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D. Johannes Wichern

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D. Johannes Wichern, geboren am 23.09.1845 – Sohn von Johann Hinrich Wichern, verstorben am 8.09.1914, zweiter Vorsteher des Rauhen Hauses.

Johannes Wichern studierte Theologie in Halle (Saale), Tübingen und Berlin, leitete einige Zeit die deutsche Schule auf dem Kapitol in Rom, wurde Domhilfsprediger in Berlin und am 1. April 1873 als Nachfolger seines Vaters, Johann Hinrich Wichern, Direktor des Rauhen Hauses.


Johannes Wichern im Kreise seiner Mitarbeiter

Die 1886 zuerst von ihm geleiteten Informationskurse für Theologen über die verschiedenen Gebiete der Inneren Mission wurden in den meisten preußischen Provinzen ständige Einrichtungen. Im gleichen Jahr gründete er im Auftrag des Zentralkomitees der deutschen Vereine vom Roten Kreuz die „Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege“. Als er die Leitung des Rauhen Hauses aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, ließ er sich in Bad Kösen nieder, wo er sich besonders für die 1892 gegründete Diakonissenstation einsetzte.

Wichern junior erreichte jedoch nicht das überragende Format seines Vaters. Sein Wirken blieb auf das Rauhe Haus begrenzt.


Das Rauhe Haus wurde ja von Menschen geprägt, und diese Menschen waren immer eingebettet in den jeweiligen Zeitgeist. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts beherrschte nach dem Krieg von 1870-71 und der anschließenden Reichsgründung der preußisch-patriotische Geist die deutsche Gesellschaft. Alles Militärische hatte einen hohen Stellenwert. Wenn die Rauhhäusler Jungen unter Johannes Wichern zum Beispiel fleißig exerzierten und auch den Parademarsch übten, so stößt das bei uns heute nach dem Erlebnis zweier verlorener Weltkriege auf Unverständnis. Aber das war damals eben der Zeitgeist. Hier eine Kostprobe der patriotisch-militärischen Denkweise jener Zeit aus der Feder des Vorstehers Johannes Wichern:

...Und als nun die jugendfrische Schar mit wehender Fahne und klingendem Spiel im tadellosen Parademarsch vorüberzog, da folgte D. (Johann Hinrich) Wichern, der selbst nur in seinem Rollstuhl, geleitet von seiner treuen Pflegerin, unser alten Mutter, der Feier beiwohnen konnte, leuchtenden Auges ihren Bewegungen, und manches Auge wurde feucht, als der greise Vater den jugendlichen Heerführer in seine Arme zog und küsste.


Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses nach Wichern bis Wegeleben

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