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9. Whanganui Bay Road: am Ende aller Straßen

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Timing ist alles, wenn man diese „letzte“ Straße vom Norden der Golden Bay und die Ausblicke, die sie nach Westen bietet, wirklich genießen will: Nur bei Flut sollte man die 44 Kilometer lange Fahrt über gut instandgehaltenen Schotter antreten, sonst sieht man hauptsächlich grauen Schlick. Bei Flut aber ist die Sicht bezaubernd.


Ausblick von der Whanganui Bay Road

Vom Norden der Golden Bay aus kann man nicht nur zu Fuß großartige Eindrücke von der unberührten Natur dieser abgelegenen Ecke Neuseelands entdecken. Auch auf vier Rädern ist das bequem und gleichzeitig spektakulär möglich.

Vom winzigen Örtchen Puponga aus, das idyllisch an der nördlichsten Bucht der Südinsel liegt – getrennt von den Stürmen der Westcoast durch den langen Wurmfortsatz des Farewell Spit –, fährt man auf der Pakawau Bush Road gerade nach Westen und lässt das Cape Farewell rechts liegen. Nach einigen Kilometern durch den namensgebenden bush, dichten, nativen Regenwald, wechselt die geschotterte Straße ihre Richtung – es geht wieder nach Süden – und ihren Namen: Die Dry Road führt jetzt etwa 25 Kilometer immer am Ufer des Whanganui Inlet entlang, einem riesigen natürlichen Hafen, der vom rauen Pazifik der Westcoast abgeschirmt und nur über einen kleinen Zugang von der See aus zu erreichen ist. Die vielen kleinen Flüsse und Wasserläufe, die sich hier ins Meer ergießen, haben zahllose idyllische, winzige Buchten erzeugt. Eine sieht schöner aus als die andere, und fast jede kann ohne Badehosen auf ihre Bade- und Picknicktauglichkeit getestet werden, ohne dass man befürchten muss, Anstoß zu erregen.


Hin und wieder zeigen sich sogar hier Spuren von menschlicher Besiedelung

Nach gefühlten fünfzig Brückenüberquerungen und dem Abzweig der Te Hapu Road, die zur einsamen Westhaven Luxury Lodge führt, passiert die Schotterstraße einen Sumpf, führt an einem urplötzlich auftauchenden Café vorbei und folgt dann dem Paturau River auf seinem Lauf zum Strand. Spätestens hier bietet sich ein Badestopp an! Wer auf dem Beifahrersitz sitzt, dem bietet sich ein echtes Herr-der-Ringe-Panorama von zerklüfteten Kalksteinfelsen, die direkt am Straßenrand aufragen.

Die letzten zehn Kilometer nach Süden auf der nun als Cowin Road bezeichneten Straße bis zum Anatori River sind wieder reine Meerblick-Idylle. Zum Glück fährt man auf dieser backroad buchstäblich allein, so dass es kein Problem sein sollte, wenn man alle paar Meter anhält und die Kamera zückt, um ein noch schöneres Steilküstenfoto zu schießen.

Am Anatori River endet die Straße – noch nicht. Bei trockenem Wetter kann man guten Gewissens durch das Flussbett fahren und noch etwa 12 Kilometer weiter bis zum Turimawiwi River fahren, wo dann aber wirklich Schluss ist. Weiter nach Süden kommt man nur noch zu Fuß, auf dem Heaphy Track. Hier ist das Ende aller Straßen, hier ist Neuseeland wirklich noch so, wie es schon immer war – der Gedanke daran ist wundervoll.

Dass man auf derselben Strecke wieder zurückfahren muss, heißt nicht, dass es auf dem Rückweg langweilig würde. Am Wegrand bieten sich Gelegenheiten für zahlreiche Abstecher, Picknickpausen und Übernachtungen. Den Hinweisschildern zu den Kaihoka Lakes, dem Lake Otuhie oder zum Knuckle Hill Track sollte man folgen, sie bieten off the beaten track-Erlebnisse, die kein anderer Neuseeland-Tourist machen wird!


Kommt die Flut, sieht es doch schöner aus

Info

Lage: Die 44 Kilometer lange Strecke von Puponga zum Anatori River benötigt etwa 1,5 bis 2 Stunden reine Fahrtzeit. Die Schotterstraße ist gut gepflegt und auch für größere Campervans fahrbar, wenn auch zuweilen recht eng.

Anfahrt: von Puponga aus auf Pakawau Bush Road/​Dry Road nach Westen und dann Süden, nach Überquerung des Paturau River weiter auf Cowin Road bis Anatori River

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: baden, angeln, Abstecher zu den Kaihoka Lakes (6 Kilometer westlich von Puponga) oder zum Lake Otuhie (6 Kilometer östlich des Anatori River) machen

Das Nugget Café in Mangarakau hat von 11 bis 17 Uhr geöffnet (wahrscheinlich aber nur im Sommer) und verkauft Kaffee und Kuchen.

Unterkünfte:

 Wetland View Park an der Snake Creek Road, einer Parallelstraße zur Dry Road, die kurz nach dem Nugget Café links abzweigt, bietet zwei erstaunlich hübsche, moderne Chalets für bis zu 5 Personen; ab 110 NZD/​2 Personen, 3-Gänge-Abendmenü für 35 NZD/​Person; Tel.: +64 - 3 5248788, E-Mail: info@wetlandviewpark.co.nz

 The Outpost: Backpacker-Lodge für Selbstversorger in den Gebäuden der ehemaligen Mangarakau-Grundschule an der Dry Road, kurz nach dem Nugget Café, mit 28 Schlafplätzen, Salzwasserpool, Wohnraum und Gemeinschaftsküche, (heißen) Duschen und Toiletten, Platz für Zelte und Campervans, keine Kartenzahlung, 15 NZD/​Erwachsene für Camping, 25 NZD/​Erwachsene in der Lodge, Tel.: +64 - 3 524 8530, E-Mail: info@theoutpost.kiwi

 Anatori Beach Camp und Anatori River Camp sind zwei Freedom Camping Spots, an denen Fahrzeuge mit Self containment-Plakette umsonst über Nacht stehen dürfen.

Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade

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