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Der Universalismus und seine Aporien

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Als sie allein auf der Welt und unvermischt war, noch von der Natur die Gesetze empfing, die sie zu befolgen hatte, da wusste die nordische Rasse nichts von dieser späteren Perversion der Intelligenz, dem Universalismus. Wie so oft sind es die Juden, die in christlichem Gewand diese Idee beförderten. Das SS-Leitheft behauptet:

Die Lehre von der Gleichheit aller Menschen, die von den Kirchen ebenso wie von den Aposteln des Bolschewismus in allen Völkern gepredigt wurde, suchte das ursprüngliche rassische Denken zu überwinden und die natürlichen, den Lebens- und Wachstumsgesetzen gemäßen Schranken zwischen den Völkern aufzuheben.389

Der universalistische Egalitarismus des Christentums hat eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung des Gleichheitsgedankens gespielt. Die Verantwortung dafür schreibt das Monatsblatt Der Schulungsbrief dem Juden Paulus zu, der systematisch auf die Zerstörung einer auf das Blut gegründeten Weltanschauung aus war. Seine Kirchenpolitik beruhte auf der Betrachtung individueller statt völkisch-blutsmäßiger Eigenschaften.390

Das offenkundig Natürliche missachtend, führte die Kirche Menschen, „die durch ihre Rassen voneinander getrennt und verschieden waren, in der Bekenntnisgemeinschaft zusammen, und nach der Predigt der Priester stand ein katholisch getaufter Neger einem katholisch getauften deutschen Mädchen näher als ein nicht katholischer deutscher Mann, der mit dem Mädchen durch das gleiche Blut verwandt war“391. Damit war der Weg offen für die rassenmäßige Abscheulichkeit der „Mischehen“, der Verbindung von Menschen unterschiedlichen Bluts. Schlimmer noch: „Die Kirche sprach von Mischehen und verstand unter dem Begriff die Ehe zwischen deutschen Menschen, wenn der eine Ehegatte in seiner Jugend Lutherlieder, der andere Marienlieder gelernt und gesungen hatte.“392

Später dann hat der Kommunismus, dieser Avatar des Christentums, vollends Gleichheit und Universalität gegen Hierarchie und Unterschiedlichkeit gesetzt und Ersteren den Vorrang eingeräumt: „Der ebenso wie das kirchliche Denken jüdischer Auffassung entsprungene Bolschewismus riß schließlich alle natürlichen Schranken zwischen den Rassen und Völkern nieder“, denn er hat „das Rassenchaos als letztes Ziel.“393 Der Universalismus war stets eine Waffe in den Händen der Feinde Deutschlands. Das begann mit seiner christlichen Variante, die Kampfmittel eines kosmopolitischen und rassengemischten Pöbels war, der darauf abzielte, die hervorragende nordische Rasse zu zersetzen und in einer allgemeinen Mischung aufgehen zu lassen. Es setze sich fort mit dem Universalismus der Aufklärung, demjenigen der Französischen Revolution, der „Grande Nation“, und reicht bis hin zum bolschewistischen Komplott gegen die nordische Rasse und dem Universalismus der Vereinigten Staaten Wilsons. Im Jahr 1933 legt der Arzt und berühmte Rassenkundler Fritz Lenz ein kleines Buch mit dem Titel Die Rasse als Wertprinzip: zur Erneuerung der Ethik vor. Es handelt sich um die kommentierte Ausgabe eines Textes, den er 1917 als junger Arzt in den Schützengräben verfasst hatte. Der junge Autor stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses so mörderischen Krieges. Die Deutschen kämpften im Namen des Volkes, ihres Volkes, während ihre Feinde im Namen der „Menschheit“ kämpften:

Hier und da tauchten Zweifel auf, ob das Volkstum wirklich ein so hohes Gut sei, daß ihm zuliebe jedes Opfer gebracht werden müsse. Was war es überhaupt um dieses Volkstum? Worin bestand es? War es auch wirklich etwas Wesenhaftes? Vor dem Kriege hatte es nicht wenige gegeben, die seinen Wert leugneten. Die Menschheit im Ganzen sollte das höchste Ziel des sittlichen Handelns sein. Der größte Teil der „Menschheit“ aber stand gegen uns oder hatte doch gegen uns Partei genommen. […] Die Feinde […] wurden nicht müde zu predigen, daß sie für Menschheit, Freiheit und Kultur kämpften. Was an unserem Volkstum war denn nun so viel Wert, dass Hunderttausende dafür sterben und aber Hunderttausende verstümmelt werden mußten? Der Menschheitsgläubige, welcher den Wert des Volkstums leugnet, welcher die Unterschiede der Menschen für sittlich belanglos hält, kann in der Tat nur einen unendlichen Unsinn in diesem Kriege sehen. Für uns aber ist eine solche Ansicht eine Entweihung unserer Toten. Weit entfernt, dass uns die Menschheit den Krieg widerlegt, widerlegt der Krieg uns die Menschheit. Das Ziel des Krieges kann nicht in der Menschheit liegen, sondern nur im Wohl des eigenen Volkes; und das höchste Ziel des Krieges kann kein anderes sein als das höchste sittliche Ziel.394

Die „Menschheit“, die die Feinde Deutschlands als Feldzeichen vor sich hertrugen, ist bloße Augenwischerei: der einzige Grund, für den sich zu leben und zu sterben lohnt, ist das deutsche Volk. Lenz macht nicht nur Front gegen die Menschheit, diese entsetzliche Täuschung, sondern auch gegen die anderen „Werte“, die uns die Moderne predigt. Der Individualismus, den man seit Ende des 19. Jahrhunderts so sehr schätze, wird umstandslos beiseitegeschoben, weil er nicht „unserem sittlichen Bewusstsein entspricht“395. Auch der im Jahr 1917 aufgetretene „Kollektivismus“ wird abgelehnt, denn er ist „ein Kollektiv-Individualismus“, ein Individualismus des Kollektivs: „Die Wertung der Rasse als der überindividuellen organischen Einheit steht zum Kollektivismus in eher noch schrofferem Gegensatz als zum Individualismus.“396 Den Ismen, die er zurückweist, setzt Lenz seinen eigenen Ismus entgegen, den Gentilismus: „Man bezeichnet als Gentilsystem eine Lebensordnung, die die Sippe in den Mittelpunkt des Rechtes und der Sitte stellt.“397 Der Gentilismus, abgeleitet von Lateinisch gens, ist das klassische Moralsystem der Chinesen, die ursprünglich ein nordisches Volk waren, der Germanen und anderer indogermanischer Völker.

Allein gültig zwischen den beiden trügerischen Gegensätzen des – bedeutungslosen – Individuums und der – nicht existierenden – Menschheit, ist demnach die Rasse. Der Gentilismus verleiht dem Leben und Tod des Weltkriegssoldaten, aber auch des Zeitgenossen überhaupt, seinen Sinn, was weder der Universalismus noch der Individualismus oder der Kollektivismus zu bieten und zu durchdenken vermögen. Für Lenz gilt: „Die Persönlichkeit aber kann nicht das letzte Ziel der Ethik sein […] Es kann nur das Organische im Volke sein, dessen Lebensstrom durch die Jahrtausende zieht und in dem die einzelnen Individuen nur vergängliche Wellen sind. Das Volk als Organismus ist unser ethisches Ziel.“398 Die Niederlage im Ersten Weltkrieg ist eine Folge der „Einflußnahme undeutscher Weltanschauungen und Wertordnungen“399, rassenfremder Elemente wie der „verführerischen christlichen Bewertung des Menschen, wonach alle Rassen, Völker und Menschen als gleich anzusehen sind“, und der „westischen aufklärerischen Sicht und Bewertung des Menschen […] die […] den Boden zum Liberalismus abgegeben hat“400.

Berger und Lenz sind sich einig: die einzige Realität, für die sich zu leben und zu sterben lohnt, ist die Rasse. Sie ist nicht so etwas wie ein Christusmythus oder eine Marienerscheinung, sondern „eine biologisch-empirische Wirklichkeit“401, die freilich durch das große Blutbad des Ersten Weltkriegs den Status einer Religion erhielt: „Der Mythus des Blutes hat den Mythus vom Kreuz abgelöst. Das ist das große Vermächtnis der gefallenen Helden des Weltkrieges.“402 Man stirbt, vergeht, verscheidet. Das Volk hingegen „ist das Beharrende, das Seiende, das Bleibende“403: „Wir blicken, in Ehrfurcht ergriffen, in diesen Strom gemeinsamen Blutes, der von Jahrtausenden kommend und in Jahrtausende vorwärtsweisend, uns mit seiner augenblicklichen Trägerschaft geehrt hat. Wir sind lediglich Treuhänder, Durchgangsstationen dieses gewaltigen Willens, der sich in unserem Blut gestaltet.“404 Dieser Treuhänderschaft würdig sein ist „heilige Verpflichtung“405.

Das bedeutet: „Der Weg zum Ewigen geht über den praktischen Einsatz für das Volk.“406 In diesem Sinn ist auch das von Berger angeführte Hitler-Zitat zu verstehen: „‚Es ist nicht wichtig, dass einer von uns lebt, aber notwendig, dass Deutschland lebt.‘“407 Nicht für die Menschenrechte hat man gekämpft, sondern für das Lebensrecht Deutschlands. Ein Film von 1934, der den ironischen Titel Um das Menschenrecht408 trägt, fasst das schlagendkarikatural zusammen: Demobilisierte Soldaten kehren nach Bayern zurück, wo sie zu ihrer Verzweiflung Zeugen der kommunistischen Revolution, der Räterepublik, werden. Immer wieder erklingt der Refrain des Revolutionslieds: „Die Internationale erkämpft das Menschenrecht“, während mehr oder weniger barbusige rote Amazonen mitten in einer Räte-Orgie „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ kreischen. Der Terror der Roten, die mit starkem östlichen Akzent sprechen und zu nichts anderem als zur Hinrichtung unbewaffneter ziviler Geiseln taugen, wird von ehemaligen Frontkämpfern verjagt. Diese greifen wieder zu ihrem Tornister und finden ihre alte Einheit wieder im Rahmen der Freikorps, die erneut die Nation gegen die internationale Gefahr verteidigen.

In seinem Gegensatz zu einem Universalismus, der zugleich Symptom und Keimzelle einer trüben biologischen Mischung ist, bekennt sich der NS-Diskurs umstandslos zu einem klaren und deutlichen Partikularismus. Im Material für die weltanschauliche Schulung zum Thema „Bolschewismus“, das vom Rasse- und Sicherheitshauptamt der SS (RuSHA) herausgegeben wurde, kann man lesen: „Der Nationalsozialismus ist keine Exportware; er wendet sich ausschließlich an das deutsche Volk und hat ausschließlich das Wohl der deutschen Nation im Auge.“409 In ihrer Ablehnung des Universalismus gehen einige Autoren so weit, dass sie der Philosophie den Totenschein ausstellen. So schreibt der in NS-Kreisen gut angeschriebene Professor der Philosophie an der Berliner Universität Ernst Krieck:

Die Philosophie im herkömmlichen Sinn ist gekennzeichnet durch ein universalistisches Prinzip. Da die nationalsozialistische Weltanschauung […] den Universalismus jeder Art beendet und durch das rassisch-völkische Prinzip ersetzt, müßte folgerichtig die Philosophie […] als beendet erklärt und durch eine rassisch-völkische Kosmologie und Anthropologie abgelöst werden.410

Schluss mit der „Philosophie“ nach Art von Stoa, Renaissance und Aufklärung! Die weise Vorsicht gegenüber den Weltanschauungen der Mischlinge gebietet es, sich auf Platon gegen Chrysippos und auf Darwin gegen Voltaire zu beziehen. Ein einziger führender Nationalsozialist unternimmt den Versuch einer Ehrenrettung des Universalismus im Namen der Philosophie und umgekehrt, was mit einer interessanten Neudefinition des Begriffs verbunden ist: Otto Dietrich, der „Reichspressechef der NSDAP“.

Dieser Journalist, ein alter Frontkämpfer und Doktor der Politischen Wissenschaften, war hinreichend überzeugt von seinen philosophischen Kompetenzen, um 1935 ein Buch mit dem Titel Die philosophischen Grundlagen des Nationalsozialismus – Ein Ruf zu den Waffen deutschen Geistes vorzulegen. Dort vertritt Dietrich die Meinung, dass man eine eigene Sprache, Worte und Begriffe finden müsse, um dem Ausland den Nationalsozialismus zu erklären. Für den Kommunikationspraktiker Dietrich ist die publizistische Darstellung des Nationalsozialismus wichtig, der Philosoph Otto zielt auf die universelle Verständlichkeit der Weltanschauung, die Deutschlands Wiedergeburt das ideologische Rüstzeug liefert. Der Autor beklagt den „bisherigen Mangel einer solchen international verständlichen geistigen Sprache des Nationalsozialismus“411. Deren Aufgabe wäre es, den Nationalsozialismus zu erläutern, denn dieser ist die Antwort auf eine universelle Frage, die sich angesichts einer allgemeinen Krise allen Völkern stellt. Für ihn ist selbstverständlich, „daß die Krise des Individualismus, die wir heute erleben, auch die Krise der – individualistischen – Philosophie sein muß!“412.

Die individuelle wie die politische Erfahrung bezeugen die völlige Unsinnigkeit dieses Individualismus, denn: „Der Mensch tritt uns in der Welt entgegen nicht als Einzelwesen, sondern als Glied einer Gemeinschaft.“413 Dietrich tritt daher zwar für ein universalistisches Denken ein, allerdings für einen neu definierten Universalismus, unter dem das bewußte Denken einer Gemeinschaft zu verstehen ist.414 Universalistisch wird somit zum Synonym von „gemeinschaftsbewußt“ und „organisch“415. Somit wird auch deutlich, dass dieser mit Hilfe der Grenzen der Gemeinschaft neu gefasste „Universalismus“, dieser „Gentilismus“ – wie Lenz sagen würde – die moralischen Verpflichtungen allein auf das Volk bezieht. Dank Otto Dietrich werden Kant, sein kategorischer Imperativ und sein universelles Gesetz zu den Gesetzestafeln des nationalsozialistischen Rechts: „Kants Sittengesetz: ‚Handele so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten kann‘, ist die geradezu klassische Formulierung nationalsozialistischer Ethik.“416

Nicht nur ethisch, sondern auch erkenntnistheoretisch betrachtet erscheint es nachvollziehbar, dass er die Freiheit zu denken und zu unterrichten auf die NS-Anhänger beschränkt, denn wer etwas gegen den Nationalsozialismus Gerichtetes denkt und unterrichtet, ist im Irrtum befangen.417 Diese Umdefinition des Begriffs geht so weit, dass der Autor nicht umhinkommt, die neue Bedeutung dem Leser in einem eigenen Abschnitt zu definieren und aufzudrängen:

Ich möchte vorweg betonen, daß der Begriff universalistisch, den ich im weiteren verwenden werde, nicht identisch ist mit dem nichtssagenden Sammelbegriff der menschlichen Gesellschaft oder der Menschheit, sondern daß der Universalismus hier den begrifflichen Gegensatz zum Individualismus darstellt, ein Begriff, der nicht in der ‚Gesellschaft‘, sondern in der Gemeinschaft Wirklichkeit wird.418

Dietrich will Schluss machen mit einem seit zwei Jahrhunderten, seit der Französischen Revolution, herrschenden Missverständnis: „Daß das individualistische Denken den Begriff des Universalistischen für seine eigenen Zwecke mißbraucht hat, wird mich nicht hindern, ihn seiner wirklichen Bedeutung zurückzugeben.“419

Dietrich steht mit seinem reichlich aussichtslosen philosophischen und semantischen Kampf alleine dar. Niemand außer ihm versucht es, Nationalsozialismus und Universalismus miteinander zu vereinbaren. Im Allgemeinen steht man ein für den radikalen Partikularismus der Doktrin und des Projekts Nationalsozialismus. Andere wiederum sind nicht so rasch bereit, die Philosophie zu Grabe zu tragen. Das ist etwa der Fall bei Georg Mehlis, der dafürhält, dass der Nationalsozialismus eine vollgültige Philosophie sei, eine Lebensphilosophie, die voll und ganz zu ihrem vitalen Partikularismus steht und gerne auf einen abstrakten und todbringenden Universalismus verzichtet: „Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind weit davon entfernt, diese neue Lebensfülle in ein System einzwängen zu wollen.“420 Diese Erkenntnistheorie hat moralische und juristische Konsequenzen:

Der Nationalsozialismus verlangt nicht, daß andere Völker und Rassen die Welt mit denselben Augen sehen sollen. Ja, er ist davon überzeugt, daß die anderen Nationen eine ganz andere Sicht der Dinge haben, und daß für sie andere Werte und Grundsätze gelten. So gibt der Nationalsozialismus nicht eine universale Weltanschauung, sofern er eine Lehre verkündet, der sich alle Völker der Erde unterwerfen sollen.421

In seiner Großzügigkeit und in völligem Einklang mit seinen rassistischen Vorstellungen räumt Mehlis ein:

Alle Völker sind verschieden und bekennen sich ihrer Art entsprechend zu verschiedenen Werten. Wohl aber gilt für alle Völker ganz allgemein diese Wahrheit, daß jedes von Ihnen eine besondere Wertform bildet.422

Genau dies behauptet auch Alfred Rosenberg in einer Reihe von weltanschaulichen Grundsatzartikeln, die sich mit dem Recht und seiner Definition befassen: „Die bisherige individualistische und universalistische Gedankenwelt wird abgelöst von einem biologisch begründeten Denken“423:

Wir glauben nicht, daß eine Rechtsnorm vom Standpunkt des blutgelösten Einzelwesens herzustellen ist, ebensowenig wie durch angeblich „ewige Gesetze“ und „ewige Ideen“, die sich von oben herniedersenken, um alle Völker zu umfassen. Vielmehr wird immer mehr das Erleben lebendig, daß eine Rechtsauffassung mit einer bestimmt gearteten Rassenseele geboren wird und mit dieser Seele stirbt oder siegt.424

Georg Mehlis aber warnt: Dieses Bekenntnis zum Partikularismus ist nicht gleichbedeutend mit Relativismus:

Diese Feststellung läuft keineswegs auf einen öden Relativismus heraus. Ist doch das Relative der Feind jedes starken Lebens. Die nationalsozialistische Weltanschauung gilt unbedingt für alle deutschen Volksgenossen. Sie ist nicht nur das relativ Beste, sondern die einzig richtige und mögliche für alle, die sich zum wahren Deutschtum bekennen.425

Aufgrund der gemeinsamen Rassenzugehörigkeit sind alle Mitglieder der Volksgemeinschaft verpflichtet, die Weltanschauung zu teilen, in der diese Gemeinschaft zu dem ihr entsprechenden Ausdruck findet, eben die nationalsozialistische. Eine solche These gestattet es, nach innen genauso unversöhnlich zu sein wie man nach außen großzügig sein kann. Wer wäre so verstiegen, von den Äthiopiern oder Türken zu verlangen, sie sollten Nationalsozialisten sein? Im Jahr 1938, in dem sich das Dritte Reich noch damit begnügt, den Vertrag von Versailles Punkt für Punkt zunichte zu machen, verkündet Hans Frank eine Brüderschaft der Partikularismen, freilich auf kleinstem gemeinsamen Nenner und verbunden mit einer klaren Ablehnung aller Einmischungsversuche:

Genauso wie das Deutsche Volk seinen Lebensstil hat, besitzen andere Völker und Rassen den ihrer Individualität entsprechenden. Gerade weil wir Rassen und damit Völker als biologische Gegebenheiten ansehen, kommen wir zu einer Bejahung des Lebensrechts eines jeden Volkes entsprechend seiner eigenen Lebensform auf allen Gebieten.426

Das Gesetz des Blutes

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