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Da schlossen die Sargträger den Sarg, hoben den Sarg auf und wollten sich auf den Weg machen. Da klopfte es aus dem Inneren des Sarges.

„Halt!“, sagte Rosenkohl.

„Was denn jetzt schon wieder?“, fragte einer der Sargträger.

„Haben Sie nicht das Klopfen gehört?“

„Leichen können nicht klopfen, Herr Kommissar! Reden, meinetwegen, aber nicht klopfen!“

„Würden Sie bitte den Deckel öffnen?“

Die Sargträger stellten den Sarg ab und öffneten ihn.

„Haben Sie geklopft?“, fragte der Kommissar die Leiche.

„Ja, habe ich! Ich wollte Sie nur noch fragen, ob Sie mich mal im Leichenschauhaus besuchen kommen!“

„Auf welchem Zimmer liegen Sie denn?“

„Da gibt es keine Zimmer, nur Fächer!“

„Und in welchem Fach liegen Sie?“

„Weiß ich noch nicht!“

„Andere Frage! Soll ich diese Einladung als Anbaggerei werten?“

„Ich bin eine Frau, ich muss gucken, wo ich bleibe!“

„Eben sagten Sie noch, Sie waren eine Frau!“

„Ich habe es mir anders überlegt!“

Da kam in dem Moor Nebel auf. Die tote Leiche sah das.

„Uih, schon wieder Nebel! Bringen Sie mich schnell weg, einmal enthauptet worden zu sein, genügt mir!“, sagte sie zu den Sargträgern.

„Und verlieren Sie nicht Ihren Kopf, Herr Kommissar!“, sagte sie noch zu Rosenkohl.

Die Sargträger legten den Deckel wieder auf und verschwanden mit dem Sarg. Kommissar Rosenkohl blieb noch.

„Sollen wir noch bleiben, Weißkohl?“, fragte Rosenkohl seinen Inspektor.

„Nach allem, was die Leiche gesagt hat, würde ich gerne das Weite suchen, Chef!“

„Ne, wir bleiben noch! Haste etwa Angst, Weißkohl?“

„Ist ziemlich neblig jetzt!“

„Du hast doch 'ne Luger bei dir!“

„Aber bei Mördern aus einer anderen Welt..., also, da weiß ich nicht, ob meine Luger noch angemessen ist, Chef!“

„Weißkohl!“

„Ja, Chef?“

„Vergiss niemals, in unserem Beruf darfst du keine Angst haben, schon gar nicht vor Monstern, Dämonen oder gräulichen Mördern aus einer anderen Welt!“

„Aber Chef!“

„Was denn?“

„Ich habe Angst! Und außerdem geht da einer mit einer Sense!“

„Weißkohl!“

„Ja, Chef?“

„Du zitterst!“

„Jawohl, Chef! Ich wollte nur noch sagen, der Sensemann ist fast bei uns! Ich kann schon fast seinen Augenhöhlen sehen, Chef!“

„Na, dann will ich ihn mal befragen!“

„Worüber, Chef?“

„Ob er Informationen über den Tathergang hat!“

„Du meinst wegen der toten Leiche?“

„Ich würde jetzt den Terminus geköpfte Leiche vorziehen!“

„Wie du meinst, Chef! Aber Chef!“

„Was denn jetzt schon wieder?“

„Ich habe das Gefühl, dass dieser Sensemann ganz viel Informationen über den Tathergang hat!“

„Das wäre zu begrüßen!“, sagte Rosenkohl und machte einen Schritt vorwärts.

Inspektor Weißkohl erstarrte vor Schreck.

„Hallo!“, sagte Rosenkohl.

„Hallo!“, sagte der Sensemann, „Dicke Suppe, was?“

„Kann man wohl sagen!“

„Wissen Sie vielleicht, wie ich zur Straße komme?“

„Wieso?“

„Sie fragen wieso? Das sieht doch jeder!“

„Ich sehe nichts!“

„Eben darum! Ich habe mich verlaufen! Ich wollte gerade meine Wiese mähen, da kam dieser dumme Nebel auf! Jetzt weiß ich nicht mehr, wo meine Hütte liegt!“

„Ihre Hütte?“

„Ja, ich bin Bauer Hans Möbius, ich wohne hier!“

„Ich bin Kommissar Rosenkohl, ich arbeite hier!“

„Was arbeiten Sie denn gerade?“

„Ich versuche, einen Mord aufzuklären!“

„Na, dann kommen Sie mal am besten gleich zu mir!“

„Vielen Dank für die Einladung, aber ich muss jetzt gehen!“

„Nein, kommen Sie mit! Ich muss Ihnen etwas Interessantes zeigen!“

„Das glaube ich Ihnen gerne, aber ich muss jetzt wirklich gehen, Berichte schreiben und so!“

„Kennen Sie Jim und Beam?“

„Das ist ein Whisky!“

„Ich sagte nicht Jim Beam, sondern Jim und Beam!“

„Noch nie gehört!“

„Das sind zwei meiner Milchkühe!“

„Wie interessant!“

„Hochinteressant! Kommen Sie mit, ich zeige sie Ihnen!“

„Nicht nötig, ich weiß, wie Milchkühe aussehen!“

„Aber diese werden Sie nicht wieder erkennen!“

„Wieso denn das?“

„Heute früh wollte ich sie melken, aber da entdeckte ich Seltsames und Furchterregendes, wenn nicht sogar Grausames!“

„Ihre Wortwahl ist schon fast elitär!“

„Wissen Sie, Herr Kommissar, ich schreibe Kurzgeschichten! Als ich gestern Abend eine Kurzgeschichte geschrieben hatte, hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst, welcher Brutalität Jim und Beam anheim fallen werden!“

„Von welcher Brutalität sprechen Sie, Bauer Möbius?“

„Meine beiden Milchkühe sind geköpft worden!“

„Und was machen Sie jetzt?“

„In den nächsten 20 Wochen wird es Rinderbraten geben!“

„Verstehe!“

Kommissar Rosenkohl

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