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e) Auslagerungsbereiche für Offshore

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Sicher gehören zu den häufigsten Auslagerungsbereichen beim Offshore-Outsourcing i.d.R. nicht die Bereiche aus der IT-Infrastruktur. Der Betrieb von Rechenzentren ist bspw. zum einen nicht personalintensiv und zum anderen würden die Übertragungskosten nach wie vor die Standortvorteile zunichtemachen.[333] Dies scheidet somit für Offshoring aus. Vielmehr werden Geschäftsprozesse oder IT-Prozesse (z.B. Service Desk) ausgelagert. Zu den ersten verlagerten Tätigkeiten gehörten Back-Office-Prozesse wie das Verarbeiten von Belegen, die Dateneingabe, das Erstellen von Folien für Unternehmensberater (nach deren Skizzen) oder das einfache Kodieren von SW nach genau spezifizierten Vorgaben. Zunehmend werden nun auch höherwertige Tätigkeiten ausgelagert (sogenannte „White Collar Jobs“). Gute Beispiele sind die eigenständige Entwicklung von Software, Architektur und Design von komplexen Anwendungen, Testen entsprechender Applikationen und auch deren Wartung und Pflege. Aber auch umfassende Tätigkeiten in der Buchhaltung, dem Personalmanagement etc., werden immer mehr ausgelagert.[334]

Abb. 19:

QSU


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Die Entwicklung von Software eignet sich insbesondere für Offshoring (Outsourcing der ständigen Systemintegration und deren Weiterentwicklung), denn es gibt klar definierbare Übergabepunkte. Die Tätigkeit kann in sich als abgeschlossen betrachtet werden. Insbesondere die Entwicklung und das Testen der Applikationen bietet sich für den entfernten Standort an. Anders verhält sich das wieder für die „Software Lifecycle Services“, also Dienstleistungen rund um die Entwicklung, Integration, Implementierung und Wartung der Applikation. Folgende Projekte sind typische Aufgabenstellungen in Einzelprojekten:

Design und Architektur von Lösungen entsprechend spezieller Anforderungen
Anpassungen und Implementierung von Standardprodukten („COTS = Commercial of the Shelf“)
Wartung und Support von schon in Betrieb befindlichen Systemen
Re-engineering/Migration von veralteten („Legacy“) Applikationen
Verifikation, Validierung und Test von komplexen Systemen
die Übernahme der vollständigen Applikationsbetreuung von in Betrieb befindlichen Systemen

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Der Prozess der Applikationsentwicklung findet natürlich nicht auf dem Produktiv-System des Kunden statt. Vielmehr wird der Offshore Provider bei sich auf einem Entwicklungssystem entwickeln, auf einer Qualität-Sicherungs-Unit (Kurzform „QSU“) testen und dann erst in den Betrieb des Kunden gehen (siehe Abbildung 19)

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Häufig sind Offshore- oder Nearshore-Unternehmen Tochterunternehmen großer Provider. Das Service Offering Portfolio (SOP) dieser Provider wird i.d.R. aus Outsourcing-Services aus dem eigentlichen Kernland des Providers stammen und einem bestimmten Prozentsatz an Nearshore und Offshore Services (siehe Abbildung 20), da nicht alle IT Services Offshore bzw. Nearshore erbracht werden können. Der Provider stellt mit dieser Aufstellung seines SOPs für den Kunden sicher, dass er für den Kunden die gesamte Wertschöpfungskette von IT-Services erbringen kann und die IT-Services, die aus Offshore oder Nearshore Regionen stammen, besonders kostengünstig erbracht werden können.

Abb. 20:

Service Offering Portfolio


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