Читать книгу Das Ur-Evangelium der Essener und seine Verfälschung - Johanne T. G. Joan - Страница 8
ОглавлениеKurze Zusammenfassung der Lehre des Evangeliums der Essener: 3
Das Essener-Evangelium ist eine Offenbarung, die den Ursprung, den Werdegang und das Ziel des Menschen klar in Gleichnissen darlegt. Das Ziel ist das Erreichen der ursprünglichen Reinheit, die Jungfräulichkeit der Seele, die der Mensch durch den Verzehr von Fleisch verloren hat. Geschehen ist das durch den Ungehorsam unserer Väter und Vorväter. Über die Generationen hinweg hat sich der Mensch durch den Verzehr von Fleisch mit dem Keim Satans infiziert und diese „Infektion“ auf die Nachkommenschaft übertragen, was die eigentliche Erbsünde darstellt.
Durch sein Begehren, Fleisch zu essen, verursacht der Mensch Leid und Tod. Den Tod nimmt er in seinen Körper auf, dieser wirkt sich negativ auf seine Psyche aus, es macht ihn aggressiv und ängstlich und lässt ihn in einer Illusion seines Seins leben, fern von der Realität; der Mensch ist geistig blind und irrt deshalb seit Menschenaltern umher, wie Schafe ohne einen Hirten.
Wenn der infizierte Mensch stirbt, wird er verwesen und ist Opfer des Wurmes, der das Erdreich mit dem Wurm Satans, der niemals stirbt, vergiftet.
“Ich habe Jehova stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz, und frohlockt meine Seele. {W. Ehre} Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe.
Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle {Eig. Sättigung} von Freuden ist vor deinem {Eig. bei, mit deinem, d.h. unzertrennlich davon} Angesicht, Lieblichkeiten in {O. zu} deiner Rechten immerdar.“ (Ps 16,8–11)
Die Seele, die die Verwesung sieht, ist nicht gerettet und kommt an einen Ort des Sichtens, wo sie ihre Verfehlung sieht und so selbst zu ihrem eigenen Richter wird. Der Mensch muss einen neuen Erde-Zyklus durchmachen, bis er sich aus der Macht Satans befreit hat und seine ursprüngliche Reinheit neu erlangt hat. Erst dann wird er auferstehen und Gott gleich sein.
Der Essener-Prophet bezeichnet sich selbst als den von Moses angekündigten Propheten, der den Menschen das göttliche Gesetz neu bringen soll. Seine Lehre ist ein Wegweiser und zeigt, wie der Mensch seine Jungfräulichkeit neu erlangen kann, durch die Taufe und das Einhalten der göttlichen Gebote. Der Mensch soll wiedergeboren und zu einer neuen Schöpfung werden.
Dann sagte ein anderer: Moses, der größte in Israel, erlaubte unseren Vorvätern, das Fleisch von ‚reinen Tieren zu essen und verbot das Fleisch der unreinen Tiere. Warum verbietest du uns das Fleisch aller Tiere? Welches Gesetz ist von Gott? Das von Moses oder dein Gesetz?
Und Jesus antwortete: Gott gab euren Vorvätern durch Moses zehn Gebote. ‚Diese zehn Gebote sind schwer, sagten eure Vorväter und konnten sie nicht halten. Als Moses dies sah, hatte er Mitleid mit seinen Leuten und wollte sie nicht zugrunde gehen sehen. Und darum gab er ihnen zehn mal zehn Gebote, weniger schwer, dass sie diese befolgen könnten. Wahrlich, ich sage euch, wenn eure Vorväter fähig gewesen wären, die zehn Gebote Gottes zu halten, hätte Moses niemals zehnmal zehn Gebote geben müssen. Denn derjenige, dessen Füße stark sind wie der Berg Zion, braucht keine Krücken. Aber der, dessen Glieder zittern, kommt mit Krücken weiter als ohne sie. Und Moses sagte zum Herrn: Mein Herz ist gefüllt mit Sorge, denn meine Leute sind verloren. Denn sie sind ohne Wissen und nicht fähig, deine Gebote zu verstehen. Sie sind wie kleine Kinder, die noch nicht die Worte ihres Vaters verstehen können. Erlaube mir, Herr, dass ich ihnen andere Gesetze gebe, damit sie nicht untergehen. Wenn sie nicht mit dir sein können, dann lass sie wenigstens nicht gegen dich sein, dass sie sich am Leben erhalten, und wenn die Zeit gekommen ist und sie für deine Worte reif sind, offenbare ihnen deine Gesetze. Darum zerbrach Moses die zwei Steintafeln, worauf die zehn Gebote geschrieben waren, und gab ihnen stattdessen zehnmal zehn. Und aus diesen zehn mal zehn Geboten machten die Schreiber und Schriftgelehrten hundert mal zehn Gebote Und sie legten untragbare Bürden auf eure Schultern, die sie selbst nicht tragen. Je näher die Gebote Gott sind, desto weniger brauchen wir, und je weiter sie von Gott entfernt sind, umso mehr brauchen wir.
Darum lehre ich euch nur die Gesetze, die ihr verstehen könnt, damit ihr Menschen werdet und den sieben Gesetzen des Menschensohnes folget. Dann werden die Engel euch auch ihre Gesetze offenbaren, auf dass Gottes Heiliger Geist sich auf euch herabsenkt und euch zu seinem Gesetz leitet.4
Der Mensch ist ein Kind der Erde und des Himmelsvaters. Er soll über das Streben nach vollkommener Harmonie mit Mutter Erde und dem Kosmos im Körper auferstehen. Ob man an die Worte des Essener-Täufers glaubt oder nicht, man erkennt dennoch eine klare und verständliche Anleitung, die nicht aus der Luft gegriffen, sondern schlüssig ist.
Bevor ich die Nachweise vortrage, dass das Evangelium der Essener zweitausend Jahre alt ist, muss ich die Leser zuerst in die Verfälschungsmethodik des Verfälschers des Essener-Evangeliums und des Plagiators des Neuen Testaments und von wichtigen Teilen des Alten Testaments einführen.
Denn die authentischen Texte, um die es hier geht, die die weitausendjährige Authentizität des Essener-Evangeliums beweisen und die für die Verfälschung benutzt wurden, sind nach demselben Prinzip verändert worden. Wer also die Vorgehensweise des Verfälschers nicht kennt, wird in den gefälschten Texten kein Plagiat erkennen.
Der Fälscher ging folgendermaßen vor:
Ein Kapitel aus den authentischen Evangelien wurde vom Fälscher zersplittert und im Neuen Testament in einem ganz anderen Kontext auf verschiedene Evangelisten aufgeteilt. Es wurden ganze Textabschnitte aus den authentischen Kapiteln entfernt und nur Bruchteile veröffentlicht und derart eingepackt, dass sie einen ganz anderen Sinn ergeben.
Weil das Motiv peinlichst verschwiegen wurde, gelang es dem Fälscher, die authentischen Texte derart zu präparieren, dass man, wenn man Original und Fälschung gegenüberstellte, nicht ohne weiteres eine Sinnabweichung feststellen konnte.
Ich erkannte dann bald ein bestimmtes Muster: der Verfälscher benutzte Signalwörter, die er dem authentischen Evangelium entnahm und sie dann mit einer anderen Bedeutung, meist in fantastischen Geschichten in das Neue Testament einsetzte, einen bestimmten Zweck und Ziel verfolgend.
Symbolik wurde in reelle Szenarien umgewandelt und umgekehrt. Auf diese Weise gelang es dem Fälscher, mit den gleichen Worten das Gegenteil zu verkünden und konnte sogar mit dem Alten Testament im Einklang sein.
Die bloße Verneinung eines Satzes war eine beliebte Weise der Fälschung. Aber auch durch das Vertauschen eines winzigen Wortes, wie das einer Präposition, konnte der Sinn eines Satzes verändert werden.
Die Ähnlichkeit der Begriffe sollte offensichtlich eine Art Déjà-vu bei den Lesern auslösen, aber auch, und das wurde mir erst später klar, um sich eine Grundlage für seine unsinnige Lehre der Gnade zu verschaffen: die Anhänger wurden mit Fantastik weichgekocht und mussten aufhören ihren Verstand zu benutzen. Die Tugend schlechthin war, an das Unglaubliche zu glauben, um seinen Glauben unter Beweis zu stellen, denn ein Zweifler erbt schließlich nicht das Ewige Leben. Und weil man Glaube nicht messen kann, behauptete jeder, aufgrund seines Glaubens gerettet zu sein.
Auf der Grundlage der Fantastik, die uns die Bibel auftischt, war es für den Verfälscher nicht schwer, eine Religion der Gnade glaubhaft zu machen, die genauso unsinnig ist, wie die Behauptung, Jesus hätte bereits verweste Leichen zum Leben erweckt, er habe dem Sturm geboten oder er wäre auf dem Wasser gelaufen.
Die Anhänger der Religion der Gnade waren der Meinung einer Religion anzugehören, die gar keine ist, denn sie bestand lediglich darin zu glauben, dass Jesus für die eigenen Sünden gestorben sei. Man trichterte ihnen ein, dass sie von Grund auf böse seien und unfähig, die göttlichen Gebote zu halten. Dafür sei Jesus am Kreuz gestorben.
Es zeigte sich nach und nach, dass das gesamte Neue Testament ausnahmslos nach dem gleichen Prinzip verfasst, bzw. gefälscht worden war, eine Vorgehensweise, die keine andere Schlussfolgerung zuließ, als dass das Neue Testament und wichtige Teile des Alten Testaments aus einer und derselben Quelle stammten, aber auch, dass sämtliche Schriften aus dem Neuen Testament zur gleichen Zeit verfasst worden waren, und dass die dafür benutzten authentischen Evangelien einmal eine Einheit gewesen sein mussten.
Demnach konnte es auch keine Kanonisierung der Evangelien im Jahr 324 gegeben haben. Später stellte sich heraus, dass Paulus eine fiktive Figur darstellte, die vom Verfälscher des wahren Evangeliums auf dem Papier in die Vergangenheit eingeschleust wurde, um diese Lehre der Gnade zu festigen. Ebenso verhielt es sich mit den anderen Briefschreibern des Neuen Testaments. Denn auch durch die Paulusbriefe, die Briefe des Jakobus, des Petrus, des Johannes und sogar in der Offenbarung des Johannes zog sich ein roter Faden und auch dort konnte ich dieselbe Vorgehensweise und Fälschungsmerkmale, wie in den Evangelien des Neuen Testaments feststellen.
Um die Lüge zu begreifen, muss man sich mit der Wahrheit befassen, bzw. mit den Schriften, die eine Fälschung veranlasst haben. Dann muss man sich die Frage stellen, warum sie gefälscht wurden. Eine Frage, die uns zu dem Motiv führt.
Was war an dieser Botschaft denn so gefährlich, dass die Fälscher so eine Mammutaktion mit der Heiligen Schrift, mit den Kirchenvätern und den Historikern nicht gescheut haben, um sie zu vernichten?
Denn es wurde mir bald klar, dass das Neue Testament nur die Spitze des Eisberges war. Die anderen Schriften, die diese Lüge stützen sollten, sind bei Weitem größer.
Diese Lehre des Essener-Propheten, die ganz harmlos anfing, breitete sich unaufhaltsam aus und entwickelte sich zu einer großen Gefahr, die die römische Macht bedrohte. Denn diese Botschaft, die von den jüdischen Landsleuten des Propheten angenommen wurde, brachte nach und nach die römische Politik ins Wanken. Der Prophet wurde sogar von Rom beargwöhnt. Denn der Kaiser befürchtete, dass dieser Mann, der aus dem Nichts aufgetaucht war und dem sich nach so kurzer Zeit so viele Anhänger anschlossen, das Zepter der Macht an sich reißen wollte. Eine Tatsache, die uns die Bibel peinlichst verschweigt. Der folgende Text ist eine Botschaft des Propheten an den Kaiser:
"…Wenn die Kaiser von Rom Gerechtigkeit und Gnade ausüben würden, wenn sie in Demut mit ihrem Gott wandeln würden, dann würden sie alle den Segen Gottes erhalten.
Sie hätten nicht nötig einen Boten, den Gott gesandt hat, zu fürchten. Ich bin nicht gekommen, um auf dem Thron mit Cäsars Gesetzen zu regieren. Richtet demjenigen, der über die Juden herrscht, aus, dass ich seinen Thron nicht begehre…."5
Dieser Heilige Mann, der in Metaphern vom göttlichen Gesetz, vom heiligen Tempel, von der inneren und äußeren Taufe, von Reinheit von Körper und Leib, Christus, Satan, Beschneidung, Heiligem Land, und von Jungfräulichkeit sprach war niemand anderes als Johannes der Täufer, dessen Lehre der Reinheit verdreht wurde, weil er der gefährlichste Mann seinerzeit war. Um seine übergeordnete Bedeutung zu verschleiern, wurde er gleich zu Beginn der Verfassung des Neuen Testaments aus dem Weg geräumt.
Die Sprache des Essener-Propheten brach keine Lehre in dem Sinn, sondern er übersetzte die Sprache der Natur (die Heilige Schriftrolle), die die Gedanken Gottes sind, weil die Menschen es wegen ihrer Blindheit selbst nicht vermochten. Diese Sprache ist auf mindestens drei Sinnesebenen zu verstehen und ist die wahre Trinität, nämlich Mutter-Sohn-Vater. Daran kann man eine göttliche Botschaft erkennen; denn niemand ist ohne weiteres in der Lage, Texte mit mehreren Sinnesebenen zu verfassen. Um die göttliche Ordnung den Menschen verständlich zu machen, sprach er in Metaphern; denn dabei erfasst der Mensch, je nach Reife, die Verständnisebene die er zu begreifen imstande ist. Also, mit anderen Worten, besagt er mit einem Satz drei Sätze, die verstanden werden, je mehr der Schleier vor den geistigen Augen weicht.
Die Reinheit des Leibes, die Grundlage für die spirituelle Entwicklung eines Menschen, kann aber nur erreicht werden, wenn die Elemente im Körper in Harmonie gehalten werden.
Der Essener-Prophet vergleicht den Menschen mit Obst. Dieser Mensch ist nicht der Sünder, sondern der vollendete Mensch.
Der Prophet sprach von Gleichheit aller Menschen. Somit war die Frau gleichberechtigt und er bezeichnete die Sklaverei als ein Verstoß gegen die göttliche Ordnung. Ebenso verhielt es sich mit der Armut, die er als eine Entgleisung bezeichnete, denn Armut führt zum Hungern des Leibes. Deswegen durfte es in seinem Modell einer Bruderschaft weder Arme noch Reiche geben, weil Reichtum die Türen zu allen Sünden öffnet und daher zum Verhungern der Seele führt. Aus diesem Grund gab es keine Geldwährung.
Zu der Gleichheit sagt er folgendes:
"Denn alle sind Söhne der Menschen, ungeachtet ihrer Stellung, ihres Auftrages, gleich ob ihre Augen geöffnet sind und sie die himmlischen Königreiche sehen oder ob sie noch in Finsternis und Unwissenheit verweilen, denn die Söhne des Lichts sind nicht für die Gesunden, sondern für die Kranken gekommen.
Denn die Gerechtigkeit des Menschen kann die Unverdienten belohnen und die Unschuldigen bestrafen, aber das heilige Gesetz ist für alle das gleiche, ob Bettler oder König, ob Schafhirte oder Priester." 6
Er beteuerte, dass die Tiere unsere Brüder seien und unseres Schutzes bedurften. Er versicherte uns mit einleuchtenden Argumenten, dass die größte Sünde, die ein Mensch gegen seinen Körper und seine Seele tätigt, der Verzehr von Fleisch von toten Tieren ist, denn dadurch würde er dem Tod in sich Eintritt gewähren. Die Tötung von Tieren wäre der eigentliche Brudermord. Dazu sagt er:
"…Darum tötet jeder der ein Tier tötet, der tötet, auch seinen Bruder. Und von ihm wird sich die Muttererde abwenden und ihm ihre belebenden Brüste entziehen. Und er wird von ihren Engeln gemieden, und der Satan wird in seinen Körper einziehen. Und das Fleisch geschlachteter Tiere in seinem Körper wird sein eigenes Grab werden. Denn wahrlich ich sage euch, der der tötet, der tötet sich selbst, und wer vom Fleisch erschlagener Tiere isst, isst vom Körper des Todes…"7
Die Gesunderhaltung und die Reinheit des Leibes, den er als ein Tempel bezeichnete, den der Mensch Stein für Stein im Einklang mit der Natur aufbauen sollte, war ihm wohl das Wichtigste, denn dieser Leib war die Stätte, auf dem der Geist Gottes seinen würdigen Platz einnehmen würde, wenn die Zeit dafür reif geworden sei. Deswegen verglich er den Körper und die Seele des Menschen und ihre Beziehung zueinander mit einer brennenden Kerze:
„…Denn siehe, wenn das Wachs nicht rein ist, kann die Kerze keine stetige Flamme hergeben…“8
Eine Reinheit, die irgendwann den Frieden unter den Menschen in der ganzen Welt bescheren würde.
Viele schlossen sich der Bruderschaft an: Alle waren willkommen und niemand musste Hunger leiden.
Als Erstes kamen Kranke und Bettler und solche, die keine Familie hatten, zu ihnen. Die Sklaven erlangten dort ihre Freiheit. Die Frauen standen nicht mehr unter der Fuchtel des Mannes.
Jeder von ihnen hatte sein eigenes Reich und sie bebauten gemeinsam die Erde, um sich von ihren Erträgen zu ernähren. Die Bruderschaft, die sich Christen nannten, dehnte sich fortwährend aus über das ganze Land.
Die Bruderschaft zahlte keine Steuern, denn sie hatten weder Geld noch Gold, und sie sahen den Kaiser nicht als ihr Oberhaupt an.
Pilatus, der mehr darauf aus war, sich die eigenen Taschen zu füllen, hatte den sensiblen Moment verpasst. Es brach dann Panik aus.
Anfangs wurde die Lehre verboten und die Christen, die einer Bruderschaft angehörten wurden verfolgt, gefoltert und ermordet.
Diese Verfolgung dieser Christen war die eigentliche Christenverfolgung.
Als die Römer aber feststellten, dass die Tötung der Christen die Entwicklung einer Bruderschaft nicht aufhalten konnte, griffen sie zu der Fälschung des Evangeliums. Dies geschah frühestens 70 nach Christus, eher später. Die authentischen Schriften wurden beschlagnahmt.
Mit den gleichen Worten aus dem authentischen Evangelium gelang es den Römern, halbwegs in einer Botschaft der vermeintlichen Liebe eingepackt, eine gegenteilige Lehre zu verbreiten. Es gelang ihnen dadurch, das alte System wiederherzustellen; denn durch das Evangelium der Gnade blieb alles wie es war, nur dass Rom auch noch zum Zentrum des Christentums wurde, bis heute.
Das jüdische Volk, das in diesem Mann, der sich „Bote Gottes“ nannte, den versprochenen Propheten sah, wurde Zielscheibe der Römer, denn sie kannten die wahre Botschaft und verkündeten sie weiterhin. Deswegen flüchteten viele ins Ausland und unzählige fanden den Tod, weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten.
Die Römer mussten deswegen einen Weg finden, die Juden als Lügner zu verleumden und zu verunglimpfen. Was ihnen auch gelang. Sie stellten es als geizig, ungläubig und niederträchtig dar, eine Niedertracht, die ihren Höhepunkt erreichte, den vermeintlichen Sohn Gottes kreuzigen zu lassen.
Ich stellte nach und nach fest, dass die sog. Heilige Schrift das größte und wirksamste antisemitische Machwerk darstellt. Das aus dem einfachen Grund, weil man diese Absicht nicht ohne weiteres erkennt und weil diese über das Unterbewusstsein aufgenommene Hassbotschaft die Wirkung einer Gehirnwäsche hat. Auch Martin Luther trat in die Falle des Verschwörers und gab den Lügen nur einen anderen Namen.
Der Verfälscher hat schließlich viel Mühe und einen sehr großen Aufwand in die Verfälschung investiert, um das Aufdecken seiner Verschwörung sehr schwer zu gestalten.
Deswegen ist die Sache kompliziert und lässt sich nicht mit wenigen Sätzen auf einen Nenner bringen. Aus diesem Grund komme ich nicht drum herum, die ursprüngliche Terminologie der Heiligen Botschaft, der der Verfälscher im Neuen Testament einen anderen Sinn gegeben hat, erst mal wiederherzustellen und zu erklären.
Fangen wir mit dem Begriff Christus an. Nach sieben Jahren Recherche kristallisierte sich heraus, dass Christus kein Mensch ist, sondern ein Zustand.
Eine Blume, Kräuter, Gemüse oder Obst, die natürlich gewachsen sind, also nicht mit Kunstdünger usw., wachsen unter dem Einfluss der Elemente, Sonne, Wasser, Luft und Erde, bestehen aus Milliarden von Zellen, in denen diese Elemente in Harmonie gehalten sind und das Leben von innen erstrahlen lassen. Das können wir am besten beim Anblick einer Blume erkennen, die Leben ausstrahlt und dem Betrachter Freude spendet.
Oder im Frühjahr, wenn aus den kahlen Zweigen Knospen sprießen, die, ehe wir uns umsehen, einen ganzen Baum mit Blüten bedecken. Fehlt ein Element, verwelkt die Pflanze, die Blume oder der Baum gehen ein. In der Tat ist Christus das Licht, die Wahrheit und das Leben. Das Leben, das die ganze Schöpfung beherrscht und am Leben erhält. Christus ist kein Mensch, sondern die Summe der Elemente, die in jedem Lebewesen in Harmonie mit der Mutter Erde und dem Kosmos vorhanden sind. Christus ist die Fülle dieser Elemente in einem Lebewesen.
Das Ziel des Menschen ist, diese lebendigen Elemente in sich aufzubauen durch den Verzehr dieser Elemente in ihrer Urform, so der Essener-Täufer. Der Mensch soll aus seinem Körper einen heiligen Tempel errichten und seine ursprüngliche Reinheit, seine Jungfräulichkeit, die er durch die Fehler der Väter und Vorväter verloren hat, neu erlangen. Das bedeutet mit anderen Worten, dass der Mensch fähig ist, die Sünden der Vorväter, die ihn belasten, zu tilgen. Das ist die Gnade, dass Gott uns dazu die Möglichkeit gibt. Es wird einem aber nicht geschenkt.
Diese Reinheit würde ihn zu einer neuen Schöpfung machen und er würde nicht sterben und nicht verwesen, weil die Verwesung ein Gräuel im Auge Gottes ist. Der auferstandene Mensch würde kompostieren wie eine Blume. Er soll Christus, das Licht, die Wahrheit und das Leben in sich aufnehmen, damit er nicht stirbt, auch wenn er gestorben ist. Denn das Leben kann nicht zerstört werden, es entweicht. Das Himmlische aber kann nur über das Irdische erreicht werden.
Isst der Mensch Fleisch und gekochte Nahrung, dann entsteht ein Mangel; denn, um gesund zu bleiben, muss er seinem Körper diese lebendigen Elemente über seine Nahrung zufügen. Und da das Fleisch von Tieren vom Augenblick seiner Schlachtung an zu verwesen beginnt, zerfallen die Elemente, Wasser, Luft, Erde und Sonne, die das Leben ausmachen, sofort in sich zusammen. Hier kann nicht mehr von lebendigen Elementen die Rede sein, auch wenn das Fleisch roh wäre.
Der Verzehr von totem Tier-Fleisch hat außerdem eine andere negative Wirkung, die bei weitem schädlicher ist, als die Krankheit; denn durch den Mangel ist die Voraussetzung für die Auferstehung aus dem Fleisch nicht gegeben.
3 Quelle zu diesem Text befinden sich in der Trilogie: Das Geheimnis des wahren Evangeliums.
4 Das Evangelium der Essener: S. 44
5 Aquarian Gospel: Eigene Übersetzung, Kap.68,1–16
6 Das Evangelium der Essener: „Der Siebenfache Frieden“, S. 275–276.
7 Das Evangelium der Essener: „Der siebenfache Frieden“, S. 283.
8 Das Evangelium der Essener: „Die Unbekannten Schriften der Essener.