Читать книгу Dein Augenblick - Jonathan Pax Michaels - Страница 6
ОглавлениеAngenehm, Jonathan. Ich bin ein Mann von Mitte 40, verheiratet und habe die drei tollsten Kinder, die sich ein Vater wünschen kann. Ich arbeite viel und kümmere mich um die Familie so gut es nur geht. Ich funktioniere so wie es alle wünschen. Aber das ist nicht die Geschichte. Es ist nur der persönliche Hintergrund.
Seit einiger Zeit kämpfe ich. Mit mir selbst. Mit meinen Gefühlen, mit meiner Verantwortung und mit meinem Glauben. Und ich träume gerne. Meine Träume haben mich immer begleitet. Oftmals träume ich Quatsch, manchmal einfach nur sehr schön, mal fast zu süß, und ab und zu geradezu magisch….
Meine Geschichte ist aber keine Geschichte. Es ist nur ein Brief. Ein Liebesbrief. Natürlich nicht an meine Frau. Das wäre zu einfach. Ein Liebesbrief an die Frau meiner Träume. Und da nachts der Mond so schön über die Träume wacht, nenne ich sie Helena.
Ich schreibe Helena einen Brief über mich, über sie, über meine Träume und über die Liebe.
Ich könnte es mir einfach machen und ihr einfach 1000mal schreiben „Ich liebe dich!“ Zwar hätte jedes einzelne, dieser 1000 Male eine andere Bedeutung, eine andere Nuance. Aber es wäre immer der selbe Satz. Der selbe Satz, den so viele Menschen so vielen anderen Menschen sagen. Und doch gibt es dabei immer wieder so viele Missver-ständnisse. Wer weiß schon selber wirklich, was er damit meint, wenn er diesen schönen Satz sagt? Und weiß man wirklich ob der andere darunter genau das gleiche versteht?
Das Ding mit der Liebe ist nicht so einfach.
Und diese eine Frau hat etwas viel, viel Besseres verdient. Denn sie ist wahrlich einzigartig.
Helena ist eine starke, selbstbewusste Frau. So wirkt sie zumindest auf den ersten Blick. Sie trägt Verantwortung für ihre Kinder, ihren Mann und alles was dazu gehört. Da alles viel leichter scheint, wenn man es mit dem Verstand erklären kann, versucht sie gerne ihren Verstand herrschen zu lassen. Aber mal ehrlich: Wenn eine so wunderbare, bezaubernd junge Frau im Jahre 2016 noch gerne Elvis Presley hört, so muss sie doch der Inbegriff eines Gefühlsmenschen sein.
Oder was meinst du?
Genau deshalb versuche ich die Liebe nicht zu erklären. Ich versuche sie so lebendig wie möglich zu beschreiben.
Die unterschiedlichen Klänge der Liebe. Die Poesie eines Klaviers, die Sehnsucht einer Geige oder das Beben eines Trommelfeuerwerks.
Den Duft der Liebe: der Duft der bunten Frühlingswiese, der Duft der einzelnen Rose, die man seiner Liebsten schenkt. Und der einzigartige Duft der Liebsten, wenn man ihr ganz nahe ist.
Der Geschmack der Liebe: Das erwartungsvoll zubereitete Essen eines romantischen Dates, der selbst zubereitete Saft den sich zwei liebende teilen, oder die verführerisch süßen Früchte.
Und all die Liebe, die man sieht. Ein liebevolles Lächeln, ein verführerischer Blick.
Und letztlich, die Liebe, die man spürt, wenn man sanft gestreichelt wird oder wenn man von einem lieben Menschen einfach nur in den Arm genommen wird.
All das versuche ich zu vermitteln, damit jede Pore, jede Zelle ihres Körpers, ihres Herzens und ihrer Seele ganz leise schreit:
„Ja! Ich habe verstanden.“
Auch wenn ihr Verstand sie weiterhin dasselbe entscheiden lässt. Das ist wirklich nicht wichtig. Denn die Liebe so durchdringend zu spüren, darauf kommt es an. Genau das alles spüre ich nur durch sie. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Soviel zur „Unmöglichkeit, die Liebe zu erklären“.
Aber warum „Dein Augenblick“?
Die Auflösung erfolgt im Spätsommer.
Und im Winter erfährst du dann noch warum das Buch eigentlich doch kein Liebesbrief ist. Sondern genau umgekehrt.
Und nun lade ich dich ganz herzlich ein, meinen Liebesbrief an Helena zu lesen.
Schließe kurz deine Augen, atme mehrmals tief durch und schärfe deine Sinne....