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zwei Kassensturz

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Ich würde gern leben wie ein armer Mann mit einem Haufen Geld.

Pablo Picasso

Mein Job als Botenjunge war natürlich nicht unbedingt das, wofür ich studiert hatte. Ich hatte ihn angenommen, weil ich von etwas leben musste – und weil dieser Arbeitgeber als Erster auf meine Mails geantwortet hatte. Da hatte ich also vier Jahre in höhere Bildung investiert und machte einen Job, bei dem ich Katzenfutter umtauschen musste.

Wann wurde aus meiner Sehnsucht, etwas Sinnvolles zu tun, einfach der Wunsch, dass der Tag endlich vorüber wäre? Vor meinem Studienabschluss hatten wir am Strand gesessen und darüber geredet, dass wir nun bald in unbekannte Gewässer eintauchen würden. Wir spürten, wie uns der Boden unter den Füßen allmählich wegrutschte. Aber wenn wir schon ins schwarze Nichts hinausgestoßen werden sollten, wollten wir den Sprung wenigstens mit einer hübschen Schraube verzieren.

Nach fast einem Jahr konnte ich die Sinnlosigkeit nicht mehr ertragen und machte mich auf die Jagd nach einem neuen Job. Um meinen Geburtstag angemessen zu feiern, entschied ich mich, an diesem Tag zu kündigen. Aber die meisten meiner Freunde hielten das für keine gute Wahl. Sie guckten mich an, als sei ich verrückt geworden, einen so lockeren Job aufzugeben, der mich sowohl mit dem nötigen Kleingeld als auch mit interessanten Geschichten versorgte. Den meisten von ihnen kam es inzwischen naiv vor, daran festzuhalten, wovon wir als Studenten geträumt hatten. Unsere Wünsche selbst zu verwirklichen schien ihnen geradezu hirnverbrannt. Die Halbwertszeit von Träumen ist offenbar tatsächlich extrem kurz. Denn am Ende läuft immer alles auf dasselbe hinaus: Geld.

Ich habe Freunde, die dem Traum nachjagen, schnell reich zu werden, welche, die dem neuen Minimalismus anhängen und mit möglichst wenig auskommen wollen, und solche, die beides gleichzeitig versuchen. Ganz ehrlich: Ich glaube manchmal, meine Altersgenossen und ich sind, wenn es um Geld geht, einfach total verwirrt. Einerseits haben wir (wie keine Generation vor uns) miterlebt, wie Leute über Nacht Millionen gemacht haben, und zwar nicht eine, sondern Hunderte von Millionen – alles mit einer einzigen App. 2012 war Rovio, die Firma, die Angry Birds entwickelt hat, 2,25 Milliarden Dollar wert.1 Jeder Trottel kann ein Video auf YouTube einstellen, auf Anhieb bekannt werden und dann das große Geld machen, indem er Werbung schaltet. Ich kenne einen ziemlichen Idioten, der eine App entwickelt und damit allein im letzten Monat 75 000 Dollar verdient hat. Ende des Erfolgs nicht in Sicht.

Und wisst ihr was? Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, der das versucht. Mein Job als Rennkarnickel alias ruhmvoller Einkaufskurier wurde tatsächlich irrwitzig gut bezahlt. Ich konnte mir eine Yamaha FZ1 leisten. Und ich liebte diese Maschine! Der Vorbesitzer hatte einen richtigen Streetfighter daraus gemacht, den Windschild abmontiert und den tintenschwarzen Lack auf Hochglanz poliert. Wenn ich darauf durch die Canyons flog, hatte ich eine Ahnung davon, wie Sam Flynn sich in dem Film Tron: Legacy gefühlt haben musste. Und ganz bestimmt sah es danach aus, als ob man das Glück mit Geld kaufen kann.

Aber dann verliebte ich mich. Meine Freundin ging sehr bewusst mit Geld um und machte sich Gedanken um die Notleidenden dieser Welt. Sie verschenkte lieber alles, was sie hatte, an Obdachlose, als etwas für sich selbst zu kaufen, nur weil sie darauf Lust hatte. Sie kaufte nur secondhand und flickte kaputte Kleidung x-mal, bevor sie etwas wegtat. Dies ist eine dieser Kleinrevolutionen, die ich schon erwähnte – Minimalismus als Gegenpol zur Überflussgesellschaft. Seine Maxime lautet: Gib allen unnötigen Besitz weg, und behalte nur das Allernotwendigste. Ein Freund von mir war neulich auf einem großen Treffen dieser Bewegung und erzählte, der Hauptredner habe gesagt, wenn wir zwei T-Shirts besitzen, dann sei das eines zu viel. Diese Ideen begeistern zurzeit viele junge Leute und gerade junge Christen.

Wer hat recht? Hat überhaupt jemand recht? Wir haben hier zwei Extreme. Das Erste lässt uns glauben, wir könnten im Handumdrehen Riesenerfolge erzielen und dann in Geldscheinen baden. (Bekomme gerade die neuesten Infos über meinen Freund, der die App erfunden hat: Ihr Wert liegt jetzt bei 90 000 Dollar.) Das Zweite spielt mit unseren Schuldgefühlen und bringt uns dazu, unsere gesamte Habe im örtlichen Sozialkaufhaus abzugeben. Ein neuer Amerikanischer Traum oder Bürger der Einen Welt – beides fühlt sich für mich an, als habe jemand eine Portion Stierhoden für mich bestellt. (Na ja, wenigstens könnte ich sie als Minimalist großzügig an meinen Nächsten weitergeben …)

Ich hasse Geld. Aber ich esse gern. Ich möchte ein Smartphone haben, damit ich mit anderen in Kontakt bleibe. Ich möchte Susie zum Abendessen einladen können. Ich schlafe auch wirklich lieber drinnen als im Freien. Und um all das tun zu können, brauche ich Geld. Meine Freunde tun fast alles für Geld – oder sie ignorieren es und leben wie die Hippies in den Sechzigern. Ich hasse es, dass Geld alles verdirbt. Vielleicht ist es ja tatsächlich die Wurzel allen Übels.

Ich verstehe, worum es dir geht. Geld ist schmutzig. Und später, wenn du in deine Rechnung noch eine Frau und Kinder einbeziehen musst, wird Geld noch schmutziger – und noch notwendiger. Aber Geld kann auch sehr viel Klarheit bringen. Nichts zeigt unsere Prioritäten nämlich so deutlich auf wie unser Umgang mit Geld. Das ist vielleicht gemeint, wenn es in der Bibel heißt: „Denn die Liebe zum Geld ist die Wurzel aller möglichen Übel“ (1. Timotheus 6,10, NLB; Hervorhebung durch den Autor). Geld an sich ist nicht böse – Gier ist böse. Gier bringt Menschen dazu, den Regenwald abzuholzen, ohne einen Gedanken an die Zukunft zu verschwenden oder sich zu fragen, wie das, was sie da tun, moralisch zu bewerten ist; aus demselben Grund werden die Meere geplündert. Kinderarbeit, ausbeuterische Arbeitsbedingungen, all das, worüber deine Generation sich zu Recht so aufregt, ist die Folge der Gier. Es geht also um Lust, Unersättlichkeit, Exzess – das ist die Wurzel allen Übels. Nicht das Geld an sich. Gier.

Aber wie kann ich damit umgehen, dass sich alles ums Geld dreht? Ich meine, es scheint so selbstverständlich geworden zu sein, dass Leute sich für Jobs abrackern, die ihre Seele umbringen, dass sie ihre Familien vernachlässigen und die Welt um sich herum nicht mehr wahrnehmen, nur um das Leben leben zu können, das angeblich wirklich „zählt“. Walt Harrington schreibt in seinem Buch The Everlasting Stream: „Vor ein paar Jahren stand ich in der Dämmerung in meinem Garten, ein Glas Wein in der Hand, und empfand plötzlich eine tiefe Genugtuung angesichts all dessen, was ich besaß. Aber ebenso rasch ergriff mich die Sorge, dass all diese Besitztümer vielleicht eines Tages zu einer Falle werden könnten, weil sie mich zwingen würden, eine Arbeit zu behalten, die mir nicht mehr gefällt, nur um die Rechnungen bezahlen zu können.“2

Es kommt mir vor, als würde Geld uns in eine Falle locken, die dann unser lebenslanges Gefängnis wird.

Nirgends wird mal von einem normalen Schreiner erzählt, der sein Leben lang Stühle und Tische baut und gerade so über die Runden kommt. Wir hören immer nur Geschichten über die Schönen, Reichen und Berühmten. Über die, die es „zu etwas gebracht haben“. Da führt jemand ein Leben, das ihn ausfüllt. Aber weil er knapp bei Kasse ist, kennt niemand seinen Namen. Ein anderer sonnt sich im Ruhm seiner Bedeutsamkeit. Aber ich weiß, ich könnte nie so werden. Vielleicht verstehst du mein Dilemma ein bisschen.

Das ist die Welt, gegen die du Sturm läufst. Und ganz zu Recht. Die Welt hat uns Einkaufspassagen, Diamantengruben und Stripklubs beschert. In der Welt herrschen Ungerechtigkeit und Maßlosigkeit. Aber Geld zu verdienen ist nicht zwingend eine „weltliche“ Angelegenheit. Die Bibel sagt: „Wer anderen Gutes tut, dem geht es selber gut; wer anderen hilft, dem wird geholfen. … Wer Mitleid zeigt und den Armen hilft, den wird Gott segnen“ (Sprüche 11,25; 22,9). Es gehört zu den angenehmen Seiten des Geldverdienens, dass man etwas hat, was man teilen kann. Aber du kannst nicht teilen, was du nicht hast; und je mehr du hast, umso mehr Gutes kannst du damit bewirken. Freunde aus unserer Gemeinde hätten gern ein Kind aus einem Entwicklungsland adoptiert; aber sie konnten es sich nicht leisten. Geld kann also ein Mittel sein, viel Gutes zu tun, wenn man es besitzt.

Aber vergleichen wir jetzt einmal die Welt mit dem Reich Gottes – und Geld gehört zu den Dingen, an denen der Unterschied zwischen beidem offen zutage tritt. Die Welt folgt dem, was Aristoteles „mimetisches Begehren“ nennt. Es funktioniert folgendermaßen: Zwei kleine Jungen beschäftigen sich in einem Raum. Der eine nimmt sich einen Ball und beginnt, damit zu spielen. Sofort will der andere auch genau diesen Ball haben. Dieses Phänomen kann man auch im Weihnachtsgeschäft gut beobachten: Es gibt da die eine Sache, die alle unbedingt haben wollen. Die Leute treten sich fast tot, wenn es zum Endspurt für die Weihnachtseinkäufe geht. Jeder „braucht“ genau das, was die anderen anscheinend glücklich macht. Das ganze System beruht auf Neid und endlosem Konsum. Die Welt sagt: Geld erkauft dir Glück, also sieh zu, dass du möglichst viel davon ergatterst. Dazu ist das Leben da. Mitten in diesem Irrsinn steht Jesus da – wie der Einzige in einem brennenden Gebäude mit gesundem Menschenverstand – und weist uns gelassen den Weg zum Ausgang, indem er sagt:

Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben.

Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung. Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid? Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern.

Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie können weder spinnen noch weben. Ich sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine dieser Blumen. Wenn Gott sogar das Gras so schön wachsen lässt, das heute auf der Wiese grünt, morgen aber schon verbrannt wird, wie könnte er euch dann vergessen? Vertraut ihr Gott so wenig? Zerbrecht euch also nicht mehr den Kopf mit Fragen wie: „Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?“ Mit solchen Dingen beschäftigen sich nur Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. Sorgt euch vor allem um Gottes neue Welt, und lebt nach Gottes Willen! Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat. (Matthäus 6,24-33)

Dann hätten also die Minimalisten mit ihrem Beharren auf einem einfachen Lebensstil recht. Wir sollten noch nicht mal darüber nachdenken, wie wir zu Geld oder zu irgendwelchen „Dingen“ kommen.

Na ja, in gewisser Weise schon. Wenn Jesus sagt, wer zwei Mäntel hat, solle einen verschenken, dann steckt darin die Logik: Man kann den zweiten Mantel nur verschenken, wenn man einen zweiten Mantel besitzt. Man kann den Armen nicht helfen, wenn man selbst arm ist. Und würdest du das nicht liebend gern tun? Also wirst du einen Weg finden müssen, den zweiten Mantel zu erwerben. Wenn du über Finanzen verfügst, kannst du damit die Welt verändern – zum Besseren. Für mich ist der Minimalismus ein Beispiel dafür, was mit einem wirklich guten Anliegen passieren kann, wenn es aus dem Zusammenhang gerissen wird. G. K. Chesterton hat bereits gewarnt:

Wenn ein religiöses System zertrümmert wird (wie das mit dem Christentum in der Reformation geschah), dann führt das nicht nur zu einer Entfesselung der Laster. Keine Frage, dass die Laster entfesselt werden; sie streifen umher und stiften Schaden. Aber auch die Tugenden werden entfesselt, und sie streifen noch haltloser umher und richten noch schrecklicheren Schaden an. Die heutige Welt steckt voll von alten christlichen Tugenden, die durchgedreht sind. Sie sind durchgedreht, weil sie auseinandergerissen wurden und allein umherstreifen.3

Ich habe durchaus Respekt für die Integrität der Vertreter der neuen Bescheidenheit. Aber ähnlich wie in den Sechzigern die Hippies haben sie eine ziemlich naive Vorstellung davon, wie die Welt funktioniert. (Übrigens: Ist doch seltsam, dass Leute deines Alters wieder von den Sechzigerjahren schwärmen. Das war damals eine Katastrophe.) Nur weil eine Bewegung bescheiden oder edelmütig daherkommt, verkörpert sie noch lange nicht das Reich Gottes. Der Kommunismus versprach der Arbeiterklasse einen gerechten Anteil am Volksvermögen, aber am Ende zerstörte er die Volkswirtschaften aller Länder, in denen er herrschte – und wer darunter am meisten litt, war die Arbeiterklasse. Vor ein paar Jahren besuchte ich ein kleines Dorf in der Slowakei. Ein Freund von mir wohnt dort. Rund um den Marktplatz standen alle Läden leer. „Hier waren einmal viele kleine Handwerksgeschäfte“, erklärte Bo. „Wirklich ausgezeichnete Waren. Aber unter dem Kommunismus gingen die Läden ein, und das Handwerk starb aus. Heute gibt es niemanden mehr, der die alte Kunst weitergeben könnte. Eine traurige Geschichte.“

Und wir Jungen verurteilen den Kapitalismus wegen der allgegenwärtigen Gier. Die „Occupy Wall Street“-Bewegung lebte doch von einer berechtigten Empörung, und ich kenne niemanden in meinem Alter, der nicht auf eine Revolution hoffte. Aber inzwischen kommen einem die unaufhörlichen Proteste eher als illegal vor als die Manipulation von Aktienmärkten und die dreisten Diebstähle von Aktienmanagern und Vorständen.

Ganz sicher hat die Gier das kapitalistische System korrumpiert. Aber das heißt nicht, dass das System an sich korrupt ist. Mit Geld ist es wie mit einem Auto: Es kann dich an gute Orte bringen, es kann dich an üble Orte bringen; es kann dir Abenteuer ermöglichen, und es kann dich ernsthaft verletzen. Alles hängt davon ab, wer am Steuer sitzt. Die Leute machen schon ziemlich viel Blödsinn mit Autos, aber das macht das Auto an sich nicht schlecht.

Aber lassen wir das Geld mal für einen Moment aus dem Spiel. Reden wir vom Ertrag unserer Arbeit. Geld ist eigentlich nur ein Symbol für unsere Arbeit. Wir werden zwar nicht mehr zu einem System des Gütertausches zurückkehren – ich repariere deine Schuhe und du gibst mir dafür das Brot, das du heute früh gebacken hast. Heute erhalten wir für unsere Arbeit ein Gehalt oder Honorar, und das wiederum verwenden wir, um für unsere Bedürfnisse zu sorgen – und hoffentlich auch für die anderer. Geld ist einfach die Frucht unserer Mühe, der Ertrag unserer Arbeit. Und Arbeit ist etwas sehr Gutes und ausgesprochen wichtig dafür, dass ein Mann sich als Mann fühlt. Als Gott den Menschen schuf, schuf er ihn, um „fruchtbar“ zu sein (1. Mose 1,28). Das Erste, was Adam erhielt, war eine Aufgabe. Arbeit. Ein Tag harter Arbeit kann uns sehr zufrieden machen. Kein echter Mann will sich wie ein Schmarotzer vorkommen, der von der Arbeit anderer lebt.

Einen wirklich üblen Job hatte ich in dem Sommer, als ich achtzehn wurde. Ich arbeitete für einen Landkreis in Oregon. Wir verkleideten Dachböden mit Isolierstoffen. Es war ein heißer Sommer; im Juli waren es über dreißig Grad – und das bedeutete bestimmt fünfundvierzig auf diesen Dachböden. Ich schwitzte wie ein Politiker an einem Lügendetektor. Ich schwitzte, wie ich noch nie geschwitzt hatte, und das führte dazu, dass die winzigen Fasern der Isolationsmatten an jedem Quadratzentimeter meines Körpers klebten. Grässliches Zeug. Aber trotz alldem: Wenn wir abends die Arbeit beendeten, erfüllte mich eine tiefe Zufriedenheit; dieses Gefühl: „Mann – wir haben’s geschafft! Wir haben eine wirklich harte Sache durchgestanden. Wir haben uns dieses Geld verdient!“

Das gehört ganz wesentlich zum Mannsein dazu: dass man sich vor den Pflug spannt. Nicht in sinnloser Sklaverei, sondern als Mensch, der geschaffen ist, um fruchtbar zu sein, als jemand, der produktiv sein will. Paulus sagte es so:

Ihr wisst doch genau, dass ihr auch darin unserem Beispiel folgen sollt. Denn wir haben uns nicht vor der Arbeit gedrückt. Oder haben wir jemals auf Kosten anderer gelebt? Im Gegenteil: Tag und Nacht haben wir gearbeitet und uns abgemüht, um niemandem von euch zur Last zu fallen. Wir hätten zwar von euch Unterstützung verlangen können, doch wir wollten euch ein Vorbild sein, dem ihr folgen sollt. Schon damals haben wir euch den Grundsatz eingeschärft: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.

(2. Thessalonicher 3,7-10)

Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben: Oft ist es gar nicht der Job, den ich nicht mag. Lange war es die Arbeit überhaupt. Ich habe überhaupt keine Befriedigung gespürt, wenn ich gearbeitet habe; und ich schob das darauf, dass ich unbedeutende Jobs hatte. Aber im letzten Sommer hat ein Projekt mir da zu mehr Klarheit verholfen. Ich habe mit meinem Freund Trevor eine große Veranda abgebeizt. Es waren lange, heiße, trockene Tage; das Zeug, das wir verwendeten, biss; selbst mit Mundschutz und Schutzbrille fiel uns das Atmen schwer. Zwischendurch begann sich die Welt um uns zu drehen, und wir sahen weiße Mäuse. Aber wenn wir dann nach getaner Arbeit abends am Pokertisch saßen, spürten wir beide, dass die kalten Drinks und die Gemeinschaft irgendwie bedeutsamer waren, weil wir so viel investiert hatten, um dorthin zu kommen.

Ich erinnere mich noch an ein anderes Gefühlshighlight aus der letzten Zeit. Das war, als ich mich von dir und Mom geldmäßig unabhängig gemacht habe. Also natürlich war ich froh, dass ihr mich in der Uni finanziell unterstützt habt. Aber danach wollte ich das nicht mehr. Irgendetwas in mir sagte mir, dass ich die Dinge allein in die Hand nehmen sollte. Vielleicht war das so ein Urinstinkt, dass ich selbst in der Lage sein wollte, etwas Essbares auf den Tisch zu bringen. Wie auch immer – finanzielle Unabhängigkeit ist für mich total wichtig, wenn ich mich als echter Mann fühlen will.

Schön – wir haben also das Geld mal außer Acht gelassen und uns auf die Arbeit an sich konzentriert. Und stellen fest: Ehrliche Arbeit und die Früchte, die sie trägt, sind etwas sehr Gutes. Das ist entscheidend auf dem Weg vom Kind zum Mann. Geld zwingt uns, erwachsen zu werden; es holt uns ständig auf den Boden der Tatsachen zurück, in die Realität. Und Realität ist eine gute Gabe Gottes. Sie hat so eine eigene, wunderbare Weise, uns zu erden. Der Extremsportler Dean Potter ist gewiss ein phänomenaler Kletterer und Basejumper. Aber inzwischen glaubt er, er könne fliegen. Da haben wir wieder den Jungen. Psychologen nennen das „magisches Denken“. Manche Philosophen bezweifeln sogar, dass so etwas wie Realität überhaupt existiert. Dann krachen sie beim Rückwärtsfahren in den Zaun des Nachbarn, und die Realität katapultiert sie flink heraus aus ihrem magischen Denken. Wir müssen essen. Wir brauchen Kleidung. Die Wirklichkeit zeigt uns, wie abhängig wir letztlich sind.

Und genau hier kommt die Angst ins Spiel. Ich kenne so viele Männer, die ihre Entscheidungen auf Angst gründen: Angst, nicht genug Geld zu haben – also nehmen sie den erstbesten Job, den sie finden; Angst, in einer Sache, von der sie vielleicht träumen, nicht erfolgreich zu sein – also suchen sie erst gar nicht nach einem entsprechenden Job; Angst, nichts Besseres mehr zu finden oder ihren Traum nicht verwirklichen zu können – also halten sie es in einem Job aus, der sie krank macht.

Das erinnert mich an ein Gespräch mit Blaine und Luke, in dem es um Angst ging. Blaine hatte erzählt, dass viele Menschen Angst vor dem Schwimmen haben und deshalb gar nicht erst in ein Schwimmbecken steigen. Ganz ähnlich meiden viele Menschen in der Kirche die Berührung mit Geld; sie schieben Geldangelegenheiten von sich oder wählen „den unteren Weg“. Blaines Eindruck war, dass das weniger aus ehrlichem Glauben oder innerer Stärke heraus geschieht, sondern vielmehr aus Angst davor, sich auf die Welt der Finanzen einzulassen. „Aber der Kuchen hat eben nur eine bestimmte Größe“, meinte er. „Er wird auf jeden Fall verteilt, und ich hätte dabei gern ein Wörtchen mitzureden, indem ich mich für die Projekte einsetze, die ich gut finde …“

Vor allem ein Gedanke blieb mir hängen: Es braucht Mut, sich auf die Welt des Geldes einzulassen. Wenn wir uns dazu weigern, verlieren wir die Möglichkeit mitzuentscheiden, wie das Geld ausgegeben werden soll.

Gestern hatte ich ein schreckliches Telefonat mit dem Automechaniker, der mir dabei hilft, meinen VW Käfer wieder auf die Straße zu bringen. Er begann mit dem Satz, den ich schon zu oft gehört habe: „Sieht aus, als sei das Problem größer, als wir zunächst angenommen hatten.“ Sofort war der Gedanke da: Und wie soll ich das bezahlen? Aber er hatte recht. Der Wagen musste gründlich überholt werden. Das kleine Finanzpolster, das ich gespart hatte, würde dafür nicht reichen. Oh Mann, ich sage dir, das war ein Gefühl, als ob dir der Boden unter den Füßen wegrutscht. Es war ein Kampf, mich auf die Zusage zu konzentrieren, dass Gott für mich sorgen wird. Meine Gedanken sprangen hin und her, und ich überlegte fieberhaft, welche Jobs ich noch annehmen könnte oder ob ich die alten Geburtstagskarten noch mal nach Geldscheinen von Oma durchsehen sollte. Ich war beherrscht von dem Gefühl: Ich gehe unter, und niemand ist da, um mir zu helfen.

Genau das meine ich, wenn ich sage, Geld bringt uns ständig auf den Boden der Tatsachen zurück. Es zwingt uns, uns damit auseinanderzusetzen, was wir wirklich glauben. Bin ich ganz allein? Hängt alles von mir ab? Ich glaube, beim biblischen Konzept, den Zehnten zu geben, geht es im Kern genau darum. Wenn am Monatsende das Gehalt auf dem Konto eingeht und du als allererstes zehn Prozent davon für Hilfsprojekte ausgibst, dann taucht sofort die Frage auf: Kann ich wirklich darauf vertrauen, dass Gott für mich sorgt? Darum geht es auch Jesus, wenn er von den Lilien auf dem Feld und so weiter spricht:

Ich möchte euch doch nur dazu bringen, euch zu entspannen, nicht so darauf fixiert zu sein, was ihr kriegen könnt, damit ihr wahrnehmen könnt, dass Gott euch beschenkt. Menschen, die Gott nicht kennen und nicht wissen, wie er handelt, machen um diese Dinge großen Wirbel, aber ihr kennt Gott und wisst, wie er handelt. Taucht mit eurem ganzen Leben ein in Gottes Wirklichkeit, Gottes Initiative, Gottes Fürsorge. Befürchtet nicht, euch könnte etwas entgehen. Ihr werdet sehen: Für all eure menschlichen Alltagsdinge wird gesorgt sein. (Matthäus 6,31-33; MSG)

Die Welt sagt: „Sei hinter dem Geld her. Geld ist deine Sicherheit.“ Gott sagt: „Sei hinter mir her. Ich bin deine Sicherheit.“ Als deine Mom und ich geheiratet haben, hatten wir keinen Cent in der Tasche. Das meine ich wirklich: Wir hatten keinen einzigen Dollar auf dem Konto. Alle Möbel, die wir hatten, waren geliehen, oder wir hatten sie geschenkt bekommen. Wir aßen an einem alten Campingtisch, den deine Großmutter Jane uns geborgt hatte. Und das zehn Jahre lang! Wir kauften unsere Klamotten in Secondhandläden. Wir lebten von einem Monatslohn zum nächsten. Und diese Jahre gehören zu den glücklichsten unseres Lebens. Wir hatten viele Freunde, wir fühlten uns in unserer Gemeinde wohl, und wir haben viel Schönes erlebt. Gott hat für uns gesorgt.

Die große Lüge lautet: „Mehr Geld bringt dir mehr Glück.“ Das ist schlicht nicht wahr.

Aber wenn man gar kein Geld hat, kann das Leben ganz schön erbärmlich sein.

Auch das ist wahr. Die Bibel betrachtet Geld auch weniger als „schnöden Mammon“, sondern viel öfter als Ausdruck von Gottes Segen:

Wohlstand kommt durch Gottes Segen, eigene Mühe macht ihn nicht größer. (Sprüche 10,22; GNB)

Wer bescheiden ist und den Herrn ernst nimmt, findet Reichtum, Ansehen und ein erfülltes Leben. (Sprüche 22,4; GNB)

Das ist die große Schönheit des Reiches Gottes. Es gibt eine Bedingung dafür, dass uns „alles andere umsonst gegeben wird“: „Sucht zuerst das Reich Gottes“ (Matthäus 6,33). Gott sorgt für uns, wenn wir vor allem sein Reich suchen, das heißt, wenn wir für ihn leben.

Schau mal – entweder haben wir Gott, oder wir haben ihn nicht. Entweder er ist auf unserer Seite, oder wir sind auf uns selbst gestellt. Was du diesbezüglich glaubst, wirkt sich auf alles andere aus.

Wenn du Gott nicht hast – also als engen Vertrauten, auf deiner Seite –, musst du dein Bestes geben, um einen Weg für dein Leben auszutüfteln. Die meisten Menschen machen es auch so. Die ganze Welt geht von dieser Grundannahme aus – Unis, Märkte, Berufsfelder, Wirtschaftssysteme. Ich kann dir für diesen Weg keinen Rat geben und dir nicht viel darüber erzählen, wie diese Welt funktioniert oder wie man sie austrickst, denn ich glaube nicht daran. Ich lehne die Grundannahme ab, auf der das ganze Kartenhaus aufgebaut ist.

Ich glaube: Es gibt einen Gott, und er ist unser Vater. Das verändert alles.

Kurz zur Erklärung: Wenn ich vom „Glauben an Gott“ spreche, meine ich damit nicht die beiläufige Anerkennung seiner Existenz. Wenn du wirklich an Gott glaubst, musst du entsprechend handeln. Denn er leiht seine Hilfe nicht den Leuten, die ihn auf die leichte Schulter nehmen – so wie man das Geschenk der Freundschaft auch nicht an Menschen verschwendet, die einen nicht wertschätzen. Man muss ihn schon von ganzem Herzen suchen, um seine Hilfe zu erfahren; man muss sich darauf ausrichten, wo er zu finden ist, wie er handelt, dann wird man all das Gute erfahren, das er schenkt.

Gott hat versprochen: „[Ihr werdet] den Herrn, euren Gott suchen. Und ihr werdet ihn finden, wenn ihr ehrlich und von ganzem Herzen nach ihm fragt“ (5. Mose 4,29). In diesem Versprechen gibt es eine Bedingung: „wenn ihr ehrlich und von ganzem Herzen nach ihm fragt“. Als Christen neigen wir nicht selten dazu, diesen Teil zu vergessen; und dann wundern wir uns, warum wir Gott in unserem Leben nicht öfter erfahren.

Ja, das stimmt wohl. Vor ein paar Monaten schrieb mir ein Freund in einer Mail:

Ich weiß nicht, warum es mir bisher nicht aufgefallen ist. Wie konnte ich so blind sein, so taub für meine eigene Wahrnehmung? Es kommt mir jetzt so offensichtlich vor. Wie sonst könnte ich erklären, was ich hier erlebt habe? Dieser Geruch, ein widerlicher Gestank, der durch die geöffnete Tür hereinweht und den sie dem Ozean zuschreiben – aber kann ich darin nicht eine winzige Spur von Schwefel entdecken? Die Menschen, erbärmliche Seelen, die sich an ihre Ansprüche klammern, als könnten die kleinen Vergünstigungen, an die sie sich so gewöhnt haben, ihre Seele retten. Sie kreischen und schreien, haschen nach Wind, knirschen mit den Zähnen, fordern eine faire Behandlung, als ob sie die eher verdienten als irgendjemand sonst. Es ist meine Strafe, ihr Geschrei zu ertragen, und es sind ihre Sünden – Unersättlichkeit, Gier, Stolz, Eitelkeit und Zorn –, die sie hierher gebracht haben. Alles, was ich tun kann, ist, mich zu fragen, welche abscheuliche Sünde ich begangen habe, um eine so harte Strafe zu bekommen.

Ich weiß nicht, warum es mir bisher nicht aufgefallen ist. Ich arbeite in der Hölle.

Meine spontane Reaktion, als ich das las? Ich habe gelacht und sofort gedacht: „Ja, stimmt.“ Nicht, dass mein Freund einen schlechteren Job hätte als irgendjemand sonst. Aber ich habe verstanden, dass er weit weg ist von dem, wo er gern sein möchte und wovon er träumt. Aber er muss ja seine Rechnungen bezahlen. Was habe ich ihm also geantwortet? Dass er das eben aushalten muss? Wenn wir nur arbeiten, um zu überleben – oder, wie Calvins Vater in Calvin und Hobbes sagen würde, „an unserem Charakter arbeiten“ –, was passiert dann mit unseren Träumen?

Man hat uns ja immer ermutigt, unsere Träume zu verfolgen. Jede Abschlussrede in der Schule oder in der Uni rief uns dazu auf, nach den Sternen zu greifen (als ob das so ein originelles Bild wäre). Aber in der ganzen Zeit bekamen wir nichts darüber zu hören, wie wir Menschen werden könnten, die gut mit ihrem Traum umgehen können, sobald sie ihn verwirklicht haben. Vielleicht, weil das Thema nicht nach einem Disney-Kassenschlager klang.

Was ich deinem Freund sagen möchte, ist Folgendes: „Du hast eine Zukunft; du hast einen Vater im Himmel, der dich liebt. Aber: Du steckst mitten in der Feuerprobe! Lass es zu, dass sie dich stärker macht. Halte durch. Gott ist bereits jetzt am Werk! Finde heraus, wozu er dich gerade formt. Es lohnt sich!“ Als Kämpfer wirst du darum ringen müssen, deinen Träumen treu zu bleiben. Als junger Mann musst du auch die Kunst erlernen, nicht den Mut zu verlieren, selbst wenn die Zeiten richtig hart werden. Ich bin heute als Autor erfolgreich, aber mit Anfang zwanzig habe ich auch ziemlich harte Zeiten erlebt. Gott formt uns durch solche Erfahrungen, damit wir echte Männer werden, die das Leben bewältigen können. Geld verdirbt tatsächlich viele. Geld in den Händen von Leuten, die innerlich Kinder sind, richtet enorm viel Schaden an. Und dasselbe gilt für Macht, Ruhm und Einfluss.

Die Menschheit reagiert allergisch auf Gott. Es ist uns unangenehm, ihn zu suchen, unsere Wünsche und die Art, wie wir Dinge angehen, daran zu orientieren, was er will und wie er die Dinge angeht. Was uns von Natur aus liegt, ist Agnostizismus – Gott zu vergessen und anzunehmen, dass es eben doch an uns liegt, aus unserem Leben etwas zu machen. Im Blick auf Gott und seine Weise zu handeln sind wir halbherzige Geschöpfe. Deswegen lässt er zu, dass wir Prüfungen, Verwirrung, Verzweiflung erleben – in der Hoffnung, dass uns diese Dinge dazu bringen, ihn zu suchen. Und wenn wir das schließlich tun, wird unsere innere Welt zum Thema: unser Unglaube, unser Unabhängigkeitsstreben, dass wir nur uns selbst vertrauen, unsere Angst, unser Stolz. (Übrigens: Mit diesen Dingen solltest du dich lieber früher als später befassen – sie sind es, die im Lauf der Zeit das Leben eines Mannes zerstören können.)

Ein Christ ist eine Art Amphibie. Wir leben in zwei Welten: einerseits in dieser Welt der Menschen und der Wirtschaft, in unserer Zeit und unserer Kultur; andererseits im Reich Gottes. Aber zu oft geschieht Folgendes: Christen akzeptieren die vage Vorstellung, dass Gott in dieser Welt wohl irgendwie am Werk ist, aber im Alltag betrachten sie die Welt der Menschen als die eigentliche Wirklichkeit und handeln nach ihren Regeln und Voraussetzungen.

Als Erstes solltest du diese Frage für dich klären: Lebe ich in einem Paralleluniversum? Gibt es dieses Reich Gottes, zu dem ich gehöre und das ich mitgestalten kann? Gibt es für mich Gottes Hilfe? Wenn du diese Frage mit Ja beantwortest, dann musst du entsprechend handeln: das Reich Gottes suchen, in dieser Wirklichkeit leben. Andernfalls bleibt dir nichts, als dir zu sagen: „Hier ist die Welt – unbeständig, unfair, unvorhersehbar. Sieh zu, wie du es hinkriegst, dass dein Leben gelingt.“ Das erweist sich für die meisten Menschen als ziemlich schwierig. Für den Glaubenden ist es fast unmöglich, denn Gott lässt sich nicht so einfach aus dem Leben verdrängen; er wird deine Versuche, dein Leben in bequemem Abstand von ihm zu leben, nicht unterstützen.

Beobachte, wie dein Herz auf ein paar Grundregeln im Umgang mit Geld reagiert: Mach keine Schulden. Lebe nicht über deine Verhältnisse. Wenn du dir deinen täglichen Latte nicht leisten kannst, leiste ihn dir nicht. Es ist der Junge, der sich nicht beherrschen kann und den Flachbildschirm auf Raten kauft – und am Ende durch die Zinsen den doppelten Preis zahlt. Niemand will sich zum Sklaven machen, und Schulden machen dich zum Sklaven.

Das kann man wohl sagen. Ein Freund von mir schöpft jede Kreditkarte, die er nur kriegen kann, bis zum Limit aus, nur um Klamotten zu kaufen und schick essen zu gehen. Das Syndrom ist weit verbreitet: Leute mit Minilöhnen kaufen aufgemotzte Radkappen für ihr Auto statt Schultaschen für ihre Kinder. Ich will kein Sklave sein. Der Junge in mir wartet nicht gern darauf, bestimmte Dinge zu bekommen, aber der Mann in mir weiß, dass ich viel lieber ein Leben ohne Schulden und ohne dieses furchtbare Schwanken zwischen Hamsterrad und minimalistischer Bedürfnislosigkeit haben will.

Das Beste an alldem ist: Wenn wir den neidgetriebenen Albtraum dieser Welt zurückweisen, wenn wir uns an Gott und seiner Weise zu handeln orientieren, dann wird das Geld unser Leben nicht beherrschen. Und auch nicht die Angst. Wir werden noch nicht mal sehr viel über Geld nachdenken; wir sind mit höheren Gütern beschäftigt. Und dann werden unsere Finanzen zu einer großen Möglichkeit zu erleben, dass Gott verlässlich ist. Er tut nämlich nichts lieber, als uns das zu beweisen.

Kämpferherz

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