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ОглавлениеÄGYPTEN – TRAUM ODER ALBTRAUM?
Das Exultet
Bei einer meiner ersten Ägyptenreisen, lange bevor ich meinen Dienst für die Deutschsprachige Katholische Gemeinde beginnen durfte, führte mich der Weg auch in die Kapelle der Deutschen Schule der Borromäerinnen1. Ich durfte eine Gruppe des ökumenischen Reiseveranstalters »Biblische Reisen Stuttgart« bei einer Osterreise als Reiseleiter begleiten.
Viele Jahre später las ich in der handschriftlichen »Chronik der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde«, die der damalige Pfarrer, der Franziskanerpater Berthold Türffs, von 1981 bis Weihnachten 1986 geführt hatte:
»10.4., Karsamstag. 20 Uhr Osternachtfeier mit Diakon
Schroedel und der Reisegruppe vom Vortag. Diakon Schroedel sang das Exultet«.
Das war in der Karwoche 1982, also vor 34 Jahren. Meinen ersten wichtigen »österlichen Dienst« als Kleriker durfte ich also dort feiern, wo ich ab Ostern 1995 meinen priesterlichen Dienst für die Gemeinde ausüben durfte!
Das »Exultet« ist der Jahrhunderte alte Lobgesang auf die Osterkerze, die in die dunkle Kirche getragen wird. Die Kerze wird dabei auch verglichen mit der »leuchtenden Säule«, die dem Volk Israel bei ihrem Exodus voranging und ihm den Weg wies. In diesem Teil der Liturgie steht also das Land Ägypten unter einem besonderen Blickwinkel. Es wird gesehen als das Land der Sklaverei, der Unterdrückung durch den Pharao.
In diesem Exultet nahm ich eine kleine Änderung vor, die ich seitdem in jeder Osternacht so gesungen habe:
Dies ist die Nacht,
die unsere Väter, die Söhne Israels,
aus DIESEM ÄgyptenLAND befreit
und auf trockenem Pfad durch die Fluten
des Roten Meeres geführt hat.
Man darf sich schließlich vorstellen, und man muss es auch den hier lebenden Deutschen immer wieder vermitteln, dass wir in einem eminent biblischen Lande sind. Es ist eben nicht nur ein »Traumland« für Urlauber, die ihre Ferien beim Tauchen und Schnorcheln am Roten Meer verbringen! Am Roten Meer sein bedeutet auch, dort zu sein, wo eine fast unüberwindliche Grenze zwischen Afrika und Asien war. Eine geschichtsträchtige Region ersten Ranges. Und eben auch eine biblische Region.
Meine Erinnerungen an diese allererste Zeit in Ägypten sind verständlicherweise lückenhaft, aber zwei Begebenheiten sind mir noch in lebhafter Erinnerung.
Das Ägypten der Romantiker und der Historiker
Obwohl Ägypten damals nur etwa 60 Millionen Einwohner hatte (heute sind es über 90 Millionen!) erlebte ich die Stadt Kairo als völlig ungeordnet und chaotisch. Bereits während meines Studiums durfte ich Gruppen ins »Heilige Land« (Israel und Palästina) führen, da ich die begehrte »Green Card« hatte und damit die Erlaubnis, als Gruppenleiter auch Führer an den Heiligen Stätten zu sein. Ich bin heute noch dem ökumenischen Studienkreis »Biblische Reisen« dankbar, dass ich, unmittelbar nach meinem Freisemester in Jerusalem, diese Möglichkeit hatte.
Aber auch mit den umliegenden Ländern wollte ich mich vertraut machen und kam bereits als Student, also vor 1979, nach Jordanien, Syrien und eben auch Ägypten. Auch in diesen Ländern führte ich Studien- und Pilgergruppen. Und ich gebe auch heute noch gerne solchen Gruppen meine Erfahrungen weiter.
Reisen nach Ägypten beginnen immer in Kairo. Und schon vor 30 Jahren war für die meisten Touristen Kairo ein Albtraum! Verstopfte Straßen, PKWs, Kleinbusse, Eselskarren, Fußgänger; alles schien planlos durcheinander zu laufen, das oft ohrenbetäubende Hupen und das Schreien der Karrenfahrer, der Geruch nach Abgasen und Müll, die scheinbare Hilflosigkeit vieler Menschen, die diese Stadt durchziehen – all dies war und ist heute wohl erst recht für einen »normalen« Mitteleuropäer abschreckend und eher hoffnungslos verwirrend. »Warum bin ich nur hier her gekommen?« – diese Frage, von einer pensionierten Lehrerin aus Baden-Württemberg gestellt, wird mir nie aus dem Sinn gehen. Sie hatte sich das Kairo der 30er Jahre vorgestellt, Kutschen und wenige Fußgänger, kulturelle Ereignisse, Museen und eben: die Pyramiden! Als ich einmal mit einer Gruppe von Kairo aus über den Nil nach Gizeh fuhr, immer und immer nur durch verkehrsreiche Straßen, fragte mich ein anderer Reiseteilnehmer, warum denn hier überhaupt Menschen lebten; eigentlich sei doch die Hauptstadt des pharaonischen Reiches gar nicht an dieser Stelle gewesen. Ich wollte gerade mit meiner Antwort anheben, doch nach etwa 6 Kilometern tauchten die Pyramiden zwischen den modernen Häusern auf! Und es war kaum verstellbar: Plötzlich hörte man nur noch staunendes Rufen, und alle Kritik und Angst vor Verkehr, Lärm und Umweltzerstörung war beendet.
Die Pyramiden! Wohl auch heute noch der Traum vieler Menschen, das letzte der antiken Weltwunder einmal im Leben zu sehen! Wenn ich einmal einen Anflug von Hochmut habe sage ich gerne: »Ich sehe jeden Tag die Pyramiden im Rückspiegel!« – und das stimmt, denn seit etwa 10 Jahren lebe ich am Rande der Wüste, auf der Westseite des Nil. Wenn ich also in die Stadt fahren will, fahre ich Richtung Osten – und sehe die Pyramiden im Rückspiegel.
Zwei Reiseteilnehmer aus den 70ern. Die Eine ist erschlagen von der lauten und schrecklichen Stadt Kairo, die sie sich so vorgestellt hatte, wie eine etwas modernisierte Version einer romantisch-verklärten Orientalisten-Expedition, der Andere, der sich wohl eher als Ägyptologe verstand und Entwicklungen der letzten Jahrtausende gerne übersehen möchte.
Nein, Ägypten ist kein Museum, weder für Hobby-Ägyptologen noch für Orient-Romantiker. Ägypten ist ein lebendiger Körper mit Problemen, die man als Europäer nur ansatzweise erahnen kann.
Wie hatte ich damals die Problematik meiner Reiseteilnehmer aufgefangen?
Als junger Mensch und dem Hang zur Harmonie versuchte ich etwa Folgendes zu sagen:
»Ja, Kairo ist wirklich ein Moloch, aber wir müssen das halt aushalten. Wir besuchen die Pyramiden und werfen einen Blick auf das Kairo des siebten und zehnten Jahrhunderts (Christentum in Ägypten, »koptisches Kairo« und »das fatimidische Kairo«), und natürlich werden wir das weltberühmte Nationalmuseum besichtigen – aber dann brechen wir nach »Oberägypten« auf (damals sogar mit dem Bus, jetzt fast nur noch mit dem Flugzeug)! Und dort sehen wir dann das wirkliche Ägypten, wie Sie es sich vorstellen!«
Im Rückblick: Eine sehr falsche Antwort, die falsch verstandenem Romantizismus und vermeintlicher »Ägyptologie der reinen Form« zwar zu entsprechen versucht, aber scharf an der Lösung der Problematik vorbei geht.
Kairo konnte und kann man nicht als isolierten Körper betrachten, an dem man schnell vorbei zu gehen soll, um das vermeintlich »wahre Ägypten« zu erleben. An einer Stadt, die die Fläche von Frankfurt am Main hat, aber mit den beiden (von zusammen 27) Provinzen Kairo und Gizeh alleine zwischen 17 und 20 Millionen Einwohner hat (also mehr als 1/5 der gesamten Einwohner Ägypten stellt!) kann man nicht einfach einmal »vorbei gehen«. Auch wenn es wohl statistisch nicht ganz stimmt; ich sage als Richtzahl: 1/3 der Bevölkerung Ägyptens lebt im Nildelta, ein weiteres Drittel in den Ballungszentren Kairo und Alexandria und das letzte Drittel lebt entlang des Nil, von Kairo bis Assuan. Kairo ist nicht nur die Stadt der Pyramiden und des Nationalmuseums; Kairo ist Ägypten! Und so sagen auch viele Bewohner Ägyptens, wenn sie etwa von Oberägypten in die Hauptstadt fahren: Wir fahren »Masr« – Ägypten!
Als ich vor über 30 Jahren diese jugendlich-unbedarfte Äußerung machte, man müsse jetzt halt erst einmal Kairo »überstehen«, aber nach drei Tagen würde man aufbrechen, um das «wirkliche Ägypten« zu sehen, war mit Bestimmtheit falsch.
Kairo scheint mir heute das »Ägypten in nuce« zu sein; wer Kairo analysiert, sei es als Politikwissenschaftler oder Geograph, kann zumindest die wichtigsten Indikatoren der Gesamtentwicklung Ägyptens beschreiben. So wahr es wohl ist, dass »auf dem Lande« das Bildungsniveau niedriger ist als »in der Stadt«, so richtig ist es auch, dass die Stadt (ich spreche immer noch von Kairo und keiner »westlichen« Stadt), die Gesamtbevölkerung »abbildet«. Es gibt Stadtviertel in Kairo, die ländlicher nicht sein könnten. Etwa 60% des Stadtgebietes ist »informal« (englisch für: ungeplant, ja: illegal). Zu Beginn des Monats Dezember 2015 berichtete das Amt für Statistik (CAPMAS), die Bevölkerung Ägyptens habe um 1,5 Millionen Menschen zugenommen. Und selbst ohne jede Behörde kann man, mit offenen Augen und bloßem Menschenverstand sehen; jetzt, 20 Jahre nach meiner Ankunft in Ägypten und knapp 35 Jahre nach meinen ersten Erfahrungen mit diesem Land, scheint es wirklich nicht mehr möglich, Strukturen zu schaffen, die dem Menschen dienen.
Verlassen wir die Erfahrungen mit meinen »ersten Schritten« in Ägypten und wenden uns dem Zeitpunkt zu, an dem ich beruflich zum ersten Mal in Kairo eintraf.
Die erste Nacht in Kairo
Am 14. August 1995 kam ich nach Mitternacht in Kairo an. »Umzugsgut« gab es nicht, denn ich durfte die Wohnung beziehen, die auch schon meine Vorgänger hatten. Bestimmt nichts Besonderes, möbliert im Stil der 50er Jahre, im siebten und letzten Stock eines Hauses in der Mohammed-Mahmoud-Straße. Erst 17 Jahre später erlangte diese Straße, die sich vom Tahrir-Platz zum Abdinpalast erstreckt, traurige Berühmtheit.
Das Beste an der Wohnung: Sie lag genau gegenüber der »Deutschen Schule der Borromäerinnen«, von den Schülerinnen liebevoll »die Borro« genannt. Die Schwestern des Schulkonvents holten mich mit einer kleinen Delegation ab, und recht schnell fuhren wir die 20 km vom Flughafen zur Schule. Die Straßen waren leer, nur einige streunende Hunde suchten nach Futter oder lieferten sich kleine Gefechte. Mir wurde eines der klösterlichen Gästezimmer zugewiesen und Schwester Martina, die Oberin des Konvents, wünschte mir eine gute Nacht – nicht ohne darauf klar hinzuweisen, dass ich am folgenden Morgen um 6:15h die Heilige Messe zu feiern hätte. Das Fest Maria Himmelfahrt hat in der Kirche einen hohen Rang – und für mich persönlich eine große Bedeutung. War ich ja bei meinem ersten Flug, der mich ins Heilige Land Israel/Palästina führte, ebenfalls an Maria Himmelfahrt unterwegs – freilich bereits 1976 …
Auf meine Frage, in welcher Sprache denn die Messe sei, antwortete sie fast indigniert: »Auf Deutsch natürlich!«.
Dieser Satz ist mir heute noch in lebendiger Erinnerung, denn er stand und steht für die innere und äußere Haltung nicht nur von Schwester Oberin Martina, die eine deutsche Ordensfrau war, sondern auch des ganzen Konventes, der damals etwa acht Schwestern umfasste, wobei nur zwei aus Deutschland kamen. Die anderen waren aus Mittelägypten, hatten aber ihr Noviziat und ihre Ausbildung (Lehrerinnen, Erzieherinnen, Krankenschwestern) im Mutterhaus in Grafschaft im Sauerland absolviert. Bereits in den ersten Wochen lernte ich die Schwestern näher kennen. Und mir wurde deutlich, wie wichtig der Bezug nach Deutschland war. In den Jahren konnte ich dann schließlich feststellen: Dieser Bezug zu allem Deutschen ist nicht nur auf die Gemeinschaft der Borromäerinnen oder vielleicht der Deutschen Schulen zu beschränken! Wenn man sich in Ägypten als Deutscher zu erkennen gibt, gehen die Herzen fast aller Ägypter weit auf!
An Schlaf war allerdings nicht zu denken; im August herrschen in der Regel in Kairo mörderische Temperaturen. Nicht zu vergleichen mit Rom etwa, wo wegen der Hitze des »ferragosto« nur noch Minimalbetrieb herrscht.
Und freilich gab es keine Klima-Anlage, nur einen laut ratternden Ventilator, der mich auch nicht in den Schlaf wiegen konnte. Ich hätte gerne gewusst, wie viel Grad es denn in diesen sehr frühen Morgenstunden in meinem Zimmer sind, doch einen Thermometer hatte ich nicht mitgenommen – oder … Da war doch in meinem Erste-Hilfe-Set, das mir meine Mutter gepackt hatte (sie war Krankenschwester), ein Fieberthermometer! Gesagt, getan; ich holte das Fieberthermometer hervor und nach 5 Minuten konnte ich feststellen: es waren tatsächlich 38,2 Grad Celsius!
»Worauf hast Du Dich hier eingelassen?« – Diese Frage kam mir in den ersten Jahren häufig. Aber in dieser Nacht dachte ich nur, dass ich eben hier durch muss! Nach einer Dusche setzte ich mich an den kleinen Schreibtisch und wollte eine Tagebucheintragung machen: Angekommen! Der Schweiß tropfte jedoch auf das Papier des Heftes und machte selbst eine kleine Eintragung unmöglich! Also: Raus aus dem Zimmer und noch etwas durch die Straßen der schlafenden Stadt gewandert.
Das Viertel, in dem die Schule liegt, heißt im Volksmund »Bab el Louk«. Es könnte »Tor des Lukas« heißen, aber Keiner kann schlüssig einen Beweis antreten. Offiziell heißt der Stadtteil »Abdin«, denn das Zentrum ist der Abdin-Palast, der seit 1873 als Sitz der Regierung und heute noch als offizieller Amtssitz des Präsidenten genutzt wird, etwa bei Akkreditierungen ausländischer Botschafter.
Aber für alle Bewohner Kairos, ja, für alle Ägypter, ist das gesamte Konglomerat an Häusern der frühe »belle Époque« das »wust el-balad«, eigentlich: »Zentrum des Landes«. Ausländer nennen es einfach: »Downtown«.
Wenn man fast 900 Kilometer von Kairo entfernt ist, vielleicht in einem nubischen Dorf südlich von Assuan, und man antwortet auf die Frage, wo man denn in Kairo wohnt mit dem Begriff »wust el-balad«, dann kommt fast immer ein Funkeln in die Augen des Gesprächspartners. »Wundervoll!« wird man dann zu hören bekommen; »wie glücklich Du sein darfst!« Doch wenn man noch erklärt, man sei in »Bab el Louk«, dann setzt schon fast ekstatische Freude ein: »Nein, unmöglich, wie herrlich: Da bist Du ja mitten im Trubel, im Herzen der Stadt! Ich beneide Dich!«
So erwanderte ich mir in meiner ersten Nacht als Seelsorger für die deutschsprachigen Katholiken in Ägypten mein »Viertel«. Gebäude, in denen früher höhere Beamte und natürlich viele ausländische Geschäftsleute wohnten, ein »Regierungsviertel« dazu, in dessen südlichem Bereich die Gebäude des Parlaments sind. Häuser, wie sie fast baugleich und zeitgleich in Paris stehen, in Brüssel oder im Vorkriegs-Berlin. Und in der Nacht, die einen gnädigen Schatten auf den wirklichen Zustand der Gebäude legt, ist ein Weg um diese Häuser ein Gang durch die Geschichte Kairos des neunzehnten Jahrhunderts. Ich kannte Kairo ja schon, aber als Tourist ist man eben eher nicht in »Bab el Louk«, sondern in Zamalek, der Nil-Insel, oder in den Hotels bei den Pyramiden. Und ich begann, mein »Veedel«, wie die Kölner sagen würden, spontan lieb zu gewinnen – auch in der Nacht …
Es war gut, dass ich aus dem Zimmer gegangen bin, denn etwa gegen 4 Uhr kam eine Brise auf und schenkte die erhoffte leichte Abkühlung. Ich ging gerade am hohen, wundervoll geschmiedeten Zaun des Abdin-Palastes entlang und bewunderte dessen Architektur, die mich entfernt an den Buckingham-Palast erinnerte, da erklang fast gleichzeitig und doch mitunter um Sekunden versetzt aus hunderten von Moscheen der Ruf »Allah hu-Akbar!« – »Gott ist Größer!«. Kurz vor Sonnenaufgang ruft der Muezzin die Schläfer zum Gebet. »Gebet ist besser als Schlaf«, ruft er den Erwachenden zu. Der Gebetsruf strukturiert den Tagesablauf eines Muslim – aber auch eines jeden, der in einer durch den Islam geprägten Welt lebt. Und es ist fatal, wenn man sich gegen diesen Ruf innerlich wehren würde. An diesem frühen Morgen beschloss ich, auch auf die Einladung des Muezzin: »kommt zum Gebet, kommt zur Seligkeit« zu hören. Und beim Höchststand der Sonne, also zum Mittag, halte ich auch heute noch etwas länger inne und bete den »Engel des Herrn«. In Europa die Glocken – hier der Ruf des Muezzin. Und beides lädt zum Gebet.
Die Gebetseinladung nahm ich an diesem Morgen besonders gerne an, ging zurück zur Schule und hinauf in die Kapelle. Mit dem Brevier in der Hand kam ich in das Herzstück der Gemeinde, in das, was ich gerne »Gemeindezentrum« nenne. Denn es ist ja falsch, Versammlungsräume für Jugend- und Gruppenarbeit oder Säle zum Feiern mit diesem Begriff zu belegen. Das Zentrum der Gemeinde ist Christus, in der Gestalt des eucharistischen Brotes. Und ich konnte mich nun auch auf die bald beginnende Heilige Messe vorbereiten; »Natürlich auf Deutsch!«, wie Schwester Oberin erklärt hatte.
Obwohl ich erst vier Wochen später feierlich durch eine Mitarbeiterin von Pfr. Blome, Frau Julia Kohler, in meinen Dienst eingeführt wurde, war mir klar; mit dieser Messe beginne ich einen wichtigen Abschnitt meines Lebens. Ein guter Anfang – Mit Maria, die selber durch Ihre Spuren dieses Land Ägypten gesegnet hat, kann ich eigentlich ganz sicher gehen. Und der Heilige Josef, ihr Verlobter, wird still meine Wege schützen und mich darauf hinweisen, wenn ein Engel mir etwas sagen will …
11 https://de.wikipedia.org/wiki/Barmherzige_Schwestern_vom_hl._Karl_Borromäus.