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Alle sind sie gekommen, alle sind sie da.

Wir haben heute schon den elften November, aber der Himmel ist dunkelblau wie im Spätsommer, und das Thermometer zeigt zwanzig Grad bei nur schwach fallendem Luftdruck. Es paßt nicht zum Datum, dieses Wetter. Es ist unglaubhaft.

Der Geschiedene ist da und der Medizinalrat und der Fürst und der Legationsrat und …

Ja, es sind alle da.

Wir, einer wie der andere, sind viel zu früh gekommen und wissen nicht, wie das nur alles vor sich gehen soll. Also warten wir schweigsam, bis geschehen wird, was halt geschehen muß.

Da wir deshalb und aus vielerlei anderen Gründen verlegen sind, verharren wir steif und unbewegt; der Fürst und der Legationsrat bringen es jedoch immerhin fertig, selbst dies auf jene gewisse elegante Art zu tun, um die ich sie immer ein wenig beneidet habe. Nur der Medizinalrat bewegt sich; mir gegenüberstehend, verlagert er leise schwankend seinen massigen Leib hin und her von einem Bein auf das andere.

Das Genie ist da und der Brettschneider-Ferdi und der Nagl-Karl; an meinem Ellbogen spüre ich den des Großen Silbernen; und weil der da ist, werden auch der Hansi, der Heinzi und der Horsti nicht weit sein; vermutlich haben sie in einiger Entfernung hinter Büschen und Steinen Position bezogen, von denen aus sie mit ihren so wachsamen Augen unsere Umgebung kontrollieren können; der Silberne ist ein vorsichtiger Mann, der sich wirklich nur im alleräußersten Fall auf Risken einläßt.

Wenn der Medizinalrat sein Gewicht auf den linken Fuß legt, wird neben seinem rechten Oberschenkel ein kleines Stück Landschaft sichtbar, bestehend aus zwei aufeinander zulaufenden Weinberghängen und, über ihrem Schnittpunkt, etwas Überschwemmungsgebiet, hinter dem weiße Flecken schimmern. Die sehen im graublauen Dunst wie Felsufer oder Lößwände aus, aber in Wirklichkeit – freilich, was ist heute schon Wirklichkeit? – handelt es sich wohl um die Wohnblöcke einer dieser großen Stadtrandsiedlungen aus den sechziger oder siebziger Jahren.

Elfter November, aber keiner von uns trägt einen Mantel. Dazu ist es zu warm.

Ich empfinde diese Wärme als unangenehm, ja fast als widerwärtig. Ein November sollte kalt sein, denke ich, oder wenigstens kühl und regnerisch, wie damals in meiner Kindheit, als die Winde, die es heute nicht mehr gibt, die Währingerstraße hinaufpfiffen oder heruntertobten. Aber von der Art sind die November schon seit Jahren nicht mehr. Ob vielleicht doch etwas dran ist an dieser Klimaverschiebung, von der jetzt häufig die Rede ist? Der Kollege Kaiser verficht ja mit einem gewissen Fanatismus sogar die Behauptung, daß wir am Beginn einer neuen Eiszeit stehen; wie sich die mit warmen Novembern verträgt, weiß ich freilich nicht, aber daß die Natur sich neuestens selbst zuwiderläuft und unnatürliche Zustände schafft, heiße Februare, nasse Sommer und nun diese Novemberwärme, das gibt denn doch auch einem laienhaften Verstand zu denken. Vielleicht sollte ich den Medizinalrat, der einem solche Sachen gerne und ausführlich erklärt, gelegentlich fragen, welche Meinung über nahende Eiszeiten er hegt – falls eine Gelegenheit dazu sich noch ergeben wird.

Elfter Elfter: das Datum merkt man sich leicht. Übrigens feiert – feiert? Nein: hat der Legationsrat heute Geburtstag. Den zweioder dreiundvierzigsten, schätze ich, aber vielleicht sind es auch ein paar Jahre mehr oder weniger; Tuzzi gehört zu jenem Typ, der von der Reife an fast alterslos bis zum Alter bleibt; das habe ich an ihm schon oft bewundert.

Alle sind sie gekommen, alle sind sie da.

Der Medizinalrat schwankt langsam hin und her.

Im Landesmuseum in der Herrengasse haben sie ein Diorama, das in anschaulicher Weise die Eiszeit am Donauufer darstellt: wüstes Krüppelgebüsch, in dem sich Schneehasen verbergen; hinten fließt, offensichtlich sehr kalt, die Donau, vorne ducken sich im Schutze großer Steine ein paar Eiszeitmenschen, die wohl Jagd auf das Mammut machen, das vor der Silhouette des Kahlenberges den riesigen Rüssel von der einen auf die andere Seite schwenkt. Auch ein Elch ist in diesem wirklich sehr anschaulichen Bild enthalten, aber vielleicht irre ich mich in diesem Punkt und bringe versehentlich einen wirklichen Elch in die Szene hinein, jenen, der damals plötzlich in Oberösterreich aufgetaucht ist und den Zeitungen eine Weile lang amüsanten Nachrichtenstoff geliefert hat, ehe er spurlos wieder verschwand; das Erscheinen dieses nordischen Riesenviehs inmitten unserer Wälder mag kein Irrtum gewesen sein, sondern schon ein Vorzeichen; aber das konnten wir in jenen Tagen ja noch nicht ahnen.

Alle sind sie gekommen, alle tragen schwarze Anzüge. Sogar das Genie hat einen am Leibe – der Teufel wird wissen, aus welchem Abfallhaufen es sich ihn herausgefischt hat. Natürlich paßt der Anzug nicht und sind die Ärmel über den roten Händen viel zu kurz; immerhin scheint er wenigstens sauber zu sein. Ferner hat das Genie den Bart abrasiert, was wohl als Opferhandlung verstanden werden muß; nun zeigen sich unerwartet viele Falten in seinem Gesicht. Und natürlich murmelt es vor sich hin; anders hab’ ich den Mann noch nie gesehen, als unermüdlich an einem Epos murmelnd, das nach den wenigen Bruchstücken, die wir herausbekommen haben, vielleicht das bedeutendste der Welt wäre, würde es je deren Licht erblicken; aber ach, das Genie schreibt nichts nieder, es kann kaum schreiben; so wird auch dieses Kunstwerk, wie seine anderen in der Abfallgrube dort drüben auf der anderen Donauseite, nie veröffentlicht werden. Ob es weiter an seinen Gängen und Höhlen baut, nach unbestimmten, dem eigentlichen Wesen des Zufalls abgelauschten Regeln? Gleichviel. Das alles hat seine Bedeutung verloren.

An den Bäumen hängen noch viele Blätter, längst abgestorbene, die der leiseste Windhauch wegfegen würde. Aber der Wind weht schon seit Wochen nicht mehr.

Der Nagl-Karl hat eine Harmonika umhängen, nicht eine von diesen Zieh-Orgeln, die er üblicherweise benützt, sondern seine alte Budowitzer mit den Knopfregistern, die er nur zu besonderen Gelegenheiten hervorholt. Ob er beabsichtigt, heute und hier Musik zu machen? Ich fände das unpassend, doch kann, was jetzt nicht stimmt, eine Stunde später plötzlich schicklich werden. Man darf sich da durchaus auf den Nagl-Karl verlassen; seine Einsätze haben noch immer gestimmt. Übrigens ist er natürlich nicht der einzige Abgeordnete der Gilde; auch die Schneider-Brüder und der Zwerschina sind da. Und der Ferdi.

Der schwarze Anzug des Fürsten ist aus feinem Loden. Den hat er schon immer getragen, in der Schule, bei seiner Heirat und, viel später, bei seiner Verlobung. Er kann eben nicht aus seiner Haut heraus, mein alter Schulfreund Lipkowitz.

Ich kenne keineswegs alle, die da sind; einige von ihnen habe ich nie zuvor gesehen, kann mir aber trotzdem denken, wer sie sind; etliche aber sind da, von denen ich gar nichts weiß und Genaueres auch nicht wissen möchte.

Denn ein Heiliger muß zwar alles verstehen und verzeihen können, nicht aber, wenn er klug ist, alles wissen wollen.

Der Heilige bin ich.

Und darum bin ich da.

Ja, ich bin oder war bis vor kurzem ein Heiliger; und so sonderbar das auch sein mag, von allen, die da sind, hat keiner diese meine Eigenschaft bezweifelt, obgleich der eine oder andere sie vielleicht manchmal als lächerlich empfunden hat. Nur ein einziger hat es jemals gewagt, mich in vorsichtigen Worten um genauere Auskunft darüber zu bitten.

Der dies wagte, damals, in einer der Nächte des Großen Festes, war der Legationsrat gewesen, natürlich er und kein anderer, denn nur Tuzzi versteht Fragen auch nach dem Geheimnis eines Menschen zu stellen, daß man sie ohne Scheu beantwortet, weil er einem dabei den Eindruck zu vermitteln weiß, man könnte sich an jedem Punkt des Gesprächs ebensogut der Aussage enthalten wie es in eine andere Richtung lenken, ohne daß seine Anteilnahme darum geringer würde. Ich freue mich, daß ich sein Freund bin; wäre er mein Feind, würde ich mich vor diesem unvergleichlichen Amalgam von Desinvolture und Präsenz fürchten.

Wir saßen damals – das Große Fest hatte seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht – im »Rhodos« in der Kaiserstraße, in einer Nische, in die wir uns zurückgezogen hatten, um eine schon seit Stunden andauernde leichte Trunkenheit mit Ouzo und Retsina zu stabilisieren, abseits der kleinen Tanzfläche, auf der unsere Freundin mit dem Medizinalrat, dieser doppelt so groß wie sie und dreimal so umfangreich, einen langsamen Sirtaki tanzte, welcher die griechischen Gastarbeiter im Lokal offensichtlich entzückte, obwohl er wahrscheinlich nicht viel Ähnlichkeit mit dem aufwies, was in Piräus als Sirtaki gilt. Aber damals, während des Großen Festes, gelang uns allen ja alles: alles, was wir wollten, fiel uns damals zu und ein, warum nicht auch ein Sirtaki.

»Ja, Sie haben es erraten«, sagte ich, »ich bin ein Heiliger. Und ich werde mich bemühen, Ihre Frage nach der Ursache davon zu beantworten, obzwar es sich hier um einen Vorgang handelt, der sich einer Beschreibung weithin entzieht.« (Ich sprach in langen und pedantischen Sätzen, wie immer, wenn ich betrunken bin, weil ich damit beweisen will, daß der Alkohol mich gehirnlich nicht beinträchtigt.) »Soweit ich es beurteilen kann, wird man nicht durch eigenes Verdienst zum Heiligen, sondern weil sich der Wunsch oder das Bedürfnis nach dem Vorhandensein eines solchen unvermittelt an einem festsetzt. Ich will damit selbstverständlich nicht für andere Heilige, etwa die in den Kirchen, sprechen, o nein, sowas stünde mir nicht zu, obwohl ich vermute, daß es ihnen mit ihrer Heiligkeit nicht viel anders ergangen ist als mir: daß sie nämlich von ihr sozusagen überfallen wurden. Sie überkommt einen, die Heiligkeit, verstehen Sie?«

»Wie eine Gnade?« fragte Tuzzi.

»So ungefähr. Aber eine Gnade ist es nicht, denn besonders glücklich macht mich die Heiligmäßigkeit keineswegs. Eher im Gegenteil.«

»Es steht nirgends geschrieben«, sagte Tuzzi, »daß Gnade etwas Angenehmes ist. Nach der Meinung der Scholastiker ist sie irresistibel und infinit. Man wird sie, wenn man sie einmal hat, willentlich so wenig los wie nur irgendein Danaergeschenk. Ihr Evangelischen seid da allerdings etwas anderer Meinung, nämlich der, daß man sich durch einen Willensakt der Gnade sehr wohl entledigen könnte, aber …«

»Dann muß ich in dieser Beziehung ein Katholik sein«, sagte ich, »weil ich wirklich nicht weiß, wie ich diese Gnade, falls sie also eine ist, je wieder loswerden könnte – es sei denn, sie selbst findet ein anderes Objekt oder Subjekt, auf dem sie sich freundlicherweise niederlassen wollte.«

»Damit sollten Sie im gegebenen Fall lieber nicht rechnen«, sagte Tuzzi einsichtsvoll und mitfühlend, indem er in die Richtung unserer Sirtakitänzerin eine kleine Verbeugung machte, die von ihr mit einem lustigen Augenzwinkern beantwortet wurde. »Doch was immer Ihre Empfindungen sein mögen – ich beglückwünsche Sie dazu. Denn immerhin: was Ihnen widerfährt, ist mehr als Liebe.«

»Danke vielmals«, sagte ich. »Aber ich gestehe Ihnen, daß mir etwas weniger, nämlich schon die Liebe, völlig genügen würde. Was darüber liegt und mehr ist, übersteigt auf die Dauer meine Möglichkeiten.«

»Ja«, sagte Tuzzi nach einer Pause, »Ihnen würde es genügen. Und mir, weiß der Himmel, auch. Und uns allen. Aber ihr nicht. Ihr eben nicht.«

Wir tranken Retsina und sahen eine Weile auf die Tanzfläche, wo ein graziöses Mammut mit einem kleinen bunten Vogel tanzte. Der Kellner Antonios trug einen großen Stoß Teller herein. Die Griechen ringsum begannen rhythmisch in die Hände zu klatschen.

»Sie lieben Sie also?« sagte ich.

»Noch immer«, sagte Tuzzi (und auch mit diesem rückhaltlosen Geständnis vergab sich der bewunderungswürdige Beamte nicht das geringste – aus dem einfachen Grunde, weil es jeder von uns eh schon wußte). »Und für immer. Und falls Sie das tröstet: Meine Liebe ist ebenso irresistibel und, mir scheint, auch infinit wie Ihre Gnade.«

»Eine Art Trost ist es schon«, sagte ich ernsthaft. »Und sie?« fragte ich weiter; denn obwohl ich mehr davon wußte als Tuzzi selbst, was meiner Eitelkeit, ich gebe es zu, so nebenbei doch einigermaßen schmeichelte, war ich doch sehr erpicht darauf, zu hören, wie er seine Meinung formulieren würde: vielleicht ergab sich daraus ein kleiner Hinweis auf die Lösung meiner und einiger anderer Probleme, die sich seit geraumer Zeit in einer Weise verknüpften, welche mir Angst machte; auch hoffte ich, daß andere, Tuzzi zum Beispiel, die Situation weniger kritisch empfinden würden; als Heiliger war ich ja schließlich verpflichtet, selbst geringen Hoffnungsschimmern nachzugehen.

Tuzzi gab mir keinen.

»Sie? Sie liebt mich natürlich auch«, sagte er. »Aber nicht mehr als alle anderen.«

»Sie hätten zutreffender sagen sollen: so sehr wie alle anderen.«

»Das ist richtig, und ich danke Ihnen für diese Korrektur; sie war notwendig, denn selbstverständlich teile ich mit allen Rittern und Narren ihres Hofstaats, Sie keineswegs ausgenommen, die Überzeugung, daß keiner von uns auch nur das Maß verdient, das man uns da so leicht zubilligt. Trotzdem: ich kann’s nicht ertragen, nicht mehr geliebt zu werden als Sie und ihr alle. Ich bring’s einfach nicht über mich. – Ich habe Ihnen nun meine Amfortas-Wunde gezeigt, die unaufhörlich blutende, aber da wir beide halb betrunken sind, wollen wir einander verzeihen: Sie mir, daß ich solche Sachen sage, ich Ihnen, daß Sie mich’s haben sagen lassen. Verzeihen Sie vielmals. Sehr zum Wohl!«

So verziehen wir einander als gute Freunde und tranken miteinander Ouzo und Retsina. Dann verbarg Tuzzi die Wunde wieder unter dem Mantel seiner Desinvolture und fragte mich, leichthin wie eh und je, wie sie mich denn erwischt und überkommen habe, die Gnade der Heiligkeit? Und ob sich dies unter sehr dramatischen Umständen abgespielt habe?

»Keine Spur von Dramatik«, sagte ich. »Es war das die einfachste Sache der Welt und kam so selbstverständlich, daß ich’s zunächst gar nicht bemerkt habe und erst viel später begriff. Es war weiter nichts, als daß sie mich eines Tages fragte, ob ich sehr gebildet sei.«

Aber weiter kam ich damals im »Rhodos« nicht, denn es war die Stimmung inzwischen zur Turbulenz gediehen. Die Musiker hatten ihre Verstärker auf höchste Lautstärke gedreht, und die Griechen klatschten rasend in die Hände, weil der Medizinalrat unsere Freundin, ohne seine Schrittfolge zu unterbrechen, mit beiden Händen über seinen Kopf hinaufstemmte, und in diesen Wirbel hinein knallten die zerbrechenden Teller, die nun von allen Seiten vor die Füße der Tanzenden geschleudert wurden.

Da unten in der Senke, hinter den beiden sich überschneidenden Bergrücken, wird geschossen. Das Echo der Schüsse läuft im Zickzack zwischen den Hängen herauf. Der Medizinalrat hat in seinem Hinund Herschwanken innegehalten, ich habe endlich den Blick frei auf das Stück Donaulandschaft dort unten, sehe aber weiter nichts. Die Schüsse verhallen, der Medizinalrat beginnt sich wieder hin und her zu wiegen.

Die fade Wärme, das regungslose Herumstehen, die Nachwirkungen der Schlafpulver aus den letzten Nächten machen mich ganz benommen, das mammuthafte Schwanken vor mir wird mir noch Übelkeit bereiten. Ich muß die Augen schließen.

»Lehnen S’ Ihnen ein bissl an mich«, flüstert eine Stimme neben mir, und eine kräftige Hand schiebt sich unter meinen Ellbogen. Ich nehme diese Stütze dankbar an, froh darüber, daß mich nach alldem, was geschehen ist, noch einer so freundlich zu berühren wagt; ehe ich die Augen schließe, sehe ich einen prüfenden Blick aus dem Einauge des Medizinalrats; aber das kränkt mich nicht.

»Und tun S’ Ihnen wegen der Schießerei nicht beunruhigen«, flüstert die Stimme; es ist die des Silbernen. »Das hat weiter nix zu bedeuten. Nicht um diese Zeit.«

»… Sind Ihre Buben da?« frage ich ebenso leise.

»Freilich.«

Da kann ich ja beruhigt die Augen zumachen und mich von der Wärme ein bißchen narkotisieren lassen.

Ja, der Medizinalrat hat den kleinen Vorgang natürlich wahrgenommen. Sicherlich hat er mit dem Computer, der sich neben vielen anderen Sachen in seinem Riesengehirn verbirgt, in Sekundenschnelle meinen Blut-, den Luftund psychischen Druck sowie etliche andere Parameter in Relation gebracht; falls es notwendig sein sollte, wird er sich um mich kümmern. Vorderhand hat er sich damit begnügt, dem Silbernen mit einem Kopfnicken zu bestätigen, daß der Griff unter den Ellbogen schon richtig ist.

Zwischen uns dreien, dem Arzt, mir und dem Silbernen, besteht eine Beziehung besonderer Art. Wir waren dem Geheimnis etwas näher als die anderen. Der Medizinalrat wäre nicht hier, wenn es nicht den Silbernen gäbe, und den Silbernen gäbe es ohne den Medizinalrat nicht mehr. Und wir alle stünden jetzt nicht hier, wenn ich nicht versucht hätte, die unheiligste Pflicht zu erfüllen, die je einem Heiligen auferlegt worden ist.

Die Vielgeliebte

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