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Hotelmanager im Seemannsheim

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Der von mir jetzt erwählte Arbeitsbereich ist etwas ganz Neues für mich. Ich fühle mich plötzlich als Hotelmanager mit viel Verwaltungskleinkram im Alltagstrott; denn im Seemannsheim wird alle Verwaltungsorganisation mit Buchhaltung inklusive Lohnbuchhaltung an Ort und Stelle selbst erledigt. Im Laufe der Jahre böte sich für mich sicherlich die Möglichkeit, diese lästigen Verwaltungsarbeiten an eine kirchliche Verwaltungsstelle zu delegieren, die Vorteile einer autarken Selbstversorgung überzeugen mich aber immer wieder neu, mich auf dem Verwaltungssektor nicht in Abhängigkeiten zu begeben, und ich bin bis zum Schluss gut damit gefahren. Auf Grund meiner Verwaltungsprüfungen und als Sozialpädagoge wird mir angesichts der knapp werdenden Lehrstellenplätze auf meinen Antrag von der Handelskammer die Erlaubnis zur Ausbildung von Bürokaufleuten erteilt. Über Jahre hinweg haben wir meistens einen oder zwei Lehrlinge im Büro. Der erste, Klaus Lücke, arbeitet später in der kirchlichen Verwaltung. Einer der letzten, Manfred Smirnow, bleibt bei uns, als ich keine neuen Azubis mehr annehme. Er bestreitet zum Schluss und noch jahrelang nach meiner Pensionierung den Großteil der Verwaltung recht selbständig.

Ich übernehme Anfang 1970 von Otto Brunschede an Kapital und Rücklagen fast 430.000 Mark und steigere diese bis Anfang der 1990er Jahre auf fast zwei Millionen DM. Die Bilanzsumme beträgt zuletzt mehr als zwei Millionen, die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Umsatz von eineinhalb Millionen Mark aus.


Seemann Kudl Prill gibt seine sauer verdiente Heuer im Büro in Verwahrung

Vor Diebstahl ist im Hause nichts sicher. Immer wieder werden Gäste in ihrem Zimmer bestohlen. Wenn sie Geld oder Wertsachen unverschlossen im Zimmer herumliegen lassen, kann ich ihnen den Vorwurf des Leichtsinns nicht ersparen. Aber auch aus verschlossenen Spinden werden mehr oder weniger wertvolle Sachen und oftmals große Geldbeträge entwendet. Etliche Seeleute sind auch selber so leichtsinnig, Tausende Mark auf St. Pauli innerhalb kürzester Zeit zu „verballern“ und stehen dann oft mittellos da. Darum fordern wir die Seeleute immer wieder auf, ihr Geld im Büro in Verwahrung zu geben. So führen wir den Betrieb einer Miniatursparkasse mit durchschnittlich 100.000 DM Einlagen und sicherlich 34 Millionen Umsatz an hinterlegten Geldern in den 27 Jahren meines Wirkens im Seemannsheim.


27 Jahre Himmelslotse im Seemannsheim

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