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3 Verfestigende Faktoren

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Der genaue Zusammenhang zwischen den beschleunigenden Faktoren (Triggern) und dem Ausbruch von ME/CFS ist nicht geklärt.

Im Folgenden seien ein paar Forschungsergebnisse angedeutet:

Als verfestigende Faktoren werden u. a. eine Dysregulation der Wege des Immunsystems (3.1), die Rolle von Infektionen (3.2), der Energiestoffwechsel der Muskeln (3.3), Prozesse des zentralen Nervensystems (3.4) und der Genexpression – wie kommt die genetische Information eines Gens zum Ausdruck? – genannt (3.5).

 3.1 Dysregulation der Wege des Immunsystems: Für ein fehlreguliertes Immunsystem spricht die Tatsache, dass in Untersuchungen von ME/CFS-Patient:innen ein erhöhtes Level an Antikörpern, T-Zellen (weißen Blutzellen, die der Immunabwehr dienen) und Zytokinen (Proteinen, die bei der Koordination der Immunabwehr eine wichtige Rolle spielen) dokumentiert wurde, was auf eine chronische Aktivierung des Immunsystems hinweist.Die Trigger könnten auch eine Autoimmunität, eine Überreaktion des Immunsystems, verursachen, sodass dieses nicht nur körperfremde, sondern auch eigene Zellen sowie eigenes Gewebe angreift.

 3.2 Bei ME/CFS-Betroffenen kommt es öfters zu Reaktivierungen von latenten Infektionen, welche ihrerseits eine Immunantwort provozieren.

 3.3 Auffälligkeiten des Energiestoffwechsels der Muskeln beweisen, dass die Belastungsintoleranz (PEM, siehe auch Seite 190) nicht auf Inaktivität und De-Konditionierung zurückzuführen ist.

 3.4 Das zentrale Nervensystem scheint eine Rolle zu spielen bei der Entstehung der mentalen und körperlichen Müdigkeit. Dabei könnten auch die Basalganglien im Hirn, bei denen Auffälligkeiten entdeckt wurden, involviert sein. Radiologische Verfahren (MRI, SPECT, PET) dokumentieren pathologische Zustände vor allem in den basalen Gehirnregionen bei ME/CFS- und bei Long-Covid-Patient:innen.In mehreren Studien konnte zudem eine Neuroinflammation (eine Entzündung von Nervengewebe in Gehirn und Rückenmark) nachgewiesen werden.

 3.5 Es scheinen einige Auffälligkeiten bei der Genexpression von ME/CFS-Patient:innen vorzukommen, zum Beispiel das vermehrte Auftreten von Genvarianten (Gen-Polymorphismen).Doch diese Erkenntnisse und auch die zahlreichen weiteren Störungen, die als verfestigende Faktoren genannt werden,7 reichen nicht, um das große Spektrum an ME/CFS-Symptomen zu erklären.

3 In der Schweiz: Die Sekundarstufe I schließt an die Primarschule an. Darauf folgen die Berufsbildung oder eine weiterführende Schule (Maturitätsschule oder Fachmittelschule).

4 Die Orthomolekularmedizin ist eine alternativmedizinische Methode, die auf der Annahme basiert, ein biochemisches Ungleichgewicht im Körper könne Krankheiten verursachen. Dieses Ungleichgewicht wird mit – zum Teil hochdosierten – Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen, essenziellen Fettsäuren etc. ausgeglichen.

5 Polymorphismus: das Auftreten mehrerer Genvarianten; Dehydrogenasen: Wasserstoff abspaltende Enzyme; autonome Neuropathie: Störungen der autonomen Nerven, die ohne Involvierung des Bewusstseins Körperabläufe regulieren; oxidativer Stress: Stress auf der Ebene des Zellstoffwechsels.

6 Die Herberge Häutligen gibt es offenbar in dieser Form nicht mehr.

7 Folgende Störungen werden ebenfalls als verfestigende Faktoren genannt:

– eine Störung im Stickstoffmonoxid/Peroxinitrit-Zyklus (Stressoren führen zu erhöhten Werten von Stickoxiden, die zusammen mit Peroxinitrit, einem Folgeprodukt, die Entwicklung von chronischen Erkrankungen verursachen könnten – nach Dr. Martin L. Pall);

– eine chronische partielle Blockade des Methylierungszyklus (sehr vereinfacht heißt das, dass eine genetische Prädisposition sowie verschiedene Stressoren zu einem erhöhten Bedarf an Glutathion führen, das in Entgiftungsprozessen des Körpers und bei der Bildung von Proteinen eine wichtige Rolle spielt; der Mangel an Glutathion wiederum führt zu einer Ansammlung von Giften, die ihrerseits eine partielle chronische Blockade des Methylierungszyklus zur Folge haben; der Methylierungszyklus ist für zahlreiche wichtige zelluläre Prozesse verantwortlich – nach Dr. Rich Van Konynenburg);

– eine Störung des Vitamin-D3-Stoffwechsels (Vitamin D3 spielt eine eminente Bedeutung bei der Regulierung von Zellstress – nach Dr. med. Anna Dorothea Höck).

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