Читать книгу Mika und Co. Band 5: "Voll krass, ey!" (Die Klassenfahrt) - Jürgen Stahlbock - Страница 8

Der Klassenrat tagt

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Das Hauptthema der wöchentlichen Klassenratsstunde am Donnerstag lautet: „Planung der Klassenfahrt nach Braunlage“. Klassenlehrer Weiß hat es als „besonders wichtig!“ in das Klassenratsbuch eingetragen. Jeweils donnerstags in der letzten Stunde steht für die Klasse „Klassenrat“ auf dem Stundenplan. In dieser Stunde werden alle wichtigen Themen besprochen, die die Schüler oder Schülerinnen und Lehrer oder Lehrerinnen im Laufe der Woche ins Klassenratsbuch eingetragen haben. Meistens geht es hier um Auseinandersetzungen und Streitereien, die nicht alleine gelöst werden konnten. Oft wird aber auch Lob verteilt, wenn zum Beispiel jemand anderen viel geholfen hat. Die Klassenratsstunden werden abwechselnd von einer Schülerin oder einem Schüler geleitet und protokolliert. Die Beschlüsse des Klassenrates sind für alle verbindlich – auch für die Lehrer!

In dieser Woche leitet Merle den Klassenrat. Zuerst liest sie das Protokoll vor, das sie in der vergangenen Woche geschrieben hat und fragt, ob alles so richtig sei. Darüber wird dann abgestimmt. Als nächstes fragt Merle, wer das heutige Protokoll schreibt und dann auch die nächste Sitzung leiten möchte. Nach der Klassenliste wäre Rieke an der Reihe. Sie ist wie Shari auch zu Beginn des Schuljahres neu in die Klasse gekommen. Rieke möchte das Amt auch übernehmen. Dann schaut Merle sich die Eintragungen für heute an. Ein paar Auseinandersetzungen zwischen Jungs werden zum Glück schnell gelöst. Übrig bleibt das vom Klassenlehrer eingetragene Thema „Klassenfahrt“. Merle erteilt Herrn Weiß das Wort. Zuerst berichtet er darüber, dass er natürlich sofort in Braunlages Jugendherberge angerufen und den Termin bestätigt habe. Auch der offizielle Buchungsantrag der Schule, den Rektor Hanig unterschreiben musste, ist inzwischen per Post raus.

„Das erste und vielleicht wichtigste Problem ist nun, dass wir aus Kostengründen nicht alleine fahren können! Der Bus muss ausgelastet sein, weil das die Fahrt erheblich billiger macht“, erklärt Lehrer Weiß.

„Die Organisation des Busses für die Fahrt würde ich gerne übernehmen, alles andere lege ich in eure Hände. Es wird eure Fahrt, also müsst ihr euch auch um alles kümmern. Aber das kennt ihr ja von mir. Ich bin einfach ‚zu faul’, wie ihr es immer nennt! Ich habe im Lehrerzimmer unsere Fahrt angekündigt und einmal gefragt, welche Klasse uns eventuell begleiten würde. In Frage käme ja sowieso nur die 3a. Eine vierte Klasse hat ihre Fahrt schon fest gebucht und die andere ist Ende des letzten Schuljahres schon eine Woche unterwegs gewesen. Sie darf also nicht mehr fahren. Es bleibt also nur die 3a. Ich weiß, wie ihr darüber denkt. Trotzdem bin ich sicher, dass wir das auch zusammen mit ihnen schaffen würden. Lehrer Illert und seine Klasse wären jedenfalls bereit, mit uns zu fahren. Dazu möchte ich ganz gerne eure Meinungen hören!“

Unruhiges Gebrummel kommt auf. Es gibt eine ganze Reihe von Meldungen, Merle notiert sich alle und nimmt ihre Mitschüler und Mitschülerinnen der Reihe nach dran. Die Mehrheit der Wortmeldungen hat zum Ergebnis, dass die Klasse lieber allein fahren möchte. Und der häufigste Kritikpunkt dabei ist der Lehrer Illert.

„Die Kinder sind ja in Ordnung, aber der Illert ist immer so streng. Mit dem kann man überhaupt nicht reden!“, unterstreicht Celia ihre Ablehnung.

„Ja, und der hat immer recht, egal was du sagst. Nur seine Meinung zählt!“, meint Robin.

Meike erinnert an eine Sportstunde, in der sie Vertretung bei Herrn Illert hatten: „Robin hat recht. Beim Spiel hat fast die ganze Mannschaft einen eigenen Fehler sogar zugegeben, nur der Illert blieb als Schiedsrichter bei seiner Entscheidung!“

Lehrer Weiß meldet sich zu Wort und fragt seine Klasse, ob Lehrer Illert vielleicht einmal in die nächste Klassenratsstunde eingeladen werden sollte, damit dann die Probleme diskutiert werden können.

„Ihr habt das Problem mit der ungerechten Benotung für Jeanne im Sachunterrichts-Test auch ganz toll mit ihr und Frau Hund im Klassenrat besprochen, und sie ist von euch überzeugt worden und hat Jeanne eine bessere Note gegeben!“

„Ja, bei Frau Hund, die ist ja auch nett, mit der geht das, aber bei dem Illert, nee, das glaube ich einfach nicht!“, ruft Mika dazwischen.

Jetzt setzt eine ziemlich laute Diskussion ein, viele reden durcheinander. Merle hat große Schwierigkeiten, noch den Überblick zu behalten. Schließlich betätigt sie die Ruheglocke und ruft:

„Ruhe jetzt!“.

Das zieht: Die Klasse verstummt. Das wäre noch vor einem Jahr unmöglich gewesen. Jetzt aber weiß fast jeder, wie schwer der Job der Klassenratsleitung ist.

„Ich möchte gerne den Überblick behalten. Wer von euch möchte denn, dass wir Herrn Illert zur nächsten Sitzung einladen?“, fragt Merle.

Deutlich mehr als die Hälfte aller hebt die Hand und zeigt so Zustimmung an.

„Gut, dann laden wir ihn für nächsten Donnerstag ein. Wer geht mit mir zu ihm, um zu fragen?“

Nils und Nick melden sich.

„Das finde ich gut! Allein hätte ich mich auch nicht getraut“, so Merle erleichtert.

Auch den Klassenlehrer freut dieses Ergebnis:

„Dann sieht der Kollege einmal, wie toll ihr Probleme diskutieren und lösen könnt, wenn man euch nur lässt. Ich freue mich schon richtig auf nächsten Donnerstag!“

Merle und die beiden Jungs gehen am darauffolgenden Tag in der großen Pause zu Lehrer Illert und überbringen ihm die Einladung der Klasse. Nach einem kurzen Kopfschütteln fragt er, worum es denn da gehen würde. Merle antwortet:

„Um eine Klassenfahrt in den Harz und ob Ihre Klasse uns dorthin begleiten soll.“

Darauf gibt der ungeliebte Lehrer seine Zusage: „Ich muss nur noch die Vertretung regeln, denn normalerweise bin ich donnerstags in der 6. Stunde in meiner Klasse! Aber ich werde zu euch kommen!“

Mika und Co. Band 5:

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