Читать книгу Stay for Love - Jennifer Sucevic - Страница 6
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ОглавлениеEin leises Stöhnen dringt tief aus den aufgetürmten Kissen und Steppdecken. "Ich fühle mich nicht gut", krächzt eine Stimme schließlich. "Ich glaube, ich habe die Grippe."
Ich schnaube mit so viel Hohn, wie ich aufbringen kann. Was nicht wenig ist. "Was du technisch gesehen hast, nennt man die 24-Stunden-Saufgrippe." Ich singe die Worte fröhlich, kurz bevor ich die dicken, hässlichen blauen Vorhänge öffne, die unser Schlafzimmerfenster bedecken, damit helles Sonnenlicht eindringen kann. Ich kann kein Mitleid für jemanden empfinden, der sich wissentlich diese Art von Schmerz zufügt. Brooklyn wimmert als Reaktion, bevor sie versucht, sich noch weiter unter den Berg von Decken und Kissen zu graben. "Komm schon, steh auf, Sonnenschein. Du hast in vierzig Minuten Unterricht." Dann tue ich so, als würde ich zusammenzucken – nicht, dass sie sehen kann, wie ich das tue – und füge gespielt mitleidig hinzu: "Oh, und hast du nicht Mathe mit Professor Ling an diesem hellen und schönen Freitagmorgen? Ja … das wird wirklich scheiße für dich. Er ist an den besten Tagen schon schwer zu verstehen. Viel Glück damit."
"Nein," jammert sie, oder stöhnt, wer weiß das schon? "Keine Vorlesung. Ich kann da nicht hin. Nicht heute, bin zu krank. Der Kopf hämmert. Kann sein, dass ich mich übergebe. Muss jetzt weiterschlafen."
"Ich glaube, du hast mir gesagt, dass deine Partys dem Besuch der Vorlesungen nicht im Weg stehen würden, Brook. Erinnerst du dich? Ich habe dich dazu gebracht, mir das zu versprechen, bevor ich zugestimmt habe, mit dir zusammenzuziehen."
Und ja, ich hatte wirklich eine mündliche Vereinbarung mit ihr über genau solche Situationen getroffen. Nach dem letzten Jahr habe ich kein Interesse daran, zu feiern. Mein einziges Ziel ist es, mich auf mein Studium zu konzentrieren. Mit Brooklyn, die ich schon seit Ewigkeiten kenne, zusammenzuziehen, schien mir eine bessere Wahl zu sein, als russisches Roulette zu spielen und zu hoffen, dass ich mit einer zufällig ausgewählten Mitbewohnerin im Wohnheim Glück habe.
"Nein", murmelt sie, bevor sie sich ein weiteres Kissen auf das Gesicht drückt. "Ich habe so etwas nie versprochen."
"Oh, doch, das hast du. Ich habe es irgendwo hier sogar schriftlich." Ich schaue sie an und stapfe laut durch den Raum, während ich mich auf meine neunstündigen Vorlesungen vorbereite. Ich finde einen Proteinriegel, öffne die Verpackung und nehme einen großen Bissen.
"Schlampe", murmelt sie unter der Decke hervor. Nun, ich denke zumindest, das ist es, was sie sagt.
Ich grinse und betrachte den Hügel aus Kissen und Decken. "Aber ich bin eine liebenswerte Schlampe, oder?"
Meistens.
Wahrscheinlich.
Sie meckert etwas Unverständliches, das ich nicht ganz entschlüsseln kann. Ich bin mir nicht sicher, ob sie dieser Aussage zustimmt oder nicht. Aber da sie gerade einen üblen Kater hat, schätze ich, dass sie anderer Meinung ist.
"Du bist jetzt bei dreißig Minuten angelangt. Tick tock, tick tock, tick tock." Ich stelle ein großes Glas Wasser und zwei Ibuprofen-Tabletten auf den Tisch neben ihrem Bett. "Nimm die Pillen und trink das Wasser. Das wird helfen." Ehrlich gesagt, kann es im Moment nicht schaden. Das einzig Gute, was ich heute Morgen über Brooklyn zu sagen habe, ist, dass das Mädchen ihren Alkohol definitiv bei sich behalten kann. Als ich ihr gestern Abend geschrieben habe, sich mit mir vor dem Haus zu treffen, war ich sicher, dass sie überall hinkotzen würde, während ich ihren betrunkenen Arsch nach Hause schleppe.
Zu meiner Überraschung war das nicht der Fall. Und sie ist auch nicht an einer Alkoholvergiftung gestorben. Also Win-Win meiner Meinung nach.
Sie ignoriert mich und meckert: "Ich denke, du wärst ein viel glücklicherer Mensch, wenn du ab und zu flachgelegt werden würdest. Darüber solltest du vielleicht mal nachdenken."
"Ich bin bereits ein vollkommen glücklicher Mensch." Meine gute Laune fällt bei ihren Worten in sich zusammen. Ja, ich habe genau das letztes Jahr ausprobiert. Für mich ist es nicht so gut gelaufen.
Nach weiteren zehn Minuten, in denen ich versuche, Brooklyn aus ihrem Bett zu bekommen, zieht sie schließlich widerwillig die Kissen und Decken von ihrem Gesicht, bevor sie in das harte Sonnenlicht blinzelt, das durch die große Fensterfront, die auf die Ostseite hinausgeht, einfällt. Sie bedeckt ihre Augen mit einer Hand, als ob das helle Licht tatsächlich ihre Netzhaut verbrennen könnte. "Du bist eine schreckliche Person, mich zwingen, aufzustehen, obwohl ich mich so beschissen fühle."
Mein Blick gleiten über das, was ich von ihr sehen kann. Ihr langes blondes Haar ist ungekämmt und verstrubbelt. Ihre Haut sieht aus wie Wachs, anstelle des beneidenswerten Glühens, das sie normalerweise hat. Außerdem wirkt sie ein wenig grün im Gesicht. "Nun, wenn es ein Trost ist, du siehst genauso schlecht aus, wie du dich fühlst."
"Schlampe", murmelt sie wieder.
Völlig unbeeindruckt von ihrem neuen Kosenamen für mich, zucke ich mit den Schultern. "In Ordnung, dann bin ich weg." Ich wickle mir einen türkisfarbenen Schal um den Hals und schnappe mir meine übergroße Tasche und die Sonnenbrille, bevor ich losgehe. "See you later, Alligator." Gerade als ich die Tür schließen will, schiebe ich sie wieder auf, und stecke meinen Kopf noch einmal hinein. "Beweg deinen faulen Arsch aus dem Bett!", brülle ich laut.
Als Antwort darauf wirft sie eines ihrer rosa Kissen in Richtung Tür. Der Wurf ist erbärmlich. Sie verfehlt die Tür um etwa zwei Meter. Ich schüttele den Kopf bei einem so peinlichen Versuch.
"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du einen wirklich beschissenen Wurf hast?" Es ist absolut wahr. Eine zukünftige Softball-Konkurrentin ist sie jedenfalls nicht. Es ist zweifelhaft, ob sie in einer Ü-40-Bierliga gut abschneiden würde.
Ihr zweiter Versuch trifft fast das angestrebte Ziel. "Besser." Ich lächle, als sich eine ihrer Hände aus dem dicken Stapel von Decken schlängelt, um mir den Mittelfinger zu zeigen. Ich kann nicht anders, als zu kichern, als ich die Tür schließe.
Während ich mich für meine Neun-Uhr-Vorlesung, zu der ich jetzt dank Brooklyn zu spät komme, auf den Weg über den Campus mache, versuche ich mich im Multitasking on the fly, während ich einen Text lese, der von einem meiner Professoren geschickt wurde. Diese Angewohnheit ist nicht besonders klug, vor allem, wenn man versucht, sich durch die Menge von Studenten zu manövrieren, die auch rechtzeitig zu ihrer Vorlesung kommen möchten. Ich tue es trotzdem. Ich muss zugeben, es war meine eigene Dummheit, als ich gegen eine Wand renne. Mit einem lauten Grunzen taumle ich ein paar Schritte zurück, bevor ich von starken Armen aufgefangen werde. Und nach letzten Informationen haben Mauern keine Arme.
Fast sofort zieht sich mein Bauch zusammen, weil ich glaube, ich kenne diese hart bemuskelte Brust …
Mist.
Kann das Schicksal ernsthaft so grausam sein, diesen Kerl innerhalb von zwölf Stunden nach unserem letzten Treffen erneut direkt in meinen Weg zu werfen?
Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Ja. Mein Blick schweift zu seinem Lächeln und seinen goldbraunen Augen. Ein leichter Wind kräuselt sein wunderschönes Haar, während wir in der Mitte des Fußweges stehen, der sich durch den Campus schlängelt.
"Oh, willst du mich verarschen", murmele ich.
Er zieht eine seiner dunklen Augenbrauen bei meinem verärgerten Gruß nach oben. "Lass mich raten …", antwortet er langsam, "du denkst, dass ich dich stalke."
Das hat zur Folge, dass ich kurz die Augen aufreiße. Dann runzele ich die Stirn und betrachte ihn. Hm. Ich nehme an, das ist eine Möglichkeit. "Tust du das?"
Er schnaubt und schüttelt ungläubig den Kopf. Dann verlagert er sein Gewicht, als ob er sich auf ein langes Gespräch einstellen würde. "Ich kenne nicht mal deinen Namen. Erinnerst du dich? Du wolltest ihn mir gestern Abend nicht verraten." Er sagt das, als ob das total lächerlich wäre.
"Es ist gut, dass ich es nicht getan habe, denn es sieht so aus, als würdest du mich stalken", scherze ich, während ich hastig überlege, um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden.
Er fährt sich mit der Zunge langsam über seine Zähne. Und ja, ich spüre die Auswirkungen direkt in meinem verräterischen Unterleib. Verflucht seist du bis in die Hölle und zurück. Und er auch – dafür, dass er so etwas in mir auslösen kann. Irgendwie hat dieser Typ in den letzten zwölf Stunden mehr Reaktionen in mir ausgelöst als jeder andere Kerl in den letzten neun Monaten.
"Ich sage das nicht, um zu klingen wie ein eingebildetes Arsch…"
"Aber so wird es klingen, wenn du mit diesem Gedankengang weitermachst", entgegne ich süß und hoffe, ihm damit das Wort abzuschneiden, damit ich dieses Gespräch führen kann.
Er fährt fort, als ob ich ihn nicht unterbrochen hätte. "…loch, aber die meisten Mädchen wären sehr froh, wenn ich sie auch nur beachten würde."
Mein Blick gleitet widerwillig über ihn. In Ordnung, ich gebe es insgeheim zu, er hat wahrscheinlich Recht mit dieser Aussage. Mit all den wuscheligen dunklen Haaren und den goldbraunen Augen und diesem schönen, wie gemeißelten Gesicht.
Und lasst uns nicht seinen unglaublich muskulösen Körper vergessen und ja, ich wette, dass unter diesem grauen Henleyshirt ein Sixpack versteckt ist. Mein Mund wird trocken bei dem Gedanken. Ich gebe mir selbst eine mentale Kopfnuss und erwidere bissig: "Du hast Recht." Dann rolle ich demonstrativ die Augen, bevor ich gelangweilt fortfahre: "Das lässt dich wirklich total wie ein eingebildetes Arschloch klingen".
Seine wunderschönen, braunen Augen verengen sich bei meinen Worten. Ich kann fast die Hitze spüren, als sich sein Blick langsam über mich bewegt und mich dabei regelrecht versengt. Obwohl die Morgenluft kühl ist, fange ich an, mich überall heiß zu fühlen. Ja, dieser Typ ist definitiv schlecht für mich.
"Wie war noch mal dein Name?"
Von ganz allein breitet sich ein schlaues Lächeln über mein Gesicht aus. "Ich habe ihn dir nicht verraten, und da ich niemanden ermutigen will, gegen den ich vielleicht eine einstweilige Verfügung beantragen muss, werde ich ihn dir auch nicht geben." Demonstrativ blicke ich auf das Handy in meiner Hand. "Dieses Gespräch macht wirklich sehr viel Spaß, aber ich muss los oder ich komme zu spät zu meiner Neun-Uhr-Vorlesung."
Ohne mir eine Wahl zu lassen, sagt er ein wenig zu selbstgefällig: "Da wir beide den gleichen Weg haben, werde ich mich dir anschließen."
Ich stöhne. Laut. Zurückhaltung, ist nicht gerade eine meiner Stärken. "Nein, ist schon in Ordnung. Ich habe es eilig." Ich gehe weiter und schaue ihn aus dem Augenwinkel an, um zu sehen, ob er den Wink kapiert, dass ich nicht mit ihm dorthin gehen will.
Wenn das Grinsen ein Hinweis ist, dann hat er es nicht begriffen. Oder es ist ihm einfach egal. Ich gehe mit der Das-interessiert-mich-nicht-Theorie.
Habe ich erwähnt, wie furchtbar nervig ich diesen Kerl finde?
Es knirscht unter meinen Füßen, als ich stehenbleibe und ihn anstarre. Er vermasselt mir gerade meinen Morgen. Vielleicht, wenn ich es ihm unangenehm genug mache, wird er es endlich in seinen dicken Kopf bekommen, dass ich nicht interessiert bin.
Er stoppt, bevor er mich fragend ansieht. Nach ein paar Sekunden Stille, fragt er schließlich: "Werden wir hier den ganzen Tag herumstehen oder gehen wir zur Vorlesung? Ich frage nur, weil ich für beides zu haben bin."
Grrrrrrrr.
"Gut," bringe ich schließlich heraus, als ich feststelle, dass ich nur einen Block oder so mit ihm gehen muss, bevor sich unsere Wege trennen. Und wenn ich totales Glück habe, werde ich ihn danach nie wieder sehen. Niemals. Gott sei Dank kenne ich seinen Namen immer noch nicht. Das wird es leichter machen, ihn zu vergessen. Ich werde nicht in der Lage sein, seinem wunderschönen Gesicht einen Namen zu geben.
Ich zucke fast bei meinen eigenen Gedanken zusammen.
Weil, ja, ich denke immer noch, dass er wunderschön ist.
Total schön.
Und das in der schonungslosen Morgensonne, die grell auf uns niedergeht. Ich meine, jeder kann in gedämpfter Partybeleuchtung wie eine Zehn aussehen. Aber irgendwie schafft es dieser Kerl, um neun Uhr morgens eine Elf im hellen Sonnenlicht zu sein. Und es würde mich nicht im Geringsten überraschen, wenn ich erführe, dass er einfach so aus dem Bett gerollt ist. Die Art und Weise wie die Sonne all die verschiedenen Farbtöne der tiefdunklen Mahagonifarbe in seinem Haar hervorhebt, hat etwas Heißes, das durch mich hindurchgeht.
Aus Liebe zu Gott und allem, was heilig ist, möchte ich immer noch meine verräterischen Finger durch sein Haar ziehen. Ich will es noch mehr durcheinanderbringen, als es schon ist. Er hat eine dieser kunstvoll zerzausten Frisuren, die nicht viele Jungs so mühelos hinbekommen. Ich hingegen habe das Gefühl, dass ich mich mit meinem Pferdeschwanz und dem Schal kaum zurechtgemacht habe …
Ich muss ernsthaft von diesem Kerl wegkommen, bevor ich etwas völlig Verrücktes mache und anfange, ihn zu mögen.
Seine tiefe Stimme durchdringt das chaotische Summen meiner Gedanken. "Wo musst du hin?"
Ich seufze, ich will ihm nicht wirklich mehr Informationen geben, als er bereits hat. Ich will nicht, dass das, was zwischen uns ist, zur Gewohnheit wird.
"Psychologie."
"Oh." Ein plötzliches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. "201?" Er sieht viel zu glücklich aus, als er verschmitzt diese Frage stellt. Das zerfetzt nur noch mehr meine bereits ausgefransten Nerven.
Mein Blick wandert vorsichtig zu seinem, während wir weitergehen. "Ja."
Sein Grinsen wird breiter – als ob das möglich wäre – und diese verdammten Grübchen blinzeln und blinzeln. "Ich auch."
Perfekt.
Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass wir nebeneinander sitzen müssen … Richtig?
Ich lasse ihn einfach stehen, wenn wir den Hörsaal betreten. Schließlich bietet er Platz für über zweihundert Personen, sodass es genügend Raum gibt, um Distanz zwischen uns zu schaffen, und die habe ich dringend nötig. Trotzdem, jetzt muss ich ihn für den Rest des Semesters dreimal pro Woche sehen.
Verdammt.
"Hey, Cole." Ein dünnes, blondhaariges, blauäugiges Mädchen taucht lächelnd aus dem Nichts auf.
Cole.
Verdammt.
Nochmal.
Weil mir dieser Name irgendwie gefällt. Und irgendwie, auch wenn ich Cole nicht kenne, er passt perfekt. Jetzt habe ich einen Namen, der zu seinem markanten Gesicht passt.
Verdammter Mist.
Er erwidert ihr freundliches Lächeln und nickt ihr zu. Ich kann nicht anders, als aus dem Augenwinkel ihre Interaktion zu beobachten. Ich möchte, dass er flirtet oder vielleicht sogar stehenbleibt und mit ihr redet, aber das tut er nicht.
"Hey, Jules, wie geht’s?"
Ein Lächeln erhellt ihr hübsches Gesicht, kurz bevor sie ihn mit ihrem Blick ziemlich hungrig auffrisst. O ja, Jules versucht gar nicht erst, die Tatsache zu verbergen, dass sie nichts lieber möchte, als einen schönen großen Bissen von ihm zu nehmen. Obwohl ich direkt neben ihm laufe und es ziemlich offensichtlich ist, dass wir zusammen sind (obwohl wir nicht zusammen sind, wenn du weißt, was ich meine), schenkt sie mir nicht einen einzigen Blick.
Was für mich in Ordnung ist …
Aber trotzdem ist es unhöflich.
"Sehen wir uns heute Abend auf der Alpha Sig Party?" Ihre Stimme senkt sich, bis sie sexy und einladend klingt. An dieser Stelle möchte ich nur noch die Augen rollen. Weiß dieses Mädchen, dass es nicht einmal neun Uhr morgens ist?
"Wahrscheinlich."
"Dann werde ich dich dort definitiv finden." Sie klimpert beim Blick auf ihn tatsächlich mit ihren dicken, mit Wimperntusche bedeckten Wimpern und ich brauche meine ganze Selbstbeherrschung, um nicht lachend zusammenzubrechen.
Gott, ich schäme mich fast für sie.
Dann wirft sie einen ziemlich intensiven Blick auf ihn. So als würde sie versuchen, Gedankenübertragung oder unterschwellige Botschaften oder so etwas zu benutzen. Ich denke, sie könnte versuchen, ihm zu vermitteln, dass, wenn sie ihn heute Abend findet, es für ihn ein ganz besonderes Geschenk geben wird.
Sexueller Natur … zwinker, zwinker.
Ich habe das Gefühl, dass der Proteinriegel, den ich gerade verschlungen habe, unerwartet wieder auftauchen könnte, wenn ich nicht von dem Mist hier wegkomme. Ich bin mir nicht sicher, wie viel von Jules ich so früh am Morgen ertragen kann, ohne dass mir schlecht wird.
Vielleicht würde ich mich ein wenig toleranter fühlen, wenn ich meine morgendliche Tasse Kaffee getrunken hätte … Andererseits, wahrscheinlich nicht. Anstatt zuzusehen, wie die beiden Stielaugen machen (okay, also vielleicht sind die Stielaugen auch ziemlich einseitig), beschleunige ich meine Schritte und denke, dass dies die perfekte Gelegenheit ist, meinen Fluchtplan auszuführen. Ich mag es nicht, wie Cole die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen lässt.
Es ist, gelinde gesagt, beunruhigend.
Und definitiv unerwünscht.
"Okay, ich sehe dich später." Ich beschleunige meine Schritte, als wir in Dorin Hall, dem Gebäude für Sozialwissenschaften, ankommen. Natürlich habe ich nicht die Absicht, ihn später wiederzusehen.
Gerade als ich denke, dass ich ihn abgeschüttelt habe, ist er, wie eine besonders klebrige Klette, wieder an meiner Seite, als ich mich durch die breiten Türen des Hörsaals schiebe. Ich muss zweimal hinschauen, bevor ich die Stirn runzle.
Sohn einer …