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Vorwort

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»Am Anfang war das Vorwort«, sagt ein Zitat von Ulrich Erckenbrecht. Doch wozu sind die wenigen Zeilen am Anfang eigentlich gut? Vorworte werden eh nicht gelesen, erzählt man sich in Schriftstellerkreisen. Allerdings sind sie für den Autor die einzige Möglichkeit, quasi in Kontakt mit den Lesenden zu treten, um von vornherein Missverständnissen vorzubeugen und die eigenen geistigen Ergüsse ins rechte Licht zu rücken.

Daher an dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Sie halten kein Fachbuch in der Hand! Dieses Werk dient ausschließlich der Unterhaltung und soll zum Lächeln, Lachen und Staunen einladen. Und sollten Sie hier und da nachdenklich werden, so ist auch das durchaus gewollt, obwohl es mir fernliegt, den erhobenen Zeigefinger in Gänze auszustrecken.

Weil ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit O-Tönen gemacht habe, trägt dieses Werk den provokanten Titel: Jackie hat Hirn erbrochen – bleibt die jetzt doof? Um diesbezüglich eines vorwegzunehmen: Die menschliche Denk- und Steuereinheit hat keine direkte Verbindung zum Magen-Darm-Trakt; den Rest erfahren Sie in der schönen Episode O Herr, wirf Hirn vom Himmel.

Der Untertitel kokettiert damit, dass sich Rettenden hier und da Gedanken über den Sinn und Unsinn von Notrufen aufdrängen, obwohl jeder professionellen Einsatzkraft natürlich klar ist, dass Notrufende sich im Augenblick der Alarmierung in einer Ausnahmesituation befinden, die sich jenseits des normalen Erfahrungshorizonts abspielt. Von ein paar Stammkunden mal abgesehen. Wenn es also darum geht, die 112 anzurufen, gilt der unverrückbare Grundsatz: »Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!«

»Nach der Lektüre dieser schriftlichen Beichte eines Berufsversagers* ruft doch niemand mehr die Rettung«, höre ich bereits die Kritiker schreien, aber genau das glaube ich keineswegs. Denn wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit in diesem Vorwurf glühen würde, hätte nach Ausstrahlung der Schwarzwaldklinik kein Mensch jemals wieder ein Krankenhaus betreten. Oder nach dem Konsum von Krimis mit korrupten Polizisten die 110 gewählt.

Aber worum geht es in Jackie hat Hirn erbrochen konkret? Hein, mein erklärter Lieblingskollege im inzwischen vierten Buch, steckt in einer gewissen Sinnkrise und ist über die Jahre etwas dünnhäutig geworden. Ölspuren, die keine sind, nagen an seinem beruflichen Selbstverständnis, genauso wie ihm eigene Missgeschicke zu schaffen machen. Es läuft halt nicht immer alles glatt, und die Kollegen kennen im Rahmen der Schadenfreude keine Gnade.

Darüber hinaus werden wir zwar meistens aktiv gerufen, sind manchmal jedoch nicht willkommen, wie sich in Der Rauswurf zeigt, und ein anderes Mal freut man sich zwar, wenn wir kommen, und dennoch sind wir völlig fehl am Platz. Lassen Sie mich so viel verraten: Senioren und Drogen ergeben einfach keine gute Kombination.

Zwischendurch gibt es einen Ausflug ins Privatleben, der Hein und mich tatsächlich fast das Leben gekostet hätte, aber auch herrenlose Mülltüten und mechanische Abflussstauungen an männlichen Geschlechtsteilen spielen eine Rolle. Zum Schluss mündet alles in einem dramatischen Höhepunkt, aber wer weiß, vielleicht ergibt sich dennoch ein Happy End.

Alle Übereinstimmungen mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig. Der rote Faden in den Geschichten ist zwar aus der Wolle des realen Lebens gesponnen, der Rest jedoch aus guten Gründen verändert, bewusst übertrieben und hier und da sogar frei erfunden.

Last but not least findet sich am Ende dieses Buches eine Art Bonustrack in eigener Sache. Weil viele Lesende meiner Bücher nicht meinem Berufsstand entstammen, liegt es mir am Herzen, ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten, um so manchen Notruf zu vermeiden. Womöglich leisten Sie damit einen Beitrag, wertvolle Ressourcen zu schonen und letztendlich Leben zu retten.

»Wenn ich im Dienst faul sein darf, dann gehts dem Bürger gut.« – getreu diesem Motto lade ich Sie ein, ein kleines bisschen über die Einsatztaktik von Rettungsdienst und Feuerwehr zu erfahren. Ich möchte nicht, dass Sie übervorsichtig werden oder gar zum Prepper mutieren, doch der ein oder andere Hinweis kann für den persönlichen Alltag durchaus von Nutzen sein – es müssen ja nicht immer Spatzen vor den Kanonen herumfliegen.

Und jetzt viel Spaß beim Lesen! Hein kann ihren Beistand gut gebrauchen …

Ihr Jörg Nießen

* Übrigens auch ein O-Ton. In diesem Fall aus einer Rezension eines meiner früheren Werke.

Jackie hat Hirn erbrochen – bleibt die jetzt doof?

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