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1 Akademische Berufe

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Der Gesundheitsberuf schlechthin ist der des Arztes. Er steht im Zentrum des Gesundheitswesens. Das Studium der Humanmedizin dauert in der Regel zwölf Semester an einer Universität und verläuft wie folgt:

• vorklinischer Teil (Grundlagen, Praktika)

• klinischer Teil (Studium der verschiedenen Fächer)

• Famulatur, aus dem Lat.: famulus = Diener (Praktikum in der Patientenversorgung, vier Monate)

• Praktisches Jahr (Ausbildung am Patienten)

Das Studium endet nach dem erfolgreichen Bestehen schriftlicher und mündlich-praktischer Prüfungen und dem Praktischen Jahr mit einem Staatsexamen. Danach folgt in der Regel die Approbation, also die Erlaubnis, als Arzt tätig zu werden. Die meisten Mediziner promovieren, d. h. sie erstellen eine Doktorarbeit (Dissertation) und dürfen dann den Titel Dr. med. führen; dies ist aber nicht verpflichtend. Die Habilitation als Voraussetzung für das Erlangen des Professorentitels ist aber ohne eine vorherige Promotion nicht möglich. Habilitiert wird ein Arzt, der im Rahmen einer wissenschaftlichen Stelle an einer Klinik eine Habilitationsarbeit verfasst.

Nach dem Studium und entsprechender Berufserfahrung spezialisieren sich die Ärzte auf den Facharzt für Allgemeinmedizin oder auf klinische Fächer wie z. B. Chirurgie, Augenheilkunde etc. Ein Facharzt ist Voraussetzung dafür, sich als Vertragsarzt niederzulassen ( Kap. IV 2.5.2). Insgesamt gibt es laut Muster-Weiterbildungsordnung 32 Facharztbereiche und 47 Zusatz-Weiterbildungen wie z. B. Tropenmedizin.

Zu den klassischen akademischen Gesundheitsberufen, die wie Humanmediziner in öffentlich-rechtlichen Kammern organisiert sind, gehören Zahnmediziner und Apotheker. Beide Berufsausbildungen enden mit einem Staatsexamen. Voraussetzung zur Ausübung des Berufes ist jeweils die Approbation.

Dem Kernbereich des Gesundheitswesens zuzuordnen sind die klinischen Diplompsychologen, die in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, in Beratungsstellen etc. arbeiten oder als Praxisinhaber an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen. Seit einigen Jahren absolvieren Psychologen in Deutschland keinen Diplomabschluss mehr, sondern die Abschlüsse Bachelor und Master.

Daneben gibt es weitere akademische Berufe im Gesundheitswesen selbst oder in angelagerten Bereichen, wie z. B. Medizininformatiker, Medizintechniker, Gesundheitsökonomen, Pflegewissenschaftler und seit 2020 den der Hebamme.

Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen

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