagt, nur so wie vereinbart, vertrau mir. Ich mach wirklich keinen Scheiß, hätte ja auch nichts davon und du musst wirklich immer die Augen verbunden haben und kein Wort, kein einziges Wort.«
Elena: »Okay.«
Er: »Es wird dir wahnsinnig Spaß machen, glaub mir, du wirst richtig auslaufen, du wirst so feucht werden wie noch nie zuvor.«
Das ist Elena jetzt schon. In einer Stunde will er hier sein. Eine Stunde. Ihr Magen zieht sich zusammen. Angst. Aufregung. Nein. Das ist nicht der Magen. Das ist weiter unten. Sie ist so nass zwischen ihren Schenkeln, kann vor Erregung kaum atmen. Sie steht auf, schwankt etwas wegen des Weins, macht Feuer in dem schwarzen Ofen und breitet eine Decke davor aus, ein Kissen, auf dem sie knien wird. Sie weiß ja nicht, wie lange sie warten muss. Zündet eine Kerze an. Dann schnell unter die Dusche. Hektisch seift sie ihren schönen Körper ein, rasiert ihre Scham, wer weiß, vielleicht passiert ja doch mehr, will er mehr von ihr.
Sie cremt sich sorgfältig ein, besprengt sich mit Parfum. Alles in fiebriger Hast, mit flatternden Händen. Was soll sie anziehen? Das schwarze Kleid, das weite.
Zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit ist Elena bereit. Sie sperrt noch die Tür zum Atelier auf, damit er ungehindert eintreten kann. Ihre Wertgegenstände hat sie zur Sicherheit versteckt.
Es ist drei Uhr morgens, draußen ist alles ruhig. Sie mag die Stille um sich herum. Elena kniet im Schein der Kerze und des Feuers, die Augen mit einem schwarzen Tuch verbunden, die Arme am Rücken verschränkt. Das schwarze Kleid umhüllt sie wie die Blätter einer exotischen Blume. Wartet. Meint, dass man ihr Herz schlagen hören kann. Das Knistern des Feuers. Da! Ein Geräusch! Sie hört, wie sich die Wohnungstür öffnet. Zieht scharf die Luft ein. Jemand nähert sich. Bleibt vor ihr stehen. Sie hört, wie er den Reißverschluss seiner Hose öffnet. Sein Penis, steinhart, drückt gegen ihre Lippen. Sie öffnet den Mund, nimmt ihn auf. Ein schöner, großer Schwanz, glatt, zarte Haut. Riecht gut. Schmeckt gut. Sie umkreist ihn mit der Zunge, saugt, leckt, lauscht - und kann hören, dass sein Atem schneller wird. Nichts zu sehen, hat all ihr Fühlen, all ihre anderen Sinne geschärft. Nicht zu wissen, wer er ist, wie er aussieht und ihm doch so nahe zu sein. Sie fühlt, wie erregt sie selbst ist, erregt durch das Verbot, ihn mit ihren Händen anzufassen, nur ihr Mund an seinem Schwanz, nur das. Sie stöhnt vor Wonne, als er in ihren Mund hinein- und wieder hinausgleitet. Es ist, als würde er zwischen ihren Schenkeln sein. Mit der Zunge fährt sie den Schaft entlang bis zu seinen Hoden, umspielt auch diese mit Lippen, Zunge, kostet, knabbert, saugt sie in ihren heißen Mund ein, drückt mit der Zunge dagegen. Wendet sich wieder seinem Glied zu, das pocht und zuckt.
Sein Atem wird heftiger. Er stößt schneller, hält mit seinen Händen ihren Hinterkopf fest, damit sie nicht ausweichen kann. Stößt. Stärker. Tiefer. Das ist jetzt nicht mehr schön. Sie würgt, kriegt keine Luft. Unbarmherzig. Dann kommt er, kommt mit einem leisen Schrei in ihrem Mund, ergießt sich in sie, wieder und wieder, auch sein Saft schmeckt gut. Elena schluckt, schluckt alles und leckt dann langsam seinen Schwanz sauber. Immer noch zuckt er und hält ihren Hinterkopf umfangen. Langsam lässt er los. Wieder Stille. Wieder der Reißverschluss, Schritte, die sich entfernen. Sie hört das Zuschnappen der Wohnungstür, wartet noch, wie er es befohlen hatte.
Dann nimmt sie die Augenbinde ab. Erregt und beschämt gleiten ihre Hände zu ihrer Grotte und es dauert nur Sekunden, bis auch Elena kommt, lange, intensiv. Erschöpft will sie sich auf der Decke einrollen, doch sie muss noch die Tür abschließen. Ihre Beine sind eingeschlafen vom langen Knien und sie wackelt bedenklich, muss lachen. Sie sperrt ab, legt sich nun doch in ihr Bett. Und schläft zutiefst befriedigt ein.