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KAPITEL 2 dreht sich um die Wünsche der Kinder

Worum geht es in diesem Kapitel?

Kinder haben schon von Geburt an Wünsche und je älter sie werden, umso größer werden sie und ihre Wünsche. So einleuchtend und trivial es klingt, ich musste es lernen.

Als meine erste Tochter 1996 geboren wurde, war ich mit 23 Jahren selbst noch weit entfernt davon erwachsen zu sein. Ich dachte zum einen, was kostet die Welt, und zum anderen nicht darüber nach, was später so kommen kann und wird.

23 Jahre später sah die Welt anders aus: Meine zweite Tochter war auf dem Weg! Dank meines schmerzhaften Lernprozesses über die Jahrzehnte hinweg, hatte nicht nur ich mich weiterentwickelt, sondern auch die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten des Vermögensaufbaus. Ich lehnte mich zurück und dachte sehr viel über „das Später“ und die kommenden Wünsche meiner Tochter nach.

Nun mag es mir entgegen raunen: „Das ist doch klar! Wir waren doch nicht anders und hatten so viele Wünsche. Warum darüber nachdenken?“ Sie denken auch so? Sie sind nicht allein. Ich habe viel mit Freunden, Familie und auch Bekannten sowie Arbeitskollegen über das Thema gesprochen. Viele Gespräche hatten diesen Tenor. Doch hat mich jedes Gespräch bestätigt und die anderen überzeugt: Es ist sinnvoll, sich die Zeit zu nehmen.

Als diese Zeilen entstehen (Dezember 2021) ist meine kleine Tochter fast zweieinhalb Jahre jung und möchte am liebsten jeden Tag in den Landpark (sie nennt es Eselpark, da sie dort diese reiten darf), in den Wildpark oder zum Ponykindergarten (wo Kinder die Ponys pflegen und reiten). Allein jedes einmal im Monat zu machen, beläuft sich auf über 50 Euro (mit einem Erwachsenen, Jahreskarten nicht berücksichtigt!).

Den Vorteil, den wir daraus ziehen, über Kinderwünsche nachzudenken, ist:

Wir vergegenwärtigen uns sehr deutlich, welche Wünsche kommen werden, wenn wir auch nicht alle voraussehen können – am besten notieren wir uns diese gleich mit einem möglichen Zeitpunkt oder Jahr.

Jeder Wunsch kann zumindest grob beziffert werden und wir haben schon zu Beginn eine gewisse Vorstellung, was das finanziell bedeutet – pro Wunsch als auch in Summe.

Diese beiden Punkte führen zum wichtigsten Aspekt: Wir erkennen,

• ob es sich um kleine oder große Summen handelt, die benötigt werden und

• ob sie kurz-, mittel- oder langfristig eintreffen und realisiert werden müssen.

Das zu wissen, ist für den Vermögensaufbau des Kindes sprichwörtlich „Gold wert“, denn so weiß man schon heute, in welches Sparschwein Geld reingehen soll – doch darum kümmern wir uns in einem späteren Kapitel.

Lehnen wir uns jetzt zurück und denken mal über die Wünsche der Kinder nach.

Empfehlung

Bevor Sie weiterlesen, schnappen Sie sich doch einen Zettel und einen Stift und schreiben Sie auf, was Ihnen spontan an Wünschen einfällt. Danach versuchen Sie einen Betrag an jeden Wunsch zu notieren und summieren Sie es mal auf.

Fertig oder keine Lust dazu? Ok, lesen Sie weiter.

Die auf den folgenden Seiten beschriebenen Wünsche sind als Beispiel zu verstehen und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit oder dass sie auf Ihr Kind zutreffen werden!

Hobbys

Schon die Kleinen wollen regelmäßig unterhalten werden. Sie wissen, was ihnen gefällt und oft wollen sie mehr davon. Von sportlichen Aktivitäten, wie Schwimmen oder Turnen, über Musik, das Spielen von Instrumenten oder Gesang, gibt es eine Vielzahl von Spaßfaktoren für sie.

Damit einher gehen die Kosten. Nachfolgend können nur ein paar Beispiele aufgeführt werden, die sich an statistisch erhobenen Lieblingshobbys von Kindern orientieren:

Über 60 % der Mädchen und über 80 % der Jungen sind sportlich aktiv in Vereinen. Je nach Sportart, Verein und Umgebung können Eltern mit monatlichen Kosten zwischen 20 Euro und 50 Euro rechnen. Notwendige Ausstattungen sind nicht eingerechnet.

Bei einigen Sportarten wie Reiten oder Tennis können Kosten für notwendige Trainingsstunden hinzukommen. Beim Reiten kann man ab 25 Euro rechnen, bei Tennis ab ca. 30 Euro.

Als Daumenwert für Kinderhobbys wird von ca. 12 – 16 % der monatlichen Ausgaben für Kinder ausgegangen. Die monatlichen Durchschnittskosten für Kinder lagen 2018 im Schnitt bei 549 Euro – also 66 Euro bis 88 Euro für Hobbys.

Fahrräder

Ab einem Alter von drei Jahren kann man davon ausgehen, dass die Kleinen ihr Interesse und viel Spaß an Fortbewegungsmitteln finden. Vom Laufrad über das erste Kinderrad geht’s zum Jugendrad. Auch wenn es vielleicht merkwürdig klingt, mit jedem Rad wachsen die Kosten.

Laufrad

Die ersten Erfahrungen machen die Kleinsten meist mit einem Laufrad. Hier liegt die Preisspanne für gute Räder zwischen 50 Euro und 70 Euro.

Kinderrad

Irgendwann ist das Laufrad zu klein und das erste Kinderrad steht an – meist ab einem Alter von vier Jahren.

Finanziell geht es gleich ein paar Stufen höher: Ab ca. 150 Euro muss man rechnen. Empfehlungen gehen bis zu 250 Euro.

Jugendfahrrad

Wenn die Kleinen dann zu den Großen werden, steht das erste normale Fahrrad an. War es bisher noch recht einfach, ein entsprechendes Zweirad zu beschaffen, macht der Nachwuchs einem einen Strich durch die Rechnung: Aussehen, Ausstattung, Art und vieles mehr spielen eine Rolle bei der richtigen Auswahl und letztendlich auch bei den Kosten.

Als Eltern darf man davon ausgehen, dass man sich ab 350 Euro für ein Fahrrad bewegt – nach oben offen. Empfehlungen sprechen von mindestens 500 Euro, die man für ein gutes Fahrrad ausgeben sollte.

Da der Nachwuchs dazu neigt, bis zu einem bestimmten Alter weiter zu wachsen, wird es nicht bei einem Fahrrad bleiben, dass Eltern kaufen dürfen.

Über die Jahre kommt man sehr einfach gerechnet also auf Kosten zwischen 550 Euro und 820 Euro. Auch hier gilt: Notwendige zusätzliche Ausstattung nicht eingerechnet!

Führerscheine

Es wird der Moment kommen, da möchte der Nachwuchs motorisiert durch die Gegend düsen, ob erstmal mit einem Moped oder gleich per Auto und vielleicht noch Motorrad.

Ich habe als Halbstarker nicht warten können, als erstes musste der Mofa-Führerschein her. Was fühlte ich mich erwachsen! Doch schnell wurde mir bewusst, es sollten noch drei weitere Jahre vergehen, bis ich endlich, endlich Auto fahren konnte. Mein Glück: Ich wusste nicht wirklich, was mich das kostet, denn Dank toller und spendabler Großeltern waren beide Führerscheine finanziell gesichert.

Moped

Ab 15 Jahren können Jugendliche den Führerschein der Klasse AM machen. Mit Fahrstunden und den Prüfungskosten muss man zwischen 500 Euro und 900 Euro rechnen.

Auto

Ab 17 Jahren, mit begleitetem Fahren, sonst ab 18 Jahren, kann dann der Führerschein Klasse B für das Auto gemacht werden.

Die Kosten belaufen sich zwischen 1.500 Euro und 2.400 Euro. Warum so eine Spanne? Einerseits kommt es auch hier auf die notwendige Anzahl von Fahrstunden an und andererseits, wo man den Führerschein macht. Des Weiteren gibt es keinen einheitlichen Preiskatalog für den Führerschein.

Laut Handelsblatt hat die Moving International Royal Safety Association ermittelt, dass die Durchschnittskosten im Jahr 2020 bei 2.182 Euro lagen.

Studium

Nach der Schule kann vor der Schule oder eher vor der Universität sein, wenn das Kind den Wunsch hat zu studieren. Doch was kostet ein Studium? Oft habe ich in den letzten zwei Jahren gehört: „Ach, die Studiengebühren sind ja abgeschafft.“ und „Heute kostet Studieren nichts mehr.“

Ist das wirklich so?

Die einfache Antwort lautet: Jain!

Es ist zwar richtig, dass die allgemeinen Studiengebühren 2014 abgeschafft wurden. Dennoch gibt es Ausnahmen in einigen Bundesländern bei einem Zweitstudium, bei privaten Hochschulen oder Fernstudiengängen.

An die Stelle von Studiengebühren sind heute die Semestergebühren getreten, die unter anderem Verwaltungsaufwände decken als auch Semestertickets für öffentliche Verkehrsmittel beinhalten.

Das Deutsche Studentenwerk hat 2017 in einer Studie die Kosten beziffert:

Ein Studium von zehn Semestern (5 Jahren) beläuft sich auf eine Summe zwischen 36.000 Euro bis 75.000 Euro je Kind – also einer monatlichen Belastung zwischen 600 Euro und 1.250 Euro!

Diese Kosten beinhalten Ausgaben für unter anderem Wohnung, Ernährung, Fahrtkosten (sofern nicht über Semestergebühren beglichen) bis zu Lebenshaltung und Lernmaterial.

Für eine erste sinnvolle Kalkulation können Sie das Mittel in Höhe von 925 Euro pro Monat ansetzen.

Um das Thema einfach und übersichtlich zu behalten, bleibt unberücksichtigt, ob während des Studiums der Nachwuchs einen Auslandsaufenthalt oder ein Auslandssemester einlegen möchte.

Kleine Abrechnung

Nachdem wir uns ein bisschen Zeit genommen haben, erste kleine wie große mögliche Wünsche unserer Kinder zu betrachten, wollen wir eine kleine einfache Abrechnung vornehmen. Bitte im Kopf behalten: Es handelt sich um eine Beispielrechnung – Abweichungen sind möglich!

WunschMindestkostenMaximalkosten
Laufrad50,00 Euro70,00 Euro
Kinderrad150,00 Euro250,00 Euro
Jugendrad350,00 Euro820,00 Euro
Mopedführerschein500,00 Euro900,00 Euro
Autoführerschein1.500,00 Euro2.400,00 Euro
Studium36.000,00 Euro75.000,00 Euro
Summen (Gesamt)38.550,00 Euro79.440,00 Euro
Summe (monatlich)139,67 Euro287,83 Euro

Man kann also davon ausgehen, dass die Kinderwünsche bis zum Alter von 23 Jahren grob zwischen ca. 38.500 Euro und 79.440 Euro kosten werden. Auf die Monate betrachtet bedeutet das zwischen ca. 140 Euro und 288 Euro, was wir zur Seite legen sollten.

Der Einfachheit halber kann auch der Durchschnitt von 58.995 Euro (213,75 Euro pro Monat) genommen werden.

Haben Sie sich vor dem Lesen zurückgelehnt und sich eigene Gedanken gemacht, diese notiert und mit Zahlen versehen? Ja? Auf was sind Sie gekommen?

Heute, morgen und übermorgen

Da wir jetzt einen ersten Überblick haben, was an Wünschen auf uns als Eltern zukommt, wollen wir uns der folgenden Frage widmen: Wann kommen die Wünsche auf uns zu, sind sie eher kurzfristiger Natur oder langfristig?

Unter kurzfristig betrachtet man einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Die Wünsche nach einem Lauf- und Kinderfahrrad kann man als kurzfristig einordnen.

Mittelfristig kann man einen Zeitraum von fünf bis 15 Jahren ansetzen. Damit wären wir beim Jugendfahrrad und Mopedführerschein.

Alles was einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren betrifft, fällt unter langfristige Wünsche – also Autoführerschein und Studium

Für die Finanzen bedeutet das:

ZeitraumMindestkostenMaximalkosten
Kurzfristig (bis fünf Jahre)200,00 Euro320,00 Euro
Mittelfristig (von fünf bis 15 Jahren)850,00 Euro1.720,00 Euro
Langfristig (ab 15 Jahren)37.500,00 Euro77.400,00 Euro
Summen38.550,00 Euro79.440,00 Euro

Vielleicht fragen Sie sich nun, was das bringen soll?

Die Einteilung in Zeiträume hilft bei der Planung:

Wir wissen, wann die Ausgaben und in welcher ungefähren Höhe anfallen können. Für die Realisierung kurz- und mittelfristiger Wünsche sollte das benötigte Geld schnellstmöglich verfügbar sein, quasi als Bargeldreserve. Um die langfristigen Wünsche erfüllen zu können, kann das Geld angespart und angelegt werden, um bis zum benötigten Zeitpunkt Zinsen (oder besser Rendite) anzuhäufen.

Damit haben wir einen ersten Grundstein für den Vermögensaufbau gelegt, denn wir wissen, was wir an Geld sowohl immer verfügbar als auch langfristig, Rendite bringend zur Seite legen müssen.

Was nehmen wir aus diesem Kapitel mit?

Wir haben uns Gedanken gemacht, was Hobbys für unsere Kinder und den Geldbeutel bedeuten.

Danach haben wir uns überlegt, was für Wünsche wann entstehen und welche Kosten auf uns zukommen.

Abschließend haben wir alles in eine zeitliche Betrachtung gesetzt, um die Ausgangsbasis für den Vermögensaufbau zu schaffen.

Was kommt als Nächstes?

Nun wollen wir dem Grundstein Taten folgen lassen und uns um den Aufbau von Vermögen kümmern.

Finanzielle Freiheit für unsere Kinder!

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