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Wie die Ritter vor der Zeit ausziehen, um die Artus angetane Schmach zu rächen, und wie sie fast alle beweibt wieder zurückkehren.
ОглавлениеDieser Teil der arthurischen Geschichte nimmt bekanntlich erheblichen Raum ein. Aber wir müssen wiederum kürzen, wenn wir das nächtliche Drängen an den Stallungen richtig verstehen. Nicht nur weil Sapiens ad Portam Celestem gerade erst den Buchstaben E erreicht hat, sondern weil es nicht einer der Ritter ist, der vorzeitig aufbricht, die Aventiure zu bestehen, sondern gleich deren acht. Sie alle, die Neuen, ergreifen die Gelegenheit, sich schon bei dem ersten Feste unvergessen zu machen. Die Namen findet ihr vorne und später folgen sie einzeln. Nicht aber der des Gwisains Kohedans des Schönen, welcher vor allem den Damen unvergesslich bleiben wird; und das trug sich so zu, wenn Merlin, der Spurendeuter, das richtig versteht:
Kaum ist der siebenfache Grund des mangelnden Kohls bei Tisch bekannt geworden, denken die neuen Ritter bei sich: „Ei“, denken sie und: „Gott, Ihr Barmherziger, ich danke Euch, denn dies ist der Weg, den Ihr mir zeigt, um ein ordentlicher Artusritter zu werden und meinem Vater, so er noch lebt, keine Schande zu bereiten. Schützt mich auf der Aventiure und lasst mich siegreich heimkehren.“ So sind ihre Gedanken, und während sie noch ihre Schritte bei Nacht zu den Pferden hinlenken, hat der in die Zukunft schauen kann (nicht Merlin, Gott) jedem von ihnen schon ein eigenes Ziel ins Herz gelegt, ohne dass einer vom anderen weiß. Doch acht Ritter bei sieben Zielen? Die himmlische Mathematik weiß eine Lösung.
Gwisains Kohedans der Schöne, Sieger des Turniers, um dessentwillen manche Dame sich schlaflos oder schlafend im Bett wälzt, stürzt bei dem allgemeinen Getümmel im Stall vom Rücken des Pferdes und wird zertreten, auch der Helm ist zu schwach in Abwehr der Hufe der Pferde. Er hat seinen Ruhm genossen, und da liegt er im Stall, während sein herrenloses Pferd hinausläuft in alle Welt. Und „ach“ sagen die Damen anderntags, da sie kommen, um zu schauen. Und Merlin spricht den lateinischen Satz: „Sic transit gloria mundi“, was auf deutsch so viel heißt wie: „So geht vorüber der Ruhm dieser Welt.“ Und die Stallburschen bringen ihn fort. Die Damen aber wenden sich den verbliebenen Rittern zu, während Ginover, die Königin, die auch dort ist, bei sich denkt: „Sieh, Merlin ist klug, und gar so schlecht sieht auch er nicht aus.“ Merlin schreitet voll schwerer Gedanken davon.
Er hat durchaus mitunter seine Eigenarten, und es ist nicht immer leicht, mit ihm auszukommen, doch wenn er bei Laune ist, so ist er einer der umgänglichsten, da er der eitlen Hatz nach Ruhm vor Jahren schon abgeschworen, und wenn er diese Geschichte erzählt hat, so lässt sich am Abend auch mit ihm die Frage erörtern, welche Aventiuren die sieben ausgezogenen Ritter zu bestehen haben, da wir bekanntlich auf ihre Erzählungen nicht rechnen dürfen, weil es bei Hofe verpönt und verboten ist, mit seinen Taten zu prahlen. Nachdem also all dieses geklärt, bitten wir Merlin, uns sein Auge zu leihen, das in die Ferne sieht (nicht so weit freilich wie Gott der Herr), damit in der Geschichte keine schmerzliche Lücke entsteht. So folgen wir den Rittern und kommen sehr bequem zu ihren Aventiuren.
„Nein!“ ruft Merlin da aus. „Nicht so! Ich habe euch häufig gesagt, dass diese Fahrten nicht zum Vergnügen zu lesen sein dürfen, sondern zu innerem Gewinn. Lasst die Bequemlichkeit! Wie sonst sollten die Menschen, die solches lesen, am Arthurischen reifen? Und dies“, betont er, „ist ja der Sinn.“
Nachdem auch dieses notiert ist, nun also zum ersten, in alphabetischer Folge, und wir fassen uns kurz.
Die Aventiure von Astruganz dem Stolprer
Astruganz reitet aus und wird getragen von seinem Pferd und Gottes Willen, dem er sich anvertraut, in das Land Golasere und die Stadt Flokenis. Das Land ist wüst, die Dörfer verlassen, selbst die Tiere des Waldes haben es vorgezogen, in diesem Reich nicht mehr zu leben und sind daher fort gewandert oder sie haben sich von den Jägern des Königs abschießen lassen, denn Kluge und weniger Kluge gibt - oder gab - es auch hier. Der König aber ist Krun ohne Barmherzigkeit. Es ist, wie Merlin gesagt: In der Hoffnung, es würde ihm vergolten mit einer Einladung an den arthurischen Hof, hat er jahrelang Kohl dorthin geliefert. Doch in diesem Jahr - nein: im vergangenen, denn wir wollen die Wahrheit schreiben, auch wenn wir uns dafür korrigieren müssen, und Kohl wird im Herbst geerntet zu Beginn des Winters, da hatte seine Unbarmherzigkeit, die in immer schlimmeren Ringen das Land überzieht, sich auch seines Kohls bemächtigt. Er hat die Ernte in seine Stadt Flokenis bringen lassen, und daselbst in einem Verlies der Burg, welche die Stadt überragt, gelagert. Doch die Lagerbedingungen sind schlecht.
„Sagt an“, spricht Astruganz, als er das Stadttor durchschreitet, „was hat es mit diesem Geruche hier auf sich?“
Der Wächter schlägt dreimal das Kreuz und spricht mit kaum vernehmlicher Stimme: „Dies ist der Geruch der Hölle.“ Astruganz zaudert nicht und reitet weiter. Er nimmt sich Quartier und am Abend: „Sagt an“, spricht er zum Wirt und vollendet die Frage wie zum Wächter am Tore bereits zuvor. Der Wirt bekreuzigt sich dreifach und hebt an: „Dies ist der königliche Kohl, der in der Burg aufbewahrt ist, der Kohl, der rechtmäßig König Artus gehört, dem edelsten Ritter der Welt, doch Krun hat sich aufgelehnt gegen das Gute und eine Freude daran, die Stadt und ihre Bewohner zu plagen. Und zudem“, so spricht der Wirt, „droht den Freiern seiner Tochter, der schönen Lisanelle mit den grünen Augen, ein fürchterliches Schicksal. Er geleitet sie zum Kohlkeller und lässt sie dort jämmerlich erstinken.“
Die Nacht schläft Astruganz wohl, da er sieht, er gehe anderntags in einen guten Kampf, einen jener Sorte, in dem es jedem Ritter zur Ehre gereicht, sein Leben zu lassen.
Die Tochter des Wirtes, da sie sein Vorhaben vernimmt, ein Mädchen von dreizehn Jahren, gibt ihm des Morgens ein duftendes Tuch, das sie einst in glücklichen Tagen im Rosengarten ihrer Tante gefunden, mit welchem der Ritter sich übleren Geruches erwehren möge. Astruganz dankt und zieht hinaus und zur Burg empor.
„Wer da?“ ruft der Pförtner. „Ich komme zu freien Lisanelle mit den grünen Augen“, antwortet Astruganz unerschrocken.
„Und ihr solltet langsam zu Ende kommen“, spricht Merlin, „die Seite noch voll und dann Schluss. Die anderen Ritter warten, und wir sollten es nicht zu lange hinziehen.“ Merlin hat Recht.
Da wird Astruganz hineingeführt in die Burg und von Krun empfangen, ein stattlicher Herr, mit Stärke ausgezeichnet und Kraft, mit Mut, aber ebenso auch mit Verschlagenheit, wie an seinen eng stehenden Augen deutlich zu sehen.
„Was ist Euer Begehr?“ so fragt er den Fremden. Wir wissen das schon.
„So folgt mir“, spricht Krun, der sich wohl wundert, wie gut der Ritter sich hält in diesem Geruch, doch das macht das Tuch des braven Mädchens. Und als sie den Keller erreichen und die Türe sich öffnet und Krun zum todbringenden Stoß ausholt, da ist Astruganz gewarnt und tritt einen Schritt beiseite, und Krun stolpert hinein. Und nachdem er hinein gestolpert, schließt Astruganz die Tür, und dieses eine Mal, Gott möge ihm vergeben, ist er selbst es, der ohne Barmherzigkeit ist.
So befreit er die Burg und die Stadt und das Land von Krun, der Kohlkeller aber wird versiegelt mit Pech, zur ewigen Mahnung und zum Gedenken an den Retter. Lisanelle mit den grünen Augen ist ganz allerliebst, betrauert beim Packen angemessen den Vater, schwingt sich auf Astruganz’ Ross und reitet mit ihm hinfort. Das Taschentuch aber der Tochter des Wirts bewahrt diese dankend auf.
Die Aventiure von Bliopoheris auf den weißen Füßen
Auch Bliopoheris wird fortgetragen von den Beinen des Pferdes und dem Willen Gottes, und ihn führt der Weg zur Stadt mit den sieben Toren, in welcher König Enkalyptus vor Jahresfrist verschieden und das Reich seiner eingeborenen Tochter Schlandine der Ungewissen hinterlassen hat. Halamunt dem Hässliche hatte sie, die nichts auf Beinamen gibt, brieflich die Ehe versprochen auf dessen Drängen, doch da dieser vor dem Haupttor der Stadt mit seinen Mannen erschien, rief sie die Zofe Brundase ans Fenster und zeigte ihr ihren erwählten Gatten. Da wandte Schlandine sich ab, befahl die Stadt zu verriegeln, denn den hatte sie sich doch etwas anders vorgestellt.
Da schickte Halamunt im Zorn nach Hause und ließ Mannen über Mannen herbeischaffen, und sie belagerten die Stadt. Diese hatte zu leiden, doch machte Schlandine niemand zum Vorwurf, Halamunt zurückgewiesen zu haben, nachdem sie seiner ansichtig geworden. Nur die sieben Toren waren, was nicht verwundert, auf Halumunts Seite. Man lieferte sie aus, doch der Gegner gab sich nicht zufrieden damit. Er wollte Schlandine.
Bliopoheris zieht also hin und lagert dort vor der Stadt inmitten der Mannen, wäscht sich am Abend nicht nur, wie üblich, die Füße, sondern auch seine Rüstung, die vom Staub der Straße beschmutzt, und poliert sie, dass sie glänzt wie neu. Dann ruht auch er. Der König aber, Halamunt, vergnügt sich nächtens beim Spiel mit den Toren. Brundase, die Zofe, hat am Abend den fremden Ritter kommen gesehen, und sie und Schlandine verharren lang auf den Zinnen, sehnsüchtig beide, doch Brundase, freilich, als Zofe, ohne Hoffnung im Herzen.
So kommt der Morgen herbei, die Sonne erstrahlt im Osten, und Bliopoheris liebäugelt schon mit der Stadt, da er als Zweitgeborener seines Vaters, des mächtigen Herrn von Gosche, keinen Anspruch auf eigenes Erbe erheben darf. Liebäugelnd rüstet er sich zum Kampf, und als er gerüstet ist, erhebt er sich unter den feindlichen Mannen und spricht mit lauter Stimme: „Ich bin gekommen, Halamunt zu besiegen, wer Lust von euch hat, der folge mir.“
Da stürzen sie auf ihn, nehmen ihm seine Waffen und führen ihn vor den König. Der muss erst noch vom Bett sich erheben, denn die Nacht, die war lang. Schlandine und Brundase aber stehen am Fenster und beobachten dies, und Brundase spricht: „Tja“, während die Herrin schweigt.
„So“, sagt Halamunt lachend, „so. Ihr also seid gekommen, so wird mir berichtet, mich zu besiegen.“ Und abermals: „So“ und „Aha.“
„Was stammelt Ihr da?“ ruft Bliopoheris mit erzürntem Blick und reckt unter der Rüstung die Brust.
„Nicht so schnell“, spricht Halamunt, „eins nach dem andern. Sagt mir zuerst, wer dies dort ist auf Eurer Rüstung über der sich reckenden Brust.“
„Dies“, spricht Bliopoheris, „dieses seid Ihr, o Halamunt. Hättet Ihr Euch einmal im Spiegel gesehen, so wüsstet Ihr dies.“
„Das dort bin ich?“ so fragt er die Toren, und die nicken die Köpfe, was also viel heißt wie Ja. Und er fragt seine Mannen. Und nachdem ihm jeder bestätigt, dass dies niemand anders als er sei, tut Halamunt Buße und gibt sich geschlagen, und lässt sich von Bliopoheris hineinführen in die Stadt und unterwirft sich Schlandine. Diese ist huldvoll und gewährt ihm, ein Kloster zu gründen, in welches er eintritt, er und die sieben Toren dazu. Das Kloster ist benannt - doch Merlin mag das Abschweifen nicht und weist auf das Ende der Seite.
Nun ist die Stadt wieder frei, und Bliopoheris führt Schlandine hinfort zum Artushof, um als Herrscherpaar zurückzukehren. Brundase jedoch erzählt, das habe sie kommen gesehen.
Die Aventiure von Elausi Helanus im Baum
Der Jammervolle Wald, dem Elausi Helanus sich zuwendet, hieß einst der Wildreiche, und einige Bewohner des Reiches des Königs Schampflitrates wissen zu erzählen, dass er noch tiefer in der Vergangenheit den Namen der Beerenlose getragen. Doch dieses liegt weit zurück, es sind wunderlich goldene Zeiten, die lang schon vorüber, seit im vergangenen Jahr ein gewaltiger Drache dort Wohnung genommen. Er hat die Jungfrau Tantimolis mit den kleinen Brüsten dem König Gardozelaibras aus dem Land nahe der westlichen Grenze der Welt geraubt, und sie hat ihm seither als Botin zu dienen, ist ihr ihr Leben lieb. Und das ist es sehr wohl. So ist sie eines Tages im Herbst, am Ausgang des Sommers, am Hof Schampflitrates’ erschienen und hat ihn im Namen des Drachen um Kohl gebeten, nicht nur um einen, sondern die gesamte Ernte. Schampflitrates und der ganze Hof haben sich die Kleider zerrissen und Gott ihre Sünden gebeichtet. Und so erscheint einmal die Woche, am Tag, der andernorts Montag heißt, hier aber Kohltag, der Drache am Rande des Waldes und lässt sich den Kohl in den Rachen werfen. Die Vorräte schwinden.
Elausi Helanus verbeugt sich, als er das Ziel seiner Reise erreicht, vor dem König. Gott hatte sein Pferd zur Eile getrieben, denn er, dem nichts verborgen ist, weiß wohl, dass montags gegen Abend der Drache käme.
„Du bist zum Kämpfen gekommen?“ spricht der König. „Doch der Drache ist nicht durch Kampf zu besiegen.“
„Wie“, antwortet Elausi Helanus, „wäre es denn mit einer List?“
Da wird er geführt in ein Zimmer, in dem an langen Tischen die Klugen des Reiches versammelt sind, vor ihnen ausgebreitet die langen Listen, in denen verzeichnet sind die Listen, mit denen ein Drache zu besiegen ist. „Doch dieser“, so klagt der König, „ist der einzige, welcher den Kohl sich zum Fraße erkoren.“
„Das Gefährliche an diesen Drachen“, spricht Elausi Helanus und wälzt die Gedanken, „das ist ihr Feuer.“
Schampflitrates führt ihn zum Speisen, bevor es am Abend hinausgeht, den Drachen zu füttern. Da kommt der Diener des Königs und reicht dem Gaste den Wein, seinen Durst zu löschen, und wie er den Wein sieht, so wird in ihm eine List geboren, und zwar eine ganz neue. „Bringt mir“, spricht er zum König, „Kugeln aus Leder, Wasser erprobt, und lasst sie füllen mit diesem.“
„Was ist Euer Begehr, o Herr?“ fragt der König.
„Man bringe mir“, ruft Elausi Helanus lauter, „Kugeln aus Leder, mit Wasser gefüllt, und viele. Und bitte die Näherinnen des Hofes, Blätter vom Kohl außen auf sie zu nähen, doch mit gar feiner Nadel, um das Wasser nicht in Freiheit zu setzen. Mit diesen Kugeln werden wir dann am Abend den Drachen füttern. Der Erfolg aber steht in Gottes Hand allein.“
Der König ruft sogleich die Mägde herbei und erläutert ihnen des Gastes List. Und diese führen, was ihnen zusteht, auch aus. Abends zur Essenszeit aber bringt man die Kugeln, die Kohl zu sein vorgeben, hinaus vor die Stadt, dem Drachen entgegen, diesen zu bedienen. Da kommt er und ebenso seine Botin. Die geübten Schleuderer des Königs legen ihre Kraft in die Kugeln und versenken sie in des Drachen Rachen. Und sieh mal an: das Feuer erlischt.
„Es ist erloschen, das Feuer!“ ruft Tantimolis, nachdem sie die Hand an die Brust des Untiers gehalten. Sie läuft herzu und Elausi Helanus in die Arme, und weil sie hübsch anzusehen und er ein gewisses Recht sich an ihr erworben hat, freit er sie stante pede und sie lässt sich freien, wie es sich ja auch gehört. Der erloschene Drache aber kehrt in den Wald zurück und wird nie wieder gesehen.
Nun spricht Merlin in Gedanken: „So hütet euch vor dem, was ihr esst.“ Und Merlin ist weise. Sein Auge verfinstert sich, und wir sehen eine ganze Zeitspanne nichts, ungefähr so lang, wie es gebraucht hätte, eine durchschnittliche Aventiure in Reime zu packen. Doch sind wir nicht nachtragend.
„Wir kommen nun“, sagt er schließlich, „zum vierten Ritter. Sieben sind ausgezogen, und nun ist der vierte von sieben in alphabetischer Folge an der Reihe. Merket wohl!“ spricht Merlin und öffnet wieder das Auge.
Die Aventiure von Grogeflumis dem Fetten
Grogeflumis zieht hin und irrt lange umher durch die Lande, denn Panis der Unfruchtbare war ein rastloser König und sein Sohn Prosidis nicht weniger. Doch schließlich gelangt er zu den Lustbarkeiten im Vorfeld der Hochzeitsfeierlichkeiten im näheren Umkreis der Neuen Burg. Prosidis hat bereits im Jahre zuvor Vasalide Ohnegleichen im Kampfe errungen. Sie hatte sich dem Grafen außerhalb der Städte versprochen, und die beiden liebten sich sehr. Manch süßes Wort wurde hin und her gesandt zwischen ihnen, bis ihr Vater Quirandeus dahinterkam, ein Mann mit herrischem Blick und frommem Herzen. „Dieses“, sagte er, „ist nicht, was der Herr will.“
Also sandte er Vasalide ins Kloster der ungesäuerten Brote am Berge von der himmlischen Heimkehr, damit sie dort in Keuschheit und Zucht auf andre Gedanken käme.
In dieser Zeit aber traf bei Quirandeus die Werbung des jungen Prosidis ein, und jener sprach folgendermaßen: „Ist mir egal.“ Denn er hatte in seinem Sinn die königlichen Vorfahren des neuen Bewerbers abgewogen gegen die größere Liebe, die seine Tochter mit dem Grafen außerhalb der Städte verband, und kam zu dem Schluss, dass beides durchaus seine Vorteile hatte, und sprach das Urteil: „Schlagt euch drum.“
Und so wurde, Vasalide saß beim Gebet, während ihr Herz sich dem Grafen verband, an einem Sonntag der Kampf ausgefochten, und da der Graf unterlegen, gingen die Zuschauer hinfort und fragten sich in ihrem Gemüt, warum Gott gegen die Liebe entschied.
Kurzsichtig sind die Gedanken der Menschen, denn hört und vernehmt, was weiter geschah. Ein Jahr bedingte Vasalide sich aus, um ihre Begierde zu ordnen im Kloster, nachdem der Graf nicht mehr war. Und in der Heimlichkeit mancher Nacht hätte sie gerne den Schleier genommen, um ihrem Schicksal zu entfliehen, doch die Schleier waren verschlossen in den Schränken. Der Tag der Hochzeit nahte heran und ebenso Grogeflumis der Fette. Er mischt sich unters Volk am Fuße der Neuen Burg und erkundigt sich nach dem Kohl.
„Wisst Ihr das nicht, Herr“, sprechen die Leute, „dass Prosidis heute Hochzeit zu feiern gedenkt mit Vasalide Ohnegleichen, die ihn aber nicht will, da er dereinst ihren wahren Geliebten getötet, um sie zu gewinnen, und nun mit aller Lustbarkeit ihr Herz zu erobern trachtet, mit Freude, Musik und allen Früchten des Landes und eben auch jenem Kohl - wisst Ihr das etwa nicht, o Herr?“ fragen sie ihn rhetorisch.
Doch Grogeflumis fragt weiter und fragt sich bis zum Königssohn durch, Prosidis, der sich anschickt, selbst König zu werden. Da sie sich von Antlitz zu Antlitz einander gegenüberstehen, fragt der Königssohn: „Nun sprich, was ist dein Wunsch?“
Und Grogeflumis, vorsichtig, gibt ihm zur Antwort: „Schenke mir einen Kohl.“
„Deshalb bist du gekommen“, spricht der Prosidis und lacht, „wegen eines Kopfes Kohl? Heute ist Hochzeit, weißt du das nicht, und Großmut lacht mir im Herz. Fremder, ich sage dir eines: nimm nicht einen Kopf, sondern zwei.“
Und Grogeflumis denkt bei sich im Herzen: „So sei es“, zieht ein Schwert und schlägt Prosidis den seinen herunter.
Vasalide, als sie dies erfährt, jauchzt und erkundigt sich nach ihrem Retter, und als sie dessen Namen und Beinamen erfährt, spricht sie betrübt: „Infortuna in fortuna“, denn sie hatte ein wenig Lateinisch gelernt im Kloster; dieses übersetzt man am besten ins Deutsche: „Unglück im Glück“. Doch als sie ihn sieht, Grogeflumis den Fetten, da denkt sie: „Nomen est fortior figura“, und dieses heißt: „Der Name ist stabiler als die Figur“, und sie ist es zufrieden.
„Vorbereitet ihr weiter“, spricht Grogeflumis zum Volk, „wir kommen wieder, doch zuerst geht es zu Artus zurück. Und des Kohls müßt ihr weiter entbehren.“ So führt er den Kohl und Vasalide Artus entgegen, den Kohl zu dessen Gelüsten und Vasalide zu eigenen, was er kaum erwarten kann und sie, nach so lange Kloster, noch weniger. Da schließen wir mal besser die Augen.
Die Aventiure von Lageflot unter dem Turm
Lageflot aber nimmt den mühsamen Weg durch die verborgene Furt. Springen muss sein Pferd und schwimmen sodann. Doch Gott, der Herr, lässt die Sonne herab scheinen auf die Wohnstätte der Menschen, und sie saugt zudem aus der Rüstung des Ritters das schädliche Wasser, auf dass Lageflot weiter reiten kann und er gelangt ins Unwirtliche Reich mit den drei Heiden des Königs Salifor mit den rauen Händen. Dieser weilt im Raum jenseits der Küche und hat seine Hände zu Ruhe und Erholung gelegt in einen Sud aus gespaltenen Kohlblättern. Seine Zauberer und Weisen haben ihm dieses verordnet, drei Heiden, wie sie sein Onkel, Fürst Pentragon von Paloma, von einem Feldzug gen Osten in rauen Mengen mitgebracht hatte und unter seinen Verwandten verteilt. Sie beherrschen das Lesen der Schriften von hinten nach vorn, von rechts nach links und wissen allüberall auf der Welt, in welcher Richtung sich jener Ort befindet, der ihnen als heiligster gilt und bei uns den Beinamen der Unheilige trägt. Salifor sind sie lieb und wert, und er hat manche Kämpfe ihretwegen gefochten, weil vielen sie ein Dorn im Auge waren. Denn was sie an Zaubertum leisteten, nährte den Neid mancher Nachbarn. So fand Salifor erst, da keine Nachbarn mehr da, die nötige Zeit, sich um seine Hände zu kümmern, unter denen besonders Januse, die Gattin, welcher er zärtlich in Liebe zugetan, litt.
Die drei Heiden hatten in Nächten und Kellern lange Versuche unternommen mit Mäusen, welche sie dort antrafen, um die Wirkung verschiedener Gottesgaben auf die Beschaffenheit von Händen zu beobachten (sie hatten, da sie kamen, die Schriften des Philosophen in ihrem Gepäck [„ich weiß nicht“, unterbricht Merlin nachdenklich, „ob man in einigen Jahren noch wissen wird, wer damit gemeint, und wir wollen vor der Lehre, die wir erteilen, keine Hindernisse auftürmen. Schreibt also“, spricht er, „den Namen, denn er war groß, der größte von allen“] die Schriften also des Aris Toteles in ihrem Gepäck aus dem Lande der gradnasigen Griechen, benannt nach ihrem Gotte des Krieges) und so beobachteten sie. Und der Kohl schien von allem den günstigsten Einfluss zu haben. Salifor glaubte den Weisen, doch waren ihm die Augen verschlossen, denn während er zur Genesung die Hände wusch, rieben die drei die ihren.
Seht nun aber, Lageflot kommt, der arthurische Ritter, einen solchen haben sie auch schon erwartet. Ihr Verstand nämlich ist scharf, doch im Herzen haust das Böse, da unser Herr Jesus Christus nicht Einzug darein gehalten. Einzug hält nun Lageflot, und die Heiden flüstern Salifor ein, dieser sei gekommen, Januse, die Gattin im Bad, zu rauben, und so entspinnt sich ein mächtiger Kampf zwischen den beiden, beginnend in jenem Raum jenseits der Küche und durch alle Gemächer der Burg bis in das Bad, in welchem Januse, die Gattin, sich von den Zärtlichkeiten ihres Gatten entspannt. Dort jedoch gleitet Salifor aus, und im Sterben gehen die Augen ihm auf, und er verwünscht die Heiden, die, da sie den Ausgang des Kampfes gewahrten, hinaufziehen in das Gebirge, wo Gott sie straft mit Kälte und Frost. Denn Gott ist gerecht. Auch in diesem:
Sobald Januse genug um ihren Gatten getrauert hat, steigt sie aus dem Bad und folgt - natürlich gewandet - Lageflot unter dem Turm durch die verborgene Furt hin zu König Artus’ Hof. Und Kohl führen sie ebenfalls mit.
Merlin bedenkt sich und schüttelt schließlich das Haupt. „Und dennoch“, sagt er, „ist er der größte von allen.“ Er meint Aris Toteles.
„Und Salifors Politik“, fügt er hinzu, „war im Ansatz gar nicht so falsch.“ Und dann beginnt er selbst in Philosophie sich zu üben und sagt noch: „Im Bade, im Bade - nein, das war ein anderer, und auch der war nicht der geringste.“
Uns bleibt der Sinn dieser Worte verborgen, und weil wir gelernt haben, nur das zu schreiben, was Sinn macht, und da aber gleichzeitig und überhaupt der Sinn von niemand anderem gemacht wird als von uns, den Schreibern, von wem denn auch sonst?!, lassen wir Merlins Worte einfach mal aus.
Aber jetzt sind wir es, die drängen.
Die Aventiure von Melozamur vom Strand
Wie töricht ist doch die Liebe!“ pflegt Sapiens ad Portam Celestem zu sagen, der sich dem Buchstaben G nähert. „Und dennoch begleitet sie uns, solange wir leben“, flicht Merlin, blitzschznell das Thema wechselnd und sinnend ein.
An die Wegscheide Misoltis ist Leusigan gezogen, der Eigenwillige, und veranstaltet dortselbst ein Kohltreten. „Ich will doch mal sehen“, hatte er eines Abends gedacht, „ob das nicht ein Erfolg wird. Die Leute sind’s müde, Ritter beim Tjosten zu sehen, aber Kohltreten, das dürfte sie wieder begeistern. Denn hierbei entscheiden nicht Stärke und Kraft, sondern die Behändigkeit der Beine und die Schnelligkeit der Füße.“ Und so sammelt er den Kohl seines Landes und begibt sich zur Wegscheide Misoltis, nicht auf das Feld vor der Stadt Schultikarentin, sondern zur Wegscheide Misoltis, denn dort wohnt sie, Konsilaude zwischen den Wassern, deren Gunst er durch Siege zu erringen hofft. Melozamur vom Strand begibt sich dorthin, stellt sein Pferd bei den Stallungen unter dem Buchstaben M ab, nach dem Anfangsbuchstaben seines Namens, denn viele sind gekommen, um zu sehen, was das hier sei, und schreitet durch die lachende Menge. Ja, sie lacht, die Menge, sie lachen ihn aus, wie er in seiner Rüstung einherschreitet durch die lachende Menge, und manch einer schreit: „Seht dort, ein Ritter!“
Doch Melozamur verzieht keine Miene unter dem Helm. Und als er emporblickt hinauf, wo Konsilaude Platz genommen, da erntet er deren Blick und ist entschädigt. Leusigan der Eigenwillige aber hat den Kohl getreten weiter als alle zuvor.
„Tor!“ spricht da Melozamur, als er das sieht. Und Leusigan hält inne. „Ich? Nein. Du bist der Tor, denn nicht in der Rüstung wird hier gekämpft“, erklärt er sodann, „lege sie ab und tritt gegen mich an, damit wir sehen, welcher von beiden der bessere Treter.“
Während Melozamur sich nun entkleidet, legt Leusigan ihm die Regeln dar. Da stehen sie gegeneinander, und Leusigan hat dem Fremden den Vortritt gelassen. „Was ist der Preis?“ ruft Melozamur über den Platz.
„Siehst du die Holde dort oben? Konsilaude ist ihr Name. Sie ist meine Dame, für sie will ich treten. Besiege ich dich, so nennst du dich hinfort ihren Ritter. Siegst aber du, so will ich hinausziehen in alle Welt und deinen Ruhm als besseren Treter des Kohls, als ich es bin, verkünden.“
Melozamur zaudert, denn dieser Preis scheint ihm gar nicht verlockend. Dennoch stellt er sich dem Zweikampf, sucht einen Kohl, einen besonders großen (Artus möge ihm vergeben), und tritt, und er tritt so feste, und Gott, der Herr, lenkt den sausenden Kohl Leusigan gegen die Stirn, wovon dieser nach hinten zu Boden stürzt. Und als er sich wieder erhebt nach geraumer Zeit, da spricht er: „Wer seid Ihr, dass Ihr es wagt, ohne Rüstung gegen mich anzutreten? Ich habe die meine im Kampf gegen manchen Riesen verloren. Und Ihr Wicht wollt mir ans Leder? Sprecht, wer Ihr seid!“
„Man nennt mich Melozamur vom Strand.“
„So bin ich“, braust Leusigan der Eigenwillige auf, „der Rote Ritter im Fluss“, springt hinfort und begibt sich in den Fluss, der dort seinen Lauf nimmt. Und erst nach einigen Meilen, die er geschwommen, kommt er wieder zu sich und veranstaltet sogleich im Fluss bei der Stadt am Fluss das Wettschwimmen der Stadt am Fluss, um das Herz der ebendort weilenden Bandirissie zu gewinnen. Konsilaude zwischen den Wassern jedoch gewinnt Gefallen an Melozamur vom Strand und begleitet ihn und den Kohl zum Hof unseres Königs Artus, des besten Ritters der Welt.
„Sag, o Merlin“, sprechen wir da, „auf diesen verbleibenden Zeilen des Blattes, was ist der Sinn dieser Aventiure?“
Merlin wiegt erneut sein Haupt und sagt schließlich erneut: „Und dennoch begleitet sie uns, solange wir leben.“
Ist das eine Antwort?
Die Aventiure von Norgeles mit den Beulen
So weilt Merlin in einem Land, in das es uns als Schreiber des Königs nicht erlaubt ist, die Schritte unseres Herzens zu setzen, sondern wir tun, was uns aufgetragen, und folgen dem letzten der sieben arthurischen Ritter, Norgeles mit den Beulen, und er und der Weg und sein Ross und Gott führen uns zu Turlaharz im Langen Weiler, der Abend für Abend seine Armen Leute versammelt, um ihnen zu erzählen von seinem einstigen Auszug, weil er, ach, nur ein kleiner Herr ist, ein König zwar, doch gebietet er nicht über ein weit gedehntes Land, sondern bloß und nur über jenen Weiler, der sich hinzieht am Weg zwischen den Ländereien des linken und des rechten Reiches, eine Grenzmark mithin, einen Tagesritt lang, doch nur fünfzig Pferdelängen in der Breite, fruchtbares Land durchaus, ertragreich die Felder vor allem in Bezug auf den königlichen Kohl.
Nun war es geschehen im vergangenen Jahr, dass Turlaharz im Langen Weiler ausgezogen war auf Aventiure, auch er, und er hatte in tapferem Kampf gegen Clambode mit dem eisernen Ohr Prinzessin Gordivame die Weiche errungen, und diese Geschichte geht so:
Die Prinzessin war geraubt worden von dem Eifrigen Candis, welcher zahlreiche Töchter sein eigen nannte und nur einen einzigen Sohn, Candis den Jungen, mit welchem er sich persönlich am Sonntag zur Jagd begab, um ihm die Künste des Hirschfangs zu zeigen, die Burg also verwaist war von Männern. Da kamen die umliegenden Prinzen und raubten die Töchter, angefangen bei der jüngsten bis hinauf zur ältesten, und Clambode mit dem eisernen Ohr raubte Gordivame. Und Turlaharz gewann sie, wie oben berichtet, zurück und führte sie wieder dem Vater zu. Candis aber, der die Liebe in den Augen des Ritters bemerkte, auch hier und wieder ist es die Liebe, schlug ihm listig vor, die Tochter zu nehmen und das eroberte Land im Tausch für die Tochter ihm zu überlassen, der es dem Erbe seines Sohnes zuzuschlagen gedachte.
Diesen Teil seiner Rettung verschweigt Turlaharz beim Erzählen, hingegen nicht den fürchterlichen Kampf gegen die Ritter Clambodes, welchen er gefochten, und in welchem er schließlich gesiegt. Und am Morgen beginnt er erneut und wird nicht müde des Schwatzens. Deswegen aber liegen die Felder brach, und die Bauern, sie staunen eines ums andere Mal, welche Heldentaten ihr Herr, der König, für seine weiche Gattin geleistet und welche Mühen er auf sich genommen, und in der Nacht vergessen sie’s nicht, und ihre Frauen, oh ja, sie danken’s ihnen, und wie!
Nun aber kommt Norgeles, sieht die verlassenen Felder, die Weiber, deren Bäuche gewölbt, kommt zu der Burg, findet die lauschenden Bauern und hätte umsonst am Artushofe geweilt, hätte er nicht gewusst, dass sich solches nicht schickt, durchaus und keineswegs und ganz und gar überhaupt nicht. Kurzerhand zieht er sein Schwert, nimmt des Turlaharz Zunge, schneidet sie ab und schickt die Bauern zurück auf die Felder, damit sie dort christliche Arbeit verrichten, wie Gott sie nun mal am Ausgang des Paradieses befohlen.
Nachdem er so Ordnung geschaffen im Langen Weiler, bittet ihn jedoch Gordivame, er möge sich ihrer erbarmen, und so nimmt er auch sie, die Weiche, mit sich hinfort und lässt Turlaharz unbeweibt in stummer Klage zurück.
„Erlaube, Merlin, die Frage: Ist solches recht?“
„Ja“, spricht der Meister, „sehr.“
Mehr ist ihm nicht zu entlocken, außer noch dieses: „Nun auf, ihr Schreiber, gehen wir hinauf, denn die Ankunft der Ritter naht.“
Die Rückkehr der Ritter
Artus, der König, aber tritt zu Ginover, der Gattin, ans Fenster und spricht zu ihr so: „Ginover, Gattin, siehst du der Ritter wenigstens einen zurückkehren mit Kohl?“ fragt er unter Qualen.
„Nein“, lautet die kurze Antwort der Schönen. Doch dann: „Aber da, sieh, dort am Horizonte, wo Erde und Himmel sich treffen, ist dies nicht einer?“
„Sie kommen!“ schallt es bald durch den Hof. Und sie kommen - Gott ist gerecht - in rückwärtiger Reihe der Buchstaben im Alphabet, und jeder von ihnen führt eine Braut mit sich heim und drei von ihnen auch Kohl.
Und schon soll Hochzeit gefeiert werden, siebenfach zwischen Rittern und Damen, Artus ist der Pflicht des Auszugs enthoben, und er preist seine Ritter für ihre Taten. Da rücken sie enger zusammen an der Runden Tafel und gönnen auch ihnen den Platz, den sie sich verdient. Und rasch sind die Gäste erneut geladen zur Hochzeit, und da herrscht Lachen und Freude, und Spielleute sind wieder verteilt in dem Saal und draußen bei denen, die noch immer keinen Platz an des Königs Tafel finden. Nur Sapiens ad Portam Celestem schimpft leise in sich hinein, weil er nun wieder beginnt bei dem Buchstaben A, um die Neuankömmlinge auch zu verzeichnen, und Ginover, die Gattin des Königs, ein wenig.
Man kennt diese Feste. „Also“, spricht Merlin, „fassen wir dieses zusammen.“
Ungeduld wohnt ihm im Herzen, doch Lachen und Freude in denen der anderen (mit Ausnahme Sapientis und, nur ein wenig, der arthurischen Gattin). Vom Fest sagen wir daher nur, auf Merlins Weisung, dass es das schönste und beste aller arthurischen ist, und alles weitere lese man vorn, wo auch zu verstehen gegeben, warum eine derartige Kürzung.
Doch müssen wir wohl die Heimfahrt der Ritter mitsamt ihren Gattinnen vermerken, der Ordnung halber allein und zur Erinnerung für den Hörer, nicht wahr? Doch „nein“, spricht Merlin, der Meister, auch dieses vergönnt er uns nicht, und da wir beginnen zu murren, erläutert er, später, im Buche, das auf das nächste folgt, sei es wohl angebracht, einiges zu erklären, und das, so sagt er, sei dringender, als jetzt die Heimfahrt zu schildern, da oben in den Berichten dazu das Wissenswerteste gesagt oder angedeutet, worauf er sich lang, am Rande des Festes, darüber auslässt, wie sehr durch solch überflüssiges Wiederholen das Gedächtnis des Lesers geschwächt würde, was allein unsere Schuld sei, der Schreiber, doch dieses lassen wir aus, denn zwar sind wir nur Schreiber, doch Schreiber sind wir, und wenn wir nichts schreiben, so steht schließlich auch nichts geschrieben.