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Auf meines Kindes Tod (VI)

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Inhaltsverzeichnis

Von fern die Uhren schlagen,

Es ist schon tiefe Nacht,

Die Lampe brennt so düster,

Dein Bettlein ist gemacht.

Die Winde nur noch gehen

Wehklagend um das Haus,

Wir sitzen einsam drinne

Und lauschen oft hinaus.

Es ist, als müßtest leise

Du klopfen an die Tür,

Du hättst dich nur verirret,

Und kämst nun müd zurück.

Wir armen, armen Toren!

Wir irren ja im Graus

Des Dunkels noch verloren –

Du fandst dich längst nach Haus.

Dort ist so tiefer Schatten,

Du schläfst in guter Ruh,

Es deckt mit grünen Matten

Der liebe Gott dich zu.

Die alten Weiden neigen

Sich auf dein Bett herein,

Die Vöglein in den Zweigen

Sie singen treu dich ein.

Und wie in goldnen Träumen

Geht linder Frühlingswind

Rings in den stillen Bäumen –

Schlaf wohl mein süßes Kind!

Mein liebes Kind, ade!

Ich konnt ade nicht sagen

Als sie dich fortgetragen,

Vor tiefem, tiefem Weh.

Jetzt auf lichtgrünem Plan

Stehst du im Myrtenkranze,

Und lächelst aus dem Glanze

Mich still voll Mitleid an.

Und Jahre nahn und gehn,

Wie bald bin ich verstoben –

O bitt für mich da droben,

Daß wir uns wiedersehn!

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