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Sie kommt auf ihren Knien nahe an meinen Tisch herangerückt, ihre Arme immer noch nach vorne gestreckt. Als sie sieht, wie ich einen großen Zug aus der Flasche nehme, leckt sie sich ihre Lippen heftig. Natürlich, ich bin ein Idiot. Auf keinen Fall jedoch Bier, erst einmal nur reines Wasser geben. Ich gehe zur Spüle und lasse ein Wasserglas volllaufen. Sie verfolgt mit großen blauen Augen mein Gehen und Kommen, auf ihrem Gesicht ist eine Mischung aus Erwartung und Erstaunen zu sehen. Das volle Glas will ich ihr in die Hand drücken. Sie macht den Mund weit auf, sodass ich es ihr schluckweise zu trinken geben muss.

Anna trinkt das ganze Glas in großen Schlucken und in drei Sekunden leer.

„Oh.“

Ihr erstes Wort. Das ist doch schon etwas. Mein Strahlen erwidert sie.

Dann ein zweites Glas Wasser.

„Oh, oh.“

Dann lässt sie wieder ihren Kopf nach vorne fallen und streckt ihre Handflächen aus. Das ist nicht gut.

Jetzt will ich es einmal mit der Kommunikation versuchen. So wie man es schon oft schon im Fernsehen gesehen hat, der Forscher und die Eingeborenen.

„Ich, Tom. Du, Anna.“

Sie schaut verstört auf. Ich zeigte auf mich. „Tom, Tom, Tom.“

Dann zeigte ich auf sie: „Anna. Anna, Anna.“

„Anna“ wiederholt sie leise.

Na, das ist doch ein guter Anfang, sie redet mit mir.

Noch einmal das Gleiche, jetzt auf mich zeigend: „Tom, Tom, Tom.“

„Anna.“

„Nein, nicht Anna. TOM, TOM, TOM.“

Ich bin laut geworden und sofort fängt sie wieder mit ihrem „ah, ah, ah, ah“ an und hält die Hände nach vorne. Ich streiche ihr über die Haare, möchte sie beruhigen.

„Anna, Anna“ diesmal bleibe ich ganz leise und freundlich.

„Anna.“

„Tom, Tom, Tom“, kommt deutlich freundlicher.

Ein unsicherer Ausdruck in ihrem Gesicht.

„Anna, Tom.“

Das ist es doch wert, eine weitere Flasche Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Nach dem Dossier ist das jetzt ihr zweites richtiges Wort. Was bin ich doch für ein guter Forscher und Eingeborenenversteher, nein, Frauenversteher.

Verdammt, sie muss bestimmt auch dringend etwas essen. Nur nichts Aufwendiges und Unbekanntes. Pizzareste: nein, Ölsardinen: nein, Brot: ja.

Ganz nah rutscht sie jetzt auf ihren Knien an meinen Tisch. Brav öffnet sie ihren Mund und ich kann Stück für Stück mehrere Brocken trockenes Brot hineingeben.

„Anna, oh“, sagte sie, während sie kaut. „Tom, ooooh“, bei dem nächsten Bissen.

„Gut, das heißt, guuut.“

Verständnislose Augen, aber weiter dieses Schmatzen und Öffnen ihres Mundes.

„Tom, oh, ohhh.“

„Nein, Anna, guuut. Guuut.“

„Tom guuuuut.“

Wer hat denn gesagt, dass sie nicht sprechen kann?

Anna sieht das Lineal auf dem Tisch liegen und schaut die ganze Zeit hin. Ich nehme es in die Hand. Anna steckt wieder die Handflächen nach vorne.

„Anna, oh, oh, oh.“

Ich verstehe nicht und schaue sie ratlos an.

„Oh, oh, oh.“

„Ja, ist ja gut.“

„Tom guuut, Anna, oh, oh, oh.”

Dabei schaut sie nur auf das Lineal und bringt ihre Hände noch näher an mich heran. Ich lege das Lineal auf ihre Hand. „Oh.“

Aufmuntern nickt sie mir zu. „Oh, oh.“

Langsam begreife ich und schlage sanft auf die Handfläche.

„Ooooh.“

Ich schlage fester zu.

„Anna oh, oooooh. Tom guut.“

Sie braucht das, sie braucht dieses Schlagen. Wer von diesen verwichsten Psychoheinis hat ihr das angetan.

„Tom gut, Tom gut. Anna ooooh, ooooh.“

Ich kann nicht mehr.

Anna stinkt. Sie hat immer noch diesen dunkelblauen Jogginganzug an, auf dem das Zeichen der Bundeswehr noch zu erkennen ist, dazu dicke graue Socken, keine Schuhe. Wer weiß, wie lange sie das alles schon anhat.

Anna muss unbedingt ins Bad.

Ich zeige ihr die Dusche und zeige ihr, wie diese an- und abzudrehen ist. Dann gehe ich raus und warte auf das Geräusch des Wassers.

Es passiert nichts. Die Tür zum Bad nur einen Spalt öffnend, sehe ich sie wieder auf dem Boden hocken. Ihren Kopf hat sie gesenkt und ist fast eingeschlafen.

„Anna muss jetzt duschen, duuuschen.“

„Tom guuut.“

Es nützt nichts. Altenpfleger müssen es, Krankenschwestern müssen es und ich werde es auch können. Ohne Probleme lässt sie sich von mir ausziehen. Sie hat einen schrecklichen BH verpasst bekommen und dann dieses weiße dicke Höschen, das ich gleich in den Mülleimer stopfe.

„Tom guuut.“

Aber das gibt es doch nicht. Ich habe soeben eine Schönheit aus einem Kokon gepellt. Ich will jetzt nicht nachmessen, aber die Traummaße von 90-60-90 könnten hinkommen. Gerne möchte ich fühlen, ob bei ihren Brüsten Silikon im Spiel ist. Sie sind so groß und hängen doch nur ganz leicht. Ihre Taille, es war von Untergewicht die Rede, aber es ist ihre dünne Taille, die ihre Hüften und die Brüste jetzt noch mehr zur Geltung bringt.

Welche Vergeudung, so etwas so lange weggesperrt zu haben.

Ohne Gegenwehr lässt sie sich jetzt unter die Dusche schieben. Ich drehe warmes Wasser an, fühle, ob es die richtige Temperatur hat, Anna fühlt mit einer Hand mit. Der Versuch, sie in die Dusche hineinzuschieben, scheitert. Wie angewurzelt steht sie starrköpfig da und bewegt sich keinen Schritt.

„Duuuschen. Anna duuuschen.“

„Duussen?“

„Ja, Anna duuuschen.“

Sie zerrt an meinem Hemd.

„Tom duuuusssen, Anna duuusssen.“

Das ist doch Kommunikation in Reinstform. Warum haben diese Versager nichts aus ihr herausbekommen?

Nun gut, das werde ich auch noch überstehen. Mark hat mir ja nicht gesagt, dass ich es nicht darf. Ihre Augen leuchten auf, als ich mich ausgezogen habe und sie dann in die Dusche schiebe. Sie stellt sich einfach unter den warmen Wasserstahl und macht gar nichts.

„Oh, ooooooh.“

Zuerst sind ihre Haare dran, total fettig, haben wahrscheinlich tagelang kein Wasser gesehen. Ich habe nur Männershampoo.

„Oooh, Tom guuut.“

Ihr ganzer Körper ist jetzt dran, der Rücken, auf dem ich noch ganz leichte Erhebungen der alten Schläge ertasten kann. Dann ihre Brüste, die Beine.

„Oooh, ooooh, Tom guuut.“

Es fällt mir schwer, ihre Scham mit der Waschlotion einzuseifen und zu waschen, aber es muss sein.

„Ooh, ooohhhh.“

Zusammen stehen wir unter dem warmen Wasserstrahl. Ihre Titten sind an mich gedrückt, ihr Kinn liegt auf meinen Schultern, während ich ihren Po und die Rille mit viel Schaum einseife. Ich darf nichts auslassen.

„Oh, Anna ooooh, Tom gut, ooohh.“

Es ist passiert, ich bekomme ich einen Steifen.

Anna scheint es zu merken, ihre rechte Hand tastet nach meinem Glied, sie geht auf die Knie.

Das geht auf keinen Fall. Mark hat mir die Verantwortung übertragen und ich habe das zu respektieren. Aus großen Augen sieht sie mich jetzt fragend an:

„Tom ooooh? Tom ooooh, oooh?“

„Nein, Tom nix ooh, nix ooh, Anna anziehen, Tom anziehen.“

„Aah, aah, aah, aah, aaahhh, aaahhh......“

Jetzt fängt das wieder an. Besser ist es, sie gewähren zu lassen und ihre blauen Augen strahlen auch schon wieder. Sie bläst gut, ihre Hände sind an meinen Eiern, ihre Zunge umspielt meine Eichel, ihr tiefer Mund nimmt mich ganz auf.

Ganz unschuldig ist ihr Blick, als sie mich auffordert:

„Tom, oohh? Tom oohh?“

„Ooooooooh, aaaahhhh, ja, ja!“

Es geht nicht anders, ich explodiere in ihrem Mund, mehrere Sekunden lang. Sie öffnet ihn und zeigt mir mein gesammeltes Sperma.

„Tom guuut. Tom guuut.“

Ja, Scheiße, das war wirklich gut. Ein verdammt guter Blowjob von meiner Schutzbefohlenen. Ein ganz schlechtes Gewissen habe ich jetzt, ein ganz schlechtes.

Ich trockne sie ab, nachdem sie alles geschluckt hat und dabei sagt: „Guut, oohh, guuuut.“

Einen Kamm scheint sie zu kennen und hat keine Angst vor ihm. Den Haartrockner lassen wir erst einmal, der könnte ihr wieder Angst einjagen.

Ich zeige ihr die Zahnbürste, führe sie an ihren Mund. Sie beißt hinein, um zu prüfen, ob es etwas zu essen ist. Wie kann sie nur so weiße makellose Zähne haben, wenn sie nicht einmal weiß, was eine Zahnbürste ist. Sie isst die Zahnpasta, mehrmals, auch wenn ich neue auf die Bürste gebe.

„Anna, nein, nein.“

Ich schüttele heftig den Kopf, um ihr zu zeigen, was dieses Wort bedeutet.

Mit großen Kinderaugen sieht sie mich an.

„Anna nein?“

„Putzen, Zähne putzen. Anna, putzen.“

Erst, nachdem ich es vorgemacht habe, klappt es.

„Puuzzen, Anna puuzzen.“

„Ja, Putzen ist gut, guuut.“

„Puzzzen gut, Tom Anna puzzzen, guuuut.“

Die Kommunikation verläuft hervorragend.

Aus meinem Kleiderschrank gebe ich ihr ein frisches Sweatshirt.

Jetzt sieht sie wieder traurig aus.

„Anziehen, Anna muss das anziehen.“

„Anna nein.“

Der Versuch, es ihr einfach überzustreifen, stößt sie wieder dieses „Ah, aah, aah, aah“ aus.

So wird das auch nichts. Ich hole eine andere Farbe.

„Anna nein.“

Mein gesamter Kleiderschrank, jetzt mit allen Türen weit offen, sagt ihr auch nichts.

„Anna nein.“

Ach, soll sie doch machen, was sie will. Wenn sie friert, wird sie schon was nehmen. Ich lege Shirts und Jogginghosen, alles frische und moderne Sachen von mir, einfach auf den Stuhl und zeige sie ihr.

„Tom gut, Anna nein.“

Scheiße, ich habe vergessen, Mark anzurufen.

„Mark, wieso hast du gesagt, sie spricht nicht? Hier Anna, sag mal was zu Mark.“

Sie macht es, das hätte ich nie erwartet. Sie scheint mehr zu verstehen, als man denkt. Oder einfach zu erahnen?

„Tom gut. Tom Anna puuuzzzen.“

“Tom, Tom, du alter Wichser. Du hattest sie doch erst gute drei Stunden. Wie hast du denn das bitteschön angestellt?“

„Sag du es mir! Was habt ihr blöden Arschlöcher denn an ihr so erbarmungslos versaut.“

Mark hörte sich jetzt etwas bedrückt an.

„Die Russen haben, glaube ich, die größten Fehler gemacht. Wir haben auch Fehler gemacht.“

„Fehler? Fehler nennst du das? Versaut habt ihr sie! Genau das Gegenteil, was sie eigentlich haben muss, habt ihr mit ihr gemacht.“

„Tom, Tom, beruhige dich. Ich hab dir doch gesagt, dass wir keine Institution haben, wo wir sie ausreichend therapieren können. Krankenhaus, eine Katastrophe, Pflegeheim mündete in Agonie, Psychiatrie endete in Katatonie. Es ist einfach schwierig mit ihr und keiner wollte sie dann mehr haben.“

„Aber ich, ich musste sie bekommen, ja? Ihr seid die größten Idioten, die auf Gottes Erdboden herumlaufen. Versager, miese elende nichtsnutzige Versager.“

Ich war laut geworden und Anna ängstlich.

„Tom gut.“

„Wieso denn? Sie scheint sich doch bei dir ganz wohlzufühlen.“

„Wohlfühlen? Wie soll es denn jetzt weitergehen?“

„Ganz einfach, sie bleibt bei dir. Du, Tom, ich bin jetzt für zwei Wochen in Mali, Bundeseinsatz, du weißt schon.“

„Zwei Wochen? Zwei Wochen soll ich sie hier für euch aufpäppeln?“

„Tom gut.“

Schweigen in der Leitung.

„Hast du einen Vertreter? Gibt es jemanden, der für den Fall zuständig ist bei euch in der Behörde.“

„Nein Tom, nur mich. Und es gibt auch keine Akte mehr, alles vernichtet. Es gibt nur sie und dich.“

„So eine verdammte Scheiße, was soll ich denn nur machen mit ihr, zwei Wochen lang?“

„Ich sagte, mindesten zwei Wochen. Du kannst mit ihr machen, was du für richtig hältst. Wir vertrauen dir voll und ganz. Vielleicht kann sie ja für dich putzen, oder Wäsche bügeln oder waschen. Nur Einkaufen, das darf sie nicht. Du weißt, ihre Aversion gegen Menschen, gegen Licht und große Räume. Wie gesagt, du hast alle Freiheiten.

Ihr Gehirn ist ziemlich leer, bis auf einige Besonderheiten. Mit dem EEG und NMR können die heute ziemlich viel feststellen. Es ist nichts, was angeboren ist. Sie hat wohl auch keine Schädigung der Gehirnstrukturen. Ziemliches Neuland alles, auch für uns.

Ein Informatiker würde sagen, Festplatte gelöscht, Betriebssystem gelöscht. Eine Installations-CD haben wir nicht, du musst alles manuell programmieren. In ihrem Stammhirn, für Informatiker wäre das das BIOS, da stecken noch einige rudimentäre Programmreste. Die werden wohl drin bleiben müssen. Alles Übrige kannst du nach deiner Entscheidung neu programmieren.“

„Neu programmieren? Wie soll man denn einem Menschen neu programmieren?

„Das geht dann eben nur bit- und byteweise.“

„Gib mir einen richtigen Hinweis, irgendwas.“

„Wenn sie mit dir ja schon redet, wird sie alles aufsaugen. Wie gesagt, es heißt, sie ist überdurchschnittlich intelligent.“

„Den Eindruck habe ich aber überhaupt nicht, sie hockt da doch nur. Intelligenz, wo soll die denn sein?“

„Tom, du machst das schon.“

„Ach, leck mich doch am Arsch.“

„Viel Glück Tom.“

Mark hatte aufgelegt.

Was für eine Scheiße war das mit dem BIOS und wie geht das, einen Menschen zu programmieren?

***

Putzfrau zur Neuprogrammierung

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