Читать книгу Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten - Jörg Seifert - Страница 38

2.1 Ausblick

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der VAE wird 2013 und 2014 voraussichtlich real um jeweils mehr als 4 % und 3,9 % steigen – ein Wachstum, das, unter der Prämisse friedlicher Rahmenbedingungen, noch mehrere Jahre gehalten, wenn nicht noch gesteigert werden kann. Dabei verdanken die VAE – wie andere Golfstaaten auch – ihr Wachstum den reichlich fließenden Petro-Dollars und dem Zustrom an Arbeitsmigranten.

Die Öl-Einnahmen werden in großem Stil in energieintensive Petrochemie- und Metallprojekte investiert, welche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Produktionskapazitäten der Emirate deutlich erhöhen werden. Positive Rahmenbedingungen für weitere kräftige Industrieinvestitionen aus dem In- und Ausland sind gegeben.

Hinzu kommen massive Ausgaben für Immobilien- und Infrastrukturprojekte. Das hohe Bevölkerungswachstum, das vornehmlich auf das Konto von Arbeitsmigranten geht, und ein bislang rapider Anstieg der Tourismuszahlen führen zu einer hohen Nachfrage nach Konsumgütern, Dienstleistungen und Wohnraum. Ein negativer Begleiteffekt zeigte sich im Jahr 2008, in dem die Inflationsrate 20 % betrug. In den Jahren 2009 bis 2012 fiel die Inflationsrate auf 0,7 %, doch laut aktuellen Prognosen für 2014 wird sie sich auf 2,5 % erhöhen.

Der Bauboom erhielt mit der Finanzkrise im Jahr 2009 einen deutlichen Dämpfer, doch besonders seit der Verkündung, dass die Expo 2020 in Dubai stattfinden wird, ist die Stimmung deutlich optimistischer und es wird wieder fleißig in große Projekte investiert.

Nach den langfristigen Visionen der Herrscher von Dubai und Abu Dhabi sind die beiden Emirate zu unangefochtenen Wirtschaftszentren der arabischen Welt und zu der großen Transitscheibe zwischen Amerika und Europa auf der einen Seite sowie Asien und Afrika auf der anderen Seite geworden. Wirtschaftsschwerpunkte sind Handel, Luftverkehr, Tourismus sowie energieintensive Industrien. Langfristig soll dann das Heer der ungelernten Gastarbeiter durch qualifizierte Fachkräfte ersetzt werden. Bislang geht die Strategie auf: Die VAE sind nach Singapur und Hongkong einer der führenden Zwischenhandelsplätze. Abu Dhabi Airport kann stark steigende Passagierzahlen aufweisen, im April 2013 reisten 5,2 Mio. Menschen über den Flughafen, 14 % mehr als im selben Monat im vorherigen Jahr. Dubai International Airport ist mittlerweile mit 5 Mio. Menschen für zehn konsekutive Monate der Flughafen mit dem weltweit zweithöchsten Passagieraufkommen. Der Tourismus ist auf Erfolgskurs, obwohl Dubai mittlerweile mit die höchsten durchschnittlichen Zimmerpreise der Welt verlangt.

Wie kein anderes Land der Welt verbrauchen die VAE die Ressourcen dieses Planeten. Langsam scheint sich jedoch so etwas wie Umweltbewusstsein durchzusetzen. Neben dem Bau der Öko-Stadt Masdar-City, mit der Abu Dhabi neue Maßstäbe setzen will, wird immer mehr in erneuerbare Energien investiert. Dennoch bleibt das Land weit hinter anderen zurück, wenn es darum geht, seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Auch in anderer Hinsicht besteht noch Nachholbedarf: Während Singapur begonnen hat, sich über steigende Meeresspiegel ernsthafte Sorgen zu machen, wird in Dubai auch noch das letzte seichte Gewässer mit flachen Sandinseln zugebaut. Zyniker sehen da allerdings keinen Grund zur Sorge: Die großen Entwicklungsgesellschaften sind vornehmlich an der schlüsselfertigen Übergabe interessiert, die folgenden Risiken und Unterhaltskosten interessieren dagegen kaum. Zudem betrug die durchschnittliche Lebenserwartung eines Gebäudes in den VAE in der Vergangenheit gerade einmal 25 Jahre. Selbst, wenn inzwischen besser gebaut wird, fragen sich Kritiker, ob die meisten Gebäude auf den künstlichen Palmeninseln in 40 oder 50 Jahren noch stehen werden und dann von einem steigenden Meeresspiegel betroffen sind.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten

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