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Rendezvous mit einem Werwolf

Als John die Pforte erreichte, trat aus deren Schatten ein junger Tempeldiener ins Licht der Fackel und somit Rasbury in den Weg. Zuerst glaubte der Schattenmann den alten Druiden, dem er vorhin begegnet war, wieder vor sich zu haben. Allerdings erkannte er, dass ihn die Dunkelheit und seine Augen täuschten. Bei aller Ähnlichkeit hatte der Bart des Tempeldieners noch das wallatypische Grün und noch nicht das Altersgrau eines Druiden erreicht.

„Was ist ihr Begehr, mein werter Freund?“, fragte der Torwächter freundlich und verbeugte sich ehrfurchtsvoll vor John.

„Ich suche einen alten Bekannten. Er …“

„Wahre Freundschaft ist eine sehr langsam wachsende Pflanze“, unterbrach ihn der junge Mann und schaute ihm dabei erwartungsvoll in die Augen.

„Wie bitte?“, fragte Rasbury, irritiert über diese Unterbrechung.

„Alles wird einem gelingen, sofern er den richtigen Willen hat“, antwortete der Tempeldiener und hielt dabei dem nächtlichen Besucher eine Opferschale hin.

John kratzte sich am Hals und wandte den Blick von seinem Gegenüber ab, als er das eigentliche Begehr des Wächters erkannte. Sein letzter Besuch einer Tempelanlage lag schon einige Zeit zurück, so dass er völlig vergessen hatte, wie versessen die Tempeldiener auf Spenden waren. Er durchsuchte seine Taschen, in der Hoffnung, Kleingeld oder etwas von gleichwertigem oder zumindest symbolischem Wert zu finden. Zu seinem Unglück stieß er auf ein paar Gold- und Silber-Talente in seiner rechten Jackentasche, welche sofort ein verlockendes Klimpern von sich gaben und somit die Aufmerksamkeit des Wächters erregten. Mit geweiteten Augen schielte jener auf die Jackentasche, aus welcher der verheißungsvolle Klang kam. Leider benötigte John diese Talente aber für den Rückflug nach Atlantis. Außerdem waren sie als Opfergabe viel zu hoch, doch etwas anderes von geringerem Wert trug er dummerweise nicht bei sich. Erneut hielt der Tempeldiener ihm die Opferschale hin, begleitet von einem weiteren frommen Spruch.

„Glück denen, die freigiebig sind.“

Doch John fühlte sich in diesem Moment unglücklich. Zögernd offenbarte er dem Wächter sein Dilemma, indem er die Talente aus seiner Tasche vorzeigte, in der Hoffnung, dass dieser sein Problem ohne weitere Erklärung erkennen würde und ihn trotzdem passieren ließe.

„Sie verstehen doch sicherlich, ich …“, begann Rasbury entschuldigend.

„Geld ist nur Ballast“, unterbrach ihn der Druide wieder.

„Aber ich brauche dieses Geld noch für meinen Rückflug“, erwiderte John flehend.

Die zuvor noch freundliche Miene des Tempeldieners veränderte sich nach dieser Antwort in eine steife, grimmig dreinblickende Maske.

„Gier macht einen blind“, gab er nun belehrend von sich, „und versperrt einem nicht selten den Weg.“

Bei diesen Worten stellte er sich demonstrativ in die Mitte des Tors, wo er mit verschränkten Armen gleich einer Statue verharrte.

Hilfesuchend blickte John sich um, doch außer dem sturen Wächter war niemand zugegen, der ihm in seiner misslichen Lage hätte helfen können. In seiner Not versuchte Rasbury sein Anliegen nochmals zu formulieren.

„Bitte. Ich habe mich hier mit einem Werwolf …“

„Ein Werwolf?“, fiel ihm der Wächter ins Wort und blickte nachdenklich in den Sternenhimmel.

Abwartend, ob noch ein Spruch oder eine Bemerkung kommen würde, betrachtete John den grübelnden Walla. Doch dieser antwortete nur: „Das ist wahrlich eine ungewöhnliche Bekanntschaft.“

Als er sich sicher war, dass der Tempeldiener nichts mehr zu sagen hatte, versuchte der Schattenmann es mit einer weiteren Frage. Wobei er dieses Mal darauf achtete, sie so kurz und präzise wie möglich zu stellen, damit der Wächter ihn nicht wieder unterbrechen könnte.

„Ist Arnulf hier?“

Wieder begann jener, über die Frage sinnierend, in den Nachthimmel emporzublicken. Und erneut bekam John nur eine unbefriedigende Antwort.

„In diesem Tempel befinden sich viele Wesen. Darunter vielleicht auch jemand mit diesem Namen. Doch …“

„Ich weiß. Aller guten Dinge sind drei. Verehrt die Götter und sie wollen eine kleine Spende. Ich weiß!“, störte nun John entnervt den Tempeldiener bei seinen Ausführungen.

„Darf ich nicht einfach in den Tempel? Ich werde meinen Freund auch ohne Ihre Hilfe finden“, stieß er aus.

John erwartete, dass der Walla wieder erst Bedenkzeit für seine Antwort brauchte, wurde jedoch prompt mit einem klaren „Nein!“ abgewiesen.

Während sich der Schattenmann vor dem Tempel mit dem starrsinnigen Torwächter abplagte, erwartete im Inneren der Anlage der Werwolf Arnulf schon ungeduldig dessen Kommen. Auf einem Felsen saß er im Garten der Gottheit Karnonos und betrachtete mit seinen blutroten Augen die Sterne. Der Garten lag im Zentrum des Tempels, wo die Kuppel sich öffnete, so dass das Tageslicht in die Räumlichkeiten des finsteren Baus gelangte. Doch dies war nicht der einzige Grund, aus dem hier ein Garten angelegt worden war. Sofern man von einem Garten im herkömmlichen Sinne sprechen kann, da hier nur wild allerlei Pflanzen wucherten. Der Hauptgrund für die Beschaffenheit dieses Raumes oder Platzes und überhaupt dafür, einen Tempel zu errichten, war jener, dass sich hier die Planetengottheit Karnonos aufhielt oder an dieser Stelle angesprochen werden konnte. Solche Orte sind äußerst selten und werden immer in ihrer ursprünglichen Natürlichkeit belassen. Doch im Augenblick befand sich nur der silbergraue Werwolf im Garten und der Ort, an dem normalerweise Karnonos anzutreffen war, eine roh behauene Felsenplatte unter einer alten Linde, war verwaist. Laut gähnend beendete Arnulf seine Sternenbeobachtung und blickte untätig zu dem Göttersitz.

Warum ihn John nach wochenlangem stillschweigen endlich sehen wollte, war ihm ein Rätsel. Genauso war ihm auch unklar, warum er ihn ausgerechnet an diesem Ort treffen wollte. Soweit sich der Werwolf erinnern konnte, war John nie spirituell gewesen. Oder den Göttern zugewandt. Erst recht nicht hatte er ihnen geopfert oder sie aufgesucht. Und genauso wenig hatte Arnulf viel Sinn für die religiösen Praktiken seiner Zeit.

Doch abgesehen von der merkwürdigen Ortswahl ihres Treffens war doch die Frage, was Rasbury von ihm wollte. Die Nachricht, die der Werwolf von seinem alten Bekannten bekommen hatte, war ja schon knapp und nichtssagend gewesen und hatte einen merkwürdigen Eindruck auf ihn gemacht. Es war eine einfache Textmitteilung, in der es nur hieß: „Muss mit dir dringend reden. Ich brauche dich.“

Wie diese Botschaft ihn jedoch erreicht hatte, war noch ungewöhnlicher gewesen. Arnulf befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Fortuna-Mond Victoria, der berühmt für seine vielen Kampfsport-Arenen war. Er selbst hatte mehr oder weniger erfolgreich einige Kämpfe bestritten, nachdem Rasbury ihr ursprüngliches Treffen in Atlantis abgesagt hatte. Eigentlich wollte er den Mond schon verlassen, trotz Johns Warnung. Die Nacht vor seiner Abreise verbrachte er in einer heruntergekommenen Kneipe direkt am Raumhafen. Sein Plan war es, all sein gewonnenes Preisgeld zu vertrinken. Er hatte schon einen Gutteil seines Gewinns intus, als ihn plötzlich ein schwerbauchiger Atlant ansprach.

Ob er Arnulf heiße, fragte dieser ihn und kratzte sich dabei seine unrasierten Wangen. Er habe eine Nachricht für ihn, plapperte er weiter, ohne eine Antwort des Werwolfs abzuwarten. Missgelaunt hatte Arnulf seine Identität bestätigt, da er es hasste, bei einer Beschäftigung gestört oder unterbrochen zu werden. Ohne ein weiteres Wort hatte der schmierige Typ ihm einen gefalteten Metica auf den Tresen hingelegt. Unmittelbar darauf verließ der Atlant die Bar. Als Arnulf den Bildschirm aufklappte, wurde sofort ein Scan an ihm durchgeführt. Dann tauchte die Nachricht auf.

„Du kannst mich jederzeit in meiner Heimat besuchen“, hatte Arnulf John als Antwort geschrieben.

Kaum hatte der Werwolf diese Mitteilung abgeschickt und sich wieder seinem ursprünglichen Vorhaben, einer Flasche Silberwurz, zugewandt, als ihm ein leises Piepsen vom Metica signalisierte, dass er schon eine Rückantwort bekommen hatte.

„Komm sofort nach Miris. Wir treffen uns im Hain im Tempel des Karnonos nach Sonnenuntergang in genau drei Tagen“, hieß es in der Nachricht von Rasbury.

Jetzt war Arnulf im Tempel des Karnonos. Die Sonne war schon untergegangen. Und es war auch der dritte Tag seit dieser seltsamen Post. Doch John war nicht da und es gab nur wenige Dinge, die den Werwolf so ärgerten, wie auf jemanden zu warten, der sich verspätet hat. Er verfluchte den unpünktlichen Schattenmann. Doch seine zur Wut gesteigerte Ungeduld wurde von einem plötzlichen Geräusch, das aus der Richtung des Eingangs kam, abgelenkt. Aufmerksam spitzte Arnulf seine Ohren. Jemand lief den Gang entlang zum Garten hin. Auch Stimmen waren zu hören.

„Sie haben nicht gespendet!“, rief jemand aufgebracht und schien dabei eine andere Person zu verfolgen.

„Arnulf? Bist du hier?“, kam es von dem Verfolgten.

Ehe der Werwolf auf diesen Ruf antworten konnte, stolperte schon John, immer noch als junger Ase getarnt, in den Garten. Dicht hinter ihm verfolgte ihn der Tempeldiener, der den Schattenmann vergeblich zu fassen versuchte. Mit Müh und Not hielt sich Rasbury den erzürnten Torwächter auf Distanz, während er gleichzeitig nach Arnulf Ausschau hielt. Dieser hatte das Schauspiel mit Verwunderung von der anderen Seite des Gartens aus beobachtet. Als John endlich den silbergrauen Werwolf entdeckte, stieß er einen Ruf der Erleichterung aus.

„Endlich! Da bist du ja“, keuchte er, während er auf ihn zulief.

Argwöhnisch blickte Arnulf den ihm zunächst fremden Asen an, welcher erschöpft, aber breit lächelnd auf ihn zukam. Als der Fremde schon kurz davor war, ihn zu umarmen, witterte er die ihm vertraute Duftnote. Schnuppernd erkannte er an dem Geruch John. Doch noch ehe Rasbury ihn begrüßen konnte, hatte der Tempeldiener ihn eingeholt und von hinten am Kragen gepackt.

„Jetzt habe ich dich“, rief dieser.

„Arnulf, hilf mir!“, sah John den Werwolf gebeugt von der Seite an.

Der Wächter war schon dabei, den Asen aus dem Garten herauszuzerren, als Arnulf ihn dabei aufhielt.

„Warum darf er nicht in den Tempel?“, fragte er ihn.

„Er hat nicht gespendet.“

„Ich habe kein Kleingeld“, erklärte sich John entschuldigend.

Schlecht gelaunt langte der Werwolf in seine Reisetasche und schaute, ob sich noch einige verirrte Talente in dieser finden ließen. Glücklicherweise konnte er noch zwei, drei Geldstücke ausfindig machen.

„Ich zahle für ihn“, sagte er und reichte dem Tempeldiener eine kleine Gabe von ein paar Bronze-Talenten.

Ohne ein Zeichen von Freude oder Dank steckte der Walla die Spende ein und ließ Rasbury frei.

„Danke!“, sagte der Schattenmann.

„Vergiss es“, brummte Arnulf nur und ging zurück zu dem Felsen, von dem aus er vorhin schon die Sterne beobachtet hatte.

Folgsam lief John hinterdrein und wartete ab, bis der Werwolf es sich wieder auf dem Stein bequem gemacht hatte. Nachdem Arnulf endlich wieder die richtige Sitzposition eingenommen hatte, begutachtete er den vor ihm stehenden jungen Asen von Kopf bis Fuß.

„Jetzt erklär mir, warum du ein Ase bist“, befahl er.

„Das ist nur Tarnung. Siehst du?“, erwiderte John und bediente kurz seinen Portabile, so dass für kurze Zeit sein wahres braunes Gesicht anstelle des weißen des Asen zu sehen war.

Als der Werwolf verstanden hatte, gab er ein grunzendes Lachen von sich.

„Wozu diese Verkleidung?“, fragte er weiter.

„Weil der Nachtdienst hinter mir her ist“, erklärte Rasbury. „Außerdem ist ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt.“

Tief vor sich hin brummend blickte Arnulf den Schattenmann für eine Weile an, ohne ein Wort zu sagen.

„Warum sucht dich der Nachtdienst?“

„Ich habe etwas aus dem Archiv genommen“, antwortete John.

„Genommen? Du meinst wohl gestohlen?“, korrigierte ihn der Werwolf. „Was genau hast du gestohlen?“

„Das hier“, sagte Rasbury und zeigte ihm den Ring, der noch immer an seiner rechten Hand steckte.

Es war noch derselbe ordinäre Silberring mit dem blauen Edelstein aus dem Geheimen Archiv. Allerdings ging von dem Stein, seitdem John ihn am Finger trug, ein leichtes Funkeln aus. Trotzdem wirkte der Ring auf den Werwolf ziemlich unspektakulär. Zweifelnd betrachtete er abwechselnd das Schmuckstück und den Schattenmann.

„Deswegen ist der Nachtdienst hinter dir her? Das ist doch nur ein Ring“, meinte Arnulf und wandte desinteressiert den Blick ab.

„Es ist ein besonderer Ring“, erwiderte John.

„Ist es etwa der Ehering des Tyrannen von Atlantis?“, fragte der Werwolf und lachte dabei laut über seinen eigenen Witz.

John strich über den Edelstein und suchte nach einer Antwort, während Arnulf noch immer amüsiert grunzte.

„Nein“, sagte Rasbury. „Dies ist ein Sternenspringer-Artefakt.“

Augenblicklich wurde der Werwolf still und starrte den Ring an.

„Ein Sternenspringer-Artefakt? Du machst Witze, oder?“, fragte er, wobei er John ungläubig in die Augen blickte.

„Ich sage die Wahrheit“, erwiderte Rasbury.

Schwer schluckend versuchte Arnulf diesen Gedanken zu verarbeiten. Er überlegte, was das für ihn zu bedeuten hatte. Vor allem war er jetzt begierig zu erfahren, was der Schattenmann damit vorhatte.

„Wenn das wahr ist, verstehe ich, warum der Nachtdienst hinter dir her ist“, sagte er ganz leise.

Misstrauisch schaute der Werwolf zuerst zu der verwaisten Felsplatte des Karnonos und dann ringsum in den Garten. Sie beide waren allein. Kein Lüftchen rührte sich und kein anderes Geräusch war zu hören als die Nachtklänge des Waldes.

„Aber du wolltest doch nur einen Stein der Weisen auslesen. Warum klaust du dann ein Sternenspringer-Artefakt?“, begann er jetzt flüsternd. „Was hast du überhaupt mit dem Ring vor?“

„Das will ich dir sagen“, erwiderte John, „ich will das Ding loswerden.“

„Was?“, rief Arnulf ungläubig, wobei er etwas lauter geworden war, als ihm selbst lieb war. Erschrocken über seinen Schrei hielt er sich sofort mit den Pranken das große Maul zu. Nach einer Weile, als er prüfend die Umgebung abgehorcht hatte, begann er wieder zu flüstern.

„Du meinst, du willst den Ring auf dem Schwarzmarkt verkaufen?“

„Nein. Ich meine es so, wie ich es gesagt habe. Ich will den Ring loswerden“, sagte John ernst.

Verständnislos blickte der Werwolf zu Rasbury.

„Es ist folgendermaßen“, versuchte der Schattenmann zu erklären. „Seit ich den Ring im Archiv aufgesetzt habe, lässt er sich nicht mehr abnehmen. Ich habe schon alles probiert, aber ohne Erfolg, wie du siehst.“

„Und was willst du jetzt machen?“, fragte Arnulf.

„Soweit ich herausgefunden habe, ist der Ring eine Art Schlüssel.“

„Wie hast du das herausgefunden? Und was meinst du mit Schlüssel? Für was?“

„Dieser Ring scheint eine Art universales Werkzeug zu sein. Einerseits trägt er eine Datenbank in sich, genauso wie ein Stein der Weisen. Daher habe ich auch die Informationen über dieses Ding selbst und noch vieles mehr über die Sternenspringer erfahren. Zudem hat er einige praktische Funktionen. Und ja, es scheint eine Art Schlüssel für eine Maschine der Sternenspringer zu sein. Wo sich diese Maschine genau befindet, ist sogar auch darin gespeichert“, erzählte John und fuhr ohne Unterbrechung weiter fort. „Mein Plan ist folgender: Wir gehen zu dieser Maschine, betätigen sie mit Hilfe dieses Rings und haben dadurch ein Pfand in der Hand, dass wir selbst nutzen oder weiterverkaufen können.“

„Weißt du, was das für eine Maschine ist?“, fragte Arnulf.

„Ich bin mir nicht sicher. In der Datenbank des Rings wird es nur als Universalschmiede genannt. Vielleicht ein mächtiger Terraformer oder eine geheime Werkstätte der Sternenspringer. Sie ist im Niemandsland auf einem kleinen Trabanten namens Perlmond. Der Nachtdienst sucht mich auch so schon und die Maschine ist vielleicht meine einzige Chance ihm zu entkommen. Zudem war es doch unser Plan, mit dem Stein der Weisen nach Sternenspringer-Relikten zu suchen. Und jetzt haben wir die Möglichkeit eine ihrer legendären Maschinen zu bergen.“

Still verharrte der Werwolf auf seinem Felsen. Seinen Blick wie versteinert auf den Ring gerichtet, ging er alles, was er bis jetzt gehört hatte, noch einmal im Kopf durch.

„Deine Geschichte ist ja ganz nett. Aber hast du auch irgendeinen Beweis dafür?“, wollte Arnulf jetzt wissen. „Denn ich folge dir nicht aufgrund deiner Vermutungen ins Niemandsland.“

Langsam rieb sich John den Hals. In alle Richtungen vorsichtig um sich blickend beugte er sich zu dem Werwolf vor.

„Ich zeige es dir“, sagte er.

Seine Rechte zu einer Faust ausgestreckt richtete John den Ring auf den Felsen, auf dem Arnulf saß, woraufhin der Edelstein zu leuchten begann. Der Werwolf blickte zu Rasbury und wartete darauf, dass etwas passieren würde. Allmählich begann der Felsen zu vibrieren. Erst leicht, doch dann immer stärker, bis er sich schließlich wie Ton verformen ließ. Arnulf sprang von seinem Sitzplatz und betrachtete das seltsame Schauspiel, das sich ihm bot. Durch den Ring steuerte John die Umformung des Steins zu einem gleichseitigen Quader. Als er fertig damit war, verschwand das Leuchten aus dem Edelstein. Der Werwolf bestaunte den perfekten Würfel. Doch statt auf das soeben vollführte Kunststück einzugehen, hielt John Arnulf nur seine Hand mit dem Ring hin. Mehrere blaue Äderchen hatten sich auf seinem Handrücken gebildet, die vom Edelstein her auszustrahlen schienen.

„Der Ring ist selbst eine Maschine, betrieben durch die uns unbekannte Sternenspringer-Technologie. Was ich gerade gemacht habe, kostet natürlich wie bei jeder Apparatur Energie“, erklärte John.

„Sowas habe ich noch nie gesehen. Wie ist das möglich?“, stieß Arnulf hervor.

„Dieser Ring ist noch zu mehr fähig. Aber du solltest dich eher fragen, woher er seine Energie bezieht“, sagte Rasbury. „Wie du siehst, haben sich von dem Ring ausgehend Verbindungen in meine rechte Hand gebildet. Wann immer ich eine Funktion aufrufe – und sei es nur, dass ich seine Datenbank benutze –, treten diese Verknüpfungen hervor.“

„Was willst du damit sagen?“, fragte der Werwolf hastig.

„Der Ring zieht aus mir die benötigte Energie. Es tut nicht weh. Ehrlich gesagt spüre ich gar nichts. Ich weiß auch nicht, wie es funktioniert. In der Datenbank habe ich ebenfalls noch nichts dazu gefunden. Darum habe ich einen Experten in Sachen Sternenspringer befragt. Der hat mir erklärt, dass die gesamte Sternenspringer-Technologie auf Lebensenergie basiert. Je kleiner die Maschine und je einfacher die Funktion, desto geringer der Bedarf an Lebensenergie.“

Als er seine Ausführungen beendet hatte, blickte Rasbury den Werwolf an und wartete auf dessen Reaktion. Zuerst begriff Arnulf nicht, was der Schattenmann ihm damit sagen wollte. Erst als er sich den letzten Satz von John nochmals durch den Kopf gehen ließ, verstand er langsam.

„Falls auf diesem Mond also eine Maschine ist, brauchst du eine Menge Lebensenergie.“, sagte Arnulf.

„Ja, wahrscheinlich.“

„Und woher willst du die nehmen?“, fragte der Werwolf.

John zuckte mit den Achseln.

Arnulf kratzte sich am Ohr und blickte kurz hoch zu den Sternen. Dann durchfuhr es ihn plötzlich wie ein Blitzschlag und er visierte John an.

„Willst du mich etwa als Batterie missbrauchen?!“, rief er.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte John den Werwolf an, der sich ihm mit einem tiefen, wütenden Knurren näherte. Steif wie eine Statue erwartete er voller Schrecken das herannahende Übel. Die ausgefahrenen Krallen des Werwolfs fassten ihn am Genick, wo sie schmerzhaft seine Haut aufritzten und sich in sein Fleisch bohrten.

„Ich glaube, du verstehst mich völlig falsch“, brachte John unter gequältem Ächzen hervor.

„So, und was verstehe ich nicht?!“, bellte Arnulf. „Wochenlang höre ich nichts von dir und dann präsentierst du mir einen völlig anderen Plan, als wir zuerst ausgemacht haben. Ich glaube, du verheimlichst mir was.“

„Nein! Nein! Nein!“, widersprach John, immer noch fest im Griff des Werwolfs. „Lass mich doch … bitte erklären.“

„Versuchs“, sagte Arnulf.

Weit riss er sein Maul auf und zeigte eine Reihe scharfer Reißzähne. John sah mit aufgerissenen Augen auf die bedrohlichen Beißer, wobei ihn der Gestank aus dem Maul des Werwolfs fast ohnmächtig werden ließ. Er sammelte sich mühsam und erklärte dem Werwolf sein Verhalten.

„Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich wegen dem Nachtdienst untertauchen musste. Außerdem wollte ich noch mehr über den Ring erfahren. Es wäre zu gefährlich gewesen dich so früh einzuweihen. Der Nachtdienst hätte dich oder mich vielleicht erwischt.“

Noch immer fletschte Arnulf mit den Zähnen, wobei sein Knurren schon etwas nachließ.

„Das mag vielleicht stimmen“, meinte er. „Aber warum sind die Sternenspringer und deren Technologie dir so wichtig? Wenn du Abenteuer oder Schätze willst, könnten wir auch zusammen nach Kemet oder Assur gehen.“

„Es geht eben nicht nur um Abenteuer oder Schätze!“, brüllte John und seufzte. „Immer schon hat man mich unterschätzt oder wenig zugetraut. Meine Familie, die Lehrer und sogar unsere Vorgesetzten bei der Schwarzen Legion wenn du dich noch daran erinnern kannst. Beim Nachtdienst glaubte ich endlich damit abzuschließen. Ich wurde ein Schattenmann und wurde auf gefährliche Missionen geschickt. Doch schon bald hat man mich auch dort zurückgestellt. Zuletzt musste ich dort die Einsatzberichte der anderen Schattenmänner nachbearbeiten.“

John seufzte erneut, während Arnulf seinen Griff etwas lockerte.

„Ich will einfach allen zeigen, dass ich mehr kann. Die ganze Fabula-Galaxie soll sehen wozu John Rasbury fähig ist. Und darum werde ich als Erster eine intakte Sternenspringer-Maschine bergen und somit mir einen Namen machen. Keiner soll mich je wieder unterschätzen.“

Beide schwiegen. Es wurde still im Garten des Karnonos. Sogar die Tierlaute aus dem Wald schienen verstummt. Mit scharfem Blick visierte Arnulf den schwitzenden Rasbury an. Schließlich entfuhr dem Werwolf ein gurgelndes Lachen.

„Du hattest Recht“, sagte Arnulf langsam und ließ den Schattenmann aus seinem festen Griff frei. „Ich habe dich falsch verstanden.“

Johns Stirn legte sich in leichte Falten, da die Reaktion des Werwolfs zu sehr seinen Hoffnungen entsprach, als dass er ihr so leicht hätte trauen können. Schon zu oft hatte er erlebt, dass Arnulf seine Meinung plötzlich wieder änderte. Er musste sich sicher sein, dass der Werwolf ihn bei seinem Vorhaben unterstützte.

„Heißt das, du begleitest mich zu der Maschine und hilfst mir?“, fragte John.

„Zumindest hast du mich neugierig gemacht. Erzähl mir mehr und ich werde es mir überlegen“, erklärte Arnulf.

„Dann komm mit mir nach Atlantis!“, meinte John und zeigte ein breites Lächeln. „Dort kann dir der Professor alle deine Fragen beantworten. Und keine Angst, den Flug bezahle ich.“

„Was für ein Professor?“, fragte der Werwolf.

„Professor Cornelius, Experte für Sternenspringer und deren Technologie. Er hat mir schon bei einigen Nachforschungen und meinen Reisevorbereitungen geholfen“, erläuterte John. „Also? Bist du dabei?“

Zustimmend brummte der Werwolf und Rasbury musste diese erfreuliche Antwort erst einmal verarbeiten.

„In meinem Leben habe ich schon genug belanglose Aufträge angenommen. Das verspricht zumindest ein interessantes Abenteuer zu werden.“, sagte Arnulf schließlich. „Dein Angebot ist genau das Richtige für mich.“

Leise entfuhr ihm wieder ein grollendes Lachen.

„Dann ist es also abgemacht?“, fragte John und hielt ihm seine Rechte zum Handschlag hin. „Partner?“

„Partner!“, erwiderte Arnulf und drückte mit seinen beiden Pranken so fest die Hand von Rasbury, dass dieser sich anstrengen musste keinen Schmerzlaut von sich zu geben. Doch bevor beide ihre neue Partnerschaft feiern oder über ihr weiteres Vorgehen beratschlagen konnten, wurden sie von einer aufgeregten Druidenschar gestört.

„Diebe! Haltet die Diebe!“, kam es durcheinander aus mehreren Kehlen, während ein Knäuel in Tuniken gekleideter Wallas dem Schattenmann und dem Werwolf zueilte.

Beide waren äußerst verwundert über diesen Aufmarsch, noch mehr erstaunten sie die Anschuldigungen, die sie von der Gruppe vernahmen. Schon hatte sich ein Ring von Druiden um sie gebildet. Ein paar besonders mutige junge Tempeldiener gingen auf John und Arnulf zu, um sie festzuhalten. Doch der Anblick des zähnefletschenden Werwolfs belehrte sie eines Besseren und stumm reihten sie sich wieder in die Gruppe ein. Gegen den Lärm ankämpfend, versuchte John den Grund der Anschuldigungen zu erfahren.

„Was genau sollen wir gestohlen haben?“, fragte er.

Ein großer, dürrer Druide mit einem dünnen, grünen Backenbart, welcher schon mit grauen Härchen durchsetzt war, trat aus der Menge hervor, wobei er seinen rechten Arm vorwurfsvoll auf den Schattenmann richtete.

„Das wisst ihr genau!“, rief er wütend. „Ihr habt die goldene Sichel des Ersten Druiden gestohlen!“

„Die goldene Sichel!“, wiederholten die anderen schreiend.

„Der Ase kam mir schon am Tor verdächtig vor!“, hörte John eine Stimme rufen. „Er wollte auch nicht spenden!“

Dem Wächter zustimmend fügte ein anderer Druide noch hinzu: „Was haben ein Werwolf und ein Ase überhaupt in unserem Heiligtum zu suchen? Die können hier ja nur mit üblen Absichten sein!“

John hob die Hände und versicherte allen ruhig, dass weder er noch sein Freund hier etwas geklaut hätten. Allerdings hatte er bei der aufgebrachten Menge damit wenig Erfolg.

„Wenn ihr wirklich unschuldig seid, dann lasst mich in eure Taschen schauen!“, entgegnete der Torwächter.

„Bitte“, erwiderte John und zeigte ihm bereitwillig sein Reisegepäck hin.

Das Angebot sofort annehmend, eilte der Walla auf Rasbury zu und entriss ihm seine Tasche. Er durchwühlte deren Inhalt, was John mit kritischem Blick, aber ohne weitere Reaktion hinnahm. Fest davon überzeugt, dass der Druide nichts finden würde und somit ihre Unschuld bewiesen wäre, war der Schattenmann umso überraschter, als dieser mit triumphierender Geste die goldene Sichel hervorholte.

„Das Diebesgut!“, schrie der Wächter.

„Die goldene Sichel!“, schallte es erleichtert aus der Menge.

„Aber ich habe die Sichel nicht gestohlen!“, beteuerte John, wobei sich ihm nun mehrere zornerfüllte Gesichter zuwandten.

„Diebe! Diebe!“, riefen sie wieder im Chor.

Neuen Mut fassend und durch das belastende Raubgut zusätzlich bestärkt in ihrer Absicht, wagten sich einige Tempeldiener wieder in Richtung des Schattenmanns. Rasbury blickte nach allen Richtungen, um einen Ausweg zur schnellen Flucht zu finden. Ohne Kampf schienen jedoch er und Arnulf nicht aus dieser Situation entkommen zu können. Zumindest wenn sie an einem anderen Ort gewesen wären. Doch ein Tempel ist nicht wie jeder andere Ort in der Fabula-Galaxie. Schon hatten einige Druiden John an Armen und Schultern gepackt, während Arnulf sie sich noch mit seinem Geknurre auf Distanz hielt, als plötzlich einer der Tempeldiener aufschrie.

„Seht! Der heilige Platz des Karnonos!“

Ohne Zögern drehten sich die Köpfe sämtlicher Druiden zu der besagten Stelle. Die Steinplatte hatte zu glimmen begonnen. Warum sich ausgerechnet jetzt die Gottheit zeigen wollte, wusste keiner von ihnen zu sagen. Schnell knieten sich alle Druiden nieder und senkten ihr Haupt, während das Erscheinen von Karnonos jeden Augenblick erwartet wurde. Grüner Nebel quoll unter dem Felsen hervor und stieg in die Höhe, wobei das Blätterdach der Linde ihn daran hinderte, sich zu verflüchtigen. Gleich einer Wolke sammelten sich die grünen Nebelschwaden über dem Stein, aus dem sich langsam Form annehmend ein erdbrauner Körper bildete. Während sich die letzten Nebelfetzen in die Nacht verzogen, saß nun Karnonos vor ihnen im Schneidersitz unter der Linde. Bedächtig schüttelte es sein mächtiges Geweih und öffnete langsam seine grün schimmernden Augen.

„Warum stört ihr meinen Schlaf?“, fragte es vorwurfsvoll mit einer tief tönenden Stimme, die durch Mark und Bein drang.

„Dieser hier hat die goldene Sichel gestohlen!“, riefen die Druiden und zerrten dabei John aus ihrem Kreis in das Blickfeld der Gottheit. Mit Gewalt drückten sie Rasbury auf die Knie nieder, so dass er zitternd seinen Blick senkte. Noch nie war John einer Gottheit gegenüber gewesen. Doch von ihrer angeblichen Macht hatte er schon viel gehört. Voller Sorge wartete er nun ab, was als nächstes passieren würde, während Arnulf genau dasselbe empfand. Karnonos richtete seine smaragdgrünen Augen jedoch nur kurz auf den Schattenmann, woraufhin es langsam seinen Mund öffnete und donnernd wieder seine Stimme erhob.

„Wo ist die goldene Sichel?“, fragte die Gottheit an alle gerichtet.

„Hier! Hier!“, antworteten sogleich ein paar Druiden und zeigten ihm die wiedererlangte Diebesbeute.

„Woher wisst ihr, dass dieser Mann sie gestohlen hat?“

„Sie war in seiner Tasche!“, erwiderte der junge Torwächter. „Außerdem habe ich gesehen, wie er es getan hat.“

Aufmerksam betrachtete Karnonos den Tempeldiener und dann John. Wieder schüttelte es seinen braunen Kopf, wobei rhythmisch seine grünen Locken hin und her wippten.

„Traue niemals einem Lügner“, sagte die Gottheit und vollzog mit seiner rechten Hand eine Bewegung, als wenn es eine unsichtbare Linie zöge.

Johns optische Tarnung als junger Ase begann nun zu flimmern und zu ruckeln, bevor sie sich mit einem Puff in Luft auflöste. Ein paar der umstehenden Druiden brachten Laute des Staunens hervor, als sie Rasbury in seiner gewöhnlichen Gestalt eines Wallas sahen. Doch was mit dem Ankläger von John geschah, erregte die meiste Aufmerksamkeit. Zitternd und sich in komische Verrenkungen krümmend, beugte sich der junge Tempeldiener zu Boden. Keuchend versuchte er wieder aufzustehen, wobei sein Hinterteil aufzugehen schien. Mit einem Puff verschwand er in einer großen Rauchwolke. Hustend fächerten die Druiden den Rauch beiseite, doch der Tempeldiener hatte sich schon verflüchtigt.

„Was zum …!“, rief der älteste Druide erschrocken.

Ein paar Tempeldiener hatten sich nach einer Weile aus ihrer Erstarrung gelöst und begannen daraufhin im ganzen Gebäude nach dem Verschwundenen zu suchen. Doch Karnonos rief sie wieder zurück.

„Er hat schon den Tempel verlassen“, sagte es und winkte die Verfolger zurück.

Nun blickte es geringschätzig auf Rasbury nieder.

„Was dich angeht, ‚Dieb‘, so darfst du meine Ruhestätte nicht mehr betreten. Verlasse diesen Ort nun auf der Stelle!“

Damit war das Urteil gefällt und die Druiden wiesen John und Arnulf den Weg aus dem Tempel, was aber nicht nötig gewesen wäre. Denn nur zu gern waren die beiden bereit zu gehen.

Draußen im Hain atmeten sie die frische Nachtluft ein, während Arnulf seine Zunge aus dem Maul heraushängen ließ und zu hecheln begann. Dann machte sich der Werwolf auf den Weg. John stolperte ihm instinktiv hinterdrein. Zu sehr waren seine Gedanken noch von den Ereignissen im Tempel beansprucht. So blieb er immer wieder kurzzeitig zurück, bevor er erneut zu dem Werwolf aufschloss. Dies ging eine ganze Weile so, bis sie den Rand des Hains erreicht hatten und Arnulf abrupt stehen blieb.

„Ist das nicht riskant, so ohne Tarnung herumzulaufen? Immerhin sucht dich der Nachtdienst“, bemerkte Arnulf, als er Johns wallatypische Erscheinung betrachtete.

„Keine Sorge. Für unsere Reise ins Niemandsland reicht das hier.“

Aus seiner linken Jackentasche zog John eine kleine Dose hervor, deren Inhalt, eine glibberartige Substanz, er sich sogleich in die Haare schmierte. Vorsichtig strich er sein naturgrünes, gelocktes Haar glatt nach hinten. Nach ein paar Sekunden schon färbte es sich in das Tiefschwarz der Atlanten. Doch dabei beließ es der Schattenmann nicht. Aus seiner rechten Jackentasche holte er eine kleine Kapsel mit einer Spritzvorrichtung. Diese hielt er sich an die Haut und drückte ab. Der Inhalt der Kapsel entleerte sich und seine Haut wandelte sich vom matten Braunton der Wallas in das helle Weiß eines Atlanten. Zusätzlich zu seiner neuen Haarpracht und Hautfarbe setzte er sich noch ein paar Augenlinsen ein, woraufhin seine nussbraunen Augen sich in ein kaltes Blau umfärbten.

„Nach dem Vorfall im Tempel ist es wohl ratsam, auf herkömmliche Verkleidung zu vertrauen“, erklärte John, nachdem er den fragenden Blick des Werwolfs registriert hatte.

„Und außerdem“, fügte er noch hinzu, „nenne mich von jetzt an nur noch Jack Swift. Unter diesem Namen habe ich alles organisiert.“

„Alles klar“, meinte Arnulf und nickte verständig. „Und wohin jetzt?“

„Zum Raumhafen.“

„Und dann?“

„Nach Atlantis!“, sagte John entschlossen und marschierte an Arnulf vorbei.

Amüsiert folgte der Werwolf dem energisch voranschreitenden Rasbury bis zum Raumhafen von Miris.

Sternenspringer

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