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Gesundheits- und Krankenpfleger
ОглавлениеSeit dem 1.1.2004 heißt die dreijährige Ausbildung zum Krankenpfleger nach dem KrPflG »Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger«. Voraussetzung für die Ausbildung ist die Vollendung des 17. Lebensjahres. Die Pflegeschüler/innen durchlaufen alle relevanten Abteilungen eines Krankenhauses und erlernen dort Fähigkeiten und Kenntnisse der Krankenpflege. Darüber hinaus gilt es den Tagesablauf zu planen und zu koordinieren, Patientendokumentationen zu führen, alle notwendigen Verbrauchsgüter zu bewirtschaften, Angehörige zu betreuen usw. Die examinierten Pflegekräfte bilden die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen, speziell im Krankenhaus. Neben der Gesundheits- und Krankenpflegerin gibt es den Beruf der Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. Ausbildungsdauer und -aufbau sind, abgestellt auf die besonderen Pflegebedürfnisse kleiner Patienten, analog zur Krankenpflegeausbildung geregelt. Da er eine Ausbildung mit einem staatlichen Abschluss hat, ist auch er Pflegefachmann/-frau.
Examinierte Pflegekräfte mit dreijähriger Ausbildung können sich nach zwei Jahren Berufspraxis fortbilden und spezialisieren. Die Fachweiterbildung dauert zwei Jahre; folgende Fachrichtungen sind möglich:
• Anästhesie- und Intensivpflege
• Onkologische Pflege
• Gerontopsychiatrische Pflege
• Klinische Geriatrie
• Palliativ- und Hospizpflege
• Rehabilitation und Langzeitpflege
• Endoskopie und Operationsdienst
• Nephrologie
• Psychiatrie
• Hygiene
Die genannten Fachweiterbildungen sind nach einer entsprechenden Berufspraxis oftmals die Voraussetzung für eine Leitungsaufgabe innerhalb der Pflege. In der Regel beginnt man als Stations- oder Abteilungsleitung bzw. verantwortliche Pflegekraft (unteres Management) und erlernt den Umgang mit Mitarbeitern. Dann folgen Möglichkeiten als Bereichsleitung (mittleres Management) und Pflegedienstleitung oder Pflegedirektion (oberes Management). Für die Führungsaufgaben im mittleren und oberen Management werden zunehmend Pflegekräfte mit Pflegewissenschaft- oder Pflegemanagementabschlüssen eingestellt. Neben der Berufsausbildung zur Krankenschwester/-pfleger und darauf aufbauender Fachweiterbildung besteht heute auch die Möglichkeit, ein Studium zu absolvieren. Dabei haben sich drei Fachrichtungen herausgebildet: Pflegemanagement, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft. Die Hochschulausbildung endet in der Regel nach acht Semestern mit dem Abschluss Bachelor oder Master. In den Studiengängen werden neben den Grundlagen des jeweiligen Fachs auch Kenntnisse der Bezugswissenschaften, z. B. Psychologie und Soziologie, Jura, Politik, Sozialökonomie, Qualitätsmanagement usw., vermittelt.
Sogenannte Mentoren sind Mitarbeiter, die sich um die Einarbeitung von Mitarbeitern kümmern, die neu ins Unternehmen gekommen sind oder schon länger aus der Praxis sind. Praxisanleiter sind Ausbilder in Gesundheitsfachberufen und sind Bindeglied zwischen Pflegeschule und Arbeitsplatz. Sie haben keinen eigenen Abschluss, sondern müssen mindestens zwei Jahre Berufspraxis und 200 Stunden berufspädagogischer Zusatzqualifikation nachweisen.