Читать книгу Comedy Queen - Jenny Jägerfeld - Страница 8

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DIE LISTE

Meine Strategie ist einfach. Mama ist mit ihrem Leben gescheitert. Und gestorben. Dafür gibt es eine Menge Gründe. Mein Leben soll gelingen, das habe ich mir vorgenommen. Eine Möglichkeit, damit es gelingt, muss sein, nicht dieselben Sachen wie Mama zu machen. Aus ihren Irrtümern zu lernen und das Gegenteil zu machen. Darum habe ich eine Liste mit sieben wichtigen Punkten zusammengestellt, Lösungen für meine Probleme. Die Punkte hab ich mit winzig kleinen Minibuchstaben auf ein Blatt Papier geschrieben. Die Liste liegt in meinem großen Darth-Vader-Wecker, gut versteckt im Batteriefach.

SACHEN, DIE ICH TUN MUSS, UM ZU ÜBERLEBEN

Alle nerven mich damit, dass Mama und ich uns so ähnlich sehen. Sahen. Sahen, meine ich. Glauben die, das würde mich FREUEN, oder was? Mein Gesicht ändern, das ist natürlich ziemlich schwierig. Papa wäre wohl nicht unbedingt damit einverstanden, dass ich mir das Gesicht operieren lasse. Aber. Sowohl ich als auch Mama haben lange, braune Haare. Oder, ja, ja, klar, sie hatte. (Oje. Hatte, hatte! Ist das denn so schwer?)

1. Haare abschneiden.

Mama hat versucht, sich um ein Kind (mich) zu kümmern. Das ging total schief.

2. Versuch gar nicht erst, dich um etwas Lebendiges zu kümmern.

Mama hat unglaublich viele Bücher gelesen. Im Wohnzimmer und neben ihrem Bett lagen immer Berge von Büchern. Ist sie dadurch glücklicher geworden? Nein. Sie hat sich in das Elend anderer Menschen vergraben. Von Menschen, die nicht einmal existieren!

3. Keine Bücher lesen.

Mama hat immer schwarze Sachen angehabt. Also, ehrlich – wird man davon etwa froh?

4. Immer nur bunte Outfits anziehen.

Mama hat viel zu viel gedacht. Sie bereute alles Mögliche, was sie gesagt und getan hatte. Dachte daran, wie es früher war. Dachte zu viel daran, was andere dachten.

5. Nicht zu viel denken (am besten überhaupt nicht).

Mama machte lange Waldspaziergänge. Sie lief oft stundenlang durch den Wald und dachte bloß nach.

6. Nicht mehr spazieren gehen. Den Wald meiden.

Aber das Wichtigste von allem. Mama hatte Depressionen und weinte mehr oder weniger ununterbrochen. Sie brachte Leute zum Weinen. Sie bringt immer noch Leute zum Weinen, obwohl sie gar nicht mehr lebt. Manchmal, wenn Papa in der Dusche ist, höre ich ihn weinen. Garantiert glaubt er, dass man das nicht hört. Aber das tut man. Darum werde ich nie weinen. Niemals. Und ich habe nicht vor, Leute zum Weinen zu bringen. Ich werde Leute zum Lachen bringen. Das ist meine Mission!

7. Comedy Queen werden!

Comedy Queen

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