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Auftritt des Propheten

Im Jahre 30 n. Chr. betrat ein Mann Israel, er kam aus fernen Ländern und gehörte der Essener Bruderschaft an. Er selbst bezeichnete sich als den Täufer, einen Boten Gottes und als den Propheten, der von Moses angekündigt war, um den Menschen die göttliche Wahrheit, die durch die Verfälschung der Schriften verloren gegangen war, neu zu lehren. Wie Moses versuchte er seinen Zuhörern den göttlichen Teil des Menschen zu erklären, an den die Menschen nicht glauben können, weil sie ihn nicht sehen: der Christus, der in jedem Menschen schlummert und darauf wartet aus seinem Schlummerschlaf geweckt zu werden. Der Christus, der wegen unserer Sünden nicht tätig sein kann.

Er bezeichnete den Körper des Menschen, als einen Tempel, der Stein für Stein mit viel Geduld aufgebaut werden sollte, um durch die Reinheit die Vollkommenheit zu erlangen, die letzten Endes zum Ewigen Leben führt. Was seine Lehre kennzeichnete, war die Taufe, die kein symbolischer Akt ist, wie im Neuen Testament, sondern die aktive Reinigung des irdischen Leibes, eine Reinigung, die zur Reinigung von der „Sünde“ führte und zur Gesundung der Kranken, ganz egal was ihre Erkrankung war, eine Reinigung, die auch die Gedanken widerspiegelt, die die Taten lenken.

Um die Gleichgesinnten unter einen Hut zu bringen, gründete er eine Bruderschaft, in der die Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die heute noch die Grundwerte der Franzosen sind, authentisch gelebt wurden, wo es keine Geldwährung gab und wo niemand etwas besaß, weil alles allen gehörte. Sie zahlten demnach auch keine Steuer und die Bruderschaft erkannte den Kaiser nicht als eine Autorität an und befolgte auch nicht die Gesetze der Römer.

Der Täufer schaffte die Sklaverei ab und die Frauen waren gleichberechtigt, bzw. er ermahnte den Mann auf seine Frau zu hören und ihr zu gehorchen, denn er sei die physische Kraft, sie aber seine seelische Stärke. Er lehrte den Vegetarismus und bezeichnete den Fleischkonsum als die größte Sünde, die der Mensch gegen seinen Körper verübt. Die Bruderschaft hielt Tiere, die sie als ihre Freunde und Gefährten bezeichneten, ausschließlich für die Landwirtschaft und für ihre Milch. Sie bebaute die Erde und ernährte sich von ihren Erträgen.

Der Heilige Mann offenbarte ihnen wie die Schätze der Erde bestmöglich genutzt werden konnten. Dadurch würde niemand mehr Hunger leiden müssen, denn es gäbe genug für alle. Diese Bruderschaft, in der der Täufer nicht nur Gesundheit, das Ende vom Hunger in der Welt und das wahre Glück versprach, sondern das Ewige Leben, zog die Menschen scharenweise an.

Für die römischen Fremdherrscher wurde die Bruderschaft zu einer massiven Bedrohung, denn durch die Währungslosigkeit und die Abschottung verloren die Römer an Macht. Es wurde nichts mehr verkauft oder gekauft, denn die Brüder waren autonom und niemand wollte mehr für Geld die minderwertige Arbeit machen. Alle waren in der Bruderschaft willkommen. Erst schlossen sich die Kranken der Bruderschaft an, wo sie ihre Gesundheit wiedererlangten.

Die Sklaven bekamen in der Gemeinschaft ihre Freiheit. Frauen standen nicht mehr unter der Fuchtel des Mannes. Heimatlose bekamen eine Familie und Bettler mussten nicht mehr hungern. Alle fanden in der Essener Bruderschaft ihren Platz und eine Aufgabe, wer immer sie waren. Die, die ihre ursprüngliche Reinheit neu erlangt hatten, konnten besondere Glücksgefühle von innen heraus erleben, solche, die den normalen Menschen völlig unbekannt sind, oder die sie nur unter Drogen erfahren.

Die Bruderschaft war ein Modell für die ganze Welt und sie dehnte sich rasend aus, auch außerhalb von Israel, sodass die römische Wirtschaft es nach und nach zu spüren bekam. Die Römer verloren an Macht und der Kaiser fürchtete, der Essener Täufer könnte das Zepter der Macht an sich reißen.

Als die Römer die Auswirkung der Lehre der Gesundheit, die harmlos anfing, vernahmen, war es bereits zu spät. Aus diesem Grund wurde die Lehre des Täufers und die Gründung einer Bruderschaft, die sich Christen nannten, verboten. Die Orte, wo sie lebten, wurden zerstört und die Essener wurden außerhalb von Judäa zerstreut. Die, die von ihrem Glauben an die Botschaft des Täufers nicht ablassen wollten, wurden verfolgt, gefangen genommen und ermordet. Es war die eigentliche Christenverfolgung, die in diesem Blickwinkel Sinn ergibt.

Die Römer stellten bald fest, dass die Verfolgung der Juden und deren Tötung die Ausdehnung der Essener Bruderschaft nicht aufhalten konnten, aus diesem Grund begannen sie das Evangelium des Täufers zu verfälschen. Mit allen Mitteln musste die Wirtschaft, die Macht und die Autorität der Römer wiederhergestellt werden.

Die Menschen mussten wieder anfangen für Geld zu arbeiten, die Frauen mussten ihren Stellenwert unter dem Mann wiedererkennen, die Sklaverei musste wieder eingeführt werden, der Verzehr von Fleisch und der Konsum von Alkohol musste neu angekurbelt werden usw.

Diese Verfälschung der wahren Lehre fing außerhalb von Israel an, dort wo die neue Lehre der Essener noch nicht Fuß gefasst hatte. Deswegen sind die Evangelien des Neuen Testaments in Griechisch verfasst. Man fing an, ein falsches Evangelium, das dem Echten sehr ähnlich war, zu veröffentlichen, dies geschah frühestens um 70 n. Chr.

Die Identität des Täufers wurde verändert, seine übergeordnete Rolle als der verheißene Prophet unterschlagen. Aus diesem Grund wurde der Täufer gleich zu Beginn der Evangelien von Herodes enthauptet und an seiner Stelle die Figur Jesus in die Geschichte eingeschoben, der eine völlig neue Botschaft brachte. Eine Figur, die nur auf dem Papier existiert hat.

Man gestaltete die Figur Jesus derart um, dass eine Verwechslung mit dem Täufer wahrscheinlich war: Sie waren gleichaltrig, waren verwandt, beide waren Propheten, sie lebten im gleichen Ort. Dazu kommt, dass der Verfälscher die Jünger von Johannes auf Jesus überlaufen ließ um die Täuschung perfekt zu gestallten. Man wird sich aber auch nicht mehr die Frage stellen, warum, laut Neuem Testament die zwei Männer nur ein einziges Mal aufeinandertrafen.

Der Täufer sprach in Gleichnissen. Deswegen war es für den Plagiator nicht schwer, die Lehre zu verfälschen, indem er die Gleichnisse in reale Szenarien umdrehte und umgekehrt. Die Verfälschung fand sicherlich zu einer Zeit statt, als es noch Zeitgenossen gab, die die wahre Botschaft kannten, denn die Wort Affinität zum Essener Evangelium sollte als eine Art Déjà-vu fungieren.

Auf diese Weise konnte das falsche Evangelium terminologisch halbwegs mit der authentischen Lehre im Einklang gestaltet sein. Oder der Verfälscher pickte sich Begriffe aus dem authentischen Text heraus und erdichtete damit ein Szenario, das seine Lüge stützen sollte.

Das Ur-Evangelium der Essener und seine Verfälschung

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