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Naturwidrig handeln, den Tod der Rasse herbeiführen
ОглавлениеDie Widernatur herrscht also in den Klöstern, in denen gesunde Individuen dazu verurteilt sind, unfruchtbar zu bleiben, und wo man sie zu den schändlichsten Handlungen anleitet. Sie herrscht aber auch in allen Gesellschaften, in denen es den Kirchen gelungen ist, ihre Werte zu verbreiten. Der brave deutsche Michel und der liebenswerte deutsche Spießer ergehen sich gern im Lob der christlichen Tugenden und vergessen dabei, dass diese verkündet und gepredigt wurden, um den Tod der nordischen Rasse herbeizuführen.
Die Schrift Volk in Gefahr von Otto Helmut widmet sich dem demographischen Niedergang des deutschen Volkes. Der Autor liefert auf 50 Seiten die Beschreibung dieses furchterregenden Phänomens, während der einflussreiche Arthur Gütt in seinem Nachwort eine Analyse seiner tiefen Ursachen beisteuert. Für Gütt steht es außer Frage: „Das deutsche Volk befindet sich bereits im Absterben“,500 und zwar zu einem erheblichen Teil deswegen, weil die „natürliche Auslese […] außer Wirksamkeit gesetzt worden“501 ist. Schuld daran sind unsinnige, ja tödliche Lehren. Man wollte das deutsche Volk umbringen, „indem die Weltanschauung der letzten 1000 Jahre uns das sittliche Gebot auferlegte, alles Kranke und Schwache zu unterstützen“502.
Diese „aus mißverstandener Lebensauffassung heraus falschen selbstmörderischen Dogmen“503 haben es auch fast geschafft, das deutsche Volk abzuschaffen. Doch zum Glück baut die Politik des Führers nicht mehr auf Dogmen auf, sondern auf Wissenschaft, und der „Internationalismus jeder Art, ob er jüdisch oder international kirchlich bedingt sein mag“504 oder aber bolschewistisch, ist weggefegt worden. Die nordische Rasse hat zu ihrem Instinkt und ihrer Ursprünglichkeit zurückgefunden, ihre Ethik und Politik dient wieder dem Leben, anstatt seinen eigenen Tod in die Wege zu leiten, wie früher unter der Fuchtel von Rabbinern und Priestern. Das Leben der Rasse: „Diesem Endziel der Rassenpolitik haben wir alles andere unterzuordnen […] unsere Sitten unter Einschluß der sexuellen und der Familienordnung.“505 Das bedeutet allerdings den Bruch mit jüdisch-christlichem Denken und Handeln. Dieses hat ja die Widernatur hervorgebracht, eine Gegenwelt. Es hat die wahre, natürliche Gesetzmäßigkeit durch eine falsche, künstliche Legalität ersetzt, wie eine SS-Veröffentlichung eindringlich behauptet:
Unsere germanischen Ahnen bejahten wie alle gesunden, noch nicht durch falsche, lebensfeindliche Mitleidslehren im Denken und Empfinden verdorbenen Völker die Gesetze der Auslese. Durch die falsche Gottauffassung der Kirchen wurden auch die göttlichen Gesetze der Natur verneint. Die kirchliche Lehre widersetzte sich bewusst dem Willen der Natur. Nachdem den Völkern gepredigt worden war, Gott sei aus Mitleid mit den Schwachen, Kranken, Sündenbeladenen und Erlösungsbedürftigen am Kreuze gestorben, konnte die widernatürliche Mitleidslehre und eine verkehrte Humanität die Erhaltung des Erbkranken fordern. Ja, man sah geradezu eine sittliche Aufgabe darin, das Krankhafte, das Mühselige und Beladene, die Armen im Geiste, besonders zu pflegen und zu fördern.506
Die Infizierung ganzer Staaten und ihres politischen Handelns durch derartige Lehren ist eine Katastrophe, die zur „Unordnung des Lebens“ und „Gegenauslese“507 führt und die „lebendige Substanz des Volkes“508 angreift. Am Beginn dieser abwegigen Unterstützung „lebensunwerten Lebens“ steht der Versuch, die Rasse mit Hilfe einer widernatürlichen Sexualmoral zu schwächen. Ein schlichtes Faktum liefert den Beweis dafür, dass die christliche Erziehung naturfeindlich ist: Neben der Faszination durch Tod und Jenseits sowie der Verachtung des Fleisches steht die Spaltung der Natur des germanischen Menschen durch die christliche Kultur. Diese hat nicht nur Körper und Seele, das Göttliche und die Welt, sondern auch ganz schlicht Deutsche und Deutsche getrennt. Die konfessionelle Spaltung hat die nordische Rasse, „eine homogene Substanz“509, in zwei Gruppen von Gläubigen geteilt, die nunmehr alles trennt. Das geht so weit, dass völlig absurderweise „Mischehen“510 zwischen Katholiken und Protestanten von den jeweiligen Amtskirchen streng untersagt werden.
Zölibatäre Priester lehnen es ab, katholische Männer mit protestantischen Frauen zu verheiraten, während andererseits Tausende von jungen Männern und Frauen sich klösterlich zurückziehen und sich weigern, mit ihrem Körper sowie ihrer genetischen Ausstattung zur Fortdauer der Gattung beizutragen … Es ist verständlich, dass sich die Natur für die Gewalt, die ihr so angetan wird, rächt und die Homosexualität gedeihen lässt, diese Waffe, mit der Juden und Kleriker das Fleisch abtöten und die germanische Lebenskraft vernichten. Eine psychotische Homophobie und der Hass aufs Christentum finden zusammen in folgenden Ausführungen des Reichsführers SS:
Der gesamte Inhalt der Priesterschaft und des gesamten Christentums ist meiner festesten Überzeugung nach ein erotischer Männerbund zur Aufrichtung und Aufrechterhaltung dieses 2000jährigen Bolschewismus. Das begründe ich, weil ich die Geschichte des Christentums in Rom sehr genau kenne. Ich habe die Überzeugung, daß die römischen Kaiser, die die ersten Christen ausrotteten, damals genau dasselbe getan haben, was wir mit den Kommunisten tun. Diese Christen waren damals die übelste Hefe, die die Großstadt aufgenommen hatte, das übelste Judenvolk, die übelsten Bolschewiken, die es gab.511
Fassen wir zusammen: Christen, konvertierte Juden oder durch die Botschaft vom Messias, die der Jude Saulus-Paulus verbreitete, verwirrte Geister sind die Kommunisten des Altertums. Zum Zwecke der Zerstörung des germanischen Roms verbreiteten sie eine egalitäre und universalistische Botschaft, befürworteten auch das Zölibat – und förderten dadurch die Homosexualität –, um so die Reproduktion der biologischen Kraft des Nordens zu beeinträchtigen. „Der Bolschewismus von damals hatte nun die Kraft, auf dem Kadaver des sterbenden Roms groß zu werden.“512 Wer Perversionen und der Homosexualität nicht Vorschub leisten will, muss die Natur sprechen lassen und bewusst die abwegigen und widernatürlichen Vorschriften der Kirche ignorieren. Auch für das Problem der Homosexualität hat Himmler eine einfache, vom gesunden Menschenverstand diktierte Lösung anzubieten: „Das Dorf kennt diese Probleme nicht“,513 denn die jungen Männer schützen sich durch frühzeitige, auch außereheliche sexuelle Aktivitäten vor der Homosexualität. Und das ist gut so:
Das Dorf kennt seine natürliche und gesunde Regelung all dieser Fragen. Da geht eben trotz Pfarrer und trotz christlicher Moral, trotz eines jahrtausendlangen Religionsunterrichts der Bursche zum Dirndl zum Kammerfensterln. Die Frage ist damit in Ordnung. Es gibt ein paar uneheliche Kinder, es regen sich ein paar im Dorfe auf und der Pfarrer ist froh, daß er wieder ein Thema für die Kanzel hat. Die Burschen machen es genauso wie früher und – täuschen Sie sich nicht – wie es auch in unserer Vorzeit war.514
So fand der Mann ganz natürlich seine Frau und germanisches Blut verband sich mit germanischem Blut, ohne das Bedürfnis, sich anderweitig umzutun oder homosexuelle Verbindungen einzugehen: „Das war alles natürlich, die Ordnung damals war sauber und anständig und ging mit den Naturgesetzen und nicht wie heute unsere Ordnung gegen die Naturgesetze.“515
Doch was sollte mit den außerehelich gezeugten Kindern geschehen? In einer Kultur, die noch ganz durchdrungen war von kleinbürgerlichen Vorurteilen und christlichen Bannflüchen gegen eine freie Sexualität, ist ihr Los nicht beneidenswert. Doch sei’s drum! Der Staat oder ersatzweise die NSDAP und ihre Organisationen müssen diese Kinder aufnehmen. Wenn sie gutrassig sind, werden diese Kinder untergebracht, ernährt und ausgebildet, denn gutes Blut muss erhalten bleiben und „deshalb verabscheuen wir das Laster der Abtreibung“516. Dieses Verbrechen an der Rasse muss verhindert werden, tönt die SS und kümmert sich daher um außerehelich gezeugte Kinder. Sie bietet alles ihr zur Verfügung Stehende an und gewährt der außerehelich Gebärenden Unterkunft, Verpflegung und medizinische Versorgung.517 Dies ist der Auftrag des 1935 gegründeten „Lebensborns“. Dieser ist nicht, wie in der Sensationsliteratur dargestellt, eine Art Gestüt, sondern eine Entbindungsklinik und ein Heim für alle Frauen, die das wünschen, insbesondere für solche, deren ehemalige Liebhaber der SS angehörten.