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1.7 Dubai

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Das zweitgrößte der sieben Emirate hat sich seit den 1970er Jahren zum wirtschaftlichen Schrittmacher der ganzen Golfregion entwickelt. Mit nur geringen Reserven an Erdöl ausgestattet, begann Dubai schon früh mit der Diversifizierung seiner Wirtschaft. Im Mittelpunkt standen dabei zunächst Handel, Logistik und damit verbundene Dienstleistungen, womit Dubai an seine Tradition als Hafenstadt und regionaler Umschlagplatz anknüpfte – nun aber ganz andere Dimensionen vor Augen hatte.

Zusammen mit gut ausgebauten Straßen, Kraftwerken und Meerwasser­entsalzungsanlagen schufen die internationalen Verkehrsknoten die Vor­aus­setzungen für die Anlage von Gewerbegebieten, Bürozentren und Tourismuseinrichtungen. Steuerfreiheit und der Status der Freihandelszone, den die meisten Industriegebiete besitzen, trugen ein Übriges dazu bei, Investoren in die arabische Wüste zu locken. Der internationale Erfolg dieser Investitionspolitik war und ist enorm. Dubai gilt heute neben Singapur und Hongkong als eine der wichtigsten und modernsten Handelsdrehscheiben der Welt. Aus deutscher Sicht gehört Dubai außerdem mit zu den wichtigsten Messestandorten. 2013 wurden alleine über 22 Messen ins Auslandsmesseprogramm aufgenommen und werden dementsprechend unterstützt.

Trotz immer wieder aufkommender Zweifel gelang es Dubai, sich als regionale Handelsdrehscheibe, als Logistikzentrum, Reiseziel, Finanzplatz und Firmensitz zu etablieren. In den Freihandelszonen erhalten nun Handelsniederlassungen und Industriebetriebe, spezialisierte Dienstleister wie Softwareentwickler oder Einrichtungen des Gesundheitssektors sowie Medienunternehmen und Kulturschaffende in immer größerem Ausmaß geförderte Ansiedlungsmöglich­keiten. Mittlerweile wird das Modell von fast allen Nachbarstaaten mehr oder weniger kopiert, leidet aber auch etwas am eigenen Erfolg. Die Verkehrsinfrastruktur steht am Rande des Kollapses, stetig steigende Immobilienpreise haben in den Jahren vor 2009 die Inflation in die Höhe schnellen lassen. Dubai versuchte durch verschiedene Bauprojekte wieder Herr der Lage zu werden. So wurde beispielsweise ein Metronetz für straßenunabhängige Verbindungen geplant und befindet sich teilweise noch im Bau.

Um den Immobilienmarkt zu entspannen, wurden zigtausend neue Wohneinheiten gebaut, was jedoch unter anderem zur Entstehung einer Immoblilienblase führte, die 2009 mit voller Wucht platzte und Dubai in eine ernsthafte Krise stürzte. Drei Jahre dauerte die Krise an, doch inzwischen befindet sich das Emirat wieder auf dem Weg der Besserung. Insbesondere mit der in Dubai stattfindenden Expo 2020 rechnet sich das Emirat einen hohen Wachstumsaufschwung aus.

Dubai nimmt in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht innerhalb der Föderation den zweiten Platz nach Abu Dhabi ein. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Dubai weit entfernt von allen anderen Emiraten eine dynamische Wirtschaftsentwicklung mit hohem internationalem Profil aufweist. Dubai mit seiner boomenden Tourismusindustrie, seinem Handelssektor, seiner sich erholenden Immobilienwirtschaft, seinem Medien- und Telekommunikationssektor sowie seiner prosperierenden Verarbeitungsindustrie stellt jeden anderen Wirtschaftsstandort im Mittleren Osten in den Schatten.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten

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