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III

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Eros, König der sterbenden Herzen, Betrüger der aufrichtigen Seelen, der dem Herzen die Unbeständigkeit, dem Körper die Müdigkeit einhaucht!

Gib diesem Bildnis den bestürzten Blick einer betrogenen grossen Liebe, Urheber der bitteren Enttäuschungen!

Jämmerlich und eigensinnig, verwünschen die Sucherinnen der Liebe dich nicht; mit hängenden Brüsten, mit müden Lippen und dem in den Kämpfen der Lust ganz zerdrückten Leibe erbetteln sie noch einen gleich trügerischen Liebhaber.

Andere, verlassen, ergeben sich nicht, und mit derselben Hand, welche die Liebkosung spendet, zerreiben sie den Schierling; nicht imstande, ihren Liebhaber zu halten, weihen sie ihn dem Tode!

Habgieriger, plündern die Männer die Küsse auf den Lippen, die vorbeikommen, und eilen, fast ohne zu wählen, von Frau zu Frau, ohne je ihre schändliche Begierde zu befriedigen. Dort unten, abseits, bezeugt der leukadische Felsen, o Gott des Lebens, dass du mit dem Tode verlobst; die Menschheit bereitet dir, Eros, ein schreckliches Gefolge: das Röcheln des Todes, das Stöhnen der Lust mischen sich entsetzlich. Diese verworrenen Schreie, sind sie die des Hasses oder des Segens? Diese Leidenschaftlichen, deine Leibeigenen, sind sie weise oder toll? Bezauberst du das Leben oder betörst du es?

Eros, König der sterbenden Herzen, Betrüger der aufrichtigen Seelen, der dem Herzen die Unbeständigkeit, dem Körper die Müdigkeit einhaucht!

Gib diesem Bildnis den bestürzten Blick einer betrogenen grossen Liebe, Urheber der bitteren Enttäuschungen!

Einweihung des Weibes

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