Читать книгу Devote Leidenschaft | Erotischer Roman - Jasmine Sanders - Страница 5
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Am nächsten Morgen erwacht Elena angenehm gerädert. Sie streckt sich ausgiebig und fühlt sich herrlich. Ihre Gedanken wandern zurück in das Salzburger Hotelzimmer. Kein Bedauern. Was Sandro wohl denken wird, wenn er aufwacht und sie nicht mehr neben ihm liegt? Egal. Das ist das Gute an ihrer jetzigen Lage. Keine Konventionen, keine Regeln, keine Erklärungen. Und vor allem keine Gefühle. Sie brennt so lichterloh wie ein verdorrter Dornbusch, will mehr und mehr erleben. Vielleicht würde manch einer sie als Schlampe bezeichnen, doch Elena ist das herzlich gleichgültig. Das ist ihre Zeit, sie will alles ausleben, was sie sich so lange verwehrt hat, jede Gelegenheit wahrnehmen und das Leben feiern und genießen.
Als sie sich aufsetzt, zuckt sie zusammen, denn ihre Kehrseite schmerzt empfindlich. Doch Elena muss lachen. Wie köstlich, ihren Körper nach dem Sex so zu spüren. Sie fragt sich, wie sie sich all die Jahre mit dem normalen »Rein-Raus-Aus« hatte zufriedengeben können. Sex muss intensiv sein - bis über die Schmerzgrenze hinaus. Sie möchte nicht blau geschlagen werden, rohe Gewalt liegt ihr fern - aber was sie gestern empfunden hat … Mehr!, schreit es in ihr. Lustschmerz ist geil.
Wieder wandert sie nackt durch das Atelier, eine Tasse Kaffee in Händen. Sie hätte gute Lust, sich einmal malen zu lassen. Ein Aktbild. Wenn sie dann eine Wohnung gefunden hat, soll es über ihrem Bett hängen. Lust auf sie machen.
Lust … In drei Tagen ist Silvester. Dieses Datum ist etwas gefährlich. Der ursprüngliche Plan war es gewesen, mit Reinhard und einem befreundeten Pärchen den Abend zu verbringen. Das fällt ja nun aus. Aber ganz alleine hier zu sitzen? Darauf hat Elena auch keine Lust. Sie will niemanden treffen, den sie kennt. Noch immer weiß keiner, dass sie hier ist und das soll auch so bleiben. Das gibt ihr unerwartete Freiheit. Und die soll anhalten, Elena möchte sie weiter auskosten - und keine Mitleidsbekundungen hören. Neue Abenteuer erleben und vergehen vor Lust und Leidenschaft. Also heißt es, für Silvester einen Mann aufzutreiben. Sie nimmt ihren Laptop und setzt sich nackt an den großen Zeichentisch, checkt ihre E-Mails. Eine berufliche Nachricht - Elena ist Maskenbildnerin, freischaffend. Die Theaterproduktion, für die man sie engagiert hatte, hat sich um eine Woche verschoben. Eine Woche mehr Freiheit!, jubelt es in Elena. Der Rest sind Nachrichten von Freunden, die von der Trennung erfahren haben, doch Elena hat keine Lust, ihnen zu antworten. Darum steigt sie wieder in das erotische Forum ein. Sandro bedankt sich in einer kurzen PN für die geilste Nacht, die er seit Langem erlebt hat und findet es schade, dass sie nicht für eine zweite Runde geblieben ist. Ob sie einander wiedersehen? Elena antwortet auch darauf vorerst nicht. Eine Nachricht von einem Mann, der sich »strenger Zuchtmeister« nennt. Er bietet ihr härteste Züchtigung, Bestrafung und Folter an. Bei ihm würde sie lernen, als willenlose Sklavin zu leben. Schon wieder einer, der eine Sklavin sucht - allerdings bleibt Elena dabei: Sie will nicht versklavt werden. Züchtigung … schon bei dem Wort wird sie feucht. Auch der Gedanke, bestraft zu werden, wenn sie nicht gehorcht, macht sie an. Aber keine Folter und was schreibt er da? Nein, schon gar nicht mit Reizstrom. Oder doch? Wie sich das wohl anfühlt? Ein Kribbeln? Ein Brennen? An ein Andreaskreuz gefesselt … Elenas Spalte beginnt schon wieder, auszulaufen vor Geilheit. Was hat sie da nur begonnen? Beunruhigt liest sie weiter, was der strenge Zuchtmeister noch mit ihr vorhätte … Ein Halsband müsste sie tragen. Und ihn mit »mein Meister« ansprechen. Angestrebt wird eine völlige Versklavung in allen Bereichen des Lebens. Nein. Das nun wirklich nicht - aber neue Schlagworte und Ziele flitzen durch Elenas flinkes Gehirn. Beim Thema »Erniedrigung« verharrt sie schließlich. Man soll ihr nicht die Würde rauben, aber sie beschämen und benutzen. Vorsichtig formuliert Elena eine PN an den Zuchtmeister, beschreibt ihm, was sie gerne möchte, was sie sich ersehnt, ausprobieren will. Er antwortet ihr sofort: Gerne wird er ihr einen ersten Einblick in seine Welt gewähren. Wann und wo? - Oh, der Mann hat es eilig. Gut so, nach langem Warten ist Elena ohnehin nicht. Nach einigem Hin und Her einigen sie sich schließlich auf den nächsten Vormittag - denn heute möchte und muss Elena sich ausruhen.
Im Spiegel in dem kleinen Badezimmer erkennt sie feine rote Striemen auf ihrem Po. Gut so.